Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1885

Spalte:

249-251

Autor/Hrsg.:

Cheyne, Thomas Kelly

Titel/Untertitel:

The book of Psalms, translated 1885

Rezensent:

Nowack, Wilhelm

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack und D. E. Schürer, Proff. zu Giefsen.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 11. 3°- Mai 1885. 10. Jahrgang.

(Woldemar Schmidt).
Iiirt, De moribus christianis quantum Stili-

chonis aetate etc. valuerint (A. Harnack).
Sedulii opera omnia rec. Huemer (Lipfius).
Claudiani Mamerti opera rec. E n g e 1 b r e c h t (Derf.)

Cheyne, The book of Psalms (Nowack). ! Schmidt, Luthers Bekanntfchaft mit den alten I Culturentwickelung Bd. I—IV. 3. Aufl.

Cross, Some notes on the book of Psalms (Derf.). I Klaffikern (Enders). I (Baehring).

Schmidt, Paul, Der erde Theffalonicherbrief Zitzlaff, D. Johannes Bngenhagen (Rade). . Kaufmann,^ Die Sinne. Beiträge z. Gefchichte

Knauth, Johannes Bugenhagen, (Derf.).
Petrich, Bugenhagen-Büchlein (Derf.).
Witz, Ulrich Zwingli (Staehelin).
Carrie re, Die Kunft im Zufammenhang mit der

der Phyfiologie und Pfychologie im Mittelalter
(SiebecU).

Hammerich, Die Kunft gemeinfafslicher Darfteilung
(Diegel).

Zu Ilermas (A. Harnack).

1. Cheyne, Rev.T.K M.A, The book OlPsalms, translated. , Poefie, die in der akkadifchen und babylonifchen Li-

London, Kegan Paul, Trench & Co., 1884. (XXIX, eratur vorliegen, handelt. Sodann weift eV nach einigen
256 p. 12.) cart. prTen rnd treffenden Bemerkungen über David als

2. Cross, Rev. John A., M. A., Some notes on the book of

Psalms. Loodon, Longmans, Green & Co., 1884.

(50 p. 8.) Cloth.
1. Der durch feinen Commentar zum Jefajah, der in-
zwifchen in dritter Auflage erfchienen ift (vgl. Th. L.
Z. 1880 Nr. 26 u. 1884 Nr. 10), fowie durch einen 1884
veröffentlichten zum Hofea den altteftamentlichen For-
fchern vortheilhaft bekannte Gelehrte publicirt als Thcil

! Pfalmendichter und über Ifrael als das redende Subject
in vielen Liedern auf die allmähliche Entftehung des Pfal-
ters hin. Die erfte Sammlung beftand nur aus Pf. 3—32
u. 34—41; die zweite aus Pf. 42—72 mit Ausnahme von
Pf. 44 u. 60. Beide Sammlungen wurden dann enger
miteinander verbunden und ihnen die Pff. 1. 2. 33 angefügt
, to make up the favourite number seventy. Die
dritte Sammlung bildeten 73 — 89, unter denen ftcher 74
u. 79, wahrfcheinlich 75. 76. 80. 83. 89 als Makkabäer-

.. .... ~~~~~"r~~*xrrp- Apr fTphil- 1 Pfalmen fpäter eingefetzt find. Die letzte Sammlun-

des Panhmcnt Library für den jgrofeen/Kreis der CfcbiL P » ^ ^ Sc

deten eine neue■|Pf^•YäS?t,^ AAdTÄ ^ w'e Pf. I als Einleitung zur erften Sammlung, hinzuge-,
er fleh in der Einleitung f^-^^^^^v- ! fügt wurde. Auch in Uicfer aus verfchiedenen Gruppen
in «rfterLmte ^^ 'SH. , entftandenen Sammlung finden wir Makkabäer-Pfalmen,

£Ä den ^Tlo^'^V^^^ ^ f-her ,18 «149, Def Veranftalter diefer letzten nicht
rung in uen aiici ■ >? fchlechte 1 ange vor der Gompilation der Chronik entftandenen

ÄriST^^^ Terd/dthafb Sammlung teilte dicUc nach dem Vorbild des Penta

aVch e^ reuCcS T The,,le dur;h dle fmff M R V°

55,<£ «SS und gelehrtefte Wiedergabe einem Ach findende Doxolog.e. Etntge treffende Bemerkungen

&fa!d»lSn Lefer. Vielmehr will Ch. durch feine | über den Werth der^nachexihfchen Pfalmenpoefie

