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Ausgabe: | 1910 Nr. 14 |
Spalte: | 422-423 |
Autor/Hrsg.: | Lewis, Agnes Smith |
Titel/Untertitel: | Codex Climaci rescriptus. Fragments of sixth century Palestinian Syriac Texts of the Gospels, of the Acts of the Apostles and of St. Paul’s Epistles 1910 |
Rezensent: | Schwally, Friedrich |
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Theologifche Literaturzeitung 1910 Nr. 14.
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gefügt. 3) Der breitere eschatologifche Ausblick V. 15a
(15b) 17a 18 17b 19—21, aus der Makkabäerzeit, metrifch
ungefügig. V. 7d—9 und V. 16 find Zufätze. P. gibt
Text, Überfetzung und erklärende Noten. Das, worin
er über die bisherigen Aufftellungen hinausgeht, ift hauptfächlich
die Heraushebung des mittleren Abfchnitts als
eines felbftändigen Stücks. Doch vermag ich ihm hierin
nicht zu folgen. Die Vifion bekommt einen wirkungsvollen
Abfchluß durch die Anklage, die die einzelnen
Momente des fträflichen Tuns vorführt. Jedenfalls empfiehlt
es fich weder fachlich noch metrifch, V. 14 aus
feinem Zufammenhang zu nehmen und hinter V. 11 zu
ftellen. Bei dem eschatologifchen Schlußteil ift eine Zeit
Lewis, Agnes Smith, M. R. A. S., Hon. D.D., LL.D., Ph.D.,
Codex Climaci rescriptus. Fragments of sixth Century
Palestinian Syriac Texts of the Gospels, of the Acts of
the Apostles and of St. Paul's Epistles. Also Fragments
of an early Palestinian Lectionary of the Old
Testament, etc. Transcribed and edited. With seven
Facsimiles. (Horae semiticae No. VIII.) Cambridge,
University Press 1909. (XXXI, 201 p.) 40 s. 10.6
Die Blätter der Handfchrift, welche diefer Publikation
zugrunde liegt, find nacheinander in den Jahren 1895,
1905 und 1906 von der Herausgeberin angekauft worden.
beftimmung fad unmöglich; derartige eschatologifche [ Wie die Händler von Kairo und Port Tewf.k in deren
Formulare gehörten zum eifernen Beftand und konnten 1
nach Belieben mit beftimmten Namen ausgefüllt werden.
Tübingen. Volz.
Blaufuß, Gymn.-Prof. Dr. Hans, Römifche Feite und Feiertage
nach den Traktaten über fremden Dienlt (Äboda zara)
in Mifchna, Tofefta, Jerufalemer und babylonifchem
Talmud. (Progr.) Nürnberg, J. L. Schräg 1909. (40 S.)
gr. 8° M. 1 —
In der rabbinifchen Literatur liegt eine Fülle von
Material vor, das die Aufmerkfamkeit der klaffifchen
Archäologen verdient. Es ift daher fehr dankenswert, daß
B. zu den Angaben des Traktats Aboda zara über römifche
Fefte und Feiertage Erläuterungen aus der klaffifchen
Literatur beibringt, und zwar geht, was erbietet, erheblich
über das hinaus, was feit Lewy (Philologus Bd. 52) bekannt
ift. Hoffentlich regt B.s Arbeit andere klaffifche Philologen
und Archäologen zur Fortfetzung derartiger Studien
an. In 23 Paragraphen behandelt B., ausgehend von
Mifchna Abod. zara 13 (§ 1): 1) die Arten der römifchen I *2 T.ü"',7 7. ""A" f-"T/_~V
C--/1- — ;_A.,,L—L:___ia . . _.___,__ ! 2,1°—22, Jon. 13, iö—29; Act. 19,31—20,14. 2I>3—14.
Befitz gekommen find, fcheint unbekannt zu fein. Die
Handfchrift, welche übrigens nicht ganz vollftändig ift,
ftellt ein Palimpfeft dar, indem über dem chriftlich-palä-
ftinifchen Texte die fyrifche Überfetzung des bekannten
Werkes KXlfiaS, IlaQabeioov {Scala Paradisi, Migne, Pa-
■trologiaV>d.88) eines um das Jahr 600 über das Katharinen-
klofter auf dem Sinai regierenden Abtes namens Johannes
fleht. Die chriftliche paläftinifche Schrift war teilweife
fehr fchwer zu lefen, da der darüber gefchriebene Text,
nicht wie es häufig oder vielleicht fogar meiftens der
Fall ift quer, fondern in derfelben Richtung wie die
Linien der Unterlage läuft. Der Inhalt des chriftlich
paläftinifchen Textes befteht aus Fragmenten von Kapiteln
bezw. Perikopen des Alten und Neuen Teftamentes,
der apokryphen Apoftelgefchichten und einer nicht weiter
bekannten Homilie.
Die zum erften Mal in jenem Dialekt bekannt gewordenen
biblifchen Stücke find folgende: Exod. 4,14—18;
Lev. 8,18—30. 11,42—12,8; Deut. 6,21—7,24; I Sam.
2,19—29.4,1—6. 6, 5—18; Job 1,21, 6,1 — 7,20; Pf. 41,1.
4. 51,1. 109,1; Prov. 1,20—22; Cant. 5,2. 3; Jef. 63,9—Ii;
Jer. 11,22—12,8; Mich. 4,1—5; Ev. Marc. 1,20—30.
