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Ausgabe:

1904

Spalte:

345-351

Autor/Hrsg.:

Beantsch, Bruno

Titel/Untertitel:

Numeri, übers. u. erkl 1904

Rezensent:

Steuernagel, Carl

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. in Berlin, und D. E. Schürer, Prof. in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig. Jährlich 18 Mark.

Nr. 12. 11. Juni 1904. 29. Jahrgang.

Baentfch, Numeri (Steuernagel). ; Achelis und Flemming, Die fyrifche Didas.

Holzinger, Numeri (Derf.). kalia überfetzt und erklärt (Ryflel).

Gray, A critical and exegetical commentary on Frantz, Der große Kampf zwifchen Kaifertum

Numbers (Derf.).
Fries, Die Gefetzesfchrift des Königs Jofia

(Steuernagel).
Preiswerk, Der Sprachenwechfel im Buche

Daniel (Meinhold).
Harnack, Die Chronologie der altchrißlichen
Litteratur bis Eufebius, 2. Bd. (Harnack).

und Papfttum zur Zeit des Hohenftaufen
Friedrich II (Böhmer).
Fifcher, Zur Gefchichte der evangelifchen

Beichte, II (Cohrs).
Schriften des Vereins für fchleswig-holfteinifche
Kirchengefchichte, II. Reihe, II. Bd. 3. u. 4.
Heft. (Cohrs).

Dorner, Grundriß der Religionsphilofbphie
(Baur).

Dorner, Grundprobleme der Religionsphilo-

fophie (Derf.).
Weis, Kant: Naturgefetze, Natur- und Gottes-

erkennen (E. W. Mayer).
Lipps, Leitfaden der Pfychologie (Ritfehl).
H e n f e 1, Hauptprobleme der Ethik (E.W. Mayer).
Kutter, Das Unmittelbare (Otto).
Baumgarten, Predigt-Probleme (Baßermann).

Baentsch, Prof. DDr. Bruno, Numeri, überfetzt und erklärt
. (Handkommentar zum Alten Teftament. In
Verbindung mit anderen Fachgelehrten herausgegeben
von Prof. D. W. Nowack. I. Abteilung, Die hifto-
rifchen Rücher. 2. Band, 2. Teil.) Göttingen 1903,
Vandenhoeck & Ruprecht. (LXXXII u. S. 443—702.
Lex. 8.) M. 5.80

Holzinger, Stadt-Pfr. Lic. Dr. H., Numeri, erklärt. (Kurzer
Hand-Commentar zum Alten Teftament. Herausgegeben
von Karl Marti. Liefg. 19.) Tübingen 1903,
J. C. B. Mohr. (XVIII, 176 S. gr. 8.)

M. 3.75; geb. M. 4.75

vielfach auf die früheren Teile zurückverwiefen werden
konnte, doch doppelt fo umfangreich. Beigegeben
ift diefem Teile nun auch eine 79 Seiten umfaffende
Gefamteinleitung zu den Büchern Exod.-Num., durch
die der ganze Band erft feinen vollen Wert erhalten
hat. Sie faßt in mufterhaft klarer und überfichtlicher
Darftellung die Frgebniffe der Einzelanalyfe zufammen
und ftellt fie zugleich in einen größeren Zufammenhang,
durch den manche Einzelbehauptung erft ihre rechte
Stütze findet. Da die Drucklegung des Kommentares
zum Exod. bereits im Februar 1899, die des Lev.-Komm.
im Herbft 1900 vollendet war, fo hat der Verf. natürlich
auch manchen Anlaß gefunden, auf Grund der neueren
Literatur in den Kommentaren zu Exod.-Lev. Ausgeführtes
zu ergänzen und zu modifizieren. Von der Sorgfalt, mit
Gray, 1'toL George Buchanan, M. DJA, A critical j der das gefchehen ift, legen zahlreiche Fußnotenin der

and exegetical commentary on Numbers. (The International
Critical Commentary.) Edinburgh 1903,
T. & T. Clark. (LH, 489 p. gr. 8.) 12 sh.

Das Jahr 1903 hat uns faft gleichzeitig drei Kommentare
über das Buch Numeri gebracht, deren Verfaffer

Einleitung, die Literaturangaben in § n und die Berichtigungen
und Zufätze auf S. LXXIXff. Zeugnis ab Für
die Einleitung konnte auch Holzingers Numerikommentar
noch verwertet werden.

