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Ausgabe:

1914 Nr. 2

Spalte:

55-59

Autor/Hrsg.:

Weitbrecht, H. U.

Titel/Untertitel:

A Bibliography for Missionary Students 1914

Rezensent:

Bornemann, Wilhelm

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Theologifche Literaturzeitung 1914 Nr. 2.

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Aus der Kombinationen diefer beiden Gefichtspunkte name 1735—1745. (119 S.) 8°. Gnadau, Unitäts-Buch-
gewinnt Stern die vier Teildisziplinen der Variationslehre : handjung (1913). M. 1.20

und Korrelationslehre, der Pfychographie und Korrelations
lehre. Die beiden elfteren find Disziplinen des pfycho-
logifchen Querfchnittes, die beiden letzteren Disziplinen
des pfychologifchen Längsfchnittes. Die Variationsfor-
fchung unterfucht ein Merkmal an vielen Individuen, die
Korrelationsforfchung unterfucht mehrere Merkmale an

vielen Individuen. Die Pfychographie erforfcht eine Students- . ^VI' I4I S-) 8°- London> Ohphant, Anderfon

Riiegg, Arnold: Die Million in der alten Kirche. Ihre Wege
u. Erfolge. (Basler Miffionsftudien, 40. Heft.) (56 S.)
8°. Bafel, Miffionsbuchhandlung 1912. M. —80

Weitbrecht, H. U., Ph.D., D.D.: A BibMographyforMissionary

Individualität in Bezug auf viele Merkmale, die Kompenfa-
tionsforfchung mehrere Individualitäten in Bezug auf viele
Merkmale. Der Befprechung diefer vier Teildisziplinen
und ihrer Verarbeitungsmethoden wird in einem elften
Hauptteil die Erörterung der ,Feftftellungsmethoden' vor-
aufgefchickt. Sie beziehen fich auf die Befchaffung des

and Ferner 1913.

Richters Schrift ift ein großzügiges Programm des
bewährten Miffionskenners und neuen Vertreters der
Miffionswiffenfchaft an der Univerfität Berlin. Sie ift freilich
fo inhaltsreich und gedrängt, daß eine genaue Befprechung
zu einem Aulfatz oder gar zu einer felbftändigen

Rohmaterials und werden zunächft in Introfpektion und j Schrift auswachfen würde. Der Verfaffer behandelt zu

Extrofpektion, dann durch weitere Teilung der letzteren
im ganzen in Ichmethoden, Nahmethoden und Fernme-

nächft in knapper und dabei doch umfaffender Überficht
die gegenwärtige Miffionslage (3 —19), fodann nach einem

thoden gegliedert. Ubergreifende Bedeutung für alle gefchichtlichen Rückblick die heimatliche evangelifche
Unterabfchnitte des Buches haben die Ausführungen über | Chriftenheit und Miffionsaufgabe (20—48), ferner die prak

den pfychologifchen Typus, über Typenverbindung und
Typengliederung (S. 168 ff.). Der Begriff des Typus wird
gegen den der Klaffe ftreng abgegrenzt und im dispofitio-
nellen Sinne gefaßt, d. h. im Sinne einer pfychifchen oder
pfychophyfifch neutralen Dispofition, genauer: im Sinne

tifche Durchführung der Miffionsaufgabe (49 — 100) und
die Eingliederung der miffionskundlichen Arbeit in die
Theologie (100—110); endlich fügt er eine Reihe notwendiger
und lehrreicher Anmerkungen an (111 —124), bei
denen'leider an zwei Stellen eine Verwirrung vorliegt, in-

eines derartigen Dispofitionsverhältniffes mit Prävalenz [ dem im Druck offenbar die beabfichtigten Anmerkungen
eines Gliedes. j und 52 (die Verfchiebung macht fich bis 60 geltend)

