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Ausgabe:

1909

Spalte:

82-84

Autor/Hrsg.:

Cohrs, Ferdinand (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte. 12. Jahrg 1909

Rezensent:

Bossert, Gustav

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81 Theologifche Liter;

von legationcs abhängen? S. 28: den Satz Z.34—37 Admoti
bs.Enbergensis kann Spalatin unmöglich fo gefchrieben
haben;'. Admotis. Ecclesiaste . . Carolo. Was ift pyra
Z. 42? S. 29 Z. 6 1. postridie. Die Rechnung Z. 7—15
wie selectionem acriorcm ift unverständlich. Z. 25 1.
ftatt IL CC. S. 30 Z. s 1. X¥/F ftatt XXXIV; Z. 25
ncro ftatt gencre, Z. ig Coldiciensi. S. 31 Z. 3 Schreincrio
Z. 4 parecianos und Wurcensis ftatt Vinariensis vgl.
Z. 16 Kawerau, Briefwechfel des Juftus Jonas. II, 75. S. 35
1. Ho'icusium. S. 36 Z. 5 Hanna et Margarita Z. 4 v. u.
Rheni Electorem, Wolfgangum. S. 37 Z. 14 ZI«. Z. 26 1.
ca a. S. 38 Z. 8 Wigandum Bamberg, ftatt Cunigun-
dum (!!) Bamberg Z. 21 scripsit ftatt scripserit. S. 39
Z. 7 Cardinale ftatt Comitc. Z. 9 Margarita, Z. 27
Johanne Friderico, nepote. S. 40 Z. 1 clausula, tum.
S. 46 Z. 16 ift der Akkufativ Fridericum unverftändlich.
Es muß etwas fehlen. S. 47 Z. 7 v. u. ift Vetzen ganz
unverftändlich. S. 49 Z. 13 fehlt das Prädikat, das etwa
in ducem erexä lautete. S. 49 Z. 29 ift diefelbe Dame
die Tochter des Herzogs Albert und Sigismunds von
Ofterreich, obgleich 11 Zeilen weiter oben das Richtige
fleht; 1 filiam — uxorem. S. 51 Z. 32 muß doch erklärt
fein, daß ein Bifchof von Freifing eine bayrifche Prinzeffin
zur Gattin haben konnte. Gemeint ift Ruprecht, der auf
das Bistum refignierte. S. 53 Z. 2 1. Pabent-janium.
S. 55 Z. 31 1. Eberhardi ftatt Eckardi; wenigftens
kennt Potthaft am 8. Januar einen h. Eberhard. S. 56
Z. 4 v. u. 1. Trevirensis Richardi, Palatini Electoris et.
S. 64 ftatt des ganz unverständlichen Gunsgranii obsi-
dione cinctam 1. post Guus gravi obsidione cinctam. S. 66
Z. 2 ftatt Langarus 1. Langaeus. Z. 22 1. Catharina ftatt
Margarita. S. 69 Z. 23 ift unverftändlich, was vom
Bifchof von Würzburg gefagt ift. S. 72 1. ftatt Jörnen
und acefactos, zwei im lateinifchen Wörterbuch fehlenden
Wörtern, famem, arefactos. CR. 3, 1077. S. 76
Z. 5 v. u. Schenk ftatt Schmers und Limburg. S. 77 Z. 1
Diebensis ftatt Drebensis. Z. 17 gereret ftatt gererent.
S. 72 Z. 2 ift Mli in Mediolani aufzulöten. S. 83 Z. 16
fineml Z. 17 1. vidua, S. 84 Z. 4 v. u. kann Imperialia
nicht richtig gelefen fein. S. 85 Z. 18 1. consiliis, Z. 3
v. u. Commcndator ftatt Commentariensis. S. 87 Z. 4 ift
dulciarius zu erklären. S. 100 Z. iov. u. 1. Zwingiis ler
oder Zwinglifcher ler. S. 101 ift Arnburg wohl Aremberg.
Z. 28 1. Gervasius von Memmingen. Gemeint ift der
Beirat des franzöfifchen Gefandten du Beilay. Enders
9,42 Anm. 2. S. 110 Nr. X Z. 3 1. diuiurna, Z. 21 Mora-
viae, Z. 23 ,die schuf ift die Infel Schritt. S. 112 Nr.XIII
1. ftatt guster gnstcr = gnediqster.

Nicht recht verftändlich ift, warum Berbig die Stücke
aus Veit Dietrichs Kodex fo zerftückelt gibt, etwas in
den .Acta Comitiorum Augustae', etwas in der Jihapso-
dia'. etwas jetzt in den Quellen und bald etwas in einer
weiteren, hoffentlich forgfältiger bearbeiteten Nummer
derfelben. Noch unverständlicher ift, daß er bei fchon
gedruckten Stücken nicht einfach, wie S. 94 Nr. III die
Varianten gibt und dabei erwägt, ob nicht die früheren
Lesarten beffer find. So ift EA 54, 139 wohl beffer als
S. 90 Z. 25 vyl, ebenfo EA 54, 141 wagen ftatt Wögen
S. 92 Z. 2 v. u., S. 93 Z. 4 vorivirdigung falfch, Verteidigung
EA a. a. ü. richtig. Nicht gerade angenehm berührt
die zweimalige Selbftapologie S. VI und 12 Anm.
gegen ,gewiffe' Gegner. Auf wiffenfehaftlichem Boden
redet man nicht von ,gewiffen', fondern geht mit offenem
Vifier vor. Mummenhoff aber hatte ein Recht, feine
Stadtbibliothek gegen Mißverftändniffe in Schutz zu
nehmen. Der Ruhm, daß Berbig zuerft wieder auf den
Wert des Codex Solgol für die Forfchung aufmerkfam
gemacht hat, wird ihm von niemand beftritten.

