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Ausgabe:

1892

Spalte:

393-396

Autor/Hrsg.:

Wilson, Robert Dick

Titel/Untertitel:

Introductory Syriac method and manual 1892

Rezensent:

Müller, August

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. SchÜrer, Prof. zu Kiel.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 16. 6. Auguft 1892. 17. Jahrgang.

Wilson, Introductory Syriac method and ma-

nual (Aug. Müller).
Wilson, Elements of Syriac grammar (Derf.).
Tiefenthal, Das Hohe Lied (Gunkel).
Di 11 mann, Hiob (Budde).
Bonk, De Davide Israelitarum rege P. I.

(Budde).

Fifcher, Das Alte Teftament und die chrift-
liche Sittenlehre (Gunkel).

Münk, Des Samaritaners Marqah Erzählung

über den Tod Mofes (Siegfried).
Wrede, Unterfuchungen zum I. Klemensbriefe

(Jülicher).

Sammlung ausgewählter kirchen- und dogmen-
gefchichtlicher Quellenfchriften, 3. Hft. Ter-
tullian, De praescriptione haereticorum, hrsg.
von Preufchen (Jülicher).

Schnitzer, Berengar von Tours (Mirbt).

Hausrath, Arnold von Brescia (Mirbt).

Maltzew, Die göttlichen Liturgieen unferer heil.
Väter Johannes Chryfoftomos, Bafilios des
Grofsen und Gregorios Dialogos (Harnack).

Maltzew, Die Nachtwache oder Abend- und
Morgengottesdienft der Orthodox-katholifchen
Kirche des Morgenlandes (Derf.).

Hummel, Die Bedeutung der Schrift von Carl
Schwarz über dasWefen der Religion (Thoenes).
Hinrichs' fünfjähriger Katalog (Schürer).

fachliche Richtigkeit des Vorgetragenen ift auch nur feiten
ein Bedenken geltend zu machen, wie etwa § 29, 2 gegen
den Satz ,Short c is generali}' [fo] obscured from an original
ä' (häufig doch auch aus / getrübt!); § 43, 5 gegen
die Auffaffung der Formen des Fem. plur. perf. (die
Schreibung ohne das j ftellt das Urfprüngliche dar, Nöl-
deke $ 158 E); ein für mich allerdings fchwer begreifliches
Quid pro Quo ift anvil als Bedeutung von am'tkä
,Magd' S. 95, Z. 17 und S. 96, Z. 9. Seine guten Gründe
wird der Verf. dafür gehabt haben, dafs er von Qussäj
und Rukkäch möglichd wenig fagt und auch die Verdopplung
der Confonanten nur ganz gelegentlich berührt.
Aber es fehlt dabei an Folgerichtigkeit. Wenn einmal
in einigen Fällen die urfprüngliche Verdopplung der
Confonanten berückfichtigt wird, fo darf man fie nicht
in anderen willkürlich aufser Acht laffen; wer den
zweiten Radical im Pa'el für doubled erklärt, darf nicht
Rukhokh [fo] und Kushoy fchreibcn. Am unangenehmften
wirkt diefe Ungleichmäfsigkeit in der Umfchrift des fyri-
fchen Textes im Manual, wo wir z. B. S. 148 unmittelbar
nebeneinander appay mayo u. dgl. lefen.

Sehr befremdlich wird dem in deutfcher Schule gebildeten
Lefer der wiffenfchaftliche Standpunkt der
Grammatik vorkommen. Die ganze Betrachtungsweife,
welche in der Lautlehre wie in der Etymologie herrfcht,
ift die rein mechanifche, wie fie bei uns feit Ewald nicht
mehr für berechtigt gilt. Indefs gehe ich darauf nicht
weiter ein, glaube auch nicht, dafs man dem Verf. darum
einen Vorwurf machen darf. Die Bedürfnifse des Unterrichts
find, entfprechend der Vorbildung der Zuhörer,
jedenfalls in Amerika ganz andere, als bei uns; die Abficht
des Buches geht deutlich dahin, die Sprache einfach,
wie fie vorliegt, auf rein praktifchem Wege zu lehren!
deutlich"f^ul^^^iim'bg^wö'aä der'Fa'ffung Wenn bei uns erft die berühmte Schulreform durchge-
etwas auszufetzen fein, und nicht häufig dasfelbe noch fuhrt. "k werden wir auch wieder in dielem Stile Gram-
beffer ausgedrückt werden könnte. Dabei ift der gram-

1. Wilson, Prof. Robert Dick, Ph. D., Introductory Syriac
method and manual. New York, Charles Scribner's
Sons, 1891. (VIII, 160 S. gr. 8.) geb. $ 3.