Der Ertrag einer folchen differentiellen Pfychologie und 118 ausgefallen find. Der Hauptteil der Darlegung
für die Theologie liegt naturgemäß vor allem in der ift der dritte, der fich aber auch zweckmäßig nicht mit
Richtung pädagogifcher, überhaupt praktifcher Frage- i allen Seiten der Miffionsaufgabe befchäftigt, fondern vier
Heilungen. Sie kann und muß für eine Pfychologie des j charakteriftifche Hauptprobleme herausgreift, nämlich die
praktifch-religiöfen und kirchlichen Lebens (auf die man miffionarifche Volkskirche, das Miffionsfchulwefen, die
freilich nur unberechtigter und irreführender Weife den ! Miffionsapologetik und die Arbeitsgemeinfchaft mit anBegriff
der Religionspfychologie feftlegen kann) fruchtbar j grenzenden Disziplinen. Aus diefer Inhaltsangabe ergibt
gemacht werden. Immerhin wirft fie nebenher auch für 1 fich fchon, daß das Buch vielfeitiger und inhaltsreicher ift,
die religionswiffenfchaftlich-theologifchen Prinzipienfragen ■ als der Titel vermuten läßt, der wohl richtiger lauten
und alfo für die theologifche Syftematik, fofern diefe ; müßte: ,die gegenwärtige Weltmiffion, ihreEntftehung und
grundfätzlichreligionspfychologifchorientiertwird,manchen ' ihre Hauptaufgaben'. Die Beziehungen zur Theologie
Ertrag ab. Dahin rechne ich befonders Sterns fehr be- ! werden eigentlich nur in dem kurzen Schlußabfchnitt beachtenswerte
Erörterungen über die Möglichkeit einer i handelt, und auch da nur fummarifch. Doch freue ich
doppelten Richtungstendenz des Analogiefchluffes, näm- ; mich, in diefer Hinficht mit dem Verfaffer völlig überein-
lich einer zentripetalen neben der üblichen zentrifugalen j zuftimmen. Habe ich doch fchon 1902 in meiner ,Ein-
(S. Söff). Denn diefe Einficht ift von größter Bedeutung 1 führung in die ev. Miffionskunde (S. 16—30 und 319h) die
für die Frage nach der Möglichkeit der Beurteilung frem- [ Forderung ausgefprochen und begründet: ,Die ev. Miffions-
der Religiöfität und fremder Religionen und damit dann | wiffenfchaft ift eine zu felbftändige, eigenartige und umweiter
für die fundamentale Frage nach dem Wefen der | faffende Wiffenfchaft, als daß fie in ihrer Gefamtheit oder
Religion. der eine ihrer wefentlichen drei Teile in die praktifche

Breslau. G. Wobbermin.

Richter, D.Jul.: Weltmiffion und theologifche Arbeit. Habilita-
tionsfchrift f. e. Lehrltuhl der Miffionswiffenfchaft an
der Univerfität Berlin. (III, 124 S.) 8°. Gütersloh, C.
Bertelsmann 1913. M. 2—; geb. M. 2.50

Baudert, Lehr, am Miffionshaus S.: Die evangelifche Miffion.

Gefchichte. Arbeitsweife. Heutiger Stand. (Aus Natur
u. Geifteswelt 406.) (VIII, 123 S.) kl. 8°. Leipzig, B. G.
Teubner 1913. M. 1—; geb. M. 1.25

Jordan, Prof. D. Herrn.: Die Miffion des Chriftentums und
die Weltpolitik der Nationen. (Biblifche Zeit- und Streitfragen
. VIII. Serie, 6. Heft.) (32 S) 8°. Berlin-Lichterfelde
, E. Runge 1913. M. —50

La Roche, Pfr. F.: Rückwirkung des Miffionsftudiums auf das
theologifche Denken. (Bafler Miffionsftudien, 41. Heft)
(16 S.) 8°. Bafel, Miffionsbuchhandlung 1912. M. —20

Staehelin, fr. Miff.-Präfes F.: Die Miffion der Brüdergemeine

in Suriname und Berbice im 18. Jahrh. Eine Miffionsge- Skizze^ fehr^charäS

Theologie oder eine andere theol. Disziplin eingegliedert
werden könnte. In die praktifche Theologie gehört freilich
ein Ausfchnitt derMiffionstheorie unter dem maßgebenden
Gefichtspunkt, daß auch die Tätigkeit für die Heidenmiffion
eine wesentliche Aufgabe der chriftlichen Gemeinde ift.
Übrigens aber ift die Miffionswiffenfchaft als eine felbftändige
theol. Disziplin neben der praktifchen Theologie
zu behandeln. Denn fie behandelt im Ganzen diefelben
Probleme wie diefe, nur unter andern Gefichtspunkten
und zu andersartigem Zwecke. Deshalb ift auch zu fordern,
daß die Miffionswiffenfchaft in der Ordnung der theol.
Fakultäten und des theol. Studiums in geeigneter Weife
vertreten fei, wenn nicht durch eine befondere Lehrkraft,
fo doch dadurch, daß die vorhandenen Dozenten, infonder-
heit diejenigen der praktifchen Theologie, durch regelmäßige
Vorlefungen die Bekanntfchaft mit dem wefentlichen
Inhalt der Miffionswiffenfchaft ermöglichen'.

Richter berückfichtigt mehr als andre deutfche Mif-
fionsfchriftfteller die englifch-amerikanifche Miffion und
kommt ihr auch im Urteil, zuweilen fogar im Stil (S. 97,
Z. I4ff.) fehr entgegen; die von dorther flammenden Berechnungen
(S. 3 und 4) haben doch nur einen fehr relativen
Wert. Er bietet übrigens an vielen Stellen meifter-

fchichte, hauptfächlich in Briefen u. Orig.-Berichten hrsg. j rafchende Feftftellungen, z. B., daß im britifchen Welt-
1. Tl.: Erfte Miffions- u. Kolonifationsverfuche in Suri- | reich die Muhamedaner zahlreicher als die Chriften find