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Ausgabe:

1896 Nr. 1

Spalte:

4-9

Autor/Hrsg.:

Haupt, Paul (Ed.)

Titel/Untertitel:

The Sacred Books of the Old Testament. Part 8 1896

Rezensent:

Stade, Bernhard

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Theologifche Literaturzeitung. 1896. Nr. 1.

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Auch bei den vorliegenden Lieferungen ift die forg-
fältige Benutzung der dentfchen lexikographifchen und
und etymologifchen Forfchungen zu loben, wenn auch
hie und da Einzelnes nachzutragen fein durfte. So S.96
zu rTQi"J5 f. die Stelle Ez 32,13 (v. grofsen Wasserthieren)
<W©rT3, S. 107 unter ■pa das was Socin in th. St. Kr. 1894
S. 203 über den Zufamtnenhang mit Wurzel pa gefagt
hat; S. 108 fehlt npa ntjpn Da 1,20, S. 96 fehlt piT3
2 Chr 34.10; S. 116 Tinb3, Je's 10,4 ift Lagarde's Emendation
in Mittheilungen 210 nicht beachtet; S. 119 zu ffaa
wäre auf R.Smith, rel. of Sem. S. 489fr. zu verweifen,
S. 119b bei Ez 43,7 auf Schwally, Leben nach dem Tode
S. 77 A 2. Auf S. 127 wäre zu 3331"! der Sprachgebrauch
des Jeremia zu notiren, der darunter fchlechtweg ,die Abgötter
, die fremden Götter' verfteht vgl. 9,14 etc.
S. 131a wäre zu rTl1S3 Jer 33,3 zu beachten, dafs dafür
Jer 48,6 rTinaj fteht. 'S. 136 zu ni"i3 wäre bei öia&ijxi]
die Anführung von Sir 14,17, wo diefe Ueberfetzung
unferes Wiffens zum erften Male vorkommt, zweckmäfsig
gewefen. Auch vermiffen wir die gründlichen Abhandlungen
von Valeton ,über Bedeutung und Stellung
des Wortes '3 im Prieftercodex' (ZAT 1892 S. 1—22)
und ,über das Wort '3 bei den Propheten' {ib. 1893 S.245

— 279). Zu '3 rfl3 vgl. Smith, rel. of Semites 480h
S. 142 fehlt o'-b n'Ö3 = Opferfleifch Jer 11,15. Hg 2,12.
S. 150° ITViaa fehlt"bei Ex 32,18 der Hinweis auf den
Gegenfatz' njj'lbrl, Sieg — Niederlage. — Für die nächfte
Auflage wäre auch eine recht forgfältige Ausnutzung
der indices von Holzinger zu wünfehen. Z. B. S. 170 bei
3b 323, f. die Bemerkung, dafs es fich nur bei E findet.
S. 179' f. was Holzinger S. 286 über p3b bei D bemerkt
hat, desgl. vgl. zu S. 190 f. onbbb bei P. (Holzinger S. 341).
Bei n*Tt| S. 16b möchten wir an Löhr's Emendation annt:
ihr Haupthaar bei Kl 4,7 erinnern. — Dafs Namendeutungen
, für die man neuerdings wieder hie und da
fchwärmt, nicht immer ein Glück find, zeigt wohl rP3:? j
conspieuous (allerdings mit ? verfehen) S. 163, vgl. auch
TT] S. 187°. Für 33? S. 172, wo keine Deutung gegeben,
fei an Wellhaufen, ifr. u. jüd. Gefch. S. 21 A 1 Hinweis
auf arab. güal Käfe erinnert. — S. 184 map, Die Stelle
Pre 7,14 hat 13 mab 33, ift alfo von den anderen zu
trennen. —

Den Hinweis auf Pf 118,12 bei JD'ib haben wir nicht
verftanden. Es fteht dort Q^näb und" Baer hat zu diefem
Verfe überhaupt keine Note im appendix. — Zu bbT]
S. 237° füge auch arab. hiläl .Neumond' vgl. Wellh".
Gefch. S.92 A 1. — S. 230" bei fbn I wäre zur Bedeutung:
.vorwärts gehen' auch auf den G-egenfatz -p23 ,ftehen
bleiben' in Ez 1,21 aufmerkfam zu machen, neben dem
von nitp ,fitzen bleiben', der angeführt ift. — S. 2Ö8b zu
Dt 8,8 pyti rvn- war Dillmann '© rPT zu erwähnen. —
S. 279 fehlt unter den Pielformen von' rPT die Form Pi-lTi?
vgl. Stade § 578 c. — S. 284 3/hT war''bei Ez 22,6 die
Bedeutung ,auf feinen Arm trotzen' zu erörtern. S. 282 |
die Formel ,du und dein Same nach dir' (bei P) hervorzuheben
. S. 295 zu nain vgl. Furrer, Wanderungen durch
das h. Land2 S. 445. _ S. 296 fteht zu Ex 35,22 nn; doch ;
Michaelis hat nn. — Zu S. 298 cbin vgl. Hoffmann,
phöniz. Infchriften S. 39 ^fj^ Aleppo. — Ebenda vgl.
zu bn Benzinger, Archäol.'S. 361, der blofs den Feftungs-
graben darunter verftehen will. — S. 312 zu nisrj Ez 1,5 ff.
beachte, dafs Apc 4,6 £<5a nicht d-ipnu fagt. — S. 333b
zu nun vgl. Neftle, ein Jubiläum der lat. Bibel S. 6.
Kneipe.' S. 338° zu icn Hithpa. Pf 18,26 vgl. die Parallele
bei Wellh. Skizzen III ,'194 ,wenn Ghuzzaja verrückt ift,
bin ich mit verrückt'. — Zu npn füge in Paufa Pf 130,7". —
Zu 175 Ob? -lion füge die'Conjectur von Wildeboer,
lettcr kunk'c des 0. V. 844. DT| Tt Laftefel der Fremden.