Bei der Quellenanalyfe des Num handelt es fich be-
fonders um die Scheidung verfchiedener Schichten in P und
natürlich unabhängig von einander gearbeitet haben, im um die Scheidung von J und E Was das Frftere he
wefentlichen aber die gleiche theolog.fche Richtung ver- ; trifft> fo weift B an Ps zunächft Num. , 2H ߣ

treten und daher auch zu im ganzen ubere.nft.mmenden Q)15_18. IOj u_12- Daran ift ne daß auch Kap. 1-3 Pg
Ergebn.ffen gelangt find. Der Vergleich der drei Kommen- ; Ranz abgebrochen werden; das bedeutet aber, daß bei
tare ift lehrreich weil er veranschaulicht was von be- Pß die inflltution der Levjten vor dem Aufbr'uch VQ
ftimmten Vorausfetzungen aus einigermaßen gefichert ift
und was noch weiterer Aufklärung bedarf refp. ftets un-
entfehieden bleiben muß. Zugleich lehren fie aber auch,
wie verfchieden die Kommentatoren ihre Aufgabe auf-

)m

Sinai unbekannt gevvefen fei. Dafür beruft fich B. auf
Num. 17, 27r. 18, 1 rr., wo augenfcheinlich von der erftmaligen
Erwählung und Anftellung der Leviten berichtet werde.
Höchftens könnte Pg eine die Leviten mit einfchließende
faflen: während bei Holzinger die Quellenanalyfe fo Zählung gehabt haben, die aber nicht mehr rekonftruier-
fehr im Vordergrund fleht, daß monographifche Detail- bar ift (beachte zu den Ausführungen im Kommentar
unterfuchungen kaum mehr ins Einzelne gehen konnten, die ergänzenden Bemerkungen auf S.XL1). Überzeugend
und daß darüber die philologifche Erklärung faft ganz 1 fcheint mir diefe Ausführung nicht zu fein; denn 17 27r
vernachläffigt, die fachliche aber ftark befchrankt wird, I l8)lff handelt es fich um Dienftleiftungen beim Kultus
läßt Gray die Quellenanalyfe ftark zurücktreten, indem , Nn,m ,_3 aber) wenn man von Zufätzen abfieht um
er fich auf die Feftlegung der Grundzüge befchrankt, ; f0iche bejm Transport des Heiligtums; das find immer-
ohne auf unficheres Detail einzugehen; dagegen legt er : hin verfchiedenartige Dinge. Von den P- Stücken in
das Hauptgewicht auf die formelle und fachliche Er- Num. i3—2s, werden Ps zugewiefen befonders Kan ic
klärung. Baentfch hält in diefen Beziehungen etwa die ; in Kap. 16 diejenigen Stücke, die Korach und feine AnMittellinie
. In feiner Art ift jeder der drei Kommentare , hänger zu Leviten machen (v. iaS s-n. ig. 17) ferner 17 ,—
als eine vortreffliche Leiftung zu beurteilen. Im einzelnen I ]8) c_7. ^ ,_22 35, 10-18. ig-is. Von Kap. 26—36 hat R.
fei zu ihnen folgendes bemerkt. j jm Kommentar relativ wenige Stücke Ps zugewiefen- in

1. Baentfchs Numerikommentar unterfcheidet fich der Einleitung S. XLff. ift ihre Zahl befonders mit Rück-
von feinem Levitikuskommentar höchft erfreulicherweife ficht auf Holzinger bedeutend vermehrt, wie mir fcheint
dadurch, daß er wieder ähnlich ausführlich ift, wie der mit vollem Recht. Als fekundär gelten ihm Kap 26
zum Exodus. Während der Levitikuskommentar auf 136 27,1-11 (12-h Rp als Vorausnahme von Dtn 32 ig«-.)'
Seiten (inkl. Überfetzung!) zufammengedrängt und im 28—31. 33» i—*»• t/t. 53. 56. 58. 34, l-tt*. 3J, 1-8. ie-M 36 1-1'
Depefchenftil gehalten war, füllt der Numerikommentar Erwähnt fei noch, daß fich im Kommentar eine große
257 Seiten; die eigentliche Erklärung ift daher, obwohl Menge guter Beobachtungen über das gegenfeitige Ver-

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