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Ausgabe:

1892

Spalte:

25-29

Autor/Hrsg.:

Hand-Commentar zum neuen Testament, bearb. v. Holtzmann

Titel/Untertitel:

Lipsius, Schmiedel, Soden. 4 Bde 1892

Rezensent:

Schürer, Emil

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Kiel.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. j. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

jijo. 2. 23. Januar 1892. 17. Jahrgang.

Hand-Commentar zum Neuen Teflament (Schürer).
Bruder, TafXisTov sive concordantiae omnium

vocum N. T. (Gregory).
Heufser, Griechifche Syntax zum N. T. (O.

Holtzmann).

Jäger, Gedanken u. Bemerkungen zur Apoflel-
gefchichte (H. Holtzmann).

Mc. Realsham, Romans dissected (II. Holtzmann
.)

Hefedamm, Der Römerbrief (Derf.).

Haufsleiter, Der Glaube Jefu Chrifti und der
chriftliche Glaube (H. Holtzmann).

Westphal, De epistulae Pauli ad Romanos
cap. 7. (Weiffenbach).

Klöpper, Der Brief an die Ephefer (H. Holtzmann
).

N ös gen, Gefchichte der neuteftamentlichen
Offenbarung, I. Bd. (H. Holtzmann).

Meyer, Ed. Hugo, Die eddifche Kosmogonie
(Gering).

Möller, Lehrbuch der Kirchengefchichte, 2. Bd.
(Loofs).

Döllinger, Das Papftthum (Reufch).
Mackay, Pionier-Miffionar von Uganda (Zürn).
Liebfeh er, Familien-Andachten (Schloffer).
Schott, Wachet und betet (Derf.)

Hand-Commentar zum Neuen Teftament, bearbeitet von
Prof. D. H. J. Holtzmann, Geh. Kirchenrath Prof.
D.R. A.Lipsius, Prof.Lic.P.W.Schmiedel, Prediger
D. H. v. Soden. 4 Bde. Freiburg i. B., J. C. B. Mohr,
1889 — 1891. (Lex.-8.) M. 26.50.

Inhalt: I. Bd. Die Synoptiker, Die Apoffelgefchichte, bearb.
von Holtzmann [i.Aufl. 1889]. 2. Aufl. 1892. (XVI, 432 S.) —
2. Bd. 1. Abth. Die Briefe an die Theffalonicher und an die
Korinther, bearb. v. Schmiedel. 1891. (XVI, 276 S.). 2. Abth.
Die Briefe an die Galater, Römer, Philipper, bearb. v. Lipfius.
1891. (VIII, 236 S.) — 3. Bd. 1. Abth. Die Briefe an die Koloffer,
Ephefer, Philemon, Die Paftoralbriefe, bearb. von v. Soden.
1891. (VII, 255 S.) 2. Abth. Hebräerbrief, Briefe des Petrus, Jakobus,

Die Ausführung ift zwar im Wefentlichen eine
gleichartige nach Form und wifienfehaftlichem Standpunkt
. Die verfchiedene Individualität der Verfaffer hat
aber doch gewiffe Eigenthümlichkeiten in der Haltung
der einzelnen Theile zur Folge gehabt. Etwa die Hälfte
des Ganzen, nämlich zwei von den vier Bänden, find
von Holtzmann bearbeitet: Synoptiker, Apoftelge-
fchichte und fämmtliche johanneifche Schriften
behandelnd. — Bei der Erklärung der Synoptiker ftellt
die Exiftenz der drei Parallel-Texte dem methodifchen
Gefchick des Auslegers eine befonders fchwienge Aufgabe
. Soll man jeden Evangeliften für fich, oder eine
aus allen dreien zufammengeftellte Synopfe erklären?
Für Vorlefungen würde Ref. entfehieden das Erftere
vorziehen; für einen Hand-Commentar war fchon im

diefer Form hat es Holtzmann ermöglicht, auf weniger
als 300 Seiten eine Erklärung zu geben, welche faft als
eine erfchöpfende bezeichnet werden darf. Nicht nur
über wichtige Punkte wird häufig ein Material in kürzefter
Faffung zufammengeftellt, welches man in manchen umfangreichen
Commentaren nicht fo reichhaltig findet; auch
die Einzelheiten der Textkritik, der Worterklärung und
des Abhängigkeits-Verhältnifses der parallelen Texte
werden miteinerSorgfalt behandelt, welcher nichts irgend-

