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Ausgabe:

1913

Spalte:

225-226

Autor/Hrsg.:

Kees, Hermann

Titel/Untertitel:

Der Opfertanz des ägyptischen Königs 1913

Rezensent:

Wiedemann, Alfred

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TitlUS und Oberlehrer Lic. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. Hirrrichs'fche BuchhancUung, Leipzig_Halbjahrlich IQ Mark

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uu, uoiuq, <_» Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Kees, Der Üpfertanz des ägyptifchen Königs

(Wiedemaun).
Grube u. Mueller, Feog-shen-yeu-i (Haas).
Döller, Das Buch Joua (Lohr).
Kautz Ich, Biblifche Theologie des Alten Te-

Buchner, Die Eutftehung der Erzürnter u. ihre
Beziehung zum Werden des Kurkollegs (Lerche).

Wernle, RenailTance u. Reformation (Troeltfch).

Corpus scriptorum christianorum orientalium.
Series II. Tom. XXV (Duenfmg).

ftaments )Xowack). I Workman, Methodism (Loofs)

Larfeld, Griechifch-deutfche Synopfe der vier

neuteftamentlichen Evangelien (R. A. Hoffma nn).
Pott, Der griechifch-fyrifche Text des Matthäus

e 351 im Verhältnis zu Tatiau ssc de Ferrar

(Eißfeldt).
Arnold, Roman Stoicism (Pohlenz).
Loew, Studia Palaeographica (von Dobfchütz).
Bendel, Vita sancti Burkardi (Ficker).
KieDer, Studien zur Verfaflung des Territoriums

der Bifchöfe von Straßburg (Robert Holtzmann).

K i r c h e n h e i m, Emil Herrmann u. die preufii fche

Kirchenvcrfaffung (Eger).
Fries, Julius und Evagoras. Neu hrsg. v. W.

Bouffet (Elfenhans).
Schmid, Vorlefungen über das Wefen der Phi-

lofophie. Neu hrsg. v. R. Otto (Derf.).
Stange, Chriftentum und moderne Welt-

anfchauung (Stephan).
Voigt, Der erfte Brief Petri (Niebergall).
Das Alte Teftament in religiöfen Betrachtungen

f. das moderne Bedürfnis. 9 Bd. Rump: Der
Prophet Jefaia (Derf).
Holtzmann's Praktifche Erklärung des l.
Theffalouicherbriefes, neu hrsg. v. Simons
(Derf.).

Referate: Heyes, Jufeph in Ägypten. — Maca-
1 ift er, A history nf Civilization in Palestine.
— Moulton, Einleitung in die Sprache des
Neuen Teftaments. — V ölt er, Das Bekenntnis
des Petrus u. die Verklärung Jefu auf dem
Berg. — Thiele, Neuzeitige Friedhof- u.
Grahmalkunft. — Philostratus, The Life
of Apollonius of Tyana. The Epistles of
Apollonius and the Treatise of Eusebius.

Mitteilung: (11) Die Ausgrabungen von AinShems.

Erklärung von Traub. —■ Erwiderung von
Troeltfch.

Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Kees, Hermann: Der Opfertanz des ägyptifchen Königs. (VII, I den König und für die Untergebenen die abgemeffene,

292 S. m. 7TaO Leipzig, J. C. Hinrichs 1912. M. 10 —

Wie der Verfaffer zum Beginne feiner einer häufig
in den ägyptifchen Tempelreliefs dargeftellten Kulthandlung
gewidmeten Studie hervorhebt, handelt es fich bei
diefer, von einer Reihe von Gelehrten als Opfertanz bezeichneten
Zeremonie nicht um einen Tanz in unferem

verhältnismäßig ruhige Bewegung. Diefelbe unterfcheidet
fich fcharf von der Bewegungsart der Barbaren, vor allem
der der Südländer, welche fich nach Angabe der Reliefs
weit freier und lebhafter geftaltete. In befonders eingehender
Weife befchäftigt fich die Arbeit mit dem
Königslaufe, der bei dem in den letzten Jahren viel be-
fprochenen und in fehr verfchiedenartiger Weife gedeu-

