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Ausgabe:

1887

Spalte:

265-266

Autor/Hrsg.:

Furrer, Konrad

Titel/Untertitel:

Die hebräische Sprache als Sprache der Bibel 1887

Rezensent:

Kautzsch, Emil

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack, Prof. zu Marburg,und D. E. Schürer, Prof. zu Giefsen.

Erfcheint Prel*s
alle 14 Tage. Leipzig. «L C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N° 12. 18. Juni 1887. 12. Jahrgang.

Furrer, Die hebräifche Sprache als Sprache der Blicke auf die Gefchichte der lateinifchen Bibel

Bibel (Kautzfeh). im Mittelalter, 2. Artikel (Ranke).

Schaff, A select Library of the Nicene and Hirfchfeld, Beiträge zur Erklärung des Koran

post-Nicene Fathers (A. Harnack). ,A Füller)

Rösler, Der katholifche Dichter Aurelius Pru- K " >'

dentius ;A. Harnack). I Lorenz, Heinrich von Melk (K. Müller)

Müller, Leben und Briefe von Joh. Theodor
Laurent (Reufch).

Cesare, II Conclave di Leone XIII (Otto
Harnack).

Furrer. Ffr. D. Konrad, Die hebräische Sprache als Sprache vielmehr auf der befonderen Würde, die fie bekleidete
der Bibel. Zürich, Schultheis, 1887. (26 S. 8.) M.—.8a ! ,und die ihr nach 1 Kön. 15, 13 auch entzogen werden

. . ,T konnte. ■— S. 9, Z. 1 lies 1003 ftatt 1500.

Laut Vorwort will der Verfaffer in diefem Vortrag, . J

den er auf dem Züricher Rathhaufe vor einem gemifchten lubmgen._iL. Kautzich.

Auditorium gehalten hat, ,an einigen Beifpielen den Fach- | ^ fc f( prof phm D D L. L. D A select übra of
genolfen zeigen, dafs eine genauere Kunde von den Ver- ' r; ' ' , '

hältnifsen des heiligen Landes zu genauerer Erfaffung the Nicene and post-Nicene Fathers of the Christian Church.

biblifcher Worte und Bilder mitwirkt." Sein Hauptzweck
aber fei gewefen, ,den mit dem Hebräifchen nicht vertrauten
Bibellefern einen ob auch nur kurzen und unvollständigen
Einblick in die uns fo fremde, ferne und
doch mit unferen geweihteften Erinnerungen fo innig verbundene
Sprache zu gewähren'. Beiden Aufgaben fucht
der Vortrag recht gefchickt in populärer und doch gehobener
, fichtlich von dem Stoff begeifterter Darftellung
gerecht zu werden. Nach einer kurzen Ueberficht über
den allgemeinen Charakter des Hebräifchen, feine Stellung
unter den übrigen femitifchen Dialekten und den
Umfang der althebräifchen Literatur werden namentlich
zahlreiche Belege für die Naturwahrheit der von der
Sprache verwendeten Bilder und Gleichnifse, fowie für

In connection with a number of patristic scholars of
Europe and America. Vol. I. The Confessions and
Letters of St. Auguftin, with a sketch of his life
and work. Buffalo, The Chriftian Literature Company,
1886. (XIX, 620 S. Lex. 8.)

Die Engländer befafsen bisher zwei auf die Kirchenväter
fich beziehende grofse Ueberfetzungswerkc, die
Ante-Nicene Christian Library in 26 Vol. (beendigt i. J.
1872), hrsg. von A.Roberts und J. Donaldfon (Edin-
burg, Clark) und die Library of Fathers of the Holy Ca-
tholic Church, anterior to the Dkhsion of the Hast and
West, translated by Members of the English Church, d. h.
von Freunden Pufey's, der die Hauptredaction führte

das Trachten nach möglichft concreter Hervorhebung (Oxford, 1832 ff.). Die letztere Sammlung ift bis auf

der Begriffsnüancen und die fo bewirkte Häufung der
Synonyma gegeben. Ueber manche der hier vorausgefetzten
Etymologien wird man allerdings ftreiten
können. So vermag z. B. Referent nicht mehr mit
lolcher Zuverficht, wie früher, in enosch den Schwachen

und in adain den Erdenen zu finden. Auch die Beifpiele j Literature Company', nun entfchloffen, eine billige und
für die .Dehnbarkeit des Wortfinns', kraft welcher der j zugleich den gelehrten Anforderungen entfprechende
Hebräer aus demfelben Stamm gleichzeitig ganz Ver- | .Bibliothek der Kirchenväter'herzuftellen. Zunächft haben

