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Ausgabe:

1912

Spalte:

743-744

Autor/Hrsg.:

White, Henricus Iulianus (Ed.)

Titel/Untertitel:

Novum Testamentum Latine secundum editionem Sancti Hieronymi ad codicum manuscriptorum fidem recensuerunt Iohannes Wordsworth. Ed. minor 1912

Rezensent:

Gregory, Caspar René

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Seite 1

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743

.Reich' zu beziehen, vgl. naMri Ddri in Deut. 28, 58. — Auswahl von Lesarten aus folgenden Codices: Amiatinus,
In IV, 1 fehlt die Überfetzung der Worte, die aus III, 9 Cavensis, Armachanus, Fuldensis, Sangermanensis, Huber-
wiederholt und zum Verftändnis des Folgenden nötig tianus, und Vallicellanus, denen für die Evangelien noch
find: "ibittai»» 2X IT3 ©STl I^EPa WD!-!. Allerdings hat der Mediolanensis und der Harleianus beigefügt werden.
Strack die fechs Worte auch in feinem Textabdrucke j Außerdem werden die Lesarten der fixtinifchen Ausgabe

(S. 17, Z. 7) weggelaffen, ohne aber eine Bemerkung darüber
zu machen. — In IV, 2 bedeutet TölID 0$ (Strack
felbft adoptiert die Schreibung des zweiten Wortes ohne 1)
nicht: .Stamm deiner Heiligen', fondern: dein heiliger
Stamm; es ift eine Konftruktion wie TTDri ttriitb Deut.
33,8. — S. 15*. Z,li (VII, 1) find die.Worte ,und Num.
29,7—11' zu ftreichen; fie find in der Überfetzung irrtüm-

von 1590 und der clementinifchen Ausgaben von 1592>
1593 und 1598 gegeben, und fogar einige Änderungen
erwähnt, die Hetzenauer aus einem Vatikanifchen Exemplar
der Clementina bietet.

Jetzt können wir in Ruhe den Abfchluß der großen
Ausgabe Whites und die weitere offizielle Ausgabe der
Benediktiner erwarten. Zum erften Mal, feit Hieronymus

lieh aus Z. 14 vorweggenommen. — Im Ausfpruche Rabbi i feinen Text herftellte, haben wir eine wiffenfehaftliche
Akibas am Schlurfe des Traktates muß es ftatt ,Vor wem ' Ausgabe davon. Ich würde, menfehlich gedacht, traurig

werdet ihr gereinigt' heißen: ,Vor wem reiniget ihr euch'
— Im kurzen Vorworte zur Überfetzung lefen wir die erfreuliche
Ankündigung, daß die Strackfche Bearbeitung

fein, weil das f vor dem Namen Wordsworths mich daran
erinnert, daß er am 16. Auguft 1911 vollendet wurde,
aber ich freue mich für ihn, daß er von feiner Arbeit

des Traktates Berakhoth fehr bald folgen wird. ruht. Seine Werke folgen ihm nach. Es ift fchön, zu

Budapeft W Bacher I denken> daß er gewiß diefes Bändchen in den Aus-

j hängebogen gefehen hat, ehe er die Augen fchloß. Jeder
Lefer wird mit Rührung den Schlußfatz des Vorworts von
feinem langjährigen Mitarbeiter White vernehmen: Quo
desiderio Iohannis Sarisburiensis Episcopi huius operis
tarn praeeipui auctoris quam partieipis strenui afficiamur
verbis exprimere nequimus. Er fenrieb ihn acht Tage
nach dem Hinfeheiden feines Freundes.

Leipzig. Cafpar Rene Gregory.

Novum Testamentum Latine secundum editionem Sancti
Hieronymi ad codicum manuscriptorum fidem recen-
suerunt f Iohannes Wordsworth, S. T. P., Episc.
Sarisb., et Henricus Iulianus White, A. M., S. T. Pv
Prof. Ed. minor curante Henrico I. White. (XX, 620 S.)
kl. 8°. Oxford, Clarendon Press. — London, British and

Foreign Bible Society, und H. Frowde 1911. Klein, Rabb. Prof. Dr. G.: Der alterte chriftliche Katechis-

s. 2—; Oxford India Paper s. 3— j mus und die jiidifche Propaganda-Literatur. (XI, 273 S.)

