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Ausgabe:

1899

Spalte:

697-699

Autor/Hrsg.:

Nestle, Eberhard

Titel/Untertitel:

Einführung in das griechische Neue Testament. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 10 Handschriften-Tafeln 1899

Rezensent:

Gebhardt, Oscar

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Göttingen.

F f h ' r Preis
r.ncneim Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 18 Mark

N°- 26.

23. December 1899.

24. Jahrgang.

Neftle, Einführung in das griechifche Neue
Teftament, 2. Aufl. (v. Gebhardt).

Kritifch exegetifcher Kommentar über das Neue
Teftament, 8. u. 9. Abth. Die Gefangenfchafts-
briefe, bearb. von Haupt, 7. bezw. 6. Aufl.
(Weiffenbach).

Testamentum Domini nostri Jesu Christi, nunc
primum edidit, latine reddidit et illustravit
J. Ephraem II Rahmana (H. Achelis).

Turner, Ecclesiae occidentalis monumenta juris
antiquissima, fasciculi primi pars prior (Jülicher).

Holl, Enthufiasmus und Bufsgewalt beim
griechifchen Mönchtum (Phil. Meyer).

'AväXexra ItooooXvfiiTixfjc SzaxvoXoylag
exöid. V7io IlanaSoTcovXov-Ke pauewc
Topos V (Phil. Meyer).

Fifcher, Cardinal Confalvi (Foerfter).

Bender, Mythologie und Metaphyfik, i. Bd :
Die Entftehung der Weltanfchauungen im
griechifchen Altertum (Wendland).

Nestle. Eberhard Einführung in das griechische Neue Testa- Apparat für fich drucken; endlich müfste die Unter-

ment. Zweite vermehrte und verbefferte Auflage. Mit fuc.h"ng des weltlichen Textes viel genauer als es bisher

.r T T t r rr Vand^nhoeck & Refchehen ilt, vorgenommen werden'. An einer anderen

10 Handfchr.ften-Tafeln. Gottingen, Vandenhoeck öz (s ^ wjrd ver]anRti dafs dje Hff und ^ Vef_

Ruprecht, 1899. (IV, 288 S. gr. 8.) M. 4.40 1 ^ältnifs zu einander noch genauer unterfucht werden,

Früher als der Verf felbft erwartet, ilt von dem j und zwar, damit in ableitbarer Zeit die Arbeit gethan

nützlichen und anregenden Büchlein, welches ich ThLZ. : werden könne, auf Grund von etwa 1000 ausgewählten

l897 Sp.532 f. angezeigt habe, eine neue Auflage nöthig Probeftellen, und 2. die Werke namentlich die Commen-

geworden. Und jetzt ift's kein Büchlein mehr, fondern
ein Buch von faft 300 Seiten (die I. Aufl. enthielt nur
129 S.). Dafs durch diefe Vermehrung die Brauchbarkeit

tare und Catenen der Kirchenfchriftfteller ganz genau auf
ihre etwaigen Nachrichten zur Textgefchichte des NT.s
unterfucht und ihr Ergebnifs dann mit dem erften Er-

»7-0 r>„jwen Nach- gebnifs in Beziehung gefetzt werde. Auch die S. 203
wefentlich gewonnen hat, bedarf keines Deionuc 1 aufgeftellten 6 kritifchen Canones gehören hierher (lehr

weifes. Eine völlige Umarbeitung hat das ^V"^'f t.' anfechtbar Nr. 2: ,In den Ueberfetzungen hat fich der
über Theorie und Praxis der neuteftamen^'h" ,g Ejn. Text eher unverändert erhalten, als in den Handfchriften1).
kritik, erfahren; unter Reter Bezugnahme aui ^^-^^ , ^ gewjnnt man allenthalben den Eindruck,

leitung werden zum Schlufs (S. 208 ^'c*eiun mehr 1 dafs es dem Verf. nicht fowohl darauf ankommt, durch
vorwiegend den Evangelien entnommene b e - nttheilung geficherter Erkenntnifse zu belehren, als viel-

oder weniger ausführlich befprochen. Auen Han(j- mehr durch Aufzeigung der Unzulänglichkeit der bis-
Capitel ift durch reichlichere Mittheilungen UD j, hand_ herigen Ergebnifse zu neuer Forfchung anzuregen. Er
fchriften und Ueberfetzungen und eingehenoer kommt fich, wie er S. 190 befcheiden erklärt, den Lei-

lung der Schriftftellercitate nicht unwefentheh erwc.ic A------ w^„„

worc
der

auf. . uo »v.u. ouv... ---------- | Bitte, .alles Folgende wie das Vorangehende nur als

nachgetragen. . b'ldert die neue Anregungen zu betrachten, die von andern benützt oder

