Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1894

Spalte:

33-37

Titel/Untertitel:

The Holy Bible according to the authorized version (A.D. 1611) 1894

Rezensent:

Nestle, Eberhard

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2, Seite 3

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Kiel.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 2. 20. Januar 1894. 19. Jahrgang.

The Holy Bible according to the authorized
Version, with an explanatory and critical
Commentary etc. Apocrypha ed. byWace,
2 vols (Neftle).

Cruttwell, A literary history of early Christia-
nity (Harnack).

Krebs, Ein libellus eines libellaticus v. J. 250
n. Chr. (Harnack).

Raabe, Die Gefchichte des Dominus Mari aus
dem Syrifchen uberfetzt (Neftle).

Heideck, Chriftliche Ermahnung an Herrn
Walther von Plettenberg, 1526 (Virck).

Drei Weihnachtsabende der deutfchen Hanfe-
ftadt Dorpat 1222, 1524, 1802 (Virck).

Rebelliau, Bossuet, historien du protestautisme
(Eck).

Fairbairn, The place of Christ in modern
theology (Clemen).

Graue, Die felbftändige Stellung der Sittlichkeit
zur Religion (Wendt).

M'Crie, The public worship of Presbyterian
Scotland historically treated (Hans).

Fricke, Handbuch des Katechismus-Unter-

Das Judenchriftentum in der religiöfen Volkserziehung
des deutfchen Proteftantismus (Hans).
Dalman, Kurzgefafstes Handbuch der Miffion

unter Israel (Kühn).
De le Roi, Die Miffion der evangelifcheu

Kirche an Israel (Derf.).
Baffermann, Untere Stellung zur heiligen
Schrift, und Stoeffer, Die Stellung der weltlichen
Mitglieder in der evangelifchen Kirchengemeinde
(Lobftein).
D a u d e, Die Verforgung der Wittwen und Waifen
der Profefforen und Beamten der deutfchen

richts, 2. Bd. 2. Aufl. (Hans). Univerfitäten (Schürer).

The Holy Bible according to the authorized version
(A. D. 1611). With an explanatory and critical
Commentary and a Revifton of the Translation, By
Clergy of the anglican Church. Apocrypha. Edited
By Henry Wace, D.D., Prebendary etc. 2 vols.
London, John Murray, 1888. (XLVI, 354 u. V, 648 S.
gr. 8.) 50 sh.

Ueber die 6 erften 1871—76 erfchienenen, die kano-
nifchen Bücher des Alten Teftaments umfaffenden Bände
diefes Bibelwerks, des fogenannten Speakers Commentary
, hat der Unterzeichnete in Nr. i der Theol. Lit.-Zeit.
von 1877 einen zufammenfaffenden Bericht erftattet.
Damals Band das Unternehmen unter der Leitung von
Fred. Charles Cook, Canon von Exeter. Unter feiner
Leitung wurde in vier weiteren Bänden bis 1882 (oder
1881?) tauch das N. T. vollendet1). Zuletzt erfchienen,
als eine Ergänzung, unter Aufficht von Henry Wace,
dem bekannten Mitherausgeber des Dictionary of Christian
Biography, die Apokryphen in 2 Bänden 2). Sie find dem

1) In der bibliographifchen Ueberficht der Th. L.-Z. finde ich nur
das Erfcheinen von Bd. 2, 3 u. 4 angezeigt, das des zweiten mit dem fo
berechtigten Ausruf Gregory's (1880, Sp. 69): ,Es ift unmöglich, dies Buch
ordentlich zu charakterifiren wegen der nachläff.gen englifchen Bibliographie
des ,Publischer's Cireular1. Für diefen Band fchreiben die Domherren
Cook und Weftcott, und der Bifchof von Chefter'. rür Band 3
f. 1881 Sp. 318, für 6d. 4 1882 Sp. 46, wo ausdrücklich die Jahreszahl
1881 für diefen Band angegeben ift. ,1871-82' fagt Schaff- Herzog Supplement
s. v. Cook p. 45; diefelben Zahlen giebt Schaff im Comfanw,, to
the Greek Testament p. 365. Ref. hat die neuteftamentlichen Bande nie
gefehen, die altteftamentlichen feinerzeit im Britifchen »luteum benutzt.
Die letzteren (ob auch die neuteftamentlichen?) haben auf dem litet ay
Bishops and other Clergy. An den Apokryphen hat kein Bilcftot
mitgearbeitet. — Als typographifche Kleinigkeit fällt bei dem fo würdig
ausgeflutteten Werke auf, dafs das Wörtlein By auf dem Titel beidemal
ein kleineres y hat als der Reft der Zeile (CLERGY OF THE etc.); ift das
Abheilt? Wenn of the ganz grofs gedruckt wird, warum nicht auch y.
Eine Freude ift es dagegen dem Referenten, dafs eine fo treffliche Firma
wie die John Murray's die Mode anderer, auf den Titelblättern alle Unter-
fcheidungszeichen wegzulaffen, nicht mitmacht. [Nachtrag bei der Cor-
rectur 30. II. 93: Die Zahlen 1871—81 giebt S. M. Jackfon in feiner
Ministeriell Library f. 3° (hinter Schaffs Theological Propaedeutte).
Durch Jackfon lerne ich auch, dafs der von J. M. Füller 1884—89 in
6 Bänden herausgegebene Student's Commentaiy eine Abkürzung des
Speaker's Commentary ift. Sein Endurtheil über letzteren: needs thorough
revision wird völlig zutreffen.)