Judas, bearb. von v. Soden. 1890. (VIII, 187 S.) — 4. Bd. Evan- [------

gelium, Briefe und Offenbarung des Johannes, bearb. v. Holtz- I lntSre'0: der Kürze das Letztere geboten. Die Wahl
mann. 1891. (VIII, 327 S.)

Wenige Jahre nach feiner erften Ankündigung ift
dieler ,Hand-Commentar zum N. T.' dank dem rüftigen
Zufammenwirken von vier mit ihrem Stoff vertrauten
Fachmännern nunmehr zu einem erfreulichen Abfchlufs
gekommen. Ein glücklicher Gedanke hat damit eine
im Ganzen glückliche Ausführung gefunden. Ref. hat
fchon in feiner Anzeige der erften Abtheilungen des

Zöckler'fchen ,Kurzgefafsten Kommentares' (Theol. j wie bemerkenswerth.es entgeht. Man merkt es t
Litztg. 1886 Nr 23) den Gedanken als emen zweck- Buche überall an, dafs es nur de knappe Auszue aiS
mäfsTgen begrüfst c.ne knappe Erklärung des Bibel- einem feit Jahren angefammelten übSSIh« M?teri3
textes in wiffenfehaftheher Form zu geben, welche nur ! ift. An Vollftändi-keit der Onentirur,3 n Hon Hin
das zum Verftändnifs des Ganzen und Einzelnen Noth- zelheiten läfst l^^o^^nn^^^itM, l •■ inwendige
darbietet, auch in die wichtigften Probleme , Vielleicht aber darf S^S^S^S^8"
einfuhr? aber auf Mittheilung des gelehrten Materiales, | hier SÄST^fSS ^ETnÄgt das

Verftändnifs der Evangelien — und diefem Zweck will
der Hand-Commentar in erfter Linie dienen — hätte
wohl entfchlofiener auf die Berührung mancher Einzelheiten
verzichtet werden dürfen, um flatt deffen etwas
mehr Worte auf eine auch dem Anfäno-er das Verftändnifs

namentlich auf Anführung aller möglichen abweichenden
Anflehten, verzichtet, oder davon doch nur eine
auf das Wichtigfte fich befchrankende Auslefe giebt.
Die Ausführung diefes Gedankens in dem Zöckler'fchen
Werke zum N.T. konnte Ref. freilich nicht als eine erfreuliche
bezeichnen, da fie, ftatt in die Probleme einzuführen erleichternde Form

und mit dem heutigen Stand der Forfchung bekannt zu Ref. hat WMioJwden Emch^SS r" Verwfenden

machen, vielmehr von der Vorausfetzung getragen ift, Fragen ffiSto m i£ totoZerlr^ ^exeget.ichen

dafs fo ziemlich die ganze h.ftonfch-kritifche Arbeit des dafiT der AfäS ohn « vnl« f'f, T '

letzten Jahrhundertsauf b.bhfchem Gebiete nur eine grofse wonnen Äf' dX Irinwelltfl^f i ^

Verirrung ift, von welcher man in einem folchen fKurz- . gleichzeitig eine Fülk von Stoff ÄhSp u rri Si'1

dafür bürgen die Namen einer Verfaffer. Er leiftet in , bald mehr nS der eünen M SoS^i^A?*^

der That das, was oben als wünfehenswerth bezeichnet gravitiren wirci -^SSSS!»SSSä^/äSS^

wurde. Wie fehr er einem we.tgefühlten Bedürfnifs ent- der ApotMgct^^^i^^h^^ä1^}^

gegenkommt, beweift die Thatfache dafs der erfte Band ^lef^

foeben bereits in zweiter Auflage erfch.enen ,ft. i folche Fülle von Einzelfragen zu bewältigt«RSml&

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