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Ausgabe:

1909 Nr. 14

Spalte:

404-405

Autor/Hrsg.:

Ehrlich, Arnold B.

Titel/Untertitel:

Randglossen zur hebräischen Bibel. Textkritisches, Sprachliches und Sachliches. 1. Bd.: Genesis und Exodus 1909

Rezensent:

Frankenberg, Wilhelm

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403 Theologifche Literaturzeitung 1909 Nr. 14. 404

Mehlhorn, Pfr. D. Paul, Die Blütezeit der deutfchen Myltik. vor allem: vom Geifle Jefu finde ich in der fchvvülen

(Religionsgefchichtliche Volksbücher. IV.Reihe,6.Heft.) Gralsmyftik wenig oder nichts.

Tübingen, J. C. B. Mohr 1907. (64 S.) 8° Frankfurt a. M. Schufter.

M. —50; kart. M. —75 -

_. , ,, ., , ,T, r » Lidzbarski, Mark, Altfemitifche Texte, herausgegeben und

Die Einleitung befchreibt kurz das Wefen der Myftik „i,iM,f Tr,a<.,, u^r*- v__»__-;r~u~ t r u -a /iwr

j -i. f r u- iÄ xt t w * 1 % j . erklart. Erltes Helt. Kanaanailche Infchnften (Mot

und ihre Gefchichte vom N. 1. bis ins 13.Jahrhundert. ......L ... .... . „ j ...

Dann erklärt Kap. 1 die (fprachlich-literarifche) Vorbe- abitifch, Althebra.fch, Phonizifch, Punifch). Mit 8 Abdingung
für das Aufkommen einer myftifchen deutfchen bildungen. Gießen, A. Töpelmann 1907. (64 S.) gr. 8<>
Literatur: Das Anwachfen der Frauenklöfter im 13. Jahr- M. 2 —

hundert und ihre geiftliche Verforgung durch Prediger und ni.r. c:___1 ■ __. xt u a

c ,r j tx • -i j tx- r 1 j Diele Sammlung bietet in 101 Nummern neben der

Seellorger aus dem Dominikanerorden. Die folgenden at t„ „~a a^ ca__t r u a a _ uat u a •

v a i6u x j 1 j • »i-i. r- n. j -t -a Mela- und der Suoa-lnfchrift und moabitifchen und lsrae-

Kapitel behandeln den eigentlichen Gegenftand: Meifter rf;r„uon/I„ci.„ain„0„j„ u« tu j ... tu

1? 1 u i. t u t- 1 tj • • 1 cr x/r at u litilchen (19) Siegellegenden 50 phonizifche und 43 punifche

Eckehart, Johann Tauler, Heinrich Seufe, Myftifches T r~ujin-2~. ;ü.,„„ »„u-, „ t , „ . tu

t 1 • . . r u t7 1 i-n /xt lL; c-u Inlchritten, zu denen anhangsweife noch 2 neupunifche

Leben in deutfchen Prauenkloltern, (Margaretha Ebner . . p. auj„,0u txU .. a r t ut.

, u . . , xT.. ... tu ti u l treten. Der Abdruck der texte ilt, foweit ich ihn ver-

und Heinrich von JNordltngen), Johann von Ruysbrock, ■■ , ■ .„ ^„„0,iurr,rr r»uiq, • .l. a u _•„..

j t,.. , , . in t u ,c- j «.r u glichen habe, zuverlallig. fehler wie OS ftatt a3S DK

das Buchlein vom vollkommenen Leben (Eine deutfche v,„ „ . ctr rn, < i,^_.:„: u 1 • 1 4.

tu 1 r o. • t> • a • rx ,/ uu (37,2 u"d OCnntl lur Dtnnn (93,o) korrigieren lieh leicht

Theologie - verfaßt von einem Pr.efter im Deutfehherrn- Ä aren bd der übergroßen Ähnlichkeit von D und 0

Haufe zu Frankfurt a M, genauer Sachfenhaufen, viel- kaum zu vermeiden. Atfßer 8 Fakfimiles und den nötigen

leicht in den 60er Jahren des 14. Jahrhunderts). literarifchen Nachweifungen i(t den Texten ein gloflä-

NeueErkenntn.ffewill das Büchlein nicht bringen; es torifcher Kommentar beigegeben, der bei aller Kürze

gibt aber einen fchonen Eindruck von feinem1 Gegen- fprachlich und fachlich ausreicht. Für Unterrichtszwecke,

liand, zumal es durch eine fülle charaktenfttfeher, z. I. L , „ wQ,i, „., a: r u :a „ : u 1___.