binne des \ ortes. Sie befteht in einem eiligen Lauf, bei t£ten Sed-Fefte ftattfand. Regifter der behandelten
dem nur die Fußfpitzen den Boden berühren, welchen der | mytholo°-ifchen Gefüllten, der wichtigften Ausdrücke und
Konig einfchlägt um fich bei beftimmten Gelegenheiten Sachen erleichtern die Benutzung des reichen Materiales,
der Gottheit zu nahen. Es kommt dabei nicht eine die weiches die ergebnisreiche Unterfuchung verwertet hat.
Tempelgründung begleitende Bewegung in Frage, wie man , Eine Reihe beigegebener Tafeln führt auf Grund der
vielfach annahm; es handelt fich vielmehr um mehrere | Denkmälerdarftellungen die wichtigften Typen der Laufandere
Feftarten. Diefelben untencheiden fich in ihrer , fzenen in charakteriftifchen Beifpielen vor.
Durchführung bereits äußerlich durch die verfchiedenen

Symbole, welche der Pharao bei feinem Laufe in den | Bonn- A. Wiedemann.

Händen hält. In der erften Reihe von Feften trägt er
einen Vogel und ein Bündel Stäbe, bei der zweiten zwei

hohe Vafen, bei der dritten ein Ruder und ein anderes,
wohl gleichfalls mit der Schiffahrt in Verbindung flehendes
Zeichen, wird auch in der fpäten Zeit von einem Stiere
begleitet. Bei einem vierten Fefte endlich trägt er eine
Geißel und ein anderes Herrfchaftfymbol. Jede diefer Laufarten
wird in der vorliegenden Arbeit im einzelnen an
der Hand der Darftellungen und Texte von den älteften
Zeiten bis in die helleniftifche Periode hinein verfolgt.
Wefentlich find vor allem die Darftellungen, von denen
der Hauptteil der Unterfuchung ausgeht. Die Angaben
der Beifchriften, welche am Schluße in tabellarifcher Form

Feng-shen-yen-i. Die Metamorphofen der Götter. Hifto-
rifch-mythologifcher Roman aus dem Chinefifchen.
Überfetzung der Kapitel 1—46 v.Wilh.Grube. Durch
e. Inhaltsangabe der Kap. 47—100 ergänzt, eingeleitet
u. hrsg. v. Herb. Mueller. I. Bd. 2. Halbbde. (XXIV,
658 S. m. Abbildgn. u. 1 färb. Taf.) 40. Leiden, Buchh.
u. Druckerei vorm. E.J.Brill 1912. M. 30 —

Wer fich Grube's ,Gefchichte der chinefifchen Literatur'
und feine akademifchen Vorlefungen über .Religion und
Kultus der Chinefen' ftudierend zu eigen gemacht hat,
der weiß aus beiden Büchern fchon nicht nur Name und

zufammengeftellt werden, find fachlich wenig ergiebig. j Art des von Dr. Herbert Müller herausgegebenen Werkes
Der Ägypter fetzt in derartigen Fallen bei dem Befchauer j (eme gedrängte Inhaltsüberficht desfelben, fowie eine Stil

die Kenntnis des Zweckes der jeweiligen heiligen Handlung
voraus und begnügt fich daher in den Infchriften
mit einer Benennung derSzene oder der Anführung phrafen-
hafter, monotoner Götterreden.

Der gemeinfame Zweck aller der Lauffzenen ift die
Eile zu betonen, in der fich das Herannahen des Königs
vollzieht. Sie entfprechen daher finngemäß dem Heraneilen
der Gaben tragenden Untertanen zu ihrem Herrn;
der Pharao nimmt dem entfprechend die gleiche Haltung an,
wie die laufenden Opferträger oder die Matrofen in denGrab-

probe daraus ift in der zuerft genannten Gefchichte
S. 433—438 zu lefen), fondern auch, welche Bedeutung
der im Juli 1908 der Wiffenfchaft entriffene Sinologe der
Berliner Univerfität dem chinefifchen Roman beigemeffen,
von deffen erften 46 Kapiteln fich in feinem reichen
literarifchen Nachlaß eine vor mehr denn zwanzig Jahren
bereits von ihm gefertigte Überfetzung fand. Der Pietät,
dem Verftändnis und der Opferwilligkeit der Witwe des
Heimgegangenen vor allem ift es zu danken, daß das
Manufkript nicht wie leider fchon mehr als eine Arbeit

rehefs des Alten Reiches. Charakteriftifch ift dabei für > der zu zählenden deutfehen Sinologen unveröffentlicht
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