2) Wann find fie ausgegeben worden? Das dem Ref. zugekommene
Ex. trägt in beiden Bänden gltichmäfsig die Jahreszahl 18S8 "nd lo mw
fie auch in diefer Zeitung, in der Nummer vom 5. Ma 88 Sp. 245

der neuerf. hienenen Literatur des Auslandes aufgeführt. fb"„ufn~

Unterzeichneten erft ganz kürzlich zugekommen, aber er
eilt auf diefelben auch jetzt noch hinzuweifen; denn es
will ihm fcheinen, dafs die deutfehe Exegefe, nicht zu
unferem Vortheil, diefelben bis jetzt gar zu fehr vernach-
läffigt habe. Freilich ift proteftantifcherfeits in Deutfch-
land feither nur ein alle Apokryphen umfaffender Com-
mentar erfchienen, der kurzgefafste von Zöckler 1891,
und wie es überhaupt eine der guten Eigenfchaften
Zöckler's ift, die fremde, befonders die englifch-ameri-
kanifche Literatur nicht zu überfehen, fo hat er auch
diefen Commentar fofort an gebührender Stelle genannt
und auch reichlich benützt. In wie ganz anderer Weife
das aber hätte gefchehen können und follen, dafür
3 Beifpiele. Zunächft eines, das den Sirach betrifft.
Ehe man einen Text erklärt, ift doch nach feiner Ueber-
lieferung zu fragen, zumal bei den altteftamentlichen
Apokryphen, zu allermeift bei Sirach. So hat denn auch
Zöckler fchon in der allgemeinen Einleitung einen be-
fonderen Abfchnitt über die Textüberlieferung und erwähnt
da als von .befonderer Wichtigkeit' die Text-
recenfion des Lucian. Während nun Ref. der Meinung
war, als erfter die Frage zur öffentlichen Discuflion ge-
geftellt zu haben, mit welchen Hilfsmitteln denn Lucian
den griechifchen Text derjenigen Bücher, für die auch
ihm das hebr. Original nicht mehr zugänglich fein konnte,
fpeciell alfo der Apokryphen revidirt haben könnte
(Stade's ZfatW 1892; Marginalien S. 45): wie erftaunte
er, diefe Frage in diefem Commentar fchon vor 5 Jahren
geftellt, ausführlich erörtert und ebenfo wie vom Unterzeichneten
beantwortet zu finden, dafs Lucian die fy-
rifche Ueber fetzung dazu benützte! Und wie für
Lucian, fo ift hier auch fchon für die alt-lat.
Ueberfetzung des Sirach diefelbe Frage aufgeworfen
. In der Einleitung zu Sirach macht Edersheim
— denn er ift es, dem diefes Verdienft gebührt — auf
die merkwürdige Uebereinftimmung zwifchen dem cod.
248 (der Vorlage der Complutenfis) und der Pefchito
aufmerkfam. Drei Möglichkeiten feien denkbar: entweder
fei der griechifche Text in 248 eine felbftändige Ueberfetzung
aus dem Hebräifchen oder eine Revifion nach
dem hebräifchen Original oder eine folche nacli dem
Syrifchen. Nach begründeter Ablehnung der beiden
erften fchliefst Edersheim: The inference tvould seem to

die beiden Bände unter Wace fchon veizeichnet mit dir Jahreszahl 86.
Die Vorrede hat kein Datum! Nur hinter Lupton's Einleitung zu 1. Efra

Ma« ^ in Schaff-Herzog fteht ein Wehes: Dec,3.. «885. In bibliographifchen Dingen kann man

Supplement, deffen Ex. am 3- April 87 2 des Ref. Hände kam, find | nie pünktlich genug fem.

33

34