Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1909

Spalte:

161-163

Autor/Hrsg.:

König, Eduard

Titel/Untertitel:

Hebräische Grammatik für den Unterricht mit Übungsstücken und Wörterverzeichnissen methodisch dargestellt 1909

Rezensent:

Steuernagel, Carl

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung,

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. in Berlin, und D. E. Schür er, Prof. in Göttingen.

Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig. Halbjährlich 9 Mark.

Nr> 6. J3- März I9°9- 34. Jahrgang.

Lötz, Hebräifche Sprachlehre (Steuernngel).
König, Hebräifche Grammatik (Derf.).
Ramsay, Luke the Physician and other studies

in the history of religion (Harnack).
Liitgert, Freiheitspredigt und Schwarmgeifter

in Korinth (W. Bauer).

Bach, Die Zeit- und Fedrechnung der Juden
(Ginzel).

Ksperandieu, Recueil gendral des Bar-reliefs de

la Gaule romaine t. I (Stuhlfauth).
Corpus scriptorum christianorum orientalium,

in Korinth (W. Bauer). Scriptores coptici, Series tertia, t. I: Acta

Norton, A lexicographical and historical Study ; mar(' m ed(). Balestri et Hyvernat

of öiad-fjxrj (W. Bauer). I fLeinoldt)
Lewis, The Irenaeus testimony of the fourth t r '■

gospcl (Derf.).
Pfleidcrer, Die Entwicklung des Chriftentums
(Mulert).

Minges, Das Verhältnis zwifchen Glauben und
Wiffen, Theologie und Philofophie nach Duns
Scotus (Heim).

George Fox, Aufzeichnungen und Briefe des
erften Quäkers, überf. von Marg. Stähelin
(Tfchackert).

Ernft, Wie ich ein moderner Theologe wurde
(Lobftein).

Grimm, Theorie der Religion (E. W. Mayer).
Schwartzkopff, Gibt es einen Gott? (Lob-
ttein).

Wagner, Hat Gott gefprochen? (Lobftein).
Wasmano, Der Kampf um das Entwicklungsproblem
in Berlin (Otto).
Meumann, Intelligenz und Wille (Elfenhans).

Lötz, Prof.D.Wilhelm, Hebräifche Sprachlehre. Grammatik (btt]3, BIpJ etc.!), in zweiter offener Silbe vor dem Ton
und Vokabular mit Übungsftücken. Leipzig, A. Dei- gedehnt (rWUMQ; § 64: die Form mTO ftatt menika
-u—nr-u- tr„.u„„k..„i,i. KT^ur rvT TRa Sft 'oll unregelmäßig fein (vgl. dagegen S. 62, Note i). Einzel-

chert'fche Verlagsbuchh.," Nachf. 1908. (VI, 184 S.) I *°" unregelmäßigTein (vgl. dagegen S. 62, Note 1) JtLinzei

m A— ;eb. m. a.6o f°rm,eon: vr^wityjms finita).

(S. 39 ausdrucklich als abnorm für inn bezeichnet!),

gr.

König, Prof. D.D. Eduard, Hebräifche Grammatik für den niSSfin (Pliayi'nj etc. Die Übungsbeifpiele (meift Sätze
Unterricht mitÜbungsftücken und Wörterverzeichniffen eigener Bildung) find vielfach unhebräifch, oft geradezu
methodifch dargeftellt. Leipzig, J. C. Hinrichs'fche barbarifch. So fteht in Verbalfätzen das Subjekt meift
Buchhandlung 1908. (VIII, III u. 88* S.) 8« M. 3—, ' vor dem Verbum (b"Dl6 1x3« r»); die Nota acc. fehlt

. jui ,gQ metlt, wo fie flehen follte; weiter bemerke die häufige
g ' : Verwendung von ftatt Darfst*; 0ip)arrb3 = jeder Ort;

Lötz will ,ein verhältnismäßig knappes Maß von V, vfo = wehe mir (oft!); msra mysn (ftatt! 'an); die
Stoff in breiterer und klarerer Entfaltung' darbieten und nur einmalige Setzung des St. cs'tr. in öjtfnVi aSBüb riTÜä etc
,die hebräifche Sprache als verhältnismäßig einfaches Höchft unpraktifch ift die Anlage für den "Unterricht,
Gebilde' darfteilen Die Auswahl des Stoffes ift im ganzen wenn man dje erften einfachften Sätze zum Überfetzen
befriedigend; doch fehlt es nicht an bedenklichen Lucken erft auf g $, trifft Fördern kann die Grammatik den
(z B. Paufalformen des Pron. perf des Imper Kai, des hebräifchen Unterricht nur, wo fie Bücher wie Seffer oder
Hithpa el). Die klare P-ntfaltung befteht befonders in der i yofen verdrängt
Druckeinrichtung (häufige Abfätze, tabellarifche Zu- s

