Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1900

Spalte:

193-196

Autor/Hrsg.:

Smith, W. Robertson

Titel/Untertitel:

Die Religion der Semiten 1900

Rezensent:

Budde, Karl

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Göttingen.

Erfcheint ^re's
alle u Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 18 Mark

N°- 7. 31. März 1900. 25. Jahrgang.

W. R. Smith, Die Religion der Semiten (Budde).
H. P. Smith, A critical and exegetical com-

mentary 011 the Books of Samuel (Budde).
Chajes, Proverbia-Studien zu der fog. Salo-

monifchen Sammlung C. X—XXII, 16 (Lohr).
Prince, A critical commentary on the Book

of Daniel (Lohr).
Die Apokryphen und Pfeudepigraphen des Alten

Teftaments, herausg. von Kautzfeh, 2 Bde.

(Schürer).

Barnard, The biblical text of Clement of
Alexandria in the four gospels and the acts
of the apostles (v. Dobfchütz).

Brück, Lehrbuch der Kirchengefchichte,7. Aufl.

(Tfchackert).
Butler, The text of St. Benedicts Rule (Grütz-

macher).

Oergel, Vom jungen Luther (Köhler).

Blanckmeister, Sächfifche Kirchengefchichte

(Tfchackert).
Pigßei Die religiöfe Toleranz Friedrichs des

Grofsen (Tfchackert).
Nürnberger, Zur Kirchengefchichte des XIX.

Jahrhunderts (Tfchackert).
Friedrich, Ignaz von Döllinger, 1.—2. Theil

(Tfchackert).
Kölling, Die Satisfactio vicaria d. i. die Lehre

von der stellvertretenden Genugthuung des

Herrn Jefu, 2 Bde. (Ritfehl).

Smith W. Robertfon, Die Religion der Semiten. Autori- nicht erwähnt,findetfichS.XVIIf.eine genauevergleichende
firte deutfehe Ueberfetzung aus dem Englifchen nach 1 Tabelle der Seitenzahlen von Urtext und Ueberfetzung.
der zweiten Auflage der ,Lectures on the Religion of j Diefe ietztere Zugabe ift doppelt erwünfeht, da der

Ueberfetzer fich Smith gegenüber eine ziemlich tief ein-
fchneidende Neuerung erlaubt hat. Er hat nämlich die
Additional Notes p. 441—492 bis auf eine einzige, den oben
erwähnten Anhang {add. n. G) in den Zufammenhang
des Textes aufgenommen und eingehängt. Dafs das
nöthig gewefen wäre, wird man nicht fagen können, aber
einem in fo erfreulicher Weife felbftthätigen Ueberfetzer

the Semites' von Dr. R. Stube. Mit einem Vorwort
von Prof. D. E. Kautzfeh und mit einem Anhang. Freiburg
i. B. 1899. Tübingen, J. C. B. Mohr. (XX, 372 S.
gr. 8.) (ä) M. 10. —; geb. M. 11.25

Mit diefer Ueberfetzung ift dem Unterzeichneten ein
dringender Wunfeh erfüllt. Er glaubt auf die hohe Be

deutung diefes Werkes in der ausführlichen Anzeige feiner ! wird, mar> dl,e Berechtigung dazu gern zugeftehen. Dafs
erften Ausgabe (1890 No. 22) und der kürzeren der zweiten j er dem Buche überhaupt den Stempel der Vorlefungs-
(1895 No. 22) fo nachdrücklich hingewiefen zu haben, reihe Lein .wenJg zu nehmen gefucht hat, ftimmt damit
dafs er hch jedes Eingehen auf den Inhalt des Buches , §ut ab^em. Immerhin kann dadurch leicht hie und da
hier fparen kann. Wer noch einer weiteren Anregung der Schein unrichtiger Verhaltnifse entliehen, den der
bedarf, f.ch damit vertraut zu machen, der halte f.ch an Verfaffer vermeiden wollte, und man w.rd gut thun, fich
das fchöne Vorwort von Kautzfeh. Hier kann es fich ; dles an der Ha.nd der 1 abelle S. XVII f. klar zu machen,
nur um die Ueberfetzung handeln. Wir haben es in keinem ! Durch elne neuer; Ze.lenanfange und durch Ver-
Falle mit einer Dutzend-Ueberfetzung zu thun. Selten j weifung der Citate an den hufs der Seite find die Notes
wird foviel Mühe und Hingebung auf folche Arbert ver- dem Zufammenhang aufserheh angenähert; auch die Verwandt
. Der Ueberfetzer ift beftrebt gewefen, fich völlig ' g«Pg» fam Anfang und Schlufs ,ft gefchickt vollzogen.

