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Ausgabe:

1908

Spalte:

1-2

Autor/Hrsg.:

Fotheringham, David Ross

Titel/Untertitel:

The Chronology of the Old Testament 1908

Rezensent:

Volz, Paul

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. in Berlin, und D. E. Schürer, Prof. in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig. Jährlich 18 Mark.

Nri 1 4. Januar 1908. 33. Jahrgang.

Fotheringham, The Chronology of the Old Mehlhorn, Wahrheit und Dichtung im Leben Schornbaum, Die Säkularifation des Klottens

Testament (Volz). Jefu (Schutter). Heidenheim (Bollert).

V'ünfche, Schöpfung und Sündenfall des erden I!011 ffet, Hauptprobleme der Gnofis (Harnnck). Heiner, Der neue Syllabus Pius X (Har-

Menfcbenpaares im jüdifchen und moslemifchen Vom Corpus Scriptorum Christianorum Orienta- nack).

Sagenkreis (Volz). lium, V (NVstle). j Loblle'in, Etudes sur la Doctrine chretienne

Ludwig, C, De psalmis delectis emendatius Giron, Legendes coptcs (Leipoldt). de Dieu (Wendt).

ac metrice edendis (Beer). Schnürcr und Ulivi, Das Fragmentum Fan- Gottfchick, Ethik (Ritfehl)

A Concordance to the Septuagint cd. hy Hatch tuzzianum (Haller). Eck, Religion und Gefchichte (Schutter).

and Redpath, Supplement Fase. II (Schürer). Die Chronik des Laurencius Bofshardt von ! Thomas, Le droit de propriete des laiques sur

Baijon, Commentaar op het evangelie van Winterthur 1185 bis 1532, herausg. von les eglises et le patronage laique au Moven

Maikus, de brieven van Paulus aan de Thcs- Haufer [Quellen zur fchweizerifchen Refor- Age (Frantz).

salouikers etc. (Clemen). mationsgefchichte III] (Rodert).

Refch, Agrapha, atilierkanonifche Schriftfrag- Hermelink, Die religiöfen Reformbeftrebungen

mente, 2. Aud. (Schürer). des deutfehen Humanismus (Brandi).

Ileimberger, Die konfeflionell befcbränkte
weltliche Stiftung und ihre Verwaltung im
Grofsherzogtum Baden (Frantz).

Fotheringham, Rev. David Ross, M. A., The Chronology ,Israel' auf der Stele feien eben diefc in Ägypten fie-

Of the Old Testament. Cambridge, Dcighton, Bell and delnden Eindringlinge gemeint, deren Ausfloßung nun

Co. 1906. (V, 143 p.) 8» s. 3- clu !etuVerde,; mit dem Jahr I247 «imme auch die

4 ' T . . Sabbatjahrberechnung, je 7 Jahre von 163 aus zurückge-

Verf. will die israelitifche Chronologie faft allein aus rechnet. Zum Schluß gibt Verf. noch die Chronologie des

den hebräifchen Berichten herflellen; der Synchronismus PC, die Zeitbeftimmung der Propheten, eine Überficht

mit der affyrifchen oder mit anderweitiger Gefchichte über ägyptifche, affyrifche u. a. Chronologien
könne zwar die bereits gewonnenen Refultate beitätigen, Manche Ausführungen des Verf. find gewagt und

aber kein genügendes Fundament für ein alternatives manche Schwierigkeit ift nicht genügend erkannt- manche

Syftem bilden. Bei den biblifchen Zahlen feien zu un- Zahl, über die wir ftets im Dunkel bleiben werden ift

terfcheiden die figürlichen und die hiltorifchen. Jene als gewiß genommen. Bemerkenswert iß das große Zu-

(40 ufw.) wollen den Zeitraum nur ganz im allgemeinen trauen zu den hiltorifchen Zahlen der Bibel- anzuerken-

befhmmen; die letzteren aber feien faft durchweg zuverläffig. nen die nüchterne Art des Verf., der ftets auf der gefchicht-

Wir haben es, insbefondere bei den Königsbüchern, mit liehen Grundlage bleibt und die Berechnung der Urzeit

außerordentlich forgfältigen und gewiffenhaften Schrift- die Zeitbeftimmung der Patriarchen (lofcph in Ä"vnren'

ftellem zu tun; und da die hebräifchen Zahlen mit Buch- Abraham und Kedorlaomer) und dg] Spielerei aus der

Haben gefchrteben waren und die Texte von peinlichen wiffenfehaftlichen Befprechung ausfchließt
Schreibern abgefchneben wurden, fo dürfen wir den
chronologifchen Angaben faft unbedingt trauen. Irrtümer
(wie 2 Kg iöj feien ganz vereinzelt.