Ueberfetzung den Gebildeten zu einem wirklichen Ver
ftändnifs der hebräifchen Poefie verhelfen, dazu fei heute
eine im 16. Jahrhundert verfafste Ueberfetzung, welche
natürlich nur das damals mögliche Mafs des Verftänd-
nifses repräfentirt, nicht mehr fähig. Er hält fich daher
auch nicht an den Text der Maffora, fondern zieht die
auf Grund der Uebcrfetzungen oder durch Conjectur gewonnenen
Verbcfferungen, befonders von ülshaufen, de
Lagarde und Bickell, heran; wo der Text nach feiner
Meinung verderbt war, ihm aber eine überzeugende
Wiederherftellung nicht gelang, zog er es vor, den über-

fchliefsen den zweiten Theil der Einleitung. In dem
dritten handelt er kurz von der poetifchen Form der
hebräifchen Poefie und in dem vierten giebt er verfchie-
dene, in andern Büchern des A. T.'s uns erhaltene Parallelen
zu den Pfalmen u. zwar das Mofelied Ex. 15, das
Danklied des Hiskia Jef. 38, 10 ff. und das erfte Klagelied
aus Threni. Hinter der Ueberfetzung S. 215—256
folgt eine Reihe von kürzen Bemerkungen, welche das
zum Wort- und Sachverftändnifs Notlüge beibringen.

Wie die oben erwähnten Arbeiten zeigt auch diefe
Ueberfetzung den philologifch durchgebildeten und mit

lieferten Text lieber unüberfetzt zu laffen, als fich vagen der deutfehen wiffenfchaftlichen Literatur vertrauten Ge-

Vermuthungen hinzugeben oder einem gegen die Gefetze lehrten, der mit feinem befonnenen Urtheil und feinem

der Sprache verftofsenden Vers einen kläglichen Sinn guten Verftändnifs der hebräifchen Poefie trefflich dazu

abzugewinnen. Diefe hoffnungslos verderbten und un- geeignet ift, ein Führer der Gebildeten zu fein und ihnen

überhitzten Stellen find durch einen freien mit Sternchen ein befferes Verftändnifs zu vermitteln, als das bisher

verfchenen Raum kenntlich gemacht — Ref. zählt 33 —, bei den ihnen zu Gebote ftehenden Mitteln möglich war

diejenigen Pfalmen, welche auf Grund eines emendirten Auch der Fachgelehrte wird gern zu CheynUs Ueber-

pr ,tes "berfetzt find, werden durch ein an die Zahl des fetzung greifen und manch trefflichen und auch für ihn

l'alms angehängtes • bezeichnet — Ref. zahlt 84, wozu brauchbaren Wink finden. Es bedarf keines Wortes

ta ?h 24' wo v- 6 mit Recht irf« vor apr eingefetzt dafs vieles freilich auch den Widerfpruch herausfordern

fetzt'i; ,2 ■ • wo v- '7 "chtig 1 a^nnn iL W» über- wird - ich denke z. B. an die einleitenden Bemerkungen

rinfi 1 ■ * '"'zuzufügen find. Die Emendationen felbft unter Nr. II, wo Ch. die Einfügung von Pff 1 2 33 zu

. ■ ---- ---- 1 V. pintrrp (..,,.( I... J.--- '/.. 1.1 m^ 1__1____ . . ö . , ' .

*"üf nur wo Ch. einige
find leider nicht kenntlich gemacht, die :etzt im

für das Verftändnifs notwendige: VVOW , f f ?e.
M. T. durch Verfehen eines AbfchrHb^n durch eckige
fallen find, eingefetzt hat, find dieieiu ^
Klammern eingefchloffen, vgl. rs. 27, voraus, in

Der Ueberfetzung geht eine Einleiu 1 K bräifchen
der Ch. zunächft von den Parallelen ora
249

o----O "---—--- """ ' *'*/.

Gunften der Zahl 70 behauptet, was doch nur zu einer
Zeit möglich gewefen wäre, wo Pf. 10 nicht mehr mit
Pf. 9 und Pf. 43 nicht mehr mit Pf. 42 vereinigt waren,
Pf. 9. 10 waren aber noch zur Zeit der LXX eins, die
doch Pff. 1. 2. 33 ebenfalls hatten; an andern Stellen
hätte man eine Conjectur vielleicht entbehren können,
an noch andern vermifst man fie, z. B. Pf. 22, über den

250