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Ausgabe:

1897

Spalte:

346-348

Autor/Hrsg.:

Streane, A. W.

Titel/Untertitel:

The double text of Jeremiah 1897

Rezensent:

Löhr, Max

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Göttingen,

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 18 Mark

NEz 13. 26. Juni 1897. 22. Jahrgang.

W ij n k 0 o p, Manual of HebrewSyntax (Schwally).
Smith, The historical geography of the Holy

Land (Schürer).
Streane, The double text of Jeremiah (Lohr).
Torrey, The composition and historical value

of Ezra-Nehemiah (Kraetzfchmar).
Acta apostolorum, secundum formam quae vi-

detur romanam ed. Blass (Holtzmann).

P o ggel, Der zweite und dritte Brief des Apoftels

Johannes (Holtzmann).
Wiefen, Die Stellung Jefu zum irdifchen Gut

(Bousset).

Dalmer, Die Erwähluug Israels nach der Heilsverkündigung
des Apoftels Paulus fBousset).

Meyer, Notice du MS. Bibl. Nat. Fr. 6447
(Schürer).

Deutfche Reichstagsakten, Jüngere Reihe, 2. Bd.
bearb. von Wrede (Virck).

K r o m f i g t, John Knox als Kerkhervormer (Eck).
Althaus, Die Heilsbedeutung der Taufe im
Neuen Teftamente (Schürer).

Römheld, Der Weg zum Leben, Predigten
(Diegel).

Wijnkoop, Rev. J. D., Manual of Hebrew Syntax. Trans- Verf. fagt zwar im Vorwort, er habe a few alterations
lated from the Dutch by Rev. Dr. C. van den Biesen, dann vorgenommen und macht dann eine (S. 634 f.)

Ipeciell namhaft. Aber Zahl und Umfang derfelben kann
nur verfchwindend gering fein. So weit ich verglichen
habe, entfprechen die Seiten der neuen Ausgabe genau
den Seiten der alten. Offenbar ift der Text flereotypirt,
und es find nur ein paar Correcturen in den Platten
vorgenommen worden. Die Zufätze und Verbefferungen
folgen S. 669—681. Hier find aufs Sorgfältigfte die
neueren Arbeiten berückfichtigt und ihre Refultate re-
giftrirt. Aus der grofsen Zahl der Einzelbemerkungen
hebt der Verf. felbft im Vorwort zwei hervor: S. 675
über die Lage von Aphek in der Ebene Saron (nach
egyptifchen Infchriften und Jofeph. B. J. II, 19, 1), und
S. 676 über das Anfehen des Jakobs-Brunnens bei der
dortigen Bevölkerung (welches es erklärlich macht, dafs
ein Weib auch aus gröfserer Entfernung her zum Waffer-
fchöpfen kommt). Neu und fehr willkommen ift auch
ein Regifter der Bibelftellen. — Die angeblich in Sebafbe
gefundene Infchrift vom fünfzehnten Jahre der Stadt'
(S. 675) ift nicht dort, fondern in Irbid in Peräa gefunden
worden (f. die Berichtigung Revue biblique III, 1894,
p. 623, und Clermont-Ganneau, Etudes d' archeologie Orientale
t. I, 1895, 142 sq.).

Göttingen. E. Schür er.

London, Luzac & Co., 1897. (XIII, 171 S. 8.)

Geb. 5 sh.

