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Ausgabe:

1914

Spalte:

642-644

Autor/Hrsg.:

Mac Culloch, J. A.

Titel/Untertitel:

The Religion of the ancient Celts 1914

Rezensent:

Windisch, Ernst

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack
Fortgeführt von Professor D. Arthur TitiuS und Oberlehrer Lic. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. ffinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 10 Mark

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlichan _ _ • _

39 JahrS" Nr 24/25 Profeflbr D.Titius inGöttingen, Nikolausberger Weg 66, zu fenden. Q. DeZeiTlDer 1914

D" ' Rczenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Ginzel, Handbuch der mathematifchen und i Tixeront, Histoire des Dogmes dans l'Anti-

techuifchen Chronologie. 3. Bd. (O. Holtz-
mann).

Mac Culloch, The Religion of the ancient

Celts (Windifch).
Haury, Das Eleulifche Feft urfprünglich iden-

b'fch mit dem Laubhüttenfeft der Juden

(W. Bauer).

Jirlcu, Materialien zur Volksreligion Ifraels

(Greßmann).
Eberharter, Der Kanon des Alten Teflaments

zur Zeit des Ben Sira (Beer).
Blaß' Grammatik des neuteftamentlichen

Griechifch. 4. völlig neubearb. Aufl., beforgt

von Debrunner (Thumb).
Wilkinson, Paul and the Revolt agaiust Hirn

(Xewman). (Stephan

quite chreticnne. Tome III (Kattenbufch).
Joftes, Die Heimat des Heliand (Borchling).
Prutz. Die Briefe Jeanne d'Arcs (Hafenclever).
Kalk off, Die Entftehung des Wormfer Edikts

(W. Köhlerl.
Concilium Tridentinum. Tomus V. Actorum

pars 2. (Benrath).
Loefche, Von der Duldung zur Gleichberechtigung
(Zfcharnack).
— Von der Toleranz zur Parität in öfterreich

1781—1861 (Derf.).
Ed. Meyer, Urfprung und Gefchichte der

Mormonen (Weinel).
Wentfcher, Hermann Lotze (E. W. Mayer).
Mandel, Die Erkenntnis des Überfinnlichen

Kattenbufch, Vaterlandsliebe und Weltbürgertum
(Thimme).

Simons, Aufwärts und Einwärts (Schian).

Sehling, Gefchichte der proteftantifchen Kir-
chenverfaffung. 2. Aufl. (Foerfter).

Referate: Ohle, Die Befiedelung der Uckermark
und die Gefchichte ihrer Dorfkirchen.
— Geelhaar, Das oftpreußifche evangelifche
Pfarrhaus in Kriegsnöten. — Vogel, Beiträge
zur Gefchichte des Kölner Kirchenftreites. —
Meincke, Feftfchrift zur 50jährigen Wiederkehr
der Einweihungsfeier der St.. Nikolai-
Kirche zu gottesdienftlichem Gebrauch. —
Mulert, Paul de Lagarde. — Günther, Die
Entwicklung der Lehre von der Perfon Chrifti
im 19. Jahrhundert.

Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Ginzel, Obfervat. Prof. F. K.: Handbuch der mathematifchen
und technifchen Chronologie. Das Zeitrechnungs-
wefen der Völker. 3. Bd. Zeitrechnung der Makedonier,
Kleinafier u. Syrer, der Germanen u. Kelten, des
Mittelalters, der Byzantiner (u. Ruffen), Armenier,
Kopten, Abeffinier, Zeitrechnung der neueren Zeit,
fowie Nachträge zu den 3 Bänden. Mit Tab., 6 Fig.
u. 1 färb. Blatt im Text u. 6 Zahlentaf. auf 44 S. als
Anh. (VII, 445 S.) Lex.-8°. Leipzig, J. C. Hinrichs 1914.

