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Ausgabe:

1887

Spalte:

222-224

Autor/Hrsg.:

Frothingham jr., A. L.

Titel/Untertitel:

Stephen Bar Sudaili, the Syrian mystic, and the book of Hierotheos 1887

Rezensent:

Baethgen, Friedrich

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Thcologifche Literaturzeitung. 1887. Nr. 10.

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find. Es fei geftattet, auf einige wichtigere Ungenauig- I ganze einfchlagende Literatur und hat jedenfalls feinen
keiten aufmerkfam zu machen: S. 43, 4 v. u. 1. derfelbe j Landsleuten, welche kirchenhiftonfche Studien treiben,
ft dasfelbe- S 45, 21 v. o. I jenfeits des iL um den; ; einen dankenswerthen Dienft geleiftet. Mit dem Worte:
S 85 1 v' o 1. 10, 32 f. ft. 33 f.; S. 95, 13 v. o. fehlt j ,Die deutfche kirchengefchichthche Forfchung- beginnt
das Evangelium'; S. 102, 7 v. u. 1. die vollkommene; ! das Buch, und es ruht vom erften bis zum letzten Blatt
S 119 5 v. o. 1. als das gotteskräftige; S. 120 1 v. o. 1. | auf derfelben. Diefe deutfche Wiffenfchaft fucht man
leidende ft. leitende; S. no, 9 v. o. 1. sXilvita; S. 139, aber jetzt in den Oftfeeprovinzen auszurotten, und in
10 v. u. 1. fchlechthin ft. fchlecht; S. 146, 8 v. u. 1. 1133; , Moskau und fonft im Reiche thut man, als ftande man
S. 160. 18 v. o. 1. 15, 26. 27 u. 20, 22. 23; S. 196, 5 v. längft auf eigenen Füfsen und hätte alles Schlimme nur
u. 1. axa&ufnov; S. 197, 7 u. 8 v. u. 1. Luk. 8, 26-39; ! den Deutfchen zu verdanken. Da wäre es ein rechter
S. 204, 12 v. u. 1. die Bergpredigt ft. der B.; S. 233, 19 Friedensdienft für die gelehrten ruffifchen Priefter, wie
v. u. 1. 49 ft. 40; S. 279, 10 v. o. 1. nicht nur ft. nicht; , unfer Verfaffer einer ift, wenn fie, die von deutfcher
S. 378. 2 v. o. 1. vor Gott gilt; S. 378, 4 v. u. 1. Luk. 6, Wiffenfchaft genährt find, einmal bei dem grofsen
20 ft. 16, 20; S. 453, 7 v. u. 1. unvollkommne ft. voll- ! Kirchenfürften Pobedonoszew für die gefchmähte
kommne; S. 465, 23 v. o. 1. V. 17—24; S. 469, 7 v. o. 1. deutfche Wiffenfchaft eintreten und ihm klar machen
Kap. 6 ft. 4; S. 492, 8 v. u. ift ,nicht' vor ,überfehen' 1 würden, dafs fie die Kenntnifs der Gefchichte ihrer
zu tilgen; S. 508, 4 v. u. 1. 6V nu; S. 513, 13 v. u. 1. 1 eigenen Kirche zum grofsen Theil den Deutfchen ver-
Kor. 10, 4; S. 536, 5 v. u. 1. Rom. 4, 4; S. 539, 1 v. o. danken. Sie würden ihrem eigenen Vaterlande damit
1. 6, 1—23; S. 541, 8 v. u. 1. 1 Theff. 5, 23; S. 575, 5 v. den gröfsten Dienft erweifen, wenn fie in echt priefter-
u, 1. 4. 6 ft. 4, 9; S. 585, 12 v. u. fehlt hinter ,derfelben' ' licher Weife für die Unterdrückten eintreten wollten,
auf treten'. Ihre gewifs aufrichtig gemeinten Lobpreifungen der

,. , ■ jtt t- a j 1.- t • 1 deutfchen Wiffenfchaft würden dann nicht mehr blofs

Marburg i/H. Lic. Adolf Link. aug papier und Druckerfchvvärze beftehen.

Ostroumow, Prieft. Stephan, Kritik der Zeugnisse des Marburg.___A. Harnack.

Eusebius von Cäsarea und des h. Hieronymus von Stridon Frothingham jr.. A. L., Stephen Bar Sudaili, the Syrian
über die griechischen Apologeten des Christenthums des mystic, and the book of Hierotheos. Leyden, Brill,
2. Jahrhunderts. (Ruffifch., Moskau, 1886. (IV, 214 S. 1886. (VI, m S. gr. 8.)