Fefte und Feiertage im allgemeinen (§ 2—4), 2) einzelne . 24j 25—26, 1. 26,23—27,27; Rom. 4,17—25. 5,12—15.
Fefte nämlich: dieldus, die Kaienden die Saturnalien 7, 2-11. 8, 12—21. 15, 11—21; Corinth. 1,6—17. 3, 17-4, 15.
die Qeratifim und die Genufia (§ 4—10), 3) im Anfchluß
an Tos. Ab. zara 2c eine Reihe Angaben über das
römifche Theater (§ II—17), 4) die mAb.zar. 1.3 erwähnten
griechifch-römifchen Fefte privater Natur (§ 18—23).
I3,4—I4.i4- 14,24—iSAO. 15,24—49. 16,16—24; II Corinth.
1,3. 23—2,11. 4,18—5,12. 6,16—7,8; Galat. 1,1—23
ÄZLVS&TSX&ZärS *£*z*<5TheCC1 'm'«a?Tta.3.A,49;
betreffenden Stellen genauer zitiert hätte, auch hätte er
für die Mifchna Stracks Text und für die babylonifche
Gemara lieber Goldfchmidts als Ewalds Überfetzung be-
Tit. 2,7—10. 3,1—3; Philem. 11—25; Hebr. 2,9. 10. 3,1
6. 7,12—16. 9,19—28; II Petr. 1,1—12. 3,16—18; I Joh.
1,1—9.
Wie es die Befchaffenheit des handfchriftlichen Ma-
nutzen follen. Wo B. felbftändig überfetzt, zeigt er, wie ; teriales mit flch bringt) jft eine fehlerfreie Lefun^ des"
überhaupt in feiner Arbeit, ruhmhcheSorgfalt. Empteniens- palimpfeftes unmöglich. Deshalb ift auch die TlnftVw..
ehiens- Palimpfeftes unmöglich.' Deshalb ift auch die Ünficher-
überhaupt in femer Arbeit, ri mimneDorg ^ ^ wdt Krößer &h die kritifchen
Anmerkungen auf S. XXI—XXII erwarten laffen.
Dem aramäifchen Texte gegenüber hat die Herausgeberin
den griechifchen Text abgedruckt, für das Neue
Teftament nach Neftle, für das Alte Teftament nach
Swete. Zu Nutz und Frommen der des Aramäifchen Unkundigen
hat fie außerdem die Varianten in griechifcher
Rücküberfetzung gegeben und durch ein befonderes
Zeichen, eine kleine Hand, diejenigen Abweichungen
hervorgehoben, welche fie anderweitig nicht nachweifen
konnte. Die Textvergleichung fcheint mit großer Sorgfalt
gemacht zu fein. In den altteftamentlichen Ab-
---
wert wäre jedoch, wenn er das Original noch genauer
reproduzierte, fo müßte es z. B. S. 3, Z. 3 v. oben heißen:
Worte des R. Me'i'r', S. 5, ebenfo S. 7 und 9 wäre mehrfach
einzuklammern, was B. erklärend zum Text hinzugefetzt
hat, auch müßte S. 8 der Satzbau des Originals
genauer wiedergegeben fein. Sachlich wäre zu § 5 zu
bemerken, daß die Auffaffung der Gemara, wonach die
Kaienden der Jahresanfang find, noch nicht beweift, daß
auch die Mifchna die Kalenden als Jahresanfang gedacht
hat. (Vgl. H. L. Stracks Überfetzung des Ab. zara S. 1,
Anm. 6.) B. fchreibt vielfach ein fehr wunderliches
Deutfch. So läßt er regelmäßig in Nebenfätzen ,ift' oder
,war' weg, z. B. S. 14: ,da hier das Sachverhältnis ein 1
umgekehrtes (fehlt: ,ift') und ihre Überlieferung doch „„"'; ' ^-Y- lch genauer angefehen habe, kannten
wohl noch in römifche Zeit hinaufreicht'. S. 12 fchreibt I „n ,ü ^K,leinigkeiten nachtragen, z. B. Joel 2,10 tfoW,
B.: ,fo ift doch höchft wahrfcheinlich, wenn man es als I ™°Der '" 5^ vielleicht doch in« zu lefen ift. Job 7 re
die Wiedergabe diefes griechifchen Adjektives betrachten fl"" ? aber LXX xdi anaXXä&iq. Deut ',
will'; S. 30: ,da fich hier auf alte Tradition berufen wird'; Vrj.?efru,nt entweder auf falfcher Lefung oder einen
S. 36: ,die Opfer werden mit dem Namen ... einbefaßt'. ! ^.m'61/^11^ ^ Vorlage, da nach der drittfoleenden
ia«u h„*lrh»n* vielleicht Druckfehler. Andere Oü der Adreffat wie in der Septuaginta und der
S. 36 ift ,Dank bezeichen' vielleicht Druckfehler. Andere ; ^pore üchen T^T/ÄlffTFrT 1
Druckfehler: S. 3, 4 (Anm., hebr. Text), 7 für ,«% , den RezenQonen, de™n dÄzdSen Wria^n zuzu
9, Anm. 3; 19, Anm. 3. weifen find, ift von der Herausgeberin nicht angefchnitten
Gotha. .__, Fiebig. I worden. Das muß alfo zukünftiger Forfchung vor-
*