, ' r... ,. , n.. . ,. , , , .,- , c- 7/- 1 denen das Werk zunachlt dienen loll, i(t es in hohem

recht ausfuhrlicher Zitate (in neuhochdeutfcherSprachform) r-na* t7^„:i:^u___a a~ uü» ,™u„.. itu- „a

r rx 1 /- a • 5, » 1, / Grade geeignet, freilich muß der Herausgeber lehr olt

geichmuckt ift. Da es auch fonft immer an die Bedurf- f ^ v|rdienftvolles Handbuch der Nordfernitifchen

v m ?g 1 f fff v, 7r ' v? CS Epigraphik verweifen, aber zur erften Einführung genügt

Volksbuch vortrefflich entfprechen. das hier Gebotene durchaus. Unbedenklich darf das Werk

Frankfurt a. M. Schufter. fogar für das Selbftftudium empfohlen werden, und daneben
wird es jedem Semitiften zum Zweck fchneller
Orientierung höchft willkommen fein, um fo mehr, als

Schmiedel, Prof. Otto, Richard Wagners religiöie Weltan- manche der hier abgedruckten Texte erft in fpäter er-

fchauung. 1.-10. Taufend. (Religionsgefchichtliche Rheinenden Faszfe^

... , „ ., _T r . ö„ . f , ., ,, finden werden. Speziell hat die altteltamentliche Witien-

Volksbucher. V. Reihe, 5. Heft.j Tubingen, J. C. B. fchaft Urfache; fich um die femitifchen Infchriften mehr

Mohr 1907. (64 S.) 8° M. — 70; geb. M. 1 — j zu bekümmern, als das bisher der Fall war. Keiner der

,Kunft und Religion find im tiefiten Grunde eins.' ' Jeremias-Kommentare vergleicht ^

.Wie fie im Anfang der Kultur (befonders in Griechen- ,,ez%n^ ™1 Jen 33.L»5 das phon.z.fche pr« MBS

J ~ . . ö . v ^ - , . . , i Ihipr Nr in iii nnH 11 Ihipr Nr nl NirAf»nrl«:n ift

land) vereinigt waren, fo muffen fie fich immer wieder
fuchen und finden.' ,Die Religion führt der Kunft neue

(hier Nr. 36,11) und p"2 p (hier Nr. 9). Nirgendwo ift
in den Ezechiel-Kommentaren zu ipfift Ez. 43,21 auf

lWl.lH.iI Lllltl UllUl.ll. .L^ll. IVUltlUll lUlll L UV.1 llUllll III.UI. ! TTf- t OO /l • XT _ tt y.. r

Ideale zu, die Kunft allein verfteht es, das Myfterium, 6/51 88,4 (hier Nr. 30,4 Bezug genommen. Ebenfo

das Unausfprechliche der Religion plaftifch vor Augen wenig verrat fich ,n den Pfafter-Kom

zu ftellen.' ,Die Tonkunft, wie wir fie heute haben, ift ms dapvon' df.ß aUxTd',P^ !franpVnf^

nicht aus dem Griechen um hervorgegangen fondern . ^J,ra^s ß'" ^17) der ^ "'f^

durchaus die Tochter des Chriftentums.' ,Sie ift die fmnV t"^ ^

religiöfefte aller Künfte.' Mit folchen Sätzen benimmt Albßf JntgaSflda , T f %

Schm. (S. 57) das Verhältnis von Religion und Kunft in , ,b«w' ™n^JZ^ 5 derfelßenHInichr,ft

y,r Zip ta r j 1 * i. • 1 i j zweimal (z. 3 6) vorkommende und von G. Hoffmann

Wagners letzter reiffter Gedankenentwicklung und , , , ' n,,i, ömryf^ui0„ „;,j KQm 1 u •

lEr i'pj Ar- Aru j er» ai i- 1 erklarte nW23 ltark emptohlen wird. Ich bemerke bei

rechtfertigt damit feine Aufgabe, des Kunftlers rehg:ofe , ; „ , , . , ... „ • f ...