fammenftellungen, reichliche Paradigmen), und hier ver- Daß Königs Grammatik an Korrektheit abgefehen

dient die Grammatik allerdings uneingefchränktes Lob. ! von ganz vereinzelten Druckfehlern nichts zu wünfehen
Sachlich herrfcht leider nicht die gleiche Klarheit. Viele übrig läßt, verfteht fich fo von felbft, daß es kaum gefagt
Dinge findet man nicht da, wo man fie fucht: die Regeln I zu werden braucht. Sie zeichnet fich auch durch große
über die Punktation von 3, 3, b, * muß man aus § 9,3. Reichhaltigkeit (doch fehlt es nicht an empfindlichen
11,4. 14,7. 17,9. 10. 54,1 zufarrimenfuchen (eine Angabe Lücken) und gute Gruppierung aus (die Flexion aller
über die Form vor fTO fehlt), die über die Form der ichwachen Stämme hinter der der ftarken Stämme, nicht
Fragepartikel h findet man nur mit Hilfe des Regifters, bloß beim Verbum); doch follte die Lautlehre, die übrigens
eine Erklärung: über Kere und Kethibh erhält man im § zu dürftig ift, vor der Formenlehre ftehen. Lobenswert
über die Zahlwörter! Auch das Syftem der Lautgefetze lft aucb die ftrenge Wiffenfchaftlichkeit, die nur feiten
leidet an Unklarheiten, die z. B. darin zum Ausdruck dem angeblich praktifchen Bedürfnis geopfert ift (z. B. die
kommen, daß das Schewa in rj— D3— und tt- bald als Gleichfetzung der Suffixa mit den nominalen Singularmobile
, bald als quiescens aufgefaßt werden foU. Im In- (Hfixen 1 etc., die doch außer dem Suffix noch einen
tereffe der Sicherheit der Schüler, die angeblich Grund- Vokal enthalten, und die Regel, daß im maskulinen Plural
formen und ausgebildete Formen bald konfundieren, ver- 1 die Suffixe an den St. abs. treten); denn die wiffenfchaft-
zichtet der Verfaffer auf Grundformen muß nun aber '»che Erklärung durfte doch die einfachfte fein, und wir
über 70 Regeln für die Flexion der Nomina geben und können dem Ruckgang wahrhaft wiffenfehaftlicher Bildung
bei den Segolaten dann doch noch die Grundformen als gar ™cht energifeh genug entgegentreten. Der Lehrer
deus ex mächina herbeirufen! Am fchlimmften ift, daß 1 des Ffebr. wird aus der Grammatik viel Neues lernen
die Grammatik keineswegs das wünfehenswerte Maß von können und gar manche Anregung zu tiefer dringenden
Zuverläffigkeit zeigt, auch abgefehen von den fehr zahl- ; Studien empfangen. Aber in die Hand des Schülers paßt
reichen abgefprungenen Vokalen auch in Paradigmen- ! d'e Grammatik nicht. Zwei Proben mögen ihren Stil
tafeln. Aus einer langen Lifte, die ich geben könnte, kennzeichnen! § 46,2 (Flexion der Nomina nach der
nur einige Beifpiele! § 7: Dages lene bleibt nur dann i Form katil): ,a) Paradigma: jpi (Greis), c. JpT, suff.
,öfters' fort, wenn ein in enger Verbindung vorhergehen- I ^P.T etc. pl. D5j3T. c. 12J5T, suff.: §42, 3a! b) Das im c. sg.
des Wort auf einen Vokal endet; § 9: als Hilfsvokal tritt j <*) neben der Ausfprache q</el (II, 79t. [Verweis auf Königs
an Stelle eines Schewa mobile simplex faft immer i (^Dbtt, Lehrgebäude] ß) gefprochene jj?T etc. enthält wohl ein ä
",©1J5!), dagegen § 43: die Plurale von der Grundform j (zur Frage des bei diefer Form häufig angenommenen
/•«//'haben immer a ("1"!23 etc.!); § 17: a wird in der | ,Metaplasmus' vgl. II, 411 f.!). c) tTö (Schulter), c. qn3,
Yerbalflexion in offener Silbe vor dem Ton nicht gedehnt suff. iEr2 etc.; pl. triBrö (! künftliche Schulterftücke)' ufw.

l6l 162