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Ausgabe:

1895

Spalte:

227-229

Titel/Untertitel:

Gregorii Barhebraei Scholia in Libros Josuae & Judicum 1895

Rezensent:

Nestle, Eberhard

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uns akademifchen Theologen, deren Nationale aus ver- um deren Beftimmung in unfern hebräifchen Wörter-
fchiedenen neueren Hilfsmitteln fich leicht entnehmen büchern und Archäologien beftellt! Als geborner Jude

liefs, zu viel Ehre angethan. Es ift doch für den Ort X
keine kirchengefchichtliche Merkwürdigkeit, dafs ein beliebiger
Prof. d. Theol. juft an demfelben geboren ift
oder hier einmal Pfarrer war, ehe er an die Univerfität
kam. So lefe ich mit Staunen, dafs für das Dorf Klemzig
meine Thätigkeit als Pfarrer dafelbft der Regiftrirung
werth'erachtet ift; dafs diefer Ort 1839 unter Paftor Kavel
der Ausgangspunkt einer erheblichen altlutherifchen Separation
mit Auswanderung nach Auftralien gewefen ift,
fcheint mir viel wichtiger zu fein; davon weifs aber unfer

und genauer Kenner des Orients zieht er Parallelen, die
uns nicht geläufig find. Zu Lev. 11,33 Zerbrechen der
Thongefäfse bemerkt er, dafs die Armenier es noch fo
machen, wir aber halten uns an das Wort des göttlichen
Apoftels und heiligen fie durch das Wort des Gebets.
Die Kopfbedeckung der Priefter Lev 8, 13 vergleicht er
den 3>2Tp, wie fie im römifchen Gebiet und in Cilicien
im Gebrauch feien. Dafs die Reinigungszeit der Frau
(12, 4) der Bildungszeit des Embryo entfpreche, ift auch
zu ihm gedrungen. Als für die fyr. u. hebr. Grammatik

Lexikon nichts. Ein rühmlicher Vorzug des Buches ift [ intereffant fei die Bemerkung zu Lev 13, 56 hervorge
die Correctheit des Druckes; natürlich werden fich in j hoben, dafs Tip:, das Impf, von Up, von den Jakobiten
der Unzahl von Namen und Zahlen auch einige Fehler | mit, von den Neftorianern richtiger ohne Dagefch des 1

finden; wo ich verglichen habe, fand ich im Wefentlichen
zuverläffige Angaben. Bd. II, Abth. 1, S. 59 ift Prof.
,Menos' wohl eine Verflümmelung des Namens Meufs,
der einige Zeilen vorher richtig gedruckt ift.

gefprochen werde. Zum Ausfatz der Wände (Lev 14):
,in unfern Tagen hat niemand etwas derartiges bemerkt'.
Der Afafel ift weder Michael noch Satan; Lev 19, 27
die Haare nicht wachfen laffen wie die Hunnen und

Breslau. G. Kawerau. ; Perfer. Die letzte Bemerkung zu Lev 27, 32: ,fchämen

füllen fich die Söhne unferes Gefchlechts, die den Zehnten

i ganz vergeffen haben'.

Gregorii Abulfaragii Bar-Hebraei scholia in Leviticum : Die Scholien zu Jofua und Richter find befonders
ex quattuor codicibus horrei mystenorum in Germania , reich an Citaten aus der Hexapla. Um nur eins anzu-

asservatis edita. Dissert. inaug. (Viadrina) scripsit —
Georgius Kerber, Silesius. Lipsiae, ex officina Guil.

führen: Nach Lagarde's Bibl. Syr. verbindet die fyrifche
Hexapla das erfte Wort von Jud 5, 18 ,Sebulon' mit dem
vorangehenden Vers (dta ipse codex1'); Fiele! bemerkt

Drucrulini i8oS f + 2 S 8) vorangenenaen vers y,im ipse coaex-y rieiü bemerkt

ö ' JJ' VJ I nichts darüber; wohl aber hat Holmes-Parfons zur Stelle,

Gregorii Barhebraei Scholia in Libros Josuae & Judicum. | dann Lagarde in feinen Septuagintaftudien aus griech.
Dissert. inaug. (Viadrina) scripsit Vlastimil Kraus. Hdff. diefelbe Conftruction angemerkt. Ebenfo fchon

Bohemus. Kirchhaini, N.-L. sumptibus atque typis G.
Zahnii & H. Baendeli, MDCCCLXXXXIV (39 + 1 S. 8.)
.Einzelne Stücke find herausgegeben aus dem Schatz

der pünktliche Barhebraeus ,der Grieche fetzt hinter
Sebulon den Punkt'. — Wie dürftig find auch unfere
betten Wörterbücher über die Hapaxlegomena der hebr.
Bibel! In Jud 3 finden fich in wenigen Verfen deren

der Geheimnifse, einer in nicht acht Monaten (1277) ver- drei reinOB, rTJTäns, mptt. Man fehe die Wörterbücher
fafsten kurzen Auslegung der fchwierigften Stellen der darüber nach und vergleiche zu den beiden letzten die
Bibel, die jetzt das Vademecum der fyrifchen Theologen | Angaben bei BH, dafs SpinilB (fo auch die Urmia-Aus-
ift, und fchon deshalb, aber auch wegen allerhand werth- ■ gabe, cod. Ambr. 8pTflB, Lee SpTTHB) = 8Tpi tTO der
voller Bemerkungen, welche fie enthält, ganz veröffent- Abtritt fei. — Von religionsgeichichtlichen Notizen fei
licht werden mufs'. So fchrieb Lagarde in dem einzigen erwähnt, dafs zu Jud 2,11 Baal mit Nebo = Planet Hermes