M. 16 —; geb. M. 19 —

Der dritte (Schluß-)Band diefes großen Werkes ift
unter den dreien an Seitenzahl der kleinfte und an Stoff
der reichhaltigfte: vgl. die Befprechung des erften Bandes
durch Schürer 1906 Sp. 569(1" und des zweiten durch den
Unterzeichneten 1911 Sp. 645 k Die (antiken) Zeitrechnungen
in Makedonien, Kleinafien und Syrien werden auf
54 Seiten behandelt; für die altgermanifche (nordifche)
und keltifche Zeitrechnung genügen 32 Seiten; 200 Seiten
find der Zeitrechnung des Mittelalters gewidmet; 39 Seiten
erledigen die Zeitrechnung der Ruffen (und Byzantiner),
der Armenier, Kopten und Abeffinier; 34 Seiten fchildern
die Zeitrechnung der neueren Zeit. Das Übrige find
Nachträge, fehr wertvolle Tafeln und Regifter. Um folche
Kürze zu erreichen, hat fich Ginzel in der Darfteilung
überall auf das Wefentliche des Fortfehritts feit Ideler
befchränkt. Er fetzt alfo die Kenntnis der entfprechenden
Partien von Ideler voraus. Das ift doch wohl ein empfindlicher
Mangel bei einem an fich fo groß angelegten Werke.
Aber auch bei diefer Befchränkung ift der Stoff auf das
ftärkfte zufammengedrängt unter ftetiger Verweifung auf
die vorhandene Literatur. Ein bequemes Lefebuch zur
Einführung in die mancherlei Probleme ift diefes Buch
nicht, wohl aber ein zuverläffiges Nachfchlagewerk, das
im gegebenen Fall orientiert. Ginzel bemerkt, daß er
die Literatur nur feiten aus zweiter Hand zitiert, fondern
meiftens unmittelbar eingefehen und verarbeitet hat. Das
bietet den Vorteil, daß wir überall die eigene Anfchauung
des Verfaffers hören und die Gewißheit haben, von einem
alles Einzelne durchdenkenden Manne geführt zu werden.
Es hat aber den Nachteil, daß Ginzel fich über eine
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Menge von Problemen äußert, die ihm bei der großen
Fülle von Aufgaben fich doch nur unter beftimmtem
Sehwinkel zeigen, während fie fich vielleicht dem Hifto-
riker wefentlich anders darftellen, wenn er die hier im
Vorübergehen behandelte Sache als selbftändiges Problem
bearbeitet.

Es ift faft unnötig hervorzuheben, wie viele auch
den Theologen berührende Fragen in diefem Bande be-
fprochen werden. Nach der feleukidifchen Ära rechnen
die Makkabäerbücher; die aktifche Ära kommt bei Jo-
fephus in Betracht; die Städteären Paläftinas find Merkzeichen
für die Gefchichte des Judentums; ohne Wiffen
um die Rechnung nach Indictionen find mittelalterliche
Urkunden oft nicht zu datieren; die Gefchichte des Öfter -
feftes und der Ofterberechnung, die Verbreitung der ale-
xandrinifchen und der römifchen Oftertafeln greifen tief
in die Kirchengefchichte ein; die Fefte der griechifchen
Kirche bilden ein Kapitel der Konfeffionskunde; die geplante
Feftlegung des Ofterfeftes fucht ihre Grundlage
in einer (Eeologifch-hiftorifchen Feftftellung. Vor allem
wird der Kirchenhiftoriker immer wieder Grund haben,
nach diefem wertvollen Handbuch bei allen möglichen
Gelegenheiten zu greifen.

Gießen. Oscar Holtzmann.

Mac Culloch, J. A., Hon. D.D.: The Religion of the ancient
Celts. (XV, 399 S.) gr. 8°. London, T. & T.
Clark 1911. s. 10 —

Wie auch der Verf. in feinem einleitenden Kapitel I
ausführt, ift es ein Ding der Unmöglichkeit, eine zu-
fammenhängende vollftändige Darftellung der Religion
der alten Celten zu geben. Alles, was man tun kann, ift
ihre Refte zu fammeln, wie fie uns in Götternamen, in
Nachrichten lateinifcher und griechifcher Schriftfteller und
in einheimifchen Sagen erhalten find. Nirgends liegt uns
die Religion der Celten ungebrochen vor. In Gallien find
die celtifchen Götter den römifchen affimiliert. In Irland
ift die celtifche Religion durch das Chriftentum herabgedrückt
und aus dem Himmel verwiefen. In Brittannien
in Wales, läßt fich dasfelbe beobachten.

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