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Ausgabe:

1909

Spalte:

225-227

Autor/Hrsg.:

Staerk, Willy

Titel/Untertitel:

Ausgewählte poetische Texte des Alten Testaments 1909

Rezensent:

Nowack, Wilhelm

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Theologische Literaturzeitung,

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. in Berlin, und D. E. Schürer, Prof. in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig. Halbjährlich 9 Mark.

Nri 8_ 10. April 1909. 34. Jahrgang.

Staerk, Ausgewählte poetifche Texte des Alten 1 Adam, Die Eucharitticlehre des hl. Auguftin

Teftaments, Heft 2 (Nowack). (Scheel).

Psichari, Essai sni le Grec de la Septante Lietzmann, Das Leben des heiligen Symeon

(Wackernagel). Stylites (Diettrich).

Robertson, A Short Grammar of the Greek Brommer, m^K^ma^^^ChutV-

New Testament (Debrunner). ter in der Scholaft.k brs Thomas von Aqmn

.. .. .. , inclusive (Loots).

Kirchengefchichthche Abhandlungen, herausg. von , . «, c.i,i.™;,r hr.m.tnio.r.o

Sdralek, 6. Bd. (Leipoldt). Schriften des Vereins fu. fchleswig-holfteimfche
v ,„_,... Kirchengefchichte, I. keine:
Hellmann, Pfeudo-Cypnanus de XII abusivis Heft. y cjcnubert, Kirchengefchichte

saeculi (Krüger). Schleswig-Holfteins. I (Cohrs).

Sickenberger, Fragmente der Homilien des 4- Heft: Claus Harms' Leben in Briefen, her-

Cvrill von Alexandrien zum Lukasevangelium ausg. von Zillen (Derf.).

,Derf.). --II. Reihe, Bd. III, 4- Bd. IV, 1-4 (Derf.).

Spaldings Beftimmung des Menfchen (1748)

und Wert der Andacht (1755), neu herausg.

von Stephan (Tröltfch).
Schleiermachers Sendfehreiben über feine

Glaubenslehre an Lücke, neu herausg. von

Mulert (Derf.).
T o 1 a n d' s Christianity non mysterious, 1 Ö96,überf.

von Lunde, herausg. von Zfcharnack (Derf,).
Kirchliche Bewegungen der Gegenwart, Sammlung

von Aktenftücken, herausg. von Wiegand,

Jahrg. I (Mirbt).
Gombel, Vernunft und Gottesgedanke (E. W.

Mayer).

Gottfchick, HomiletikundKatechetik, herausg.
von Geiges (E. Chr. Achelis).

Staerk, Priv.-Doz. Lic. Dr. W., Ausgewählte poetifche Texte von ungleicher Länge: es wechfeln fechs-, acht- und
des Alten Teltamentes. In metrifcher und ftrophifcher zehnzeiljge Strophen miteinander ab Das ift bei dem
_ , , c• • ganzen Charakter der Darfteilung in diefen Verfen auf-

Gliederung zum Gebrauch in Vorlefungen und Seminar- ; fallend. bei der völligen Gleichheit im Ausdruck erwartet

Übungen und zum Selbftftudium. Heft 2. Arnos, man auch Gleichheit in Bezug auf die ftrophifche Anlage.

Nahum. Habakuk. Leipzig, J. C. Hinrichs'fche St- nimmt von der Strophe von 8 Verfen feinen Ausgangs-

n n x ~o /tv „ c „ so m t punkt und fieht demnach in der 2., 4., 5. und 6. Strophe

Buchhandlung 1908. (IX, 25 S.) gr. 8» M. 1 - P zwd Verfe a]s kritifch verdächtig'a«; eVjenfo befeitigT er

Staerk, der inzwifchen der Nachfolger des der Wiffen- in der lezten Strophe zwei Verfe, ohne daß aus dem

fchaft leider zu früh entriffenen Baentfch geworden ift, Text entfeheidende Gründe üch für feine Anfchauung

hat feiner 1907 erfchienenen metrifchen Bearbeitung der beibringen ließen. Richtiger wäre es offenbar gewefen

echten Stücke des Jefajah bald die von Arnos, Nahum von den unzweifelhaft echten Verfen auszugehen, gegen die

und Habakuk folgen laffen. Leider fehlen diefem Heft weder hiftorifche, vgl. 1,11 f., noch fonftige Gründe, vgl.

die orientierenden Bemerkungen, die Staerk S. Vff. dem 1,9 f. mit 1,6—8, fprechen, von hier aus findet die Ver-

erften Heft beigefügt hatte. Es wäre nicht nötig gewefen, mutung Marti's Betätigung, daß wir es vielmehr mit zehn-

fie nach ihrem ganzen Umfang hier wieder zu geben, zeiligen Strophen zu tun haben, die einmal (2,10.12)

wenige Sätze hätten genügt, um den Lefer fchnell vor freilich zu einer vierzehnzeiligen erweitert find, aber diefe

dem Gebrauch zu orientieren. Erweiterung ift auch aus andern als metrifchen bezw.

