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Ausgabe: | 1892 |
Spalte: | 369-371 |
Titel/Untertitel: | A Concordance to the Septuagint and the other Greek Versions of the Old Testament (including the Apocryphal Books) by the late Edwin Hatch and Henry A. Redpath. Part I 1892 |
Rezensent: | Schürer, Emil |
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Theologische Literaturzeitung.
Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Berlin, und D. E. Schürer, Prof. zu Kiel.
Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.
N°- 15.
23. Juli 1892.
17. Jahrgang.
A Concordance to the Septuagint by Hatch
and Redpath, P. I (Schürer).
Kunze, Die Gotteslehre des Irenaeus (Jülicher).
Zahn, Brot und Wein im Abendmahl der alten
Kirche (Harnack).
Feige, Die Gefchichte des Mar Abhdiso und
feines Jüngers Mar Qardagh (Neftle).
Beiträge zur Gefchichte der Philofophie des
Mittelalters, 1. Bd. 1. u. 2. Hft. (Siebeck).
Jefs, Ueber den chriftlichen Glauben (Wendt).
Claravallenfis, Die falfchmünzerifche Theologie
Albrecht Ritfchl's und die chrifUiche
Wahrheit (Herrmann).
Pfleiderer, Die Ritfchl'fche Theologie (Derf.)
Zezfchwitz, Der Hirt und feine Heerde, Predigten
(Baffermann).
Concordance to the Septuagint and the other Greek 1 viel vollfländiger. Trommius konnte noch das wenige
Versions of the Old Testament (including the Apo- Jahre vorher (1713) erfchienene grundlegende Werk von
cryphal Books) by the late Edwin Hatch, M. A., Montfaucon über die Hexapla benützen; den englifchen
r» r» j u a t> .j„.h, vr a • . , , Bearbeitern ftand die ungleich reichhaltigere Sammlung
D. D., and Henry A. Redpath, M. A., assisted by von Kield zu Gebote 'Origenis Hexaplorum quae super-
other scholars. Part I. A — BcoqL&. Oxford, Clarendon
Press, 1892. (VIII, 232 S. gr. 4.) 1 guinea.
Die Unentbehrlichkeit einer Concordanz zur Septua-
ginta für den neuteftamentlichen Exegeten wird in un-
sunt, 2 Bde. 1875). Für den Septuaginta-Text mit Ein-
fchlufs der Apokryphen find die drei Haupthandfchriften:
der Alexandrinus (A), Vaticanus (B) und Sinaiticus (S)
und der wichtigfte Druck, die römifche oder (ixtinifche
feren Tagen wieder lebhafter als vor einem Menfchen- Ausgabe von 1587 (R) vollftandig ausgenutzt, und zwar
alter empfunden. Denn man ift mit Recht in ftärkerem fo' dafs »n dle aufgenommenen Text-Worte ftets die
Mafse wieder von der Einficht durchdrungen, dafs die etwa vorhandene abweichende Lesart einer oder mehre^rer
Sprache des neuen Teftamentes in erfter Linie nicht aus
Plato und Sophokles fondern aus der griechifchen Ueber-
fetzung des alten Teftamentes zu erklären ift. So wird
es in weiten Kreifen mit dem wärmften Danke begrüfst
werden, dafs uns von englifchen Theologen eine neue,
den heutigen Anforderungen entfprechende Concordanz
Handfchriften in Klammern eingefügt ift. Auf welchen
Zeugen der aufgenommene Text beruht, wird freilich
nicht notirt. Es wäre dies aber auch eine unzweck-
mäfsige Beladung des Druckes gewefen; denn wer fich
einigermafsen mit diefen Dingen befchäftigt, wird in der
Regel wiffen, für welche Bücher A, B und S vorhanden
zur LXX geboten wird. Die einzige, die wir bisher be- i f'ndiJm Zweifelsfalle kann man fich leicht aus Swete's
Handausgabe onentiren. Line Schwierigkeit bei der Angabe
der Stellen lag darin, dafs die Ausgaben der LXX
fo vielfach in der Zählung der Verfe von einander abweichen
. Die Herausgeber wufsten hier keinen anderen
Ausweg als fich ftreng an eine Ausgabe, nämlich an den
von der Clarendon Press 1875 beforgten Abdruck des
fixtinifchen Textes zu halten. Die Abweichungen der
Capitel- und Verszählung des hebräifchen Textes find in
Klammern beigefügt.