2. Wilson, Prof. Robert Dick, Ph. D., Elements of Syriac

grammar by an inductive method. New York, Charles
Scribner's Sons, 1891. (VIII, 209 S. gr. 8.) geb. $ 3.

Die beiden fyrifchen Elementarbücher von Profeffor
Wilfon mülTen fchon aus dem Grunde zufammen be-
fprochen werden, weil fie fich gegenfeitig zu einem für
alle Bedürfnifse der Anfänger ausreichenden Werke ergänzen
, und weil eines auf das andere fortwährend hinweift
: das Manual auf die in der Grammatik gegebenen
Regeln und Paradigmen, die Grammatik auf den in dem
Manual zufammengeftellten Textftoff.

Für die Grammatik hat der Verfaffer nach feinen
eigenen Worten (Preface S. VI) received incstimable
assistance in regard to rules and examples from the
grammars of Hoffmann, Hoffmann-Mcrx, Uhlemann, Phillips
, Martin, and Agrcll, but espccially from those of
Duval and Ndldcke, thongh he has throughout conscicn-
tiously ivorked up Iiis material according to his own
plan, and has enrtched the störe of illustrations by
liundreds of new citations. The rules have bccn bascd
lipon the examples given, and it is hoped by the author,
that tlicy are not mcrely more numerous, but better classified
and more clcarly defined than has ever before bccn aecom-
plishcd in English. Man wird nicht läugnen können, dafs
der Verfaffer fein Verdienft mit diefen Worten richtig ge-
fchätzt hat. Die von ihm nicht nur für die Syntax, fondern
auch für die einzelnen Verbalformen neu gegebenen
Belegftellen werden vielfach willkommen und nützlich
fein; und feine Regeln find in der That fo kurz, klar und

matifche Thatbeftand überall correct und meid in grofsem
Umfange wiedergegeben. So weit fich bei einem Buche
der Art, welches in der Praxis erprobt fein will, nach
blofsem Durchlefen urtheilen läfst, dürfte nur an wenigen
Stellen etwas Wefentliches vermifst werden. Vielleicht
hätten die Partikeln § 89 etwas ausführlicher behandelt
werden können; und in der Syntax würde z. B. § 92, 1 (3)
eine Bemerkung über den diftributiven Sinn der bezeichneten
Ausdrucksweife, S &• 97 ein Hinweis auf das
Ueberwuchern der Genitivconftruction mit dhc, § 120, 1 (6)
die Ausdehnung der zu eng gefafsten Regel auf alle
Fälle, wo dem Infinitiv mit U eine weitere Präpofition
vorangeht, $ 132 etwas über die Sätze mit dal'mä in der
Abhängigkeit am Platze gewefen fein. Gegen die that-

matik fchreiben müffen.

Ernfteren Widerfpruch mufs ich in einigen Beziehungen
gegen das Manual erheben. Das Buch enthält
1) die vier erden Capitel der Genefis, Pfalm 2, die
Bücher Jona und Maleachi, Cap. 26—28 des Matthaeus,
alle diefe in gewöhnlicher Schrift; dann in Edrangelä ein
Ineditum, den Anfang einer im Befitze des Verf.'s befindlichen
Gefchichte des Bar Saumä; 2) ein Gloffar; 3) eine
für den erden Unterricht bedimmte Analyfe der genannten
Textdücke mit Ausfchlufs des letzten; 4) eine
fyrifche und eine englifche Lide der Verba und Nomina,
welche mehr als zehnmal in Schaaf's Concordanz des
N. T.'s vorkommen; 5) eine Transliteration von Genefis 1,
und 6) eine buchdäbliche Ueberfetzung von Genefis 1—4.
In die Analyfe find Angaben über die dufenweife neben

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