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Ausgabe:

1895

Spalte:

353-355

Titel/Untertitel:

The book of the dead. Facsimile of the Papyrus of Ani in the British Museum 1895

Rezensent:

Wiedemann, Alfred

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Göttingen.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 18 Mark.

N°- 14. 6- Juli l895- 20. Jahrgang.

The book of the dead Facsimile etc. (Wiede- 1 M6n6goz, La notion biblique du miracle (Lob- I Hartfelder, Melanchthoniana paedagogica

mann). ftein). (Derf.).

The book of the dead, Text with interlinear j Lambros, Catalogue of the greek manuscripts | Hülfsmittel zum evangelifchen Rehgionsunterricht

transliteration by Budge (Derf.). on Mount Athos vol. I (Ph. Meyer).

Brockelmann, Lexicon Syriacum, fasc. 5—7 Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum,

(HofTmann). _ vol. XXVIII: Augustini De Genesi ad litte-

Gampert, La Thora, etude histonque sur ses ram libr; xn etc ed Zycha (Krüger).

origines et son developpement (Baentfch).

tj u 1 L. , V, • 1 iti ..r.i.i ..mt Hoch, Lehre des Johannes Lallianus von Natur

liehrmann, Das Buch Daniel uberletzt und , ... ..J .

und Gnade (Kruger).

Hartfelder, Philipp Melanchthon als Präceptor
Germaniae (Bornemann).

erklärt (Kamphaufen).
Durrieu, L'origine du manuscrit celebre dit le
Psautier d'Utrecht (v. Gebhardt).

hrsg. von Evers und Fauth (Bornemann).

Heidrich, Hülfsbuch für den Religionsunterricht
in den oberen Klaffen (Bornemann).

Schmidt, P.V., Handbuch der Kirchengefchichte
für höhere Unterrichtsanflalten (Bornemann).

Blanckmeifter, Guftav-Adolf-Stunden (Fay).

Die Bibel, mit Bildern hrsg. von Pfleiderer,
89.—100. Hft. (Schloffen.

Das Neue Teflament, mit Bildern etc. (Schloffer).

The book of the dead. Facsimile of the Papyrus of Ani
in the British Museum. Printed by Order of the

typen umfchrieben und mit interlinearer Transfcription
und Ueberfetzung verfehen, wobei Lücken des Originaltextes
durch entfprechende Stücke aus anderen, derfelben

t-,... r a ,«„, /, c „, „ rjnr tcxics uuicu ciiLiyrectienue oiuckc aus anueren, aencmen
trustees. 2. Edition. London, 1894. (7 S. m. 37 color. , periode angehör £,dcn Papyris erganzt werden; Die Me.

Doppeltaf. Fol.)
The book of the dead. The Papyrus of Ani. The Egyptian
text with interlinear transliteration and translation, etc.
by E. A. Wallis Budge. Printed by Order of the
Trustees. London, 1895. (CLV, 377 S. 4.)

thode, den Text interlinear zu überfetzen, welche nach
dem Mufter der altern Aegyptologen von Budge auch in
feinen früheren Werken angewendet worden ift, hat den
grofsen Vorzug, dafs fie es bei der Verwerthung der
Ueberfetzung leicht macht, deren Richtigkeit Wort um
Wort nachzuprüfen, was bei den aus Erfparungsgründen

Im Jahre 1888 erwarb das British Mufeum das Todten- jetzt üblichen freieren, vom Urtext getrennten Ueber-
buch des wirklichen königlichen Schreibers und Schrei- fetzungen naturgemäfs fchwieriger ift. Sie hat freilich
bers des Götterbefitzes zu Theben Ani, den längften, den Nachtheil, dafs fich die Ueberfetzung der Anordnung

befl erhaltenen, am fchönften ausgeftatteten derartigen
Text der 18. Dynaftie. Zwei Jahre darauf ward der
Papyrus im Auftrage der Mufeumsbehörden von Le Page

der ägyptifchen Worte genau anfchlielsen mufs und m
Folge Jeffen nicht immer leicht verftändlich werden wird.
Diefem Nachtheil ift Budge hier dadurch begegnet, dafs

