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Ausgabe:

1912

Spalte:

801

Autor/Hrsg.:

Erman, Adolf

Titel/Untertitel:

Die Hieroglyphen 1912

Rezensent:

Sethe, ...

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TitiUS und Oberlehrer Lic. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. Hlnrlchs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 9 Mark

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlich an _ _ -

37 Jahrff. Nr. 26 Profeffor D.Titius in Gottingen Nikolausberger Weg: 66, zu fenden. 21. DeZeiTlDer

«_»/ . uu>uD- •».»*.» Rezenfionseaemplare ausfchließlich an den Verlag.

lirman, Die Hieroglyphen (Sethe). j Schmid, Beiträge zur Lebensgefchichte des

Handcok, Mcsopotamian Archaeology (Tore- j Arteriös von Amafea (Krüger).

zyner). ; Bauer, Arteriös, Bifchof von Amafeia (Derf.).

Salzberger, Salomos Tempelbau und Thron , K 6HH0B,t „ EBxapacTiiüeCKaa MOJHXBa

in der femitifchen Sagenhteratur (Greßmann). (aHa(()0pa) (Hahn).

aville La Dicouverte de ia Loi sous le » ' J. . D ' ... . ,

naviiie, ?„ Kiguet, Samt Patrice (Grutzmacher).

roi Josias (Guthe). ...

Brockelmann, Syrifche Grammatik. 3. Aufl. | Valois, Le Pape et le Concile. La crise reh-

(Schwally). ' gieuse du XV<= siecle (Haller).

Buzy, Introduction au Paraboles evaDgeliques Lauch er t, Die italieuifchen literarifchen Gegner

(Fiebig). Luthers (Harnack).

Gümbel, Das Johannes-Evangelium e. Er- | Jacoby Herder als Fauft (ßerger).

gänzung des Lukas-Evangeliums (Schmiedel), i ' * v •'

Uckelcy Worte Jefu, die nicht in der Bibel hohthi.gk, Bismarck und das papMiche Rom

liehen. (Ropes). , (Mlrbt)-

Goblet d'Alviella, l'Evolutiou du dogmc I Crous, Die religionsphilofophifcheii Lehren

Catholique (Loofs). Locke's (Heinrich Scholz).

Kaftil, Jakob Friedrich Flies' Lehre v. der unmittelbaren
Erkenntnis (G. Weißj.

Kleutgen, Die Glaubenspflicht des Katholiken
(Wielaud).

Johnson, God im Evolution (Mackintosh).
Kraushaar, Verfaflungs formen der Lutherifchen

Kirche Amerikas (Foerrter).
Vedder, Socialism and the Ethics of Jefus

(Raufchenbufch).

Referate: Thieme, Jefus und feine Predigt. —
Börner, Friedrich Jodl. — Troeltfch,
Die Ahfolutheit des Chriftentums und die Reli-
gionsgefchichte. —Pfeiffer, Die ftrafrecht-
liche Stellung der Geirtlichen und Religionsdiener
.

Wichtige Rezenfionen. Neuefte Literatur.

Wenn auch erfreulichenveife die Abonnentenzahl der Theologifchen Literaturzeitung weiter geftiegen ift, fo
ift leider die Steigerung der Druckkoften feit Beginn des Jahres doch noch größer gewefen. Da nun aber ein
Rückgang des Umfanges auf den bis 1909 eingehaltenen unmöglich ift, fo bleibt kein anderer Ausweg, als fortab
das Abonnement halbjährlich um eine Mark zu erhöhen.

Redaktion und Verlag der Theologifchen Literaturzeitung.

Erman, Prof. Dir. Dr. Adolf: Die Hieroglyphen. (Sammlung
Göfchen 608.) (IV, 91 S.) kl. 8°. Berlin, J. G. Göfchen
i9[2. Geb. M. —80

Wer fich über die altägyptifchen Hieroglyphen, ihre
Bedeutung, Gefchichte und Entzifferung unterrichten will,
wer einen Einblick in die Sprache der alten Ägypter tun
und fich vielleicht auch einmal an leichteren ägyptifchen
Textproben verbuchen will, der nehme diefes lesenswerte
Schriftchen zur Hand, das fich in feiner anziehenden,
anfehaulich klaren Darftellung den rühmlichft bekannten
Werken des Verfaffers durchaus an die Seite, ftellt.

