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Ausgabe:

1908

Spalte:

330

Autor/Hrsg.:

Lewis, Agnes Smith

Titel/Untertitel:

Supplement to a Palestinian Syriac Lectionary 1908

Rezensent:

Schwally, Friedrich

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Seite 1

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329

Theologifche Literaturzeitung 1908 Nr. 1 r.

330

bequem erklärenden Urtext find von Smend fo kraftvoll I einen Eigennamen daraus: ,von einem Didan'); S. 45,

gehandhabt worden, daß wir an dem lange vernachläfligten j Z. 7 (9,9); S. 48, Z. 7 (11, 6); S. 51, Z. 8 v. u. (12, 7 v. u.);

Sirach jetzt die befte Schule befitzen, falls einer lernen i S.60, Z. 3(16, 11 v. u.); S. 65, Z.6 (ft. rechaba 1. ,harchaba');

will, einen entfetzlich verdorbenen Text aus fich heraus I S. 69, Z. 18 (21, 2); ib. Z. 7 und 6 v. u. (21, 7); S. 70, Z. 18

zu verliehen und zu heilen 1 (,der große Adler' eine falfche Auflöfung der Abkürzung

' Marburg i H Ad. Jülicher. 2 & ™ ™ fiatt ^:n). S 7l Z. 13 (22 1) -

marDtrg 1. o. j_ Zum Schluffe erwähne ich noch als Kunofum, daß in

" 1 der Überfetzung Gott ftets Allah genannt ift, alfo mit

Lorge, Dr. M, rrftMnabK i& rftKpz»». Die Speifegeretze Herübernahme des arabifchen Wortes. Sogar bei Wieder-

der Karäer von Samuel el-Mag'rebi nach einer Berliner : gäbe eines im arabifchen Texte hebräifch gebrachten

Handfchrift im arabifchen Urtext herausgegeben und Bibelwortes (Deut. 18, 22) heißt es S. 34, Z. 5 (4, Ii): ,das

hat Allah nicht gemeint'. Der deutfche Sprachgebrauch
kennt diefe Anwendung des arabifchen Wortes nur für
Bekenner des Islam.

Budapeft. W. Bacher.

mit deutfcher Überfetzung, Einleitung und Anmerkungen
verfehen. Berlin, L. Lamm 1907. (78 u. 24 S.)
gr. 8« M. 3 —

Samuel el-Magrebi war ein karäifcher Gelehrter, der in
der erften Hälfte des 15. Jahrhunderts in Kairo lebte und 1 . _ . _

eine fruchtbare fchriftftellerifcheTätigkeit entfaltete. Gleich ; Lewis, Agnes Smith, Hon. D.D.; LL.D., Ph. D., Supple-
vielen älteren karäifchen Autoren verfaßte er auch ein ,Buch ment to a Palestinian Syriac Lectionary. (Studia Sinaitica
der Gebote' in arabifcher Sprache. Eine Abfchrift diefes | No. VI.) Cambridge, University Press 1907. (8 p.)
Werkes, die ein Jahr nach deffen Abfaffung — im Jahre 4o s. 1 —

1435 — verfertigt wurde, befindet fich in der Berliner _ . „ ", .

Königl. Bibliothek und dient feit einigen Jahren als Grund- In dem Manufknpte, aus dem diefelbe Herausgebenn

läge von Differtationen, in denen Teile des Werkes zum «m anre i8q? Sud.a Stnattua VI (A Palestmian Synac
erftenMale herausgegeben werden und die einzelne Ge- | Lecttonary conUnmng Lcssons from the Pentateuch ob,
biete der karäifchen Halacha - wenn man fo fagen ed'er!lV, fehltCn

darf _ auf Grund der authentifchen Darfteilung Samuel ; einige Blatter die aber auf einmal in zwei Publikationen
el-Magrebis kennen lehren. Von den zwölf Abfchnitten der letzten Jahre: auftauchten in einem Auffatze von
des Werkes find bisher erfchienen (s. S. 6) der II. (Sab- Fr.Schuftheß(Zeitfchr d. deutfchen morgenland.Gefellfch.
batgefetze), III. (Kalenderwefen), IV. (Fell- und Fafttage), Bd. 56, S. 253 £) und in H Duenfing s Chr.fthch-Paläftinifch-
VI (Civilgefetz) Die vorliegende Schrift bietet den : Aramaifchen I exten. Mit Erlaubnis der genannten Ge-
VIII Abfchnitt und zwar den arabifchen Text (S. 1-24, : lehrten und deren Verleger hat Frau Smith Lewis die
als Anhang) und die deutfche Überfetzung (S. 28—78). : 'n Betracht kommenden Texte als Ergänzung zu jenem
Diefer geht voran eine knappe Einleitung (S. 5 — 12), : Lectionar abdrucken laffen. Es find folgende Perikopen:
deren Hauptteil eine Befchreibung der merkwürdigen Lect. 93 Jef. 25 3-12. Lect. 94 Joel 2 28-3 s. Lect. 95 Act.
Vokalifation der Handfchrift bildet, und die Anmerkungen j 2i-2i- Lect. 96 Rom. 137-H Lect. 97 Ephef. 425-52.
(S. 13 —27), die, anftatt auf die Überfetzung, auf den ara- Lect. 46 lob 1610-20. Am Schluffe ift zum Texte
bifchen Text hinweifen. In den Anmerkungen finden des genannten Lectionares noch eine Reihe von Emen-
fich fachliche Erläuterungen (befonders Vergleichungen dationen beigegeben, welche die Herausgeberin von ver-
der karäifchen Speifegefetze mit denen der Rabbaniten) fchiedenen Seiten her akzeptiert hat.
und Parallelen aus anderen Erzeugniffen der karäifchen j Gießen. Fr.Schwally

Literatur, namentlich aus dem Werke Elija Bafchjazi's i__,___*.■...

