Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1909

Spalte:

625-628

Autor/Hrsg.:

Bergh, van den

Titel/Untertitel:

Indische Einflüsse auf Evangelische Erzählungen 1909

Rezensent:

Oldenberg, Hermann

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung,

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. in Berlin, und D. E. Schürer, Prof. in Göttingen.
Jährlich 26 Nm. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig. Halbjährlich 9 Mark.

Mamifkripte und redaktionelle Korrcfpondenzcn find ausfchließlich £> tt x. .«„n

Nr 23 Jahrff 34. anProfeflbrD. Schürerin Güttingen, Fncdländerweg 56, zu fenden. t). NOVeiYlDer 1909.

ahä. x-xj, uaiupj, Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

van den Bergh van Eysinga, Indifche Ein-

flUfTe auf evangelifche Erzählungen, 2. Aufl.

(Oldenberg).
Edmunds, Buddhist and ChristianGospels (Derf.).
Belleli, An independent examination of the

Assuan and Elephantine Aramaic Papyri(Smend).
Oesterley, Codex Taurinensis (Rahlfs).
Ecclesiasticus, the greek text of codex 248 ed.

by Hart (Smend).
Weiß, Joh., Chriftus [Religionsgefchichtliche

Volksbücher I, 18—19] (Schüller).

Romeis, Das Heil des Chriflen außerhalb der
wahren Kirche nach der Lehre des hl. Auguflin
(Bruckner)

X. Bd. Neukirch, Der niederfächfifche
Kreis und die Kreisverfaffung bis
1542 (Boffert).

Quellen und Darftellungen aus der Gefchichte des Maier, Heinr., Pfychologie des emotionalen
Reformationsjahrhunderts: Denkens (Elfenhans).

VII. Bd. Albert, Der Briefwechfel Heinrichs Herz og, Die Probleme des inneren Lebens in der
von Einfiedel mit Luther, Melanch- evangelifchenVerkündigung[Praktifch-theolog.
thon, Spalatin uud anderen (Boffert). Handbibliothek, 8. Bd.] (E. Chr. Achelis).

Baltzer, Praktifche Eschatologie [Praktifch-
theologifche Handbibliothek, 9. Bd.] (Derf.).

VIII. Bd. Lepp, Schlagwörter des Reformationszeitalters
(Derf.).

van den Bergh van Eysinga, D. G. A., Indifche Einflüfre auf
Evangelifche Erzählungen. Mit einem Nachwort von Prof.
1 )r. E. Kuhn. Zweite vermehrte Auflage. Göttingen,
Vandenhoeck & Ruprecht 19*09. (118 S.) gr. 8° M. 3.60

jektivs eine ganz andere Bedeutung von stVEVua als vorher
vermutet wird.

Manches übrigens vermißt man unter der neu be-
rückfichtigten Literatur; fo Pifchels Leben und Lehre
des Buddha (f. dort S. 17. 26) fowie Edv. Lehmanns

Edmunds Albert! M A, Buddhist and Christian Gospels. Buddha (f. dort S. 76fr.). Bei der Unterfuchung über

CUmUllUS, fXlDClLj., ' ..... „r.l HlP RpZIPhlinCrPn ZUlifclien TnHietl linH Herr, Wefrer. ,„öre

Now first compared from the Originals: being ,Gospel
parallels from Pili texts', reprinted with additions.
Fourth edition: being the Tokyo edition revised and
enlarged. Edited with English Notes on Chinese Versions
dating from the early Christian centuries by Prof.
Masaharu Anesaki. In two Volumes. Philadelphia,
Innes & Sons 1908. 09. — Leipzig, O. Harrassowitz.
(323 and 315 p.) gr. 8»

Es ist durchaus erfreulich, daß die kleine Schrift
van den Bergh van Eysingas fchon vier Jahre nach

die Beziehungen zwifchen Indien und dem Weften wäre
für die Materialien der bildenden Kunft neben Grünwedel
auch Foucher, L'art greeo-bouddhique du Gandhära
(Bd. I, Paris 1905), in bezug auf die vieldiskutierten
Zufammenhänge des griechifchen und indifchen Dramas
Reichs Mimus I, 694 ff. zu berückfichtigen gewefen. Zur
Literatur über Pythagoras und Indien (f. S. 93) kommt
jetzt hinzu Keith, JRAS. 1909, 569 ff. Erfchien Windifchs
Schrift über Buddhas Geburt (Leipzig 1908) zu fpät um
noch benutzt zu werden? —