Ganz ausgefchloffen find auch von dem neuen Werke,
wie bei Trommius, die Eigennamen, die perfönlichen
Pronomina und ,einige der gewöhnlichften Worte' {a
few of the commonest words). In letzterer Hinficht bietet
aber das englifche Werk doch erheblich mehr als fein
Vorgänger. Es giebt z. B. bei dXlä, av, asto ein voll-
ftändiges Verzeichnifs der Stellen, während fich hier
Trommius mit einer ganz kleinen Auswahl einzelner
Stellen, die ihm ein befonderes Intereffe zu haben fchienen,
begnügt hat. Eine grofse Zahl neuer Stichworte ift in
das neue Werk dadurch hereingekommen, dafs es auch
alle hebräifchen Worte aufgenommen hat, welche in den
griechifchen Ueberfetzungen unüberfetzt wiedergegeben
find, während Trommius auch hievon nur ganz Weniges
bietet. Es find nicht nur in den jüngeren Ueberfetzungen,
fondern auch in der LXX überrafchend viele.
Befondere Schwierigkeiten bietet für eine Concordanz
zur Septuaginta die Angabe der entfprechenden hebräifchen
Worte. Trommius ift fo verfahren, dafs er die
Stellen, an welchen ein griechifches Wort vorkommt,
disponirte nach Mafsgabe der entfprechenden hebräifchen
Worte. Z. B. unter dyviC,co (ayviro(iac) ftellt er zuerft diejenigen
Stellen zufammen, an welchen es für hebr.
Stsnnn fleht, dann diejenigen, an welchen es für -iflü oder
irjrsn fteht, und endlich diejenigen, an welchen es einem
einzige.
fafsen, ift bekanntlich die von Trommius (2 Bde. Fol.
1718), ein höchft achtungswerthes Werk, das die dringend-
ften Bedürfnifse auch fchon bisher befriedigt hat. Aber
eineRevifion und PLVgänzung nach den heute vorliegenden
Materialien war doch im höchften Grade wünfehenswerth.
Zu Trommius' Zeit war für die Kritik der LXX noch fo
gut wie nichts gefchehen; die wichtigften Handfchriften
noch unbekannt oder doch nur ungenügend benützt.
Auch die Aufnahme des vorhandenen Materiales war bei
Trommius doch nicht fo vollftändig, als man wünfehen
durfte.
Die Herftellung des neuen grofsen Werkes war von
dem heimgegangenen Hatch geplant und mit rüftiger
Kraft in die Hand genommen worden. Er war wie
Wenige dazu berufen, und es ift ein fchwerer Verlud,
dafs er mitten aus der Arbeit abgerufen wurde. Eine
Anzahl jüngerer Gelehrter hatte er um fich verfammelt,
welche ihn in der Herbeifchaffung des ungeheueren
Materiales und anderen Vorarbeiten unterftützten. Ein
grofser Theil der Arbeit war bereits gethan; etwa die
Hälfte lag fchon im Manufcript, wenn auch noch un-
revidirt, vor, als der Tod ihn allzufrüh der Wiffenfchaft
entrifs. Die Weiterführung und Vollendung hat einer
feiner Mitarbeiter Redpath übernommen. Die jetzt
vorliegende erfte Lieferung, welche die Buchftaben a
und ß umfafst, macht in Bezug auf Genauigkeit und
Sorgfalt den günftigften Eindruck. Ein ficheres Urtheil
kann freilich nur durch die umfaffendfte Nachprüfung
und längeren Gebrauch gewonnen werden.
Wie fchon Trommius fo berückfichtigt auch das
neue Werk nicht nur die LXX, fondern auch die übrigen
Beftandtheile der griechifchen Bibel (die fogenannten
Apokryphen) und die Refte von Origenes' Hexapla.
Namentlich in Bezug auf letztere ift das englifche Werk
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