(der Verf. transfkribiert in der früher üblichen Weife: Lewis, Agnes Smith, Hon. D.D.; LL.D.; Ph.D., and Mar-
Befchizi). S. 26, Anm. 131 fehlt eine Erwähnung der ' ° .' ' ' '

„eueren Publikationen über und aus Kirkifani. Auf der- | garet Glbson, Hon. D.D.; LL.D, Forty-one

felben Seite (Anm. 139) hätte anftatt der Talmudftelle Facsimiles of dated Christian arabic Manuscripts. With
Chullin 41a Mofes Maimunis .Führer der Verirrten' zitiert j Text and english Translation. With introductory Ob-
werden follen; denn was der karäifche Autor über den servations on arabic Calligraphy by the Rev David S
Grund des Blutverbotes fegt (S. 20 des «ab Textes , Margoliouth, Litt. D. Cambridge, University Press
S. 67 der Überfetzung), flammt offenbar aus Maimunis t ..0 ,VVTT « : ■

genanntem Werke (III, 46, ed. Münk. III, 371 und T'pa). — !9°7- 1AX1L 82 P-) 4° s. 10.6

Der arabifche Text ift mit lobenswerter Korrektheit Das ift eine fehr dankenswerte Veröffentlichung, da

ediert und bietet nur feiten Anlaß zu Verbefferungen. j die arabifche Paläographie eine noch in den erften An-
S. 1, Z. 4 1. rVYTEl — S. 2, Z. 10 1. R5131; ib. Z. 22 L J». — 1 fängen flehende Wiffenfchaft ift, zu deren dringendften
S. 5, Z. 18 1. p8"nrb«. — S. 6, Z. 17 1. ib». — S. 11, Z.6 L n Defiderien die Publikation möglichft vieler, ficher datierter
(ft.nj?). —S. 15, Z. 24I. snnbxTX. — S. 17, Z.6v.u. l.DiDn^bS. Handfchriftenproben gehört. Die in diefer Sammlung
— S. 19, Z. 3 L 75T5. — Hingegen ift die Überfetzung, mufterhaft reproduzierten umfaffen die Zeit vom 8. bis
die im ganzen mit Fleiß gearbeitet ift, recht oft durch , 18. Jahrhundert unferer Ära. Die meiden Codices
ungenaue oder unrichtige Wiedergabe des Originales | flammen, wie fchon der Name der Studien fowie die

verunftaltet. Eine Berichtigung der Irrtümer und Ver- literarifche Vergangenheit der Herausgeberin nahe legt,_

fehen würde zuviel Raum beanfpruchen. Ich will bloß aus dem Katharinenklofter auf dem Sinai, Nr. 2. 3. '28.
auf die Stellen an denen fich die irrige Überfetzung 30. 32 aus dem British Museum in London, Nr. 26 aus
findet, hinweifen, nur hier und da den Fehler auch be- . der Bibliothcqjie Nationale in Paris. Alle genannten find
richtigen. S. 28, Z. 10 v. unt. (im arab. Texte S. 1, Z. 5); , chriftlichen Urfprunges, denn fie enthalten Evangelien-
S. 31, Z. 12 v unt. (ar. T. S. 3, Z. 5); S. 32, Z. 8 v. u. (S. 3, lektionen, Heiligenleben und fonftige theologifche Ab-
Z. 7 v.u.: ft. Tiere 1. Vögel); ib. Z. 2 v. u. (3, 6 v. u.); S. 33, | handlungen. Die Aufnahme der erften Tafel ift als Miß-
z- 1 (3. 5 v-"•); ib- Z. 4 (die Worte ,und die Na men der- griff zu bezeichnen, aus äußeren wie aus inneren Gründen
jenigen, die zu ihnen gehören' find falfche Paraphrafe j Denn fie enthält einen Text mohammedanifcher Herkunft
des Wortes «n-PSI (3, 11 v. u.); ib. Z. 6 (,fein Tempel' ftatt der noch dazu ein elendes, fehr befchädigtes Bruchftück ift'
,ihre Wohnftatten', pmsn 3, 3 v. u.); S. 37, Z. 21 (6, 3: Wenn es darauf ankam, ein Schriftprobe aus dem 8 Jahr-

ftatt Effig hat die überfetzung ,Apfel', ft. Wein .Dattel
getränke'); ib. Z. 22 (der Text hat JiTWb* ffl d. h. von
den Würmern, der Überfetzer macht unbegreiflicher Weife

Jahr

hundert vorzuführen, fo hätte jeder Kenner leicht eine viel
beffere Vorlage nachgewiefen. D. S. Margoliouth hat
S. IX—XVI allerhand wichtiges aus der Gefchichte des

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