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Ausgabe:

1904

Spalte:

497-501

Autor/Hrsg.:

Hilprecht, H. V.

Titel/Untertitel:

Exploration in Bible Lands during the 19th Century 1904

Rezensent:

Peiser, Felix E.

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Seite 1, Seite 2, Seite 3

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. in Berlin, und D. E. Schürer, Prof. in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. Verlag: j. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig. Jährlich 18 Mark.

Nr. 18. 3- September 1904. 29. Jahrgang.

Hilprecht, Explorations in BibleLands (Reifer). Albers, Les Consuetudines Sigibcrti abbatis
Delitzfch,' Fr., Das Buch Hiob (Baentfch). j (Grützmacher)

Krauß, Das Leben Jefh nach jüdifchen Quellen
(Fiebig).

Karo et Lietzmann, Catenarum graecarum

catalogus (Heinrici).
Schanz, Gefchichte der römifchen Literatur,

4. Bd., I. Hälfte. Die Literatur des vierten

Jahrhunderts (Krüger).

Geiz er, Vom heiligen Berge und aus Makedonien
(l'h. Meyer).
Eckeharts Schriften und Predigten, überf. und

herausg. von Büttner, I. Bd. (Deutfch).
Fueter, Religion und Kirche in England im

fünfzehnten Jahrhundert (Deutfch).
Schumacher, Niederländifche Anfiedelungen

im Herzogtum Preußen zur Zeit Herzog Albrechts
(Bollert).

Pöhlmann, Euckens Theologie (E.W.Mayer).

Siebert, Rudolf Euckens Welt- und Lebens-
anfchauung (Derf.).

Zöckler, Die Tugendlehre des Chriftentums
(Lobftein).

Nelle, Gefchichte des deutfchen evangelifchen
Kirchenliedes (E. Chr. Achelis).

Hilprecht, Prof. H. V.. Explorations in Bible Lands during
the i9tB Century. With the co-operation of Lic. Dr
Benzinger, Proff. DD. Hommel, Jenfen, Steindorff
. With nearly two hundred illustrations and
four maps. Philadelphia 1903, A. J. Holman and
Company. (XXIV, 810 p. gr. 8.) (12 s. 6 p.)

Punkt zu erledigen, möchte ich bemerken, daß Hilprechts
Polemik gegen Peters, Haynes und Raflam in manchen
Punkten einen durchaus berechtigten Kern enthält, aber
Peters gegenüber von perfönlichen Verftimmungen beeinflußt
erfcheint, während die Vorwürfe gegen die beiden
letzten zu fehr durch Koldeweyfche Anfchauungen gefärbt
find. Wenn er gegen Peters wie Haynes das Suchen

Das hier in englifcher Sprache vorliegende Buch 1 nach auffehenerregenden P unden ausfpielt fo. geht doch
bietet einen recht ausführlichen Überblick über die Ar- 1 f /™ ganzen Kontext hervor daß diefe für die Be-
beit, welche aufgewandt werden mußte, um Vorderafien ; dur,fn'f des amenkan.fchen Publikums notwendig waren,
vom archäologifchen Standpunkt aus verflehen zu lernen. . u,nd daß "u). durS,h das Vorgehen der beiden Männer
Wohl der Aufforderung des Verlegers folgend hatte der | das erforderliche Geld in Amerika aufgetrieben werden
Herausgeber die geographifche Begrenzung als Bible- £-nnte- W,e ,n andern Beziehungen hätten alfo die
Lands gezogen, bei der natürlich über die Zugehörigkeit Vorwurfe gerechter gegen das Milieu als gegen die Ineinzelner
Gebiete fchwer zu Breiten ift. Die Berichte ^'duen gerichtet werden muffen Befonders yerfchärft
umfpannen Affyrien und Babylonien, Paläftina, Ägypten, ; erfcheint die Polemik allerdings dadurch daß Hilprecht
Arabien und - die Hetiterlanden Letztere hätten alfo fich zum ertreter der Anfchauungen macht, welche jetzt
wohl auch Syrien und Kleinafien in fleh fäffen follen yo" den Ausgrabungsarchitekten zuni Schaden der VVilfen-
und muffen, eventuell noch Armenien, aber diefer Teil ichaft durchgefetzt find, nämlich, daß es nicht auf Funde
fehlt, wohl aus innern Gründen, worüber nachher noch I ankommt und beileibe nicht auf folche hingearbeitet
zu handeln fein wird. Daß Klam nicht in den Rahmen ' wer4fn darf fondern daß die Hauptfache die Feftftellung
einbezogen ift, fcheint mir befonders bedauerlich; das der, Baugefchichte jeder in Arbeit genommenen Ruinen-
Fehlen ift aber bei dem Gefamttitel begreiflich, wenn j ftatte ift- -Venn Hilprecht Peters tadelt daß er fleh
auch die Ausfüllung der Lücke keineswegs durch feinen ! a%nologffchen Be.ra fern zu.h*ften fuchtKe' f° ^ er
Begriff verhindert worden wäre. I damlt .unbedingt das Richtige, hatte dann aber Koldewey