Wenn die Frage aufgeworfen wird, ob es eine zeit-
gemäfse, literarifche Befchäftigung ift, die unermefshche
Zahl der hebräifchen Schulgrammatiken um eine neue
zu vermehren, fo ift diefe Frage zu verneinen.
Indeffen fteht die Syntax von Wijnkoop hoch über dem
Niveau der gewöhnlichen Production. Sie ift überficht-
lich gruppirt, klar gefchrieben und giebt trotz aller
Knappheit ein anfchauliches Bild des mannigfaltigen
Sprachgebrauches, der im alten Teftament zu beobachten
ift. Der Verfaffer ift Empiriker, er bucht die Thatfachen,
aber er theoretifirt wenig und läfst fich auf Textkritik
kaum ein, ganz wie es für die Lefer, die er vor Augen
hat, am Platze ift. Von der Terminologie der hebräifchen
Nationalgrammatiker ift ein äufserft mafsvoller Gebrauch
gemacht. Ich brauche wohl nicht zu fagen, warum diefe
Befchränkung unferem Verfaffer befonders hoch angerechnet
werden niufs. Wer fprachwiffenfchaftliche Mafs-
ftäbe anlegt, wird vieles anders betrachten und anders
darftellen. Aber das thut der Trefflichkeit der Arbeit
keinen Abbruch. Man fieht auf Schritt und Tritt, diefer
Mann kann Hebräifch. Allen Denjenigen, welche dem
Hebräifchen kein Specialftudium zuwenden, kann die
Syntax Wijnkoop's aufs Angelegentlichfte empfohlen
werden.

Strafsburg i. Elf. Schwally.

Smith, George Adam, D. D.Prof., The historical geography of

the Holy Land, especially in relation to the history of

Israel and of the early church. With six maps. Seventh

thousand, with additions, corrections, and new index of

scripture references. London 1897, Hodder andStough-

ton. (XXVII, 713 S. gr. 8.) sh. 15.—

Die erfte Ausgabe diefes trefflichen Werkes (1894)
habe ich in der Theol. Litztg. 1895, Sp. 121 eingehend
charakterifirt. Sein Werth befteht vor allem darin, dafs
hier die Gefchichte des Landes in eine lebendige Beziehung
zu der natürlichen Befchaffenheit desfelben gebracht
ift. Die Gefchichte der einzelnen Ortfchaften
wird nur in knapper Weife (ohne die Abficht ftatiftifcher
Vollftändigkeit) behandelt. Aber was geboten wird,
zeugt durchweg von gründlichfter Sachkenntnifs. Ich
benütze daher gerne die Gelegenheit, bei Ausgabe diefes
,fiebenten Taufends' aufs Neue auf das werthvolle Werk
aufmerkfam zu machen. Der Text felbft (bis S. 669)
ift allerdings fo gut wie unverändert geblieben. Der

345 346

Streane A. W., D. D., The double text of Jeremiah (Mas-
soretic and Alexandrian) compared together with
an appendix on the old latin evidence. Cambridge,
Deighton Bell & Co, 1896. (VII, 379 S. 8.)

Obiges Thema ift feit Spohn's Bearbeitung Jeremias
vates e versione Iudaeorum Alexandrinorum ac reliquorum
interpretum graecorutn emendatus etc. 2 Bde., Leipzig
1794. 1824 wiederholt behandelt. Unfer Verf. hat die
beiden letzten Arbeiten, Giefebrecht's Kommentar 1894
und Cornill's Textausgabe 1895, nur noch für die Noten
zu c. 11—52 benutzen können, wie er felbft fagt, often
disagreeing with their views, S. VI.

Sein Buch ift mit Ausdauer und Fleifs gearbeitet.
Aber diefe hätten rationeller angewandt werden follen!

Das introductory chapter handelt fyftematifch über
die Varianten des hebräifchen und griechifchen Textes
auf 26 Seiten. Ihm folgen 285 Seiten voll critical notes.
Wäre das Verhältnifs beider Theile doch ein umgekehrtes!
— Hätte der Verf. uns doch mit dem Ballaft der Varianten
verfchont — diefelben find nicht einmal exhau-
slively zufammengetragen, fo dafs d iefe Arbeit wenigftens
endgültig gethan wäre — und dafür abfchliefsend die
nothwendigften Fragen erörtert: i)Verftand der griechische
Ueberfetzer'Hebräifch, wie weit reichten feine Kenntniffe