in fein Werk einzuleben, ja felbft an ihm zu wachfen; t?a£ " p r" a fv i° FT™ ac* ™*'

die Rechenfchaft, die er S. VIIf. von feinem Verfahren gelaffen. Es fei ausdrücklich hervorgehoben, dafs man

g.ebt, beweift, dafs feine Thätigkeit ihn dazu geführt i d{f/^

hat, f.ch fall auf dem ganzen weiten Gebiete der orien- abe' eln zwingender Grund für diefe Verfetzung ift doch
talifch-claffifchen Alterthumskunde umzufehen und unter nicnc elnzulenen.

der denkbar beften Führung felbft einzuarbeiten. Man ; Schwerer wiegt eine andere Eigenmächtigkeit. Der
kann ihm nur Glück zu folchen Nebenerfolgen wünfehen; Ueberfetzer fagt S. V: ,An einer einzigen Stelle nur habe
er hätte fich gewifs keinen geeigneteren Leitfaden dafür ; ich auf Grund der Briefe von Teil el-Amarna eine fach-
auffuchen können. Für den Lefer feiner Ueberfetzung liehe Aenderung im Texte vorgenommen; die von Rob.
ift dabei abgefallen i. eine genaue Nachprüfung fall aller ■ Smith ausgefprochene Anfchauung ift dabei aber nicht
'Citate; 2. wörtliche Mittheilung aller kürzeren Citate, deren ; unterdrückt, fondern in einer Anmerkung mitgetheilt
Inhalt nicht fchon in den Text verarbeitet war, Inhalts- worden, wobei zugleich die Aenderung durch Mittheilung
angäbe der zu umfangreichen, 3. eine Anzahl von An- j des Quellenmaterials begründet worden ift'. Welches

merkungen, Zufätzen, neuen Citaten von der Hand des j diefe Stelle^ fei, erfahren wir nicht; doch ilt zweifellos
Ueberfetzers, durch eckige Klamn
Reihe von 12 neuen Abbildunger

Ueberfetzers, durch eckige Klammern unterfchieden, 4. eine j s- J44 Z. 16—20 gemeint, der Satz: ,Die Anficht, dafs
bbildungen, die zur kleineren Hälfte es eine kanaanitdehe Göttin Namens Asera gab, und

den Abfchnitt von dem Altar zu Jerufalem S. 288—292, dafs mit ihrem Namen bezeichnete Bäume oder

zur gröfseren den Anhang ,Das Schafopfer im Cultus der Pfahle ihre befonderen Symbole waren, ift indes

kyprifchen Aphrodite' in höchft erwünfehter Weife er- jetzt als richtig erwiefen durch den in den Briefen von

läutern. Ferner hat der Ueberfetzer alles »ethan, um das Teil el-Amarna vorkommenden Namen 'Add Asirti oder

Werk für den Lefer überfichtlich und leicht benutzbar
zu machen. Er hat die einzelnen Vorlefungen (hier Capitel)
durch zahlreiche befondere Ueberfchriften in kleinere Abschnitte
zerlegt, die im Inhaltsverzeichnifs gebucht find

'Add Asrati'. Diefer vom Ueberfetzer herrührende, aber
nicht als fein Eigenthum bezeichnete Satz pafst in den
Zufammenhang wie die Fauft aufs Auge; denn vorher
fagt Smith, dafs die Asera ein allgemeines Symbol der

Die Anmerkungen find durchlaufend beziffert (von I— 806), j Anwefenheit einer Gottheit fei, nachher, dafs jeder Altar,

alfo fehr leicht anzuführen. Das Verzeichnifs der be- auch der alte Jahwealtar, feine A. hatte. Obendrein

fprochenen Bibelftellen und das Sachregifler find neu und aber enthält der von mir gefperrte Abfatz eine geradezu

reichhaltiger ausgearbeitet. Endlich, was das Vorwort unrichtige Ausfage. Dafs es eine Göttin Asera gab, ift

'93 194