Der Herausgeber hatte als Mitarbeiter für Paläftina , gegenüber mindeftens das Gleiche hervorheben können
Benzinger, für Ägypten Steindorff, für Arabien Hommel und muffen (yergl. z B. Seite 336). Es ift wirklich fchade,
gewonnen. Als letztes Kapitel ift angeführt: Jenfen, J^Hilprecht, der doch durch feine Ausgaben der n-
the socalled Hittites and thetr Inscriptions. Schon diefer , [#"fte.n ufnd ™*™c VS n6" 1 H*'- ** c C,, den

Titel zeigt, daß hier ein dem Grundplan des Buches W^rt der fchrif liehen Quellen kennt, 1 m feiner Stellungnahme
zu Koldewey Grundfatze unterftützt, welche
eigentlich nur von Männern konzipiert und ausgebildet
werden konnten, welche bei Ausgrabungen befchäftigt

nicht entsprechendes Arbeitsftück verwertet ift, welches
nach keiner Richtung Erfatz für das bieten kann, was
in der Tat fehlt

Affyrien und Babylonien ift von Hilprecht felbft be- waren> w° f entweder keine Infchnften zu finden gab,
arbeitet werde*, der fich hierbei der fchätzenswerten ! oder nur folche, die fie nich zu lefen vermochten GeMitarbeit
feiner verdorbenen Frau erfreuen durfte. Ge- «de wer, wie Hilprecht, Gelegenheit hatte fowohl mit

rade der Teil, wo ihre Hand vorauszufetzen ift, dürfte
am meiften Befriedigung gewähren und ift voll von
fleißig gefammelten und gut mit einander abgewogenen
Notizen aus den vielen verftreuten Berichten derer, welche
das Euphrat-Tigrisland bereisten und befchrieben. Der
dann fich anfchließende Bericht über Nippur und die
Tätigkeit der amerikanifchen Expeditionen ift aber weit

eigenen Studien fleh in die vergangene Kultur Baby-
loniens einzuleben, als auch durch Beteiligung an Ausgräberarbeit
fein Auge für Steine zu fchärfen, die auch
ohne Schriftzeichen reden können, der hätte fich hüten
müffen, den einfeitigen Architekten in feiner Richtung
zu beftärken und mit deflen Anfchauungen gegen Männer
aufzutreten, die zwar ebenfo einfeitig gearbeitet haben,

über den Umfang hinausgewachfen, der ihm nach der j aber dfen fA.rb^ df Wiffenfchaft unleugbar reiches
fonftigen Anlage des Buches zukam. Hier kann der Material yer chafft hat, was man von den Architekten
> ... . 1 leider nicht lo auslagen kann.-'

Hurausgeber freilich auf den Wunfeh feines Verlegers
hindeuten, den er im Vorwort wiedergibt. Aber es wäre
vielleicht doch beffer gewefen, den Bericht als felb

l) Wie richtig Hilprecht über die Notwendigkeit der Zuziehung
eines Affyriologen zur Ausgräbertätigkeit urteilt, zeigt feine Ausführung

ftändiges Buch erfcheinen zu laffen und in dem Sammel- (gegen Haynes) Seite 443: /V was very evident, that, above all, the

werk nur einen Auszug der den andern Teilen ent- assistance of an experienced archaeologist and Assyriologist was required

fprochen hätte. Dabei hätte fich dann auch in diefem | " M% "j{ tiTr/t'^-!^?, rt * •
,- , lui -i S^i, , rr tt i : u j• c 2> Verg'- hierfür befonders Seite 153 die Ausführung über eine

Werke Viel Polemik vermeiden laflen. Um gleich diefen I ctWaige Ausgrabung von Warka, S. 177 von Muqayyarl

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