— Zu 176 ©n? Ex 34,11 ein Volk vgl. Mefaftele Z. 19 —
S. 184" bei -P33 2 Chr 3,16 hat Bertheau die Emendation
T^3b. — Den auffälligen inf. mit Artikel b3bn in Jer. 5,13
König, Lehrgebäude S. 190, nach Stade 5222 A. vielmehr

3»fg- pf- glauben wir durch die Lefung b3bn nach Jer 18,18
beseitigen zu können. S. 199° bei pWtOT hätte bemerkt
werden follen, dafs dies Schreibfehler für p'löObb ift, —
Zu S. 206 ff. füge aus Sven Herner's Abhandlung die
Syntax der Zahlwörter im A.T. 1893 S. 13—24 über den
Artikel bei den Zahlwörtern. Zu S. 2iOa. Crpitbri findet
fich auch 2 S 17,25. — Zu S. 214 Obbrt vgl. Hommel
fumerifche Chreftomathie S. 45. Zu S.'2i8azur Etymologie
von Jahve f. auch Wellh. Gefch. S. 18 A 1. — Was
die Stellenfehler anlangt, fo gaben unfere Stichproben
ein fehr günftiges Refultat. Bei etwa 20 im Buchftaben T
genau verglichenen Artikeln fanden wir nur S. 26yh bei
IT Mal 3,13 ftatt 3,15, S. 275a bei ibOT 1,2 2 Ch 2,6 ftatt
I Ch 2,6. Oft find auch alle Stellen angeführt. Ebenfalls
im Buchftaben T zälten wir ca. 162 Artt., bei denen
es gefchehen ift. — Wünfchenswerth wäre die Beifügung
der griechifchen Umfchreibungen bei allen Eigennamen,
die für uns doch wichtiger find als die oft angegebenen
affyrifchen Aequivalente. Man lieht namentlich nicht ein,
warum z. B. bei !"DT3, pn n^3 etc. die griechifchen Umfchreibungen
angeführt find, bei zahlreichen anderen Zu-
fammenfetzungen mit rTO aber nicht, bei fo wichtigen
Namen wie 33© b5»3, b13B 333, n©3© '3 etc. nicht. —
Da wir fo- manche Kleinigkeiten angeführt haben, fo
wollen wir auch mit einer recht ausgefuchten Kleinigkeit
fchliefsen. S. 329 in Art. ran Z. 2 lies ftatt RS Sem. 1,469
die Zahl 1,489. Im Uebrigen wünfehen wir dem fich
immer mehr zum Thefaurus auswachfenden trefflichen
Werke den beften Fortgang.

Jena. C. Siegfried.

The sacred Books of the Old Testament. A critical edition
of the Hebrew text, printed in colors, with notes
prepared by eminent biblical scholars of Europe and
America, under the editorial direction of Prof. Paul
Haupt. Part 8. Leipzig, Hinrichs, 1894. (Lex.-8.) M.6. 50

The books of Samuel by Prof. K. Budde, D.D. English trans-
lation of the notes by Rev. B. W. Bacon, M.A., D.D. (100 S.)

Die Aufgabe, welche Budde bei Herausgabe des
amerikanifchen Bibelwerkes zugefallen ift, ift eine in
vieler Hinficht befonders dankbare. Denn kaum an einem
andern Buche des A.T.'s läfst fich der Nutzen einer
philologifchen Behandlung des Textes fo deutlich machen
als an den Samuelisbüchern, deren hebräifcher Text an
vielen Stellen verwildert ift und durch die in LXX aufbewahrten
Lesarten verbeffert werden kann. Daher hat
gerade diefer Text eine eindringende Behandlung erfahren
, man erinnere fich an die Arbeiten von Thenius,
Ewald, Wellhaufen, Kloftermann, Kittel, Driver, und
diefe Bemühungen haben bei vielen Stellen eine Ueber-
einftimmung herausgeftellt, die zu buchen erfreulich ift.
Ebenfo haben die Unterfuchungen über die Plntftehungs-
gefchichte der Bücher unverkennbare fclrfolge erzielt.
Neben Wellhaufen's grundlegenden Unterfuchungen und
Cornill's Studien konnte Budde hier feine eigene Behandlung
diefer Frage in feinem Buche: ,Die Bücher
Richter und Samuel, Giefsen 1890' verwerthen. Seine
Ausgabe ift wahrfcheinlich allen den Fachgenoffen fehr
willkommen, denen daran liegt, am Texte felbft in über-
fichtlicher Form die Refultate der bisherigen Arbeit gebucht
zu bekommen.

Wie nicht anders zu erwarten war, hat Budde feiner
Arbeit grofsen Fleifs und eindringenden Scharflinn gewidmet
. Die Arbeit ift, zumal er in den Noten Rechen-
fchaft über feine Operationen gibt, nicht nur eine Probe
auf feine eigene Quellenfcheidung, fondern zugleich eine
Art Repertorium über das bisher Erarbeitete. Er felbft
ift dabei mit mancher feinen Beobachtung betheiligt.
Es wird Niemand die Ausgabe ohne Nutzen gebrauchen
und viele werden dem Bearbeiter zu danken haben, wiewohl
es ihm bei der Complicirtheit der von ihm behan-