45 Vol. in bunter Zufammenfetzung gediehen. Aufser-
dem hat Clark feit 1871 eine Ueberfetzung ausgewählter
Werke des Auguftin herausgegeben.

Die Amerikaner, unter der Leitung des unermüdlichen
D. Schaff, haben fich, nach Bildung einer ,Christiau

fchiedenartiges herausgehört haben foll, dürften fchon
durch lautphyfiologifche Erwägungen zu einem guten
Theil hinfällig werden; doch wird durch folche Bedenken
die Grundthatfache, die der Verfaffer beweifen und beleuchten
will, nicht umgeftofsen. Von fonftigen Anftöfsen
notiren wir: zu S. 8 die Frage, wo sedaqa im A. Teft.
,Glück' bedeute, und ibid., wodurch fich .amtliche'

fie die Erlaubnifs erhalten, die Ante-Nicene Library neu
zu drucken. In 8 ftarken Bänden (entfprechend den 24
englifchen) liegt diefelbe (1884—86) bereits vor. Daran
follen fich 25 ebenfo ftarke Bände fchliefsen, welche die
Hauptwerke der fpäteren Kirchenväter bis Gregor I
und Photius umfaffen werden. Sie haben fich dabei das
Recht, die ältere Ueberfetzung zu benutzen refp. zu re-

jahrbücher der Könige von Juda und Ephraim beweifen vidiren, erworben. Ein genauer Plan und der erfte Band
laffen? Zu S. 13: ift die Deutung vom Splitter und j des grofsen Werkes liegen bereits vor. Jener zeigt, dafs
Balken im Brunnen (ajin!) nicht allzu künftlich, um gegen- j die Auswahl eine vorzügliche ift und dafs die heften
über der einfach-buchftäblichen Fällung in Betracht zu englifchen und amerikanifchen Gelehrten ihre Theilnahme
kommen? S. 14: die ,benbt liaschid Koh. 12, 4 werden zugefagt haben. Diefer, unter der befonderen Leitung
richtiger von den Singvögeln, als den Liedern zu ver- ■■ des Dr. Schaff hergeftellt, und die Confeffionen fowie
flehen fein. Zu S. 17: es ift doch fehr fraglich, ob kena- J die Briefe Auguftin's umfaffend, lehrt, dafs das Werk
'ani in der Bedeutung .Kaufmann' kurzweg den Phöni- mit grofser Sorgfalt und in zweckmäfsigfter Form auszier
(bjidoui) und nicht vielmehr den (von Israel all- geführt wird. Kurze Einleitungen und treffliche Indices
mählich verdrängten, aber noch lange unter ihm erhöhen feinen Werth. Die Ueberfetzung in diefem
fchachernden) eigentlichen Kanaaniter meint; vergl. Bande zu beurtheilen, fteht mir nicht zu; aber wenn ich
Budde, Urgefch. S. 352 ff. Zu S. 18: be'ula, uxor, ift annehmen darf, dafs nur ein Theil des ausgezeichneten
hcher nicht als ,die Beherrfchte', fondern einfach als die ; Fleifses auf diefelbe verwendet ift, welche der mir be-
mit einem ba'al verfehene, alfo ,verheirathete' gemeint, j kannte Ueberfetzer der Kirchengefchichte des Eufebius
Die Bezeichnung der Königin - Mutter als .Gebieterin' j auf feine Arbeit verwendet, fo darf ich auch diefe beftens
beruht weniger auf der Pietät des Sohnes (S. 19), als I empfehlen.

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