»r- °- Dionyfius Areopagita nennt als feinen hochverehrten

Diefe Arbeit ift ganz wefentlich eine fleifsige Revifion 1 Lehrer, deffen blofser Ausleger er fein will, einen Hie-
meiner Schrift: ,Die Ueberlieferung der griech. Apolo- rotheos, aus deffen Schriften er Einiges anführt. Nun
geten des 2. Jahrh. in der alten Kirche und im Mittel- ' bewahrt das britifche Mufeum das handfchriftliche

alter' in Bezug auf die Eufebius und Hieronymus be
treffenden Abfchnitte. Es ift ein-guter Gedanke gewefen,
die Teftimonien des Eufebius und Hieronymus auszu-

Exemplar eines fyrifch gefchriebenen Werkes, welches
den Titel führt: ,Buch des heiligen Hierotheos
über die verborgenen Geheimnifse der Gottheit'

gliedern und fie befonders zu unterfuchen. Allein dann j Dies nur in Einem Exemplar vorhandene und bisher
hätte der Verf. beffer gethan, nicht Apologeten für j wenig beachtete Werk ift erhalten in Verbindung mit
Apologeten einzeln in der üarftellung der beiden 1 einem ausführlichen Commentar von Theodofios, Pa-
Hiftoriker zu betrachten, fondern zufammenhängend erft I triarch von Antiochien (887 — 896). Es ift dasfelbe Exem-
den Bericht des Eufebius und dann den des Hieronymus plar, welches Bar Hebraeus fich nach vielen Bemühungen
zu behandeln. Er hat fich bei der von ihm befolgten verfchaffte und auf Grund deffen er felbft eine Ueber-
Dispolition um manche wichtige Erkenntnifse und um j arbeitung des Hierotheos anftellte. Frothingham fucht

die Sicherheit gebracht, die eine zufammenhängende
Darftellung gewährt. Die Schlufsausführung (S. 199 ff.)

nun nachzuweifen, dafs das in diefem intereffanten
Exemplar erhaltene ,Buch des heil. Hierotheos' in

foll den Schaden erfetzen, vermag es aber doch nicht Wirklichkeit den um 500 lebenden fyrifchen Mönch und
mehr, was befonders bei dem Urtheil über Hieronymus Myftiker Stephanus bar Sudaili zum Verfaffer hat,
hervortritt. Nach dem Verf. ift Hieronymus in feinem welcher unter dem Pfeudonym Hierotheos fchrieb; und
Katalog bei Quadratus, Juftin, Apollinaris, Miltiades j weiter, dafs diefer bar Sudaili-Hierotheos der gepriefene
und Melito vollftändig von Eufebius abhängig, indem er j Vorgänger und Lehrer des Pfeudo-Dionyfios war. In
nur für letzteren noch eine Notiz aus Tertullian beige- j der genannten Handfchrift des British Museum wäre fo-
bracht hat. Dagegen zeige er ,etwas mehr' Selbftändig- , mit die Hauptquelle des Areopagiten nachgewiefen und
keit bei Ariftides, Tatian, Apollonius und befonders bei [ erhalten

Theophilus. Höchft wahrfcheinlich habe er einige Werke
diefer Apologeten gelefen. Was die Kritik und die Er-
gebnifse des Verfaffers betrifft, fo find diefelben am
kürzeften charakterifirt durch das Urtheil, dafs er einen

P rothingham's vorliegendes Buch foll nur eine Vorarbeit
für eine von ihm beabfichtigte Edition des alten
fyrifchen Hierotheos fein; vorläufig giebt er nur eine gedrängte
Inhaltsüberficht und als Probe ein Capitel im

mittleren Weg zwifchen den Otto'fchen Ünterfuchungen j Original. Die Gefammtausgabe wird abzuwarten fein
und den meinigen einzuhalten fich bemüht. Otto ift ihm I um ein endgültiges Urtheil über feine jetzt vorgetragenen
hier und dort zu unkritifch und der Ref. ift ihm zu Hypothefen fällen zu können. Aber man darf fchon

kritifch. Würde die Arbeit unferem deutfchen Publicum
zugänglich fein, fo würde man ihrem Verfaffer höchft
wahrfcheinlich die Palme reichen; denn wodurch kann
fich heute ein Theologe mehr empfehlen als durch die
Abzüge, die er einer kritifchen Unterfüchung angedeihen
läfst? Man braucht nur die Kritik nicht vollftändig anzuerkennen
, und Alles ift gut. Doch es wäre unge

jetzt fagen, dafs er fehr werthvolle Beiträge zurGefchichte
der älteften chriftlichen Myftik geliefert hat, auch wenn
lieh fein Hauptrefultat als unhaltbar herausftellen follte.

Zu diefen Beiträgen gehören zwei von Frothingham
zum erften Mal in fyrifchem Original und englifcher
Ueberfetzung veröffentlichte Briefe über bar Sudaili,
welche — abgefehen von der mehrfach erwähnten Handrecht
, wenn wir unferm Verf. bezüchtigen wollten. 1 fchrift — nicht blofs als die älteften, fondern in gewiffer

Er ift hier und da an feiner F'orfchung gehindert, aber
in den Grenzen, welche feine Kirche ihm gelaffen, und
es find recht weite, bewegt er fich mit Freimuth, Gefchick
und Umficht.

Der Verf. hat fehr fleifsig gearbeitet, kennt die

Weife als die einzigen Quellen für unfere Kenntnifs des
Syftems diefes Myftikers gelten können. Es find dies
ein Brief des fruchtbaren, aber noch wenig bekannten
Philoxenus von Mabug (Hierapolis) an die edeffenifchen
Presbyter Abraham und Oreftes, und ein zweiter von