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Ausgabe:

1912 Nr. 16

Spalte:

509

Autor/Hrsg.:

Hennig, Martin (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Alle Lande sind Seiner Ehre voll! Wanderskizzen v. Gottes Werk in weiter Welt 1912

Rezensent:

Bussmann, E. W.

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509

Theologifche Literaturzeitung 1912 Nr. 16.

510

Würdigung der chriftlichen Sittlichkeit als wirklich lebensvoilenden-
der (S. 123 f.).

Lobberich. A. ZillelTen.

Alle Lande lind Ssiner Ehre voll! Wanderf kizzen v. Gottes Werk
in weiter Welt. Hrsg. v. D. Mart. Hennig. 1—3. Tauf. (VII,
363 S.) 8 Hamburg, Agentur des Rauhen Haufes (1911).

M. 3—; geb. M. 3.50; Gefchenkausg. geb. M. 4.50

Seinen bekannten anderen Sammlungen aus dem Gebiete der
Inneren Miffion und der Gefchichte hat der Herausgeber, der
felbft nur den Plan entworfen und das Vorwort gefchrieben hat,
eine Reihe von ,Wanderfkizzen' hinzugefügt, die die 16 Verfaffer
unter das angegebene Motto geftellt haben. Den wanderluftigen
Deutfchen foll neben der Schönheit der Natur die Verherrlichung
Gottes in feiner Menfchheit und der Beitrag einzelner Völker
.zum Bau des Reiches Gottes hier auf Erden' gezeigt werden.
Die Beiträge find fehr ungleichartig, am gelungenften erfcheint
mir der fchöne über Franken. Die Schnellerfche Art ift bekannt
aus feinen anderen Schriften, in denen die von ihm hier be-
fchriebenen Gebiete auch fchon behandelt find. Die beiden letzten
von Miffionsinfpektoren verfaßten Auffätze über Indien und Afrika
'nicht weniger!) find mehr Miffionsvorträge, umfallen auch viel
zu große Gebiete. Der über Afrika bietet wenigftens allerlei
Interefiantes. Merkwürdig ift, daß Amerika ganz übergangen ift.

Ob eine folche feuilletoniftifche Behandlung, wobei Kirchen-
gefchichtliches und Erbauliches meift in etwas aufdringlicher Weife
eingefchoben wird, dem mit dem Befchriebenen Unbekannten die
Kenntnis zu bereichern und das Verftändnis zu erhöhen imftande

zu befiegen, der fich ihm als der Geilt der Wolluft zeigte, indem
er durch alle bekannten afketifchen Praktiken — als Faften, als unbekleidet
, felblt in den kalten Nächten Ägyptens, Schlafen und
als Vermeiden des fich Salbens, das doch allgemein üblich war —,
gegen den Dämon kämpfte. Als diefe Praktiken ihn nicht
zum Ziele führten, begab er fich in die Hügel, welche das Niltal
vom Fayum fcheiden, und lebte in einem Grab, wobei er
dem Zorn des Ka, des Doppelwefens des Verftorbenen, trotzte,
von dem er, wie andere Ägypter auch, damals noch glaubte,
daß er bei dem Toten wohne. Im Alter von 35 Jahren verließ
der Hl. Antonius diefes Grab und gelangte nach dem Dorfe
Mei'moum, wo er das Klofter gründete, welches noch heute feinen
Namen trägt. AmeTineaus Darftellungen werfen gutes Licht
auf die Art und Weife, in der Ägypten vom Paganismus zum
Chriftentum gelangte, faft ohne der Wandelung bewußt zu fein.
Es kann z. B. nicht bezweifelt werden, daß die von den Mönchen
des Oftens und Weftens angenommene Kleidung von den ägyp-
tichen Bauern jener Zeit getragen wurde. - Maas.

Wichtige Rezenlionen.

VonLic. theol. Paul Pape in Berlin NO. 55, Belforter Str. 28

Bezügl. Hinweise und Sendungen sind jederzeit erwünscht.
Hack: Das Wefen d. Religion nach Ritfehl u. liiedermann (v. RHGrütz-
macher: ThLtbl 1911, 22; v. AGörland: DtfchLtz 1911, 50; v. Gloatz:
Studft 1912, 4).

Hamm: Die Schönheit d. kath. Moral (v. FRenz: ThRev 1911, 19; v.

LLemme: ThLtbl 1912, 3; v. Zänker: ThLtber 1912, 5).