Stuttgart. G. Boffert.

rzeitung 1909 Nr. 3. 82

Bollert, A., Johann Calvin. Deutfche Ausgabe, beforgt von
Prof. Dr. Hermann Krollick. Mit dem Bilde des Reformators
. Gießen, A.Töpelmann 1908. (176 S.) gr. 8°

M. 3.60; geb. M. 4.50

In der vorzüglichen von Hachette herausgegebenen
Sammlung monographifcher Studien über die berühm-
teften franzöfifchen Schriftfteller hat der durch wichtige
Arbeiten zur deutfehen Literatur und Philofophie bei uns
fehr vorteilhaft bekannte Boffert im Jahre 1906 eine durch
gründliches Quellenstudium, gedrängte Zufammenfaffung
des Stoffs und lichtvolle Darfteilung ausgezeichnete Schrift
über Calvin veröffentlicht. .Knapper gehalten als die
kurz darauf erschienene, nicht minder vortreffliche Arbeit
des amerikanifchen Historikers W. Walker, ift B.s Buch
in erfter Linie für ein größeres Laienpublikum beftimmt.
Diefer von dem Verf. verfolgte Zweck bedingt felbftver-
ftändlich eine Reduktion des rein theologifchen Materials,
tut aber der Wiffenfchaftlichkeit des Werkes keinen Abbruch
. Die von Prof. Dr. Krollick beforgte Überfetzung
lieft Seh angenehm und bringt die Vorzüge des franzöfifchen
Originals in hinreichendem Maße zum Ausdruck.
Fraglich dürfte fein, ob die Verdeutschung des Wortes
Libertins durch ,Freigeifter' (146) zutreffend ift; entschieden
falfch ift die immer wiederkehrende Überfetzung
des Ausdrucks Institution {de la religion chretienne)
durch .Grundlegung': der Sinn kann nur der durch zahlreiche
zeitgenöffifche Zeugniffe belegte und aus dem
Lateinifchen Sch ergebende fein: .Unterricht in der christlichen
Religion'. Die am Schluffe des Buchs durch den
Überfetzer angebrachten Anmerkungen bringen befonders
theologifche Ergänzungen; Se beziehen fich in erfter Linie
auf Calvins Aufenthalt in Straßburg, dann aber auch auf
feinen welthistorischen htinfluß. Die den Abfchluß bildende
Bibliographie will keinen Anfpruch auf Vollständigkeit
machen.

Straßburg i. E. P. Lob St ein.

Zeitlchrift der Gelelllchaft für niederlächlilche Kirchenge-
Ichichte, unter Mitwirkung von Prof. D. P. Tfchackert
und Superint. D. Karl Kayfer herausgegeben von
Konfift.-Rat Superint. Lic. Ferdinand Cohrs. Zwölfter
Jahrgang. Braunfchweig, A. Limbach, G. m. b. H.
1907. (IV, 302 S.) gr. 8° M. 5 —

Inhalt: I. Berte, J., Abt Brandanus Dätrius und fein Einfluß
auf die Braunfchweigifche Landeskirche. — II. Bauer, J., Kirchliche
und fittliche Zuftände in den lutherifchen Gemeinden Nieder-
fachfens im Reformationsjahrhundert. — III. Heidkämper, Schaum-
burg-Lippifchc Kirchengefchichte vom dreißigjährigen Kriege bis zur
Gegenwart.— IV. Kayfer, Mitteilungen zur Reformation des Klofters
Ebftorf. — V. Engelke, Die Entwicklung des Schulwefens im
Flecken Diepholz. — VI. Gerlach, O., Regelten der im Archiv
der St. Jakobikirche in Göttingen befindlichen Urkunden aus den
Jahren 1520—1664. — VII. Analekten. — VIII. Miszellen. —
IX. Literarifche Mitteilungen.

Der Vortrag Beftes über ,Abt Brandanus Dätrius
und feinen Einfluß auf die braunfchweigifche Landeskirche
', welche Dätrius nach Befte als unschätzbares
Erbe ihr .weitherziges, ökumenifches, duldfames, lebendiges
Luthertum' verdankt, ift fehr lehrreich. Befte nennt
Calixt den Schleiermacher des Sebzehnten Jahrhunderts
, von dem zwei Entwicklungslinien ausgingen,
,eine negative, welche, geblendet vom Traumbild einer
großen einigen Kirche, das teuer erkaufte Erbe des
lutherifchen Glaubens gleichgültig verschleuderte' und
Übertritte guthieß, ,weil das Streben nach diesfeitigem
Glück an die Stelle des Verlangens nach jenfeitiger
Seligkeit tritt', und eine pofitive, ,bei der die tiefen
kräftigen Töne aus Arnds wahrem Chriftentum, das
heiße Sehnen nach wirklichem Empfinden und Erleben
der Gegenwart Gottes und Betätigung des Christentums