Noch anfehaulicher als die erfte lern Textkritik , zurückgewiefen eine fpätere Generation vielleicht dem
Bearbeitung den Gährungsprocefs, den clie • ^ fUIlfja- ' Ziele näher führen'. Und gewifs wird niemand dies
gegenwärtig durchmacht. Nicht in einen , aug def Hand jegen) 0hne reiche Anregung daraus

mentirten Bau führt uns der Verf., lonciern . ^ _rMUU_„ .

Schwankenden Planken eines den Meereswogen fteuerlos
preisgegebenen Schifies. Die fo lange für feft und zu-
verläffig gehaltenen Stützen - B und X — find zufammen-

gefchöpft zu haben.

An Spuren der Schnelligkeit, mit der die 2. Aufl für
den Druck fertiggeftellt werden mufste (f. S. 162 Anm 2)

geftürzt. An ihre Stelle möchte N. den von ihm fo hoch- j fehlt es nicht ganz. Wie in der erften, fo fchreibt N. auch

gefchätzten Cod. Bezae fetzen, aber ganz ficher ift er 1 noch ,n,,ier neuen Auflage S. IO, 13 v.u. und S. 11,18 Etienne

Seiner Sache doch auch wieder nicht: vielleicht, fo lieft | »att Eftienne (im Regifter nur Stephanus). — S. 25 ift

an S. 101 wird der von den Bauleuten verachtete j zweimal Schjott ftatt Schjott gedruckt (ebenfo im Re-

, ~. ~ > _ _ . ______ t,„.....o^^i^r. 1 criitpri _ nOT- ^..rr.r^i,^. u;r.i,Af r>~..£ • n , . . .

m

Cod. D zum Grundftein eines neuen Baues werden. I gifter). — Der ruffifche Bifchof Porfiri Uspenski wird
Und S. 192 erklärt N, dafs er jetzt weniger als je in der S. 59, 22 Porphynus, S. 61, 5 Porphirius, S. 63, 8 Porfiri
r-age fei, pofitive Vorfchläge zu machen, auf welchem genannt. An der erften Stelle heifst es von T< und an
Wege das Ziel der ntlichen Textkritik zu erreichen fei. der zweiten von ,im Befitz des Bifchofs P. in Kiew'

Hdeffen unterläfst er es doch nicht, fich darüber aus- an det- dritten von P2: ,einft dem Bifchof P. in Kiew ge-
7-ufprechen was nach feinem Dafürhalten zu gefchehen jiong. Nur die letzte Angabe ift richtig. Porfiri Uspenski

in A ^u?r^ müffe man es mit der genealogifchen Me
'l'h • — Im Gegenfatz zu der eklektifchen - in der
eorie als die einzig richtige anzuerkennen fei, auf eine
reu.e Brobe ankommen laffen (dazu werden Einzelunter-
j c!1Ungen den exegetifchen Seminarien unfrer theo-
fof Facultäten empfohlen). .Weiter müfste man

e °rt den- Apparat von all denjenigen Handfchriften
fic) • die als Vertreter einer beftimmten Recenfion
ner erkannt find, und auch einmal fürs NT., wie das der
e de Lagarde für die Hälfte des fo viel gröfseren AT.s

ift am 19. April 1885 geftorben; die genannten Hfl", befinden
fich bereits feit dem Jahre 1883 in der Kaiferl.
öffentl. Bibliothek zu St. Petersburg.') — S 35 ift die
letzte Columne der chronologifchen Ueberficht der Un-

1) Da ich bei Bearbeitung des Artikels Bibeltext des NT. für die
3. Aufl. der ThRE. noch nicht in der Lage war, die Nummern anzugeben
, unter welchen die Codices Porfiriani in der Petersb. Bibliothek
geführt werden, fo mögen fie hier eine Stelle finden: H:, ift Nr. xiv, Na:
Nr. cclxxv, P: Nr. ccxxv, q2: Nr. cclviii, Tc; Nr. cclxxvii, 0=: Nr.
cclxxviu, 0«: Nr. cclxxx, 0L Nr. cci.xxvi, 0g: Nr cin.vxiv «h.

TkT_ ----

gethan hatf die Lucianifche Recenfion mit oder ohne ! Nr. S£5£' ' ~ ög; Nr- 0h

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