Artikel, den er zur zweiten Auflage der PRE lieferte, I,
S. III, im Jahr 1877. Schon fiebenmal hat Ref. feither
einzelne folcher Stücke in diefer Zeitung angezeigt (1878

zu 11, 24 Kamos mit Kronos, zu V. 40 die 4 jährlichen
Safttage um die Tochter Jephtah's mit den 4 Fafttagen
der fpäteren Juden gleichgefetzt werden. Zur Ausfprache

15. 20. 1879, 23. 1880, 9. 1884, 4. 1889, 12. 1892, 14). des » in Schibbolet wird verglichen, dafs die Ma'add
Mehr als eine Generation von Lehrern und Schülern hat (Araber) das p wie J, die Paläftiner wie 8 fprechen.
fich an diefer Arbeit betheiligt, von dem fpäteren Car- 1 Dafs der Name Jerubbaal's nicht durch zufällige Verderb-
dinal Wifeman an bis auf die Verfaffer der hier an- [ nifs biySTTJ geworden ift, fondern abfichtlich, um ihn
zuzeigenden Differtationen (alphabetifch geordnet, wenn ' durch )irß zu erklären, zeigt die Bemerkung, dafs im
Ref. keinen überfehen hat: Bernftein, FYeimann, Fuchs, Griechen 1 u. 1 flehe; darnach werden auch die übrigen
Heppner, Kaatz, Kerber, Kirfch, Klamroth, Knobloch, Namen wie Nabin, Neftah, Qirjat Nearin u. f. w. nicht
Koraen, Kraus, Lagarde, Larfon, Lohr, Moritz, Rahlfs, zufälliger Verwechslung von - und J ihre Entftehung
Rhode, Schröter, Schwarte, Siefert, Spanuth (Sundberg), verdanken. Im Buch Jofua beliebt ein grofser Theil der
Tullberg, Weingarten Wennberg), (Wittlock;, Winkler, ; Scholien in forg,a,tige,, Vocalifirung der vorkommenden
Wifeman, Zohnski). Noch hegt weder das A. noch das : Narnen. Das B*ch dser Richtcr ift nach einigen von Eli's
N.T. vollftäncl.g vor; von letzterem fehlen noch die yater Pinehas verfafst der von Aaron's Enkel Pinehas
Schollen zu Mc u. Lc die aber nach einer Ankündigung abflammte nach andern von Samuel. Nicht der ältefte
bei Kerber bald erfcheinen folien. Vom Heptateuch Pinehas fondern fein Enkel (der mittlere), eben der Verf.
hatten wir aufser der von Larfon (zur Vermahlung von des Richterbuchs, ift nach einigen auch 26, 28 gemeint.
Friedrich Wilhelm und Viktoria 1858 herausgegebenen ; Das Buch Jofua beweift durch das ,und', mit dem es
Einleitung bisher nur wenige Capitel (Gen 49. 50. Ex 14. 1 beginnt) dafs dje Schlufsverfe des Deuteronomiums von
15. Dt 32 34 Jud 5); um fo freudiger begrubst Ref. diefe Jofua ftamment Von den Sentcntiae controversae nenne
beiden offenbar fehr fleifs.g gearbeiteten Breslauer pif- jch aus der grften 1)iffertation.

fertationen. Zunächft haben ja die Scholien des Bar- - l} u Assyria ... ad diiudicandas notiones et formas

hebräus für die Herftellung der fyrifchen Bibel Werth; Hebraicas prae Arabien adhibenda est.

weiterhin aber enthalten fie vieles, was für die Exegefe | ,n Caflt , q = epooetov

und Kirchengefchichte bedeutsam ift, und es wäre eine Vcrsio j-b).- Es).<n. pnmj ab

dankenswerthe Autgabe, endlich eine Gefammtausgabe bibliorum aramaicae purum gnaro perfecta est

und fyftematifche Ausnutzung derfelben zu unternehmen; Aug der zweit dafs aus den fld3ftantjvjfch ge-

zufammenzuftellen, was aus ihnen für Grammatik Lex.ko- brauchten participieri m l5) ^ etc. kein Perfect met etc.

graphie, Exegefe, Topographie, KirchengefchicMe u f w. | fur dje VJ> rondLcm nur eJn i n tran fi ti v es Perfect der

zu entnehmen ift. Barhebraus citirt Arabilches, Perfifches, v, und yjf efo] rt werden könne 2_ dafs im Arabifchen

Armenifches, Koptifches; z. B. zu den Namen der reinen b , _

und unreinen Thiere im Leviticus. Wie übel ift es noch die (elidirende) Form des Impertects der TB (pJo etc.)