In der Darftellung nimmt Verf. feinen Ausgangspunkt

bei den Königsbüchern; er fpricht dann im befonderen über
-------c---— — r„4.„«. /-.„ _..r „, .

Tübingen. Volz.

Wünfche, Auguft, Schöpfung und Sündenfall des erften
Menfchenpaares im jüdifchen und moslemifchen Sagen-
da^Datum der Eroberung Samarias; er fetzt fie auf 711 j kreife mit Rückficht auf die Überlieferungen in der

an und'bezieht den Bencht Sargons vom Jahr 722 auf I Keilfchriftlitcratur. (Ex Oriente lux. Herausgegeben
■np fri.liere Einnahme der Stadt durch Sargon, die nicht

CHIC llUliv. ^ ■ 1. i____„Ulli___T"_____, . . -_____i- -

zur

länger1"als 722 exiftierte, das ägyptifche Zeugnis für das
Bündnis zwifchen Hofea und So führe ebenfalls tiefer
herab der affyrifche Bericht von 722 könne unmöglich

von H. Winckler. Band II. Heft 4.) Leipzig, E. Pfeif-
y^rftörun^ und nicht zur völligen Deportation führte. , , ,„ „. _ ' TL ? , A

hebräifchen Berichtej beweifen^ daß^das Nordreich fer »906- (84 S.) gr. 8" M. 1.60; geb. M. 2-

Der Auffchwung der FAlkloriftik kommt nach Wün-

die definitive Zerftörung meinen. Dagegen bezieht F
den Bericht Sargons von 711 auf die endgültige Zerftörun"
und deutet dabei die ,Bewohner am Meer' auf North
israei. Das ift aber höchft unwahrfcheinlich; die Hauptfache
bliebe dann in dem Bericht von 711 verfchwiegen
nämlich eben die endgültige Einnahme Samarias; die
Zahl 27280 ift für die letzte Wegführung nicht zu gering —
Nicht übel ift die Behandlung der Richterchronologie
Da die 1. Richter nicht Regenten, nur Befreier waren
kommen nur die Zahlen in Betracht, die zwifchen den
einzelnen Befreiertaten liegen; von Gideon ab ändert
fich die Sache und ift die Dauer der Führerfchaft angegeben
. Rechnet man für Saul 2 Jahre, fo ergeben fich
für die ganze Periode von Mofe (vom Auszug) bis David
. Gi-rP Den Auszug fetzt Verf. in das c, Jahr des

fche auch den jüdifchen Mythen und Sagen zugut; man
wird nun nicht mehr die in den Talmuden und Midrafch-
werken enthaltenen Mythen, Märchen und Sagen als albernen
Schnack befpötteln, fondern in ihnen ,kongenuine
und kongeniale Gebilde des Volksgeiftes und der Volks-
feele erblicken; fie find aus dem Vorftellungskreis des
jüdifchen Volks heraus geboren und atmen in jeder
Hinficht das Eigenwefentliche des Volks'. Doch wohl
nicht in dem von W. gemeinten Umfang und das zum
Glück für den jüdifchen Volksgeift. W. hat kein Ver-
ftändnis für den Untcrfchied zwifchen theologifcher Reflexton
und Volksfage, zwifchen fophiftifcher Rabuliftik
und gefunder Naturpoefie; was er an Material beibringt,
ift meift rabbinifche Spekulation und künftliche Bibel-
exegefe, nebeneinander viel kraufes Zeug und manch
tieffinniger Gedanke, entfprechend dem gewaltigen Ge-
genftand von Gen. 1—3. Allerdings ftecken in den tal-

ca. 235 Jahre. Den Auszug fetzt Verf. in das 5. J

Merneptah (1247); israelitifcherfeits als Befreiung empfun- mudifchen Ausfagen etliche Stücke alter Sage und teil

den fei er ä<*yptifcherfeits als wohltuende Ausfcheidung weife auch altorientalifcher Mythus. Aber W. reiht nur

widerwärtiger5 Eindringlinge angefehen worden; mit eben Talmudfatz an Talmudfatz, ohne zwifchen theolo