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Ausgabe:

1914

Spalte:

322-323

Autor/Hrsg.:

Lyon, David Gordon

Titel/Untertitel:

Studies in the History of Religions 1914

Rezensent:

Schwally, Friedrich

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack
Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Oberlehrer Llc. Hermann Schuster

lahrlich 26 Na Verlag: J. C Hlnrlchs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich iq Mark

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen lind ausfchließlich an -i/r0I iQl/

o9 .TarVTCr PJt* 11 ProfefforD. Titius in Göttingen, Nikolausbcrger Weg 66, zu fenden. ao. 1V13.1 WJV-^it

U" 1 O" Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Barnet, Die Anfänge dergriechifchen Philofophie
(Goedeckemeyer).

Studies in the History of Religions (Schwally).

Wilke, Die politifche Wirkfamkeit der Propheten
Ifraels (Staerk).

Oalman, Jefaja 53 (Budde).

Hoennicke, Die Apoftelgefchichte (Knopf).

l arfeld, Die beiden Johannes von Ephefus
(v. Harnack).

D ö 1 g e r, Konftantin der Große u. feine Zeit(Koch).

Crum u. Steindorff, Koptifche Rechtsurkunden
(C. Schmidt).

Schneider, Herzog Johann v. Baiern (Lerche).

Hülfen, Die Befttzungen des Klofters Lorfch
in der Karolingerzeit (Lerche).

E f f e r, RutgerEdinger u. Kaipar Ulenberg (Knoke).

Mentz, Deutfche Gefchichte (Otto Clemcn).

Müller, Die evangel. Geiftlichen Pommerns von
der Reformation bis zur Gegenwart (Jüngftj.

Hopf, Auguft Vilmar (Stephan).

B a t i ffo 1, l'Eucharistie (Lobftein).

Cyon, Gott und Wiffenfchaft (Bcth).

Eleutheropulos, Grundlegung einer wiffen-
fchaftlichen Philofophie (Dorner).

Schubert, Die evangelifche Predigt im Revolutionsjahre
1848 (Niebergall).

Bürckftümmer, Der Religionsunterricht in der
Volksfchule (Kabifch).

Referate: Theis, Sumerifches im Alten Te-
ftament. — Massigli, Un Manuscrit inedit de

l'Evangile du Pseudo-Mathieu. — Felder,
Jefus Chriftus. — Kuhlmann, Der Gefetzes-
begriff beim Hl. Thomas v. Aquin. — Little,
Part of the opus tertium of Roger Bacon. —
Fuchs, Das fittliche Ziel der Jugendarbeit.

— Scholz, Moderne Jugendprobleme u evangelifche
Kirche. — Unfer Vater-Dein Führer.

— Burggaller, Der Weg zum Frieden. —
Gillie, Kurze Kinderpredigten.

Mitteilungen: (11) Pofeidon und der Minotauros.
(12) Amerikanifche Gefellfchaft für biblifche
Literatur, u. Exegefe. (13) VI. Kongreß der
Gefellfchaft für experimentelle Pfychologie. (14)
Deutfche Orientgefellfchaft.

Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Burnet, Prof. John, M. A., LL.D.: Die Anfänge der grie- I auf die beiden Arten der Weltbildung, lehnt die Frag-
Chifchen Philofophie. 2. Ausgabe. Aus dem Englifchen mente des Philolaus ab u. a. m. Und fo ift das Buch in

überf. v. Elfe Schenkl. (VI, 343 S.) er. 8<< Leipzig, l^,Iat.j^6,"? ZU fmPfehle"> d* mitbehandelten
_ _ _ . ^ J r ' & m Abfchmtten fchon etwas vertraut ift. Aber auch er darf

B. G. Teubner 1913. M. 8 — ; geb. M. 10- fich njcht auf die bloße Lektüre befchränken, fondern

Die Einleitung des Werkes gibt eine Charakterifierung muß die Thefen des Verfaffers überall an Hand der Zitate
der vorphilofophilchen Weltanfchauung, zeigt, wie die j nachprüfen. Dann wird er finden, daß die Neuerungen
jonifchen Kosmologen fich dadurch über den primitiven i des Verfaffers keineswegs immer, aber doch nicht gerade
Zuftand erhoben, daß ,fie keine Märchen mehr erzählten' j feiten recht wenig begründet find.

