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Ausgabe:

1895

Spalte:

634-637

Autor/Hrsg.:

Dalman, Gustaf

Titel/Untertitel:

Grammatik des jüdisch-palästinischen Aramäisch nach den Idiomen des palästinischen Talmud und Midrasch, des Onkelostargum (Cod. Socini 84) und der jerusalemischen Targume zum Pentateuch 1895

Rezensent:

Kautzsch, Emil

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Göttingen.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 18 Mark.

N°- 25.

7. December 1895.

20. Jahrgang.

The sacred Books of the Old Testament, Part 6:
The Book of Joshua by Bennet (Budde).

Dalman, Grammatik des jüdifch- paläftini-
fchen Aramäifch (Kautzfeh).

Casanowicz, Paronomasia in the Old Testament
(Rahlfs).

Godet, Introduction au Nouveau Testament I
(v. Soden).

Godet, Einleitung in das Neue Teflament
t. Bd. (Derf.).

Haupt, Die efchatologifehen Ausfagen Jefu in
den fynoptifchen Evangelien (Joh. Weifs).

Köftlin (Jul ), Der Glaube und feine Bedeutung
für Erkenntnis, Leben und Kirche (Wendt).

Dalton, Auf Miflionspfaden in Japan (Wurm).

The sacred Books Of the Old Testament. A critical edition der Ort, auf Einzelnheiten der Quellenfcheidung ein-

of the Hebrew text, printed in colors, with notes, zugehen.

prepared by eminent biblical scholars of Europe and ' , U,eberr die Handhabung der Jextlcritik glaube ich

. , , ...... . r n r r> 1 dasielbe lagen zu muffen wie bei Dnver s Leviticus.

America, under the editonal directton of Prof. Paul Im Qanzen jft MT zu Grunde gdegtj und nur da den

Haupt, Part 6. Leipzig, Hinnchs, 1895. (Lex.-8.) übrigen Zeugen das Wort gegeben, wo eine nennens-

M. 3. — ; werthe Verbefferung des Wortfinnes erzielt werden konnte.
The bookof Joshua, exhibiting in colors the eomposite stracture | Immerhin werden auch viele Lesarten erwähnt, die in
of the book, with notes by Prof. W. H. Bennet, M. A. (32 S.) den Text nicht aufgenommen find; Vollftändigkeit war

durch den Plan des Werkes ausgefchloffen. Die An-
Beim erflen Auffchlagen diefes fünften Heftes des führungen find vielleicht nicht immer ganz genau: 7, 2
Haupt'fchen Bibeldruckes fällt die ungewöhnliche Farben- fehlt in LXX noch etwas mehr als J1S mn, in 7, 5 fehlt,
pracht in's Auge, befonders auf den erften elf Seiten, wenn man nach LXX D"Offin lieft, das folgende Dl^L
wo die weifs gelaffene Quelle P noch nicht die Führung Genaue Anführung des 'Griechifchen wäre an folchen
übernimmt, und ebenfo am Schlufs. Da J1 und >, ; Stellen erwünfeht. Bei 19, 47 k vermifst man fchmerz-
E1 und E2 und dazu noch ungefchiedene Stücke von JE, iicb ejne Mittheilung über die wichtigen Abweichungen
ferner Rd, P und fpätere Schichten diefer Quelle unter- der lxX.

fchieden find, fo ftehen nicht weniger als heben Farben- j Zum Satz einige kleine Berichtigungen. C.6,9 fcheint
töne neben einander, das ift allerdings um einen weniger | uber der fchwarze Strich Dypn) ausgefallen zu fein;

als in der Samuelausgabe des Unterze.chneten aber , ß foUten doch woW VQn dem Worte dje
dafür ftehen fie weit dichter und wechfeln weit fchneller. bdden {ßt nkht yon dem Redactionsftrich gedeckten
Zu den Farbenunterfchieden kommt auch hier wie bei , Buchftabcn blau überdruckt fein; S. 17 Anm. (% lies die
Driver noch der wagrechte fchwarze Strich zur Be- | Randziffer 6a, Anm. (y) ebenfo ö2; S. 25 Z. 50 lies .-b ,L („-
Zeichnung redactioneller Zufatze, dazu noch ein neues I
Zeichen — etwas unfolgerichtig von der gleichen Art

wie die zur Textkritik verwendeten — zur Kennzeichnung
von Worten und Wortgruppen, die auf verfchiedene
Quellen hinzuweifen fcheinen, ohne dafs man eine Scheidung
wagen könnte. Es ift natürlich nur in den violetten
Stücken = JE verwendet, foviel ich fehe, blofs 7, 3. 12.
15. 21. 25.