Es würde mir fchwer fallen, den Gefühlen Ausdruck I 81-- 8°- Berlin- G- Reimer J909- M. 6-

zu geben, die diefer kleine Band in mir wachruft. Im i Zweck der vorliegenden Unterfuchung ift es, den

Jahre 1883, während ich die Oxforder Handfchriften des ! Spuren jüdifcher Religiofität und Ethik im älteften

griechifchen Neuen Teftaments unterfuchte und in den j Chriftentum nachzugehen; insbefondere foll der jüdifche

Zimmern des Prof. John Wordsworth in Brasenose College Charakter der Ur-Didache ficher geftellt werden. Die

wohnte, bereitete er den erften Band feiner Vorarbeiten | prophetifche Verkündigung, die fich an alle Menfchen

für eine Ausgabe des Vulgata-Texts vor. Dies war: Old- wendet und Gotteserkenntnis, d. h. Erfüllung der fitt-

Latin Biblical Texts: No. 1. The gospel aecording to St. I liehen Pflichten verlangt, wird von den Zeiten des

Matthew from the St. Germain MS. (g1), Oxford 1883. | Deut, an neben dem Kultus ein integrierender Beftandteil

Er fchickte es mir nach London am 16. Nov. und ich
habe es auf feinen Wunfeh in der englifchen Kirchenzeitung
The Guardian vom 9. Juli 1884 angezeigt. Der
erfte Satz feiner Einleitung wies darauf hin, daß er fchon
vor vier oder fünf Jahren eine Ausgabe der Vulgata für
die Oxforder Preffe unternommen habe. Das weift auf

der Religion Israels. Priefter- und Prophetenreligion find
in den heiligen Büchern zufammengefchloffen, und des
Profeten Erbe und Nachfolger wird der Chakam, auch
er der Vertreter einer weltweiten ethifchen Religion.
Diefe Religion tritt werbend unter die Heiden: in der
Diafpora fowohl als in Paläftina wird die Miflion aus-

1878—1879 zurück, und im Jahr 1882 hat er privatim [ gebildet. Es ift namentlich die Lehre von den Wegen
einen Profpekt über die geplante Ausgabe gedruckt. Er 1 Gottes, nämlich von feiner Gerechtigkeit und Liebe, die
hat in der vorfichtigften Weife Alles eingeleitet, und fo [ Anhänger wirbt. Gott nachzuahmen ift das Wefen der

bald wie möglich dafür geforgt, daß andere Gelehrte
mitarbeiten und die Vollendung des großen Werks auch
nach feinem Heimgang ficher ftellen follten. Die große
Ausgabe des Texts ift bis zum Ende des Römerbriefs
gediehen, und das weitere ift in Vorbereitung.

Mit diefem Band bietet White jedem Theologen eine
willkommene, eine notwendige Ergänzung feiner Handbibliothek
. Mancher wird das Buch mit feinem griechifchen
N. T. in der Tafche bei fich führen. Natürlich kann der
Herausgeber nicht dafür bürgen, daß die noch erfcheinen-
den Teile der großen Ausgabe genau mit diefer Hand

Religion, und derverborgene Gottesname Ani-we-hu faßt für
efoterifche Kreife die Lehren von der Gottähnlichkeit zu-
fammen. Die Verkündigung der ,Wege' hatte unter den
Heiden einen großen Erfolg, und die jüdifchen Miffionare,
die Nachfolger der Chakamim, gingen daran, die Lehre in
Syftem zu bringen. Als Vorbereitung zu den .Wegen Gottes'
wurde der ,Weg der Erde' (Derech-erez) gefchaffen, in
dem das Rechtsverhältnis der Menfchen zueinander feft-
gelegt wurde. (Goldene Regel.) Pf. 34» 12 ff- gab das
Schema des Tugend- und Lafterweges mit Tugend- und
Lafterkatalog, ein eschatologifcher Abfchnitt fchloß ab.

ausgäbe übereinftimmen werden, aber der etwaige Unter- Die Urdidache ift urfprünglich ein jüdifcher Derech-erez
fchied wird fchwerlich von Bedeutung fein. Die äußere traktat. Nach dem Tode Jefu kommt mit dem Auftreten
Ausftattung ift tadellos. Der Druck ift groß und klar ! und der Tötung des Stephanus ein neuer Zug in die
und ladet förmlich zum Lefen ein. Die Kapitel- und jüdifche Propaganda. Die Maßftäbe, nach denen die
Verszahlen flehen am äußeren Rand und ein Strich weift Zugehörigkeit der Profelyten zum Gottesvolk gemeffen
auf den Anfang des Verfes, wo Zweifel möglich wäre, j wird, werden ftrenger, ger toschab und ger zedek

Zu loben ift es, daß am inneren Rand die Eufebianifchen
Abfchnitte und Kanones flehen, denen vorn die Tafeln
der Kanones entfprechen, dies Alles aus Neftle's forgfältiger
Ausgabe entnommen. Am äußeren Rand flehen ferner
viele ausgewählte Parallelftellen, wobei im Notfall auch
angedeutet wird, auf welche Verfe die Parallelen fich

werden unterfchieden. Jüdifche Gegenapoftel werden
ausgefandt, ihr bedeutendfter, Paulus, wird felber Chrift.
Mit ihm und feiner Wirkfamkeit fetzt der Bruch mit dem
offiziellen Judentum ein. Paulus fchafft einen neuen
Glauben (Chriftologie), die Formulierung der Ethik aber
entlehnt er dem Judentum, er verwendet Rom. 12,

beziehen. Der untere Rand bietet dann eine vorzügliche I. Korr. 6, ioff. u. a. den jüdifchen Derech-erez. Die