Der Gedanke St.s, geeignete Texte des A. T.s für ftrophifchen Gründen erkennbar, während die von diefer

feminariftifchen Gebrauch oder für das Privatftudium dar- Zehnzahl fonft abweichenden Strophen, wie z. B. 1,9f. 2,4h,

zubieten, um an ihnen die .grundlegenden Erkenntniffe, fich auch durch andere Gründe als unechtes Gut aus-

die wir Sievers verdanken, praktifch zu verwerten' und weifen. Ähnlich liegt die Sache in dem Abfchnitt 4,6ff.:

fo leichter und beffer zur Einficht in die metrifche hier hat St. in der zweiten Strophe mit Recht fünf Stichen

Struktur zu kommen, als das bei dem gewöhnlich ge- als nicht zum urfprünglichen Text gehörig gekennzeichnet;

druckten Texte möglich ift, — diefer Gedanke St.s kann wie leicht zu fehen, ift aber auch die vierte Strophe

vielleicht da und dort auf Zuftimmung rechnen, fehr nicht in Ordnung: mit der Ausfcheidung von zwei Worten

fraglich aber ift es mir, ob es wünfehenswert ift mit allein ift nicht geholfen, offenbar ift noch ein ganzer

dielen Publikationen fortzufahren und ,die wichtigften Stichos überfchüffig. In 5,2f liegt die Qina-Strophe vor,

Texte aus der prophetifchen, epifchen, lyrifchen und die aber in 3b nicht intakt erhalten ift. St.s Verfetzung

didaktifchen Dichtung in metrifcher Geftalt zu veröffent- von bsc*V2ri tTOb hinter die einleitenden Worte von

liehen", jedenfalls halte ich es für ausgefchloffen, daß auf V. 3, die offenbar mit diefer Qina nichts zu tun haben,

diefem Wege eine wefentliche Förderung unferer bis- aber von St. im Gegenfatz zu zahlreichen andern Fällen

herigen Erkenntniffe fich ergeben wird. Schon in Bezug in das Metrum eingezogen werden, halte ich für denkbar,

auf die vorliegende Arbeit über Arnos liegt die Sache aber damit allein ift 3b nicht zu helfen, denn--I--

m. E. fo: wir haben hier lediglich neben den Verfuchen von j ift innerhalb der Qina nicht möglich, vielmehr ift offenbar
Lohr, Baumann, Sievers-Guthe, Harper und Marti einen nach 3* zu lefen nSSTfi n^rA Zu 5,6 liegt eine auch
fechften, deffen Ergebniffe weder einen Fortfehritt über die metrifch durchaus befriedigende Emendation Duhm's vor.
vorhergehenden bezeichnen noch ein größeres Maß von Warum St. in 6,8 |rW eliminiert und das von LXX nicht
wiffenfchaftlicher Sicherheit für fich in Anfpruch nehmen gelefene isi« im Text beläßt, ift mir nicht klar. In
können. Nach den Arbeiten feiner Vorgänger fpez. der ! Nah. 2,14 ift snn bssn Tni&DI offenbar Zufatz eines
von Marti hätte St. neben der metrifchen Struktur fein Lefers, der das Bild 2,13 noch im Sinne hatte, tat-
Augenmerk auf die Strophik richten muffen. Das ift nur fächlich ift, wie der Schluß von V. 14 zeigt, das Bild von
in geringem Maß gefchehen und da, wo es verfucht ift, V. 13 verlaffen, auch ftrophifch ift diefer Stichos zu entdürfte
St. fchwerlich viel Zuftimmung finden. Nämlich behren. Sehr fraglich ift St.s metrifcher Verfuch von
Am. 1. 2 liegt ein Stück vor, das direkt zu einer folchen j Nah. 3,1—3. Ohne Zweifel gehört doch nbya ttnB mit
Unterfuchung herausfordert, infofern unfer Text felbft tnpTö fTir/TOl zu einem Stichos zufammen, dann aber
folche Strophen andeutet. Freilich find diefe im M. T. folgt, daß St. im V. 3 völlig grundlos OrVriJa ibttDi be-
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