r p , .? . „ a 11 c l- a a- r diefer Gelegenheit, daß ich mich über meine frühere

Weltanfchauung monographifch darzuftellen. S. loft diefe r. ci , 6m . t r u a • ut n 1 u j

a r u j u ci ■ • j u-a„ ta«„ p„t..,:„i 1 1 Lefung der Mela-lnfchrift nicht äußern kann, ohne den

Aufgabe durch Skizzierung der hiftonfchen Entwickelung ] 37?, . °c ■ ,__„0ry.u v. v,

ix/ ,. r 1 & ü_ r,;u,t „„^ ,„ . Abklatfch von neuem gefehen zu haben.

in Wagners Weltanfchauung. Er fuhrt uns von der u a~™ u„„ „__. ,. . , ./ 1 u

vat u a ■ 4- ■ a t u u • o ßto„ „ ^ i ,,„ p„v 1 Neben dem Herausgeber verdient der Verleger be-

rationahftifch und pietiftifch beeinflußten naiven Reh- , , y-.__. f.. ° „ , r. . A .. ,b r ,

. , , i /t-,• • u 11- m»„ um r fonderen Dank für die mufterhafte Ausftattung der fehr

giofitat der Jugend (Rienzi, Hollander, lannhaufer, ..... p„ui:w:„„

t i • s .., br- V V itu .-1.-a-/-u billigen Publikation.

Lohengnn), über feine Feuerbach fche atheiftifch- s

optimiftifchePeriode(Revolutionsfchriften,Anfängedes Göttingen. R. Smend.

.Ringes') und feinen Schopen hau er'fchen Peffimismus

(,Ring'; Triftan) zu der letzten Entwickelungsftufe der Ehrlich, ArnoldB., Randgloflen zur hebräifchen Bibel. Text-

buddhiftifch-chhftlichen Regenerationsidee (Meifter- kritifches, Sprachliches und Sachliches. Erfter Band,

finger? Parfifall). Diefe hiftorifche Darftellung bewährt Genefis und Exodus. Leipzig, J. C. Hinrichs'fche

fich als die einzig mögliche (doch fcheint mir, als müßte „ ... „ c . on n»

im Anfang das romantifch-Myftifche ftärker betont wer- ' Buchhandlung 1908. (IV, 424 S.) gr. 8<> M. 9.50

den), und S. beweift in der Schilderung Kenntnis und In einer Zeit, in der die exegetifche .Methode' der

Beherrfchung des gewaltigen Stoffes, ohne ihn, einer wiffenfehaftlichen Neugier nicht mehr genügt, in der

einfeitigen Theorie zu Liebe, zu vergewaltigen. Auch man die fprachlichen Eigentümlichkeiten des Textes und

an Kritik fehlt es nicht. S. warnt vor der feminiftifchen den ,einfachen' Wortfinn gewöhnlich mit einigen Sätzen

Mode, fich durch Wagner fchlechtweg beraufchen, ja in den Kommentaren abtut, um fich mit ein paar kühnen

hypnotifieren zu laffen. Aber das Gefamturteil—über den Stößen gleich in die Höhen religionsgefchichtlicher Be-

religiöfen Denker! — greift mir immer noch viel zu hoch, trachtung zu erheben, find diefe anfpruchslofen Rand-

,Er hat mit gewaltigem Geift die Fülle deffen, was die gloffen doppelt freudig zu begrüßen. Denn was uns in
Menfchheit bewegt hat und noch bewegt, zu einer großen j der Überfülle einer yvcoaiq, die noch zumeift rpevömvvfiog

Weltanfchauung vereinigt'?? Ich finde mehr ein buntes, ift, nottut, das bringt uns diefes Buch: eine Menge neuer

bizarres Konglomerat als eine große Weltanfchauung, und fprachlicher Beobachtungen, die zumeift ernfte Erwägung