(8), fucht ferner die Urfache für den Untergang der einen Zum Beifpiel: um die pyih. Zahleulehre in der Überlieferung des

und das Aufkommen der andern Weltanfchauung dar- 1 Ariftoteles möglichft hoch hinaufrücken xu können (vgl. oben Parmenides

zulegen, woraus ich die treffliche Erörterung über das i T^^^k^Tül mi' S"^ ?IC' W° " beiß- ö?6t?" f**

Verhältnis der griechlfchen Philofophie ZUm Orient her- ; und findet hier unter Beziehung auf ein- freilich etwas anders lautende

VOrhebe, und äußert fich endlich noch Über den wiffen- ] Stelle im Theaetet eine Einteilung der Zahlen in rationale und irrationale,

fchaftlichen Wert der griechifchen Kosmologie fowie Über j wendet dann das fo gefundene Ergebnis auf Zenos vierten, mit den Syxoi

die älteften Philofophen f C h U1 e n. i Reitenden Beweis gegen die Bewegung an, und bezeichnet diefen nunmehr

t-v tt .• 1 Y 1 • x.m. r x. rri j n als gegen die pyth. Einheiten (öy*oi) gerichtet, ,von denen Zeno gezeigt

Der Hauptinhalt bezieht fich auf folgende Gegen- ; halte) daß fie Läuge) Breite undlTj,cke btrltZen (fr. 1)'ts. 291 1; vgi.löv n

ftände: die mileflfche Schule, Wiffenfchaft und Religion, ; Fr. 1 überfetzt er aber: wenn das Eine keine Größe hätte ufw. — In
ein Abfchnitt, in dem der Verf. Pythagoras und Xeno- diefer ganzen Argumentation liegen jedoch zwei recht erhebliche Verfehen

phanes befpricht, Heraklit, Parmenides, Empedokles, ' v,or- L/ften? laut,et Fr- 1 ,nifht lyoi iLkytfoq xb fv, fondern xb

/*_______ j:~ x>,.a.u_____» Tri 5 t . ov, und zweitens kaun gar kein Rede davon fein, daß Plato in der Timäus-

Anaxagoras, die Pythagoreer die jüngeren Eleaten, Leu- : St'Ue die Zahlen in ratfonale und irrat;onaie einteilt. Ein Blick auf Tim.

kipp, Eklektizismus und Reaktion d. h. Hippo, Diogenes | 32D, 56C, 59A, 60C kann das leicht zeigen; und auch der Hinweis auf
und Archelaus. Ein auf Diels beruhender fehr klar und Parm. 164D (nicht A) führt nicht weiter, da hier b'yxo? im Gegenfatz

kurz gehaltener Anhang über die Quellen fowie ein forg- j zur E!ns üeht und jede beliebige Maffo bedeutet und fohließlich auch im
fältiger Index bilden den Schluß. 1 Theaetet: (1.55 A f.) äyxot; tind ootd/zds deutlich unterfchieder1 werden.

,. — , , , , „. . , ,. Ähnliche Verfehen finden fich auch fonft. Und es

w rD'r ,u!flir5he unSrSl ^i^r^' V°r ^.^t? V°m auf der Hand, daß derartige Argumentationen zwar

Verf. felbft durchgefehene Uberfetzung ficherl.ch eine , zu überrafchenden Anflehten, aber nicht zu überzeugenden
gute Wiedergabe darftellt, hat eine Reihe z. T. glänzender , Einfichten führen, und ich muß einer dahingehenden Be-
Befprechungen gefunden, und auch die Uberfetzenn er- merkung des Verf. auf S. IV durchaus zuftimmen.
wannt in ihrer Vorrede, daß das Werk einen ehrenvollen ]

Platz neben Zeller und Gomperz beanfpruchen dürfe. Ich j Königsberg. Goedeckemeyer.
fchicke das voraus, weil ich mich diefer Beurteilung nicht j • -
ohne Einfchränkung anfchließen kann. Es ift ganz ficher, Studies in the History of Religions. Presented to Crawford
daß das Buch überall anregend ift, weil fich der mit der j HowellToy by Pupils Colleagues and Friends. Edited
Literatur gut vertraute Verf. der Überlieferung mit großer by David Gordon Lyon (and) George Foot Moore.
Selbftändigkeit: gegenüberftellt. Das zeigt fchon die An- , Macmillan Com-

Ordnung der Philofophen, noch mehr aber eine Reihe von ' nio.—^t s 1

Einzelheiten. So fucht er die naturphilofophifchen Frag- PanY I912- t 2-SO

mente des Xenophanes fatirifch zu deuten, lehnt bei Herak- . Die 16 in diefem Bande vereinigten Studien behandeln

folgende Gegenftände:

1. English witchcraft and James the first (von G. L. Kittredge, Harvard
) ; 2. Buddhist and Christian parallels (von J. E. Carpenter, Oxford);
3. Satirists and euchauters in early Irish literature (von F. Norris Robiu-
fon, Harvard); 4. Saint Peter and the ministral (von E. St. Sheldon, Harvard
); 5. The liver as the seat of the soul (von M. Jaftrow, Jr. Pennsylvania
Univ.); 6. The Sikh religion (von M. Bloomfield, Johns Hopkins);

lit den Weltbrand ab, erklärt den Platonifchen Bericht
über das Gefpräch zwifchen Parmenides und Sokrates für
hiftorifch, faßt den zweiten Teil des parm. Gedichts als
Widerruf feiner eigenen ehemals pythagor. Anficht, bezeichnet
Empedokles als Begründer einer Ärztefchule und
verteilt die vier Stufen in der Bildung der lebenden Wefen

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