Nun kann man ein befonderes Wohlgefallen an dem
bunten Bilde, das diefes Buch bei dem gewählten Mittel
nothwendig bieten mufste, von niemandem verlangen.
Aber das darf nicht hindern, einerfeits die vorzügliche
Ausführung anzuerkennen, anderfeits aber und vor Allem,
dafs die Ueberficht über das Quellengewirre und den
heutigen Stand feiner Entwirrung dadurch bedeutend
erleichtert wird. Freilich fteht das Verfahren hier an den
Grenzen feiner Anwendbarkeit, weil die immer wiederholten
Redactionen fo tief eingegriffen haben, dafs oft

d-swEq; S. 31 Z. 1 lies die Randziffer 20 (4. 5,6a c) ftatt 20(',r),
Der neue decorative Anfangsbuchftabe des Buches
ift gewifs fehr echt, aber (wenigftens in diefem fetten
Abdruck) unfehön.

Es fei mir geftattet, hier einige Druckberichtigungen
zu meiner Samuel-Ausgabe mitzutheilen. Auf dem inneren
Umfchlag, dem Anfang des Textes gegenüber, Z. 56 lies
1 ftatt X; S. 4 Z. 6 ergänze vor ünVlbtf ein 4T5K>; S. 9
Z. 38 lies DSiCI (der Vocal fehlt); S. 43, Z. 13 ganz zu
Anfang ergänze ein '; S. 85 Z. 47 tilge: that; S. 89 Z. 39
zu Anfang ergänze: TOyni for; S. 98 Z. 50 lies rQ©l.

Strafsburg i. E. K. Budde.

Dalman, Guftaf, Grammatik des jüdisch-palästinischen Aramäisch
nach den Idiomen des paläftinifchen Talmud
und Midrafch, des Onkelostargum (Cod. Socini 84)

und der jerufalemifchen Targume zum Pentatdtoch
ganz kleine Wortgruppen n allen Farben fchillern. Dem - , s um rcnrauucn.

Verf. gebührt der wärmfte Dank, dafs er fich der fo . LeiPz,g> Hinnchs, 1894. (XII, 348 S. gr. 8.) M. 12.-

überaus fchwierigen Aufgabe mit fo hingebender Sorgfalt
unterzogen hat. Er fcheint alle daran bisher gethane
Arbeit benutzt zu haben; Holzinger's Einleitung in den
Hexateuch dürfte erfchienen fein, als feine Ausgabe ab-
gefchloffen war. Dafs Bennett bei einigen Stücken, ins-
befondere faft bei dem ganzen c. 7, an der Scheidung
von J und E verzweifelt ift, darf ihm gewifs niemand
übel nehmen; immerhin fcheint mir dem Kernabfchnitt
v. 11 — 20 in der grofsen Hauptmaffe der Stempel von E
fo deutlich aufgeprägt zu fein, dafs das Wagnifs hier
nicht grofs gewefen wäre. Im Uebrigen ift hier nicht

Nach S. VI des Vorworts ftellt ,diefe Grammatik
einen Verfuch dar, die nachbiblifchen aramäifchen Idimrie
der Juden Paläftina's, wenigftens in Bezug auf ihre Formen
mit Hinzufügung nur wenigen fyntaktifchen Materials
, nach den Quellen zu befchreiben'. Diefe Befchrän-
kung auf einen ziemlich fcharf abzugrenzenden Theil der
jüdifch-aramäifchen Idiome ift eine wohlerwogene und
wohlberechtigte. Einerfeits ift es der Theil, der nächft
dem biblifchen Aramäifch für die Bibelforfchung das
gröfste Intereffe hat; anderfeits laffen fich hier durch die
Vergleichung des Biblifch-Aramäifchen und mit Hülfe

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