Hänel: Die außermaforeth. Cbereinftimmgn. zw. Septuaginta u. Pefchitta

i mir felhft ein I (»• ENeßle: OrientLtz 1911, 12; BiblZ 1912, 1; v. THYVeir: RevofTh
ift, erfcheint mir zweifelhaft, nachdem ich bei nur felblt | ^ _ ^

negatives Refultat hinfichtlich der mir unbekannten Gebiete kon- | Hast; . The t texts of the Bible (v ATRobertson: RevExpos
ftatierten mußte. Dem aber, der die behandelten Lander oder ; 3; v TMWilliam: RevofThPhil 1911, apr; v. JMitchell: ibid.

Städte kennt bieten die Skizzen zu wenig, ermangeln auch zu sept. IgI2> jan. v jGicolson: ibid. 1912, march).
fehr der oer'fönlichen Note, als daß der Lefer mit den Augen | Hastings-Selbie: Encyclopaedia of religion and ethics (v. JGNicolson:
ri K Verfalfers fehen könnte. Dabei fehlt es nicht an Er- 1 RevofThPhil 1911, nov; v. NWThomas: ibid. 1912, march; Athen 1912,
aes betr. vert Perfon. Ein ganz wefentlicher Mangel j 6jan; v. AWSmall: AmerJournTh 1912, 1; v. EKönig: ThLtbl 1912, 11).

wahnungen der eigenen reriuu. 1. ^________- J„ r.~T I Hauck. Kirchengefch. Deutfchlands (v. KGraß: ThLtbl 1911, 14; v.

GFicker: ThRdfch 1911, 11; v. R: RevCrit 1911, 46).
Haupt: The book of Micah (v. JWRothftein: DtfchLtz 1911, 38; v. E
König: ThLtbl 1911, 14; v. CHCornill: ThRdfch 1911, 12; v. WBSteven-
fon: RevofThPhil 1911, dec).

_ The book of Esther (v. JWRothftein: DtfchLtz 1911, 38; v. EKönig:

ThLtbl 1911, i5;v. WBStevenson: RevofThPhil 1912, dec; v.JDDavies:
PrincetThKev 1912, 1).
Haußleiter: Grundlinien d. Theol. J. Chr. K. v. Hofmanns (v. ThSchoell:
AnnliiblTh 1911,8/9; v. Jordan: ThLtber 1911, 7; v. ChGlarbo: Teol
Tidskr 1911, 6; RevHistEccl 1912, Ij v. JWendland: ThRdfch 1912, I).
Heer: Der Stammbaum Jefu (v. OHoltzmann: DtfchLtz 1911, 29; v.
MJLagrange: RevBibl 1911, 3; v. UHolzmeifter: ZKafhTh 1912, 1).

- Ein karoling. Miffionskatechismus (v. PLehmann: BerlPhilWochfchr.

1911, 50; v. Kropatfcheck: ThLtber 1912, 2; v. PdeLabriolle: BullAnc
LitArchChret 1912, 2).
Heim: Das Gewißheitsproblem (v. HYGroenewegen: ThTijdsch 1911, 5;
v. BDAlexander: RevofThPhil 1911, oct; v. Weber: ThLtbl 1912, 6;
v. GBSmith: AmerJournTh 1912, I; v. SHMellone: RevofThPhil 1912,
may).

Heinzelmann: Der Begr. d. Seele u. d. Idee d. Unfterblichkeit bei
Wandt (v. Grunwald: LtRdfchKathDtfchl 1911, 6; RelGftkult 1911,4-
v. JWendland: ThRdfch 1912, I).
Herrmann: Die foziale Predigt d. Propheten (v. Daufch: ThRev 1911

.. rtie---... ....

erfcheint mir bei unferer heutigen Illuftrationskunft das Fehlen
charakteriftifcher Bilder; die fchönen Vignetten über jedem Ab-
fchnitt, die Erfatz bieten follen, genügen durchaus nicht.

Ahlden (Aller). E. W. Bussmann.

Geyer, Hauptpred. Dr. Chriftian, u. Pfr. Lic. Dr. Friedrich Rittelmeyer
: Leben aus Gott. Neuer Jahrgang Predigten. 4.—6. Aull
<VIII,614S.)gr.8". Ulm, H. Kerler 1912. M. 6 —; geb. M. 7.50
Das Vorwort zur erften Auflage diefer Predigten ift im September
1910 gefchrieben. Nach wenig mehr als Jahresfrift find
3000 Exemplare vergriffen, fo daß ebenfo viele neugedruckt werden
konnten. Das ift ein fchöner, und wie wir gern fagen, wohlverdienter
Erfolg. Wir erinnern an die ausführliche Anzeige von
E. Chr. Achelis 1911, 408f. und wünfehen dem Werk ferner weite
Verbreitung und tiefe Wirkung, ift es doch ein Beweis des Glaubens
und der Kraft und die befte Widerlegung der Klagen über
die religiöfe Unfruchtbarkeit der modernen Theologie.