Auf diefes Büchlein darf wohl auch die Ägyptologie
große Hoffnungen fetzen. Erfahrungsgemäß find faft alle
deutfehen Ägyptologen fchon in ihrer Schulzeit den
Hieroglyphen zu Leibe gegangen, meift mit fehr unzulänglichen
Hilfsmitteln. Diefen angehenden Jüngern der
Ägyptologie wird das Büchlein ein zuverläffiger Führer
fein der ihnen manchen Irrweg erfparen und ihnen den
Zugang zu der Wiffenfchaft wefentlich erleichtern wird.
Möge &es daher recht viele Lefer gerade in der Jugend
finden und möge feine Saat .. in manchem jungen
Kopfe'aufgehen, mangelt es der Ägyptologie doch noch
immer an tüchtigen Arbeitskräften, um auch nur das
durch die Ausgrabungen und Funde ftets neu herbei-
urömende Material zu verarbeiten, gefchweige denn die
vielen lohnenden und reizvollen Aufgaben zu löfen, die
fich in ihr bieten.

Göttingen. Sethe.
Handcock, Pe^>7~s. p ( m. ~aT: Mesopotamian Archaeology.
An introduction to the archaeology of Babylonia and
Assyriä. (XVI, 423 S. m. Abbildgn. u. Karten.) gr. 8°.
London, Macmillan & Co. 1912. 12 s- 6 d-

Nicht nur der Laie, fondern auch der Hiftoriker und
Sprachforfcher, der nicht in der Lage ift, den archäo-
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logifchen Ergebniffen der Ausgrabungen in Mefopotamien
fein ftetiges Intereffe zuzuwenden, wird P. S. P. Piandcock
für feine Mefopotamian Archaeology Dank wiffen. Eine
Introduction to the Archaeology of Babylonia and Assyria
nennt der Verfaffer im Untertitel befcheiden fein über
400 Seiten ftarkes Buch, in dem er mit Sachkenntnis und
in anregender Form die wichtigften archäologifchen Er-
gebniffe aus dem reichen Material zufammengeftellt hat,
das der Wetteifer vieler Länder aus den Ruinenhügeln
Mefopotamiens zutage gefördert hat. Der Fleiß des Verfaffers
ift um fo höher anzufchlagen, als es ein ähnliches
syftematifch zufammenfaffendes Werk bisher nicht gab,
der Stoff dazu alfo aus einer Menge von Einzelarbeiten
und verftreuten Artikeln zufammengetragen und in vielen
Fällen erft durch eigene Unterfuchung des Autors feft-
geftellt werden mußte. Als Beifpiel führe ich H.s inter-
effanten Verfuch an, aus den babylonifchen Infchriften und
bildlichen Darftellungen, zufammengehalten mit dem, was
wir über das heutige Mefopotamien wiffen, ein ungefähres
Bild der Flora und Fauna im alten Babylonien und
Affyrien zu konftruieren (S. 11 ff).

Ein Urteil über die Reichhaltigkeit des in dem Werke
Gebotenen vermittle folgende Angabe der behandelten
Materien: Auf eine Einleitung, die das Land, feine Bevölkerung
und in kurzem Abriß feine Gefchichte befpricht,
folgen Abfchnitte über die Ausgrabungen (S. 40 ff), die
Entzifferung der Keilinfchriften (S. 85 ff.), Charakter, Schrift,
Sprache und Inhalt der Infchriften (S. 95 ff.) Architektur
(S. 119 ff.), Skulptur (S. 181 ff), Metallurgie (S. 242 ff.),
Malerei (S. 270 ff). Ein eigenes Kapitel behandelt die
Siegelzylinder und die Darftellungen auf denfelben (S. 281 ff.),
Gravierungen auf Mufcheln und Elfenbein (S. 309 ff.), Tonfiguren
und Reliefs (S. 317 ff.),Steingut und Töpferei (S.325ff),
ferner Kleidung und militärifche Äusrüftung (S. 337 ff.) und
endlich Lebensweife, Sitten und Gebräuche, Religion
(S. 364 ff.). Das Werk befchließen eine kurze Bibliographie,

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