Das offenbar namentlich in Amerika vielgelefene
Buch von Edmunds, das fich der Mitarbeit von Prof.
Anefaki in Tokio erfreuen durfte, ift rafch bis zur

der erden Auflage (f. über diefe meinen Bericht in d.efer , vierten Auflage gelangt. Der Verf. verwahrt fich da-

Zeitfchr. 1905, 65 ff.) eine zweite erlebt hat. In ihrer be- [ gegen> daß fejne buddhiftifch-chriftlichen Parallelen auf-

fonnenen, gemäßigten Haltung wird fie auch Lefern die ; gefaßt werden a,s >an aU tQ £ a comucüon bc_

fie nicht überzeugt, Nutzen bringen Die zweite Aut lage twccn the two reiigions,t Fur ihn fei die Fra e der Ent.

verharrt in allem Wefenthchen durchaus auf dem Stand- lehnungen (von deren Dafein er übrigens überzeugt ift)

____1 . ix.____ t___^__v,i Amr im _ mim m Hpr ixatur i -x_____ ,_____1 xt , n..... ö. . . o '

punkt ihrer Vorgängerin, zu der fie — wie in der Natur
der Sache liegt — nicht fehr viel Neues hinzubringt.
Ich hebe vor allem die beiden neu hinzugefügten Parallelen
9 und 10 (S. 60 ff.) hervor: die erfte (nach Edmunds,
Buddhist Tcxts in Joint S. 9) auf die Jtorauol. . . vöaroq
^cövroq Ev. Joh. 7, 38 bezüglich; die andere, nicht auf
die buddhiftifche, fondern auf die jainiftifche Literatur
gehend, hat es mit dem Gleichnis Matth. 25, 14—30 =
Luk. 19, 12—27, genauer mit dem entfprechenden Gleichnis
des Hebräerevangeliums zu tun. Beide Parallelen
werden die Meinung, zu der man im übrigen gelangt,
kaum beeinfluffen, fondern je nach diefer überzeugen
oder unüberzeugt laffen.

Im einzelnen fetzt fich der Verf. in den Zufätzen,
die zur erften Auflage hinzugekommen find, mit der

0 . , -----o - '

etwas durchaus Nebenfächliches, ,my ahn being to present
a tableau of the two greatest religions, in order to he/p
them to widerstand each otlier better1 (Bd. I, S. 157). In
102 Nummern (dazu ein Anhang von 13 jincanonical
parallels') ftellt er die ihm vergleichbar fcheinenden
Punkte von Leben und Lehre der beiden Religionsftifter
einander gegenüber. Man kann fragen, ob das der
rechte Weg zu dem Ziel ift, das er in jenen Worten bezeichnet
hat, ob es überhaupt am Platz iß, die beiden
Aufgaben, den Chriflen mit dem Buddhismus und den
Buddhiften mit dem Chriftentum bekannt zu machen, in
einem Buch löfen zu wollen. Für die meiften Lefer
wird trotz der eben angeführten Äußerungen des Verf.s
aller Wahrfcheinlichkeit nach das Entlehnungsproblem
doch im Vordergrund des Intereffes flehen. Ich kann

neueften einfchlagenden Literatur auseinander; fo werden mich nicht entfchließen, nach Ausfuhrungen, die ich bei
die Arbeiten von Edmunds (f. unten), Pifchels Unter- mehreren früheren Gelegenheiten gegeben habe, meine
fuchung über das Fifchfymbol, v. Hafes .Neuteftament- Stellung zu diefem Problem hier von neuem darzulegen;
liehe Parallelen zu buddhiftifchen Quellen' berückfichtigt. daß die Arbeit E.s wefentliche neue Momente für
Über meine Bemerkungen ZDMG. 59, 625 f. hat fich der deffen Entfcheidung zu Tage gefördert habe, fcheint
Verf. fchon ebendafelbft 60, 2IO geäußert: obwohl Laie mir nicht.

auf dem Gebiet neuteftamentlicher Exegefe, werde ich 1 Der Auffuhrung der einzelnen Parallelen ift eine
doch mein Bedenken dagegen äußern dürfen, daß, nach- hiftorifche Einleitung vorangefchickt, welche hauptfäch-
dem Luk. 2, 25.26 dageftanden hat jivevua ayiov, vjio lieh das Alter der kanonifchen Pälitexte und die Be-
toü stveviiaroq rov äyiov, dann für das h> reo stvniuari j Ziehungen zwifchen Indien und dem Weften in den in
unmittelbar dahinter v. 27 wegen des Fehlens des Ad- j Betracht kommenden Jahrhunderten (,the possibility of
625 626