Hannover. _ Schufter.

Berichtigung.

Es ift zu berichtigen, daß die in meiner Befprechung der
vorigen Nummer S. 472 zitierte ,Gottesdienftpfychologie' von
Geelkerken vielmehr eine Religionspfychologie und wie ich hier
hinzufügen möchte, eine umfallende wertvolle Bereicherung der
modernen Disziplin ift. In Folge einer mißverftändlichen Privatäußerung
des Herrn Verfaffers mußte ich annehmen, daß die
Doppelbedeutung des holländifchen Worts: godsdienft als Gottes-
dienft und Religion im erfteren Sinne zu fallen fei. Erft bei
eigener Einficht des Buchs überzeugte ich mich von feiner eigentlichen
Tendenz, die mich veranlaßte, den Verf. zu einer Über-
fetzung aufzufordern; ich mußte ihm Recht geben, daß eine eng-
Hfche Uberfetzung, die in Arbeit ift, mehr Abfatz findet als eine
deutrehe. _Vorbrodt.

Mitteilungen.

17. In einem Auffätze (in der Revue de ITiistoire des religions)
über den Hl. Antonius den Anachoreten befchäftigt fich Ame-
Hneau mit dem Beginn des chriftlichen Mönchslebens, als
delTen Begründer die Kopten den Hl. Antonius betrachten. Die
berühmte Verfuchungsszene wird von Amelineau im Detail untersucht
und in das erfte Klofter oder Coenobitium, das derHl. Antonius
bewohnte, verlegt, welches eine direkte Kopie der Zellen des
Serapeums in Alexandria gewefen fei, wo die dem griechifch-ägyp-
tifchen Gott Serapis Geweihten fich zu internieren pflegten. In
diefem erften Coenobitium fuchte der HI. Antonius den Dämon

v. CHCornill: ThRdfch 1911, Ii; v. Jordan: ThLtber 1912, 1).
Hertlein: Die Menfchenfohnfrage i. letzten Stadium (v. Jordan: ThLtber
1911, 11; v. AMenzies: RevofThPhil 1911, oct; v. ALoisy: RevCrit

1911, 49; v. Feine: ThLtbl 1912, 4).

Heuffi: Kompend. d. Kirchengefch. (v. Schultze: ThLtber 1911, 4; v.

VBartlett: RevofThPhil 1911, nov; AmerJournTh 1912, 1).
Hilling: Die Offiziale d. Bifchöfe v. Halberftadt (v. FZehetbauer: Allg

Ltbl 1911, 19; v. OR-z: Hiftjb 1911, 4; v. JMaring: LtRdfchKathDtfchl

1912, 1; v. BSchmeidler: ZKgefch 1912, 1; v. Uckeley: ThLtber 1912, 4).
Holl: Die handfchriftl. Überliefrg. d. Epiphanius (v. ASouter: RevofTh

Phil 1911, march; v. HDelehaye: AnalBoll 1911, 2/3; v. CRGregory:

DtfchLtz 1912, Ii).
Holtzmann-Simons: Prakt. Erklärg. d. 1. Theffalonicherbriefes (v.

JWebsky: ProtMntshft 1911, 10; AmerJournTh 1912, I; v. HWindifch:

ZWfchTh 1912, 2).
Hoskier: Conceming the genesis of the versions of the N Test. (BiblScr

1911, oct; v. ASouter: JournThStud 1911, oct; Acad 1912, 27jan; v.

de Bruyne: RevBehed 1912, 2).
Hunt: Catal. of the greek papyri in the JRylaDds library (RevQuestHist

1911, juill; v. MRJames: JournThStud 1911, oct; v. HDelehaye: Anal

Boll 1911, 4; v. KFWSchmidt: BerlPhilWochfchr 1911, 39)._

ausgewählt von P. Pape.
RG: Handcock, PSP: Mesopotamian archaeology: au intro. to
the archaeol. of Babylonia and Assyria. (440) 8° Lndn, Macmillan 12.