Renouf im Faciimile mit einer Einleitung herausgegeben, er der interlinearen Ueberfetzung eine zweite freiere
Wie willkommen diefes Unternehmen war, zeigt am beften folgen liefs und diefe gleichzeitig mit einer Erklärung
der Umftand, dafs bereits jetzt die vorliegende zweite ; der Vignetten und der fchwerer verftändlichen Stellen
Ausgabe des Facfimile nothwendig wurde. In der That i im Texte unter Hinweis auf Paralltltexte und Varianten
bilden die Vignetten diefes Papyrus ein höchft werth- | verfah.

volles Studienmaterial. Ihr Maler war nicht ein einfacher Der Ueberfetzung geht eine längere fachliche EinHandwerker
, wie gewöhnlich die Fertiger derartiger leitung voran. Diefelbe beginnt mit einer Ueberficht
Bildertexte, er befafs wirkliches künftlerifches Empfinden | über die Gefchichte des Todtenbuchs, wobei der Verf.

und verftand es, die harten, nach ägyptifcher Sitte unvermittelt
neben einander zu Hellenden Farben fo zu grup-
piren, dafs fich ein befriedigender Gefammteindruck der
Bilder ergab. Dabei find die Einzelheiten fo forgfam
ausgeführt, dafs der Text für die Unterteilung der
ägyptifchen Tracht, die lexikographifche Feftftellung der
Bedeutung der Namen beftimmter Thiere, Pflanzen und
anderer Gegenftände grundlegend wird. Aufserdem fucht
der Maler in beachtenswerther Weife gelegentlich den hiera-
tifchen Kanon der Stellungen zu durchbrechen und die
Figuren in ihrer Haltung naturaliftifcher zu geftalten,
und dann hat er mehrfach Schattirungen angebracht, ein

diefen Begriff in weiterem Sinne als gewöhnlich fafst
und aufser dem eigentlichen Todtenbuch auch die Pyramidentexte
heranzieht. Dann folgt eine kurze Ueberficht
der Ofirislegende und eine Behandlung der Lehre
vom ewigen Leben, welche vor allem die Theile der
Seele befpricht und dabei den feltner erwähnten unfterb-
lichen Theilen des Menfchen chu (Glänzender), sechem
(Geftalt), ren (Name) gerechter wird,.als ältere Behandlungen
diefer Punkte. Daran fchliefst fich eine Schilderung
der ägyptifchen Vorftellungen von Gott, wobei
die fcheinbar monotheiftifchen Stellen der Texte befon-
ders betont werden; eine Befchreibung des ägypt. Jenfeits

fonft in der ägyptifchen Kunft äufserft feltener Vorgang, und feiner Theile; ein Verzeichnifs der im Todtenbuche
Der englifche Text in diefer Facfimile-Ausgabe, die fich j erwähnten Gottheiten und Befprechung ihrer Eigen-
den früheren entfprechenden Publicationen des British fchaften; eine Lifte der ebenda genannten oeom-aphifchen

Mufeums in würdigfter Weife anreiht, befchränkt fich
auf eine kurze Ueberficht der Tafeln und der im Text
auftretenden Capitel des Todtenbuchcs, und auf knappe,
den Tafeln untergedruckte Angaben über ihren Inhalt,
befonders den Sinn der jeweiligen Vignetten. Alles
andere wurde von dem Herausgeber Budge, dem jetzigen

und mythologifchen Orte; eine kurze Schilderung der
Begräbnifsceremonien; und endlich eine Würdigung des
Papyrus Ani und eine Inhaltsangabe für denfelben. Als
Anhang folgt der Ueberfetzung eine fehr vollftändige
Bibliographie der bisher erfchienenen Ausgaben, Ueber-
fetzungen und Erläuterungsfchriften des Todtenbuches.

Director der ägyptifch-affyrifchen Abtheilung des British j In den verfchiedenen einleitenden Capiteln hat fich

Mufeums, in einen befonderen Textband verwiefen. | der Verf. nicht damit begnügt, mit grofser Sorgfalt das

Diefer Quartband enthält den ganzen im Originale zufammen zu Hellen, was ältere Unterfuchungen auf

curfiven Text des Papyrus in hieroglyphifche Druck- | diefen Gebieten zu Tage gefördert haben, er hat auch

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