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Ausgabe:

1915

Spalte:

529-533

Autor/Hrsg.:

Stählin, Wilhelm (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Archiv für Religionspsychologie. 1. Bd 1915

Rezensent:

Wobbermin, Georg

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Seite 1, Seite 2, Seite 3

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Oberlehrer Lic. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 10 Mark

«-»/-» Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausschließlich an _ ,

40. JahrST. Nr. 25/äO Profeflbr D. Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, zu fenden. lö. DeZeiTlDer ItHO

0 Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Archiv für Religionspfychologie (Wobbermin).
Der hebräifche Pentateuch der Samaritaner.

Hrsg. von A. v. Gall (Marti).
Jloldsworth, Gospel origins (Cadbury).
Helbing, Auswahl aus griechifchen Infchriften

(Debrunner).
Bouffet, Jüdifch-Chriftlicher Schulbctiieb in

Alexandria und Rom (v. Harnack).
Turchi, La civiltä bizantina (v. Dobfchiitz).
Mohlberg, Radulpb de Rivo (Eger).
Jungnitz, Die Breslauer Weihbifchöfe

(Lerche).

Sohm, Territorium u. Reformation in der hef-
fifchen Geichichte 1526—1555 (Diehl).

Ried, Die Durchführung der Reformation in
Weißenburg i. B. (Boffert).

Jannafch, Erdmuthe Dorothea Gräfin von
Zinzendorf (Uttcndörfer).

Legg, English Church Life (Goetz).

Nelfon, Die kritifche Ethik bei Kant, Schiller
und Fries (Troeltfch).

Mandel, Der Wunderglaube (Johannes Wendland
).

Religiöfe Kriegsliteratur (Schian).

Referate: Rießler, Der Prophet Jeremias. —
Daufch, Die fynoptifche Krage. — Rietz,
De Origenis prologis in Psalterium quae-
stiones selectae. — Weber, Von Luther
zu Bismarck.

Mitteilungen: (11) Zur Bedeutung von «pTtcy/zö;
Phil. 2, 6. (12) Preisaufgabe der Kantge-
feUTchaft. (13) Preisaufgabc der Teylerfchen
Theologifchen Gefellfchaft.

Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Bibliographie der Theologifchen Neuigkeiten.

Um wenigftens in den Grenzen des jetzt Möglichen einen Erfatz zu liefern für die leider eingegangene
Bibliographie des Theologifchen Jahresberichts, haben fich Redaktion und Verlag derThLZ entfchloffen, fortab ein nach
Stichworten gearbeitetes Regifter zu Profeffor Pape's Zufammenftellungen der ,Neueften Literatur' in der ThLZ
jährlich zu bringen. Durch Nachbearbeitung für 1914 zufammen mit der Neueften Literatur des Jahres 1915 wird
durch das erfte folche Regifter der Anfchluß an den mit der Literatur für 1913 endigenden ThJB geboten.

Für den jetzigen und den nächftjährigen Band wird diefes Regifter ohne Preisauffchlag der ThLZ beigefügt
; ob es dauernd wird unberechnet abgegeben werden können, läßt fich zur Zeit noch nicht überfehen.

Praktifch erachten wir von Bedeutung, daß das Stichwort-Regifter der Neueften Literatur, wie das feit jeher
übliche nach Verfaffern geordnete Regifter der Befprechungen und Referate ftets vorn beim Titelzeug jedes gebundenen
Jahrgangs fich findet. Können diefe Abfchlußbogen nicht wie bisher zugleich mit der letzten Nummer des Jahrganges
ausgegeben werden, dürfte das nicht von Belang fein.

An der Hand des erften Verfuches werden wir auch den weiteren Ausbau diefes neuen Weges forgfam
erwägen, deshalb werden kritifche Äußerungen dazu fehr willkommen fein.

15. Dezember 1915. Redaktion und Verlag.

Archiv für Religionsplychologie. Unter ftändiger Mitwirkung
v. Priv.-Doz. Dr. K. Kofifka hrsg. v. Pfr. Dr. W. Stählin.
1. Bd. (IV, 336 S.) gr. 8°. Tübingen, J. C. B. Mohr 1914.

M. 15 —; geb. M. 16.80

Nachdem die von Dr. med. Bresler begründete ,Zeit-
fchrift für Religionspfychologie' ihr Erfcheinen mit dem
Jahre 1913 eingeftellt hat, ift alsbald ein ,Archiv für Religionspfychologie
' begründet worden. Was will es und
was ift von ihm zu erwarten? In der Beantwortung diefer
Präge macht der Herausgeber eine offenfichtlich forzierte
Polemik gegen die von mir befürwortete religionspfycho-
logifche Methode der theologifchen Syftematik geltend.
Um feine ganze Stellungnahme in negativer wie pofitiver
Hinficht zu verftehen, ift zunächft folgendes zu erwägen:
Der Begriff des Religionspfychologifchen kann in einem
doppelten Sinne gefaßt und demgemäß in doppelter
Richtung geltend gemacht werden. Das hängt damit zufammen
, daß fchon der Begriff des Pfychologifchen felbft in
diefer Weife verfchieden zu faffen ift. DerBegriff des Plycho-
logifchen ift nämlich entweder im Sinne der in den letzten
Dezennien ausgebildeten Disziplin der empirifchen Pfy-
chologie zn verftehen, die ausfchließlich oder wenigftens
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ganz vorwiegend naturwiffenfchaftlich orientiert ift und
die denn demgemäß auch von vielen der bedeutendften
Wiffenfchafts-Theoretiker geradezu als naturwiffenfchaft-
liche Difziplin beurteilt wird. Andererfeits aber kann
der Begriff des Pfychologifchen von vornherein unter dem
Gefichtspunkt der geiftes- und kulturwiffcnfchaftlichen
Arbeit genommen werden, wobei dann für die fyfte-
matifchen Arbeitsgebiete das Pfychologifche nicht mehr
im Sinne empirifcher Pfychologie in Betracht kommt,
fondern im Sinne eines die letzten Motive und Tendenzen
der betreffenden geiftigen Erfcheinungen erfaffenden und
fo ihren eigentlichen Sinn klarftellenden pfychologifchen
Verftändniffes. Wird diefe letztgenannte Aufgabe lpeziell
für das Gebiet der Religion und der Religionswiffenfchaft
geftellt, fo ift dabei noch ein weiteres zu bedenken. Die
für jenen Zweck zu vollziehende pfychologifche Analyfe,
die aus dem religiöfen Grunderlebnis heraus die einzelnen
Äußerungen der Religion verftehen und ihren geiftigen
Gehalt erfaffen lehren foll, hat die eigene religiöfe Überzeugung
zur Bedingung ihrer Arbeitsleiftung und kann alfo
hier vollends nicht mit den Mitteln bloß empirifch-pfycholo-
gifcher Unterfuchung geführt werden. Doch ift offenbar
gerade diefe Aufgabe diejenige, die erft an die entfchei-

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