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Ausgabe:

1912

Spalte:

321-322

Autor/Hrsg.:

Cöln, Franz (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Oriens Christianus. Römische Halbjahrshefte für die Kunde des christlichen Orients. 8. Jg 1912

Rezensent:

Meyer, Philipp

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Oberlehrer Lic. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 9 Mark

_ Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlich an _ _ ««■ • lniri

*J7 Tohrff Nr 11 ProfeflbrD. Titius in Göttingen, Ntkolausbcrger Weg 66, zu fenden. zäö. MBl IcHzS

j 1 . Udilig. J.XJ.. u Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Oriens Chriftianus. Römifche Halbjahrshefte für
die Kunde des chriftlichen Orients. 8. Jahrgang
, 2 Hefte (Ph. Meyer).

Liä Dsi, Das wahre Buch vom quellenden Urgrund
(Tschung hü dschen ging) (Haas).

Marti, Stand u. Aufgabe der altteftamentlichen
Wiffenfchaft in der Gegenwart (Gunkel).

Anz, Literaturgefchichte des Alten Teftaments
im Abriß (Budde).

Staerk, Altjüdifche liturgifche Gebete(Bifchoff).

— Der Misnatraktat Berakhoth in vokalifiertem
Text m. fprachl. u. fachl. Bemerkgn. (Derf.).

Weinel, Biblifche Theologie des Neuen Teftaments
(Bouffet).

Savio, La questione di Papa Liberio (Krüger).

_ Nuovi studi sulla queftioue di Papa Liberio

(Derf.).

_ Punti controversi nella questione del Papa

Liberio (Derf.).
Kampers, Karl der Große (Hauck).
W o t f chke, Gefchichte derReformation in Polen

(Völker).

Dimock, Papers on the Doctrine of the English
Church concerning the Eucharistie Presence
(Mackintosh).

Walther, Die Gehetserhörung (Lobftein).

Delage u. Goldsmith, Die Entwicklungstheorien
(Beth).

Ro f ikat, Individualität undPerfönlichkeit(Schufter
).

Nieberg all, Perfon und Perfönlichkeit (Derf.).

Naumann, Geift und Glaube (Derf.).

Sydow, Kirchenzucht (Eger).

Referate: Griffith, The Problem of Deutero-
nomy. — Valeton, Gott u. Menfch im Lichte
der prophetifchen Offenbarung. — Gregoro-
vius, Die Grabdenkmäler der Päpfte. —
Schleiermacher, Predigten über den chriftlichen
Hausftand. — Liturgifche Texte. VII.
Die preußifche Agende, herausg. v. Hans Lietz-
mann.— Dasfelbe. VIII. Diefächfifche Agende.
— Witte, Die Wunderwelt des Oftens.

Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Oriens Chriftianus. Römifche Halbjahrshefte für die Kunde I Der vorangehende Auffatz von Dr. Franz Cöln, der

aus dem Cod. Vat. Sir. 134 einen Traktat über Fefte und
Faften etc. veröffentlicht, ift deswegen auffallend, weil
Verfaffer an die Gedanken des Traktats, die auch eine
Meinung über die letzten Autoritäten in der örtlichen
Kirche ausfprechen, anknüpfend feinen kirchenpolitifchen
Standpunkt in der Frage der Union der orthodoxen und
katholifchen Kirche zum Ausdruck bringt. Diefer kennzeichnet
üch zuletzt dahin, daß der orthodoxen Kirche
der .einigende, mit höchfter Macht ausgeftattete Mittelpunkt
' fehle, der .zugleich von dankbarfter Einfachheit
und Einheitlichkeit' fei. Sie felbft könne fich den nicht
geben. So fei die anatolifche. Kirche dazu von fich aus
verurteilt ,das verzauberte Königskind zu bleiben, das
in feiner ganzen Lieblichkeit und feinem ganzen Reiz
dahin fchlummert'. Abgeholfen kann dem natürlich nur
dadurch werden, daß die orthodoxe Kirche fich unter
den Papft ftellt. Sie könne dabei ihre Eigenart beibehalten
etc. Man kann es nur bedauern, daß eine wiffenfehaftliche
Zeitfchrift folche Propaganda treibt. Es möge doch auch
niemand glauben, daß die orthodoxen Politiker in Athen,
Konftantinopel und in Petersburg für folche romantifche
Beweisführungen zugänglich find.

Hannover. Ph. Meyer.

des chriftlichen Orients. Mit Unterftützung der Görres-
gefellfchaft hrsg. vom Priefterkollegium des deutfehen
Campo Santo unter der Schriftleitung von Dr. Franz
Cöln. S.Jahrgang. 2 Hefte. (471 S.) Lex. 8°. Rom
(1911). Leipzig, O. Harraffowitz. M. 20 —

Inhalt: Junker, Koptifche Poefie des 10. Jahrhunderts (Schluß).
— Cöln, Der Handkanon Mihä'ils von Malig (Schluß). — Cöln, Eines
Anonymus' Abhandlung über Fefte und Faften, Autorität und Gehor-
fam in der fyrifchen Kirche. — Wickert, die Panoplia dogmatica des
Euthymios Zigabenos, Unterfuchung ihrer Anlage und ihrer Quellen,
ihres Inhalts und ihrer Bedeutung. — Vandenhoff, Vier geiftliche Lieder
in fyrifcher und neufyrifcher Sprache aus den Berliner Handfchriften
Sachau iSS und 223 überfetzt und mit Einleitung verfehen. — Ein merkwürdiger
Bibelkanon (Cöln). — Über Priefterehe und Degradation in
der fyrifch-jakobitifchen Kirche (Cöln). — Befprechungen von: Fritz
Predel, Griechifche und füditalienifche Gebete etc. (J. Wirtz). Franz
Cumont, La Cosmogonie Manicheenne (J. Wirtz). Die Heldentaten
des Dom Chriftoph de Gama in Abeffinien (Cöln). Hans Haas,
Japans Zukunftsreligion (Cöln). Buch der Strahlen. Die größere
Grammatik des Barhebraeus (Cöln).

Wie die Inhaltsangabe erkennen läßt, find die beiden
erften umfangreichen Auffätze die Schlußftücke von Veröffentlichungen
, die in den vorhergehenden Bänden begonnen
haben. Wir wenden unfere Aufmerkfamkeit be- Liä Dsi: Das wahre Buch vom quellenden Urgrund (Tschung
fonders dem Artikel von Wickert und dem vorhergehen- hü dschen ging). Die Lehren derPhilofophen LiäYüKou
den von Cöln zu. Wickert verdient fchon darum An- J u. Yang Dschu. Aus dem Chinef. verdeutfeht u. er-
erkennung, weil er den Mut gehabt, fich überhaupt mit 1 läutert v T?;,-Wri wjik 1 /wtv „ c t r
der Dogmatik des Euthymius Zigabenus zu befchäftigen. i Wllhelm- (XXIX> '75 S. m Taf.)

Und feine Arbeit ift gründlich und fördert das Verftänd- | Jena- Hederichs 1911. M. 3—; geb. M. 4 —

nis des Werks. Nach einer ausführlichen Einleitung, die
die Lebens- und Zeitverhältniffe des E. behandelt, wendet
fich Kap. 2 zu der Anlage und den Quellen des Buchs.
Eine forgfältige Unterfuchung ergibt, daß E. etwa in drei
Vierteln feines Werks von Andern direkt übernommene
Anflehten vorbringt. Selbftändig find nur die Titel gegen
Origenes, die Armenier und die Bogomilen. Im folgenden

Was Wilhelm, in Anerkennung feiner bisherigen
tüchtigen Leiftungen auf dem Gebiete der Erforfchung
der Sprache und der Religionsfyfteme Chinas im vergangenen
Jahre von der theologifchen Fakultät Jena durch
die Verleihung des Doktorgrades ausgezeichnet, in diefem
Bande verdeutfeht und erläutert, ift ein chinefifcher Text,
deffen Bekanntfchaft uns fchon E. Faber vermittelt hat:
Kapitel erhalten wir eine zufammenhängende Darfteilung ; eines der klaffifchen Werke des älteren Taoismus. Fabers

der einzelnen Lehren des Dogmatikers. Die Beurteilung j bereits 1870 vollendete, aber erft fieben Jahre fpäter dem
des Ganzen, die den Inhalt des letzten Kapitels ausmacht, j Druck übergebene Überfetzung ift betitelt: ,Der Naturalis-
fchließt fich dem fcharfen Urteile an, das einft Ulimann | mus bei den alten Chinefen fowohl nach der Seite des
gefällt hat, und zeigt auch, daß die fpäteren Zeitgenoffen, I Pantheismus als des Senfualismus oder die fämtlichen
wie Niketas Akominatos, die Mängel feines Vorgängers Werke des Philofophen Licius'. Diefer Titel läßt nicht
in der Arbeit nicht verkannt haben. I erkennen, daß das in China von alters her einfach unter

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