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Ausgabe:

1884

Spalte:

161-163

Autor/Hrsg.:

Strack, Hermann L.

Titel/Untertitel:

Lehrbuch der neuhebräischen Sprache und Litteratur.. I. Grammatik der neuhebräischen Sprache von Carl Siegfried 1884

Rezensent:

Kautzsch, Emil

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von D. Ad. Harnack und D. E. Schürer, Proff. zu Giefsen.

Erfcheinl Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jahrlich 16 Mark.

N°- 7.

5. April 1884.

9. Jahrgang.

Strack und Siegfried, Lehrbuch der neu-
hebräifchen Sprache undLitteratur(Kautzfch).

Delitz fch, Hiblifcher Commentar über die I'fal-
men. 4. Aufl. (Nowack).

Harris. Stichometry. Part II (Neftle).

Simar, die Theologie des h. Paulus (Weifs).

Eichhorn, die Perfönlichkeit Gottes (Katten-
bufch).

J ac0by, ChriftlicheTugenden. Predigten(Diegel).
Kirnhaber, die Naffauifche Simultanvolksfchule
(Strack).

Keferftein, die Confeffionsfchule und ihre Con-
fequenzen (Strack).

Neue Chriftoterpe. Ein Jahrbuch, hrsg. von R.

Kögel etc. (Meier).
Portig, das Chriflusideal in der Tonkunft

(Schlotler).

Sturm, dem Herrn mein Lied. Neue religiöfe

Gedichte (Lindenberg).
Strümpell, Grundrifs der Pfychologie (Siebeck).

Strack, Prof. Lic. Dr. Plerm. L., u. Prof. Dr. Carl Sieg- I damals die bekannte neugriechifche Ausfprache des av
fried, Lehrbuch der neuhebräischen Sprache und Litteratur. im Schwange war kann man dann noch mit dem Verf.
t ~ ., , , ...r , c , ,„„ z-__i von einem v im Diphthongen av reden? — In dem

I. Grammatik der neuhebraifchen Sprache von Carl | Abfchnitt üfaer die Jfo^ 2Q ff ) vermiffe ^ dig

Siegfried. II. Abrifs der neuhebraifchen Litteratur Notiz, dass griech. 0 gelegentlich auch durch Qann*

von Herrn. L. Strack. Karlsruhe, Reuther, 1884. (XII, (welches fomit eben faft wie o klang) umfchrieben wird.

132 S. 8.) M. 3. _ Anläfslich des § über die Vocalbuchftabcn möchte Ref.

1 i - , ■ j -.„umki.o-i,» LLLryifVh i e'nc principiclle Aenderung der in diefem Punkte auch

Pur das P marineren in das nacnbibliicnc riebrancn cr. r .r , . , .. ° „ . . , , T, ,

oas r.inuringeii u«0 " , von Siegfried eingehaltenen Praxis empfehlen. Bekanntwar
man bisher vor allem am Creiger s ,Lenr- und Leie- . , , ~r , .- . , , ^u ., ,Ä ,
. , c 1 a n-r~u~^w o„rT«„Mb=r^n pin Wprk llcl1 "errlcnt in der Anwendung der Vocalbuchftaben
buch zur Sorache der Milcnnan angewieien, ein vverx, c .__ . z 4. . ,» „ , ..

welches bd aller fonftigen Bedeutung Geiger's als Ge- ; auf dc.m S^F^J^^ Neuhebra.fchen eine

ehrterdoch den Anfofderungen nicht völlig genügte, ! MJ^^W T*^' fr tC^8' ff T°m
die wir heute an ein derartiges philologifches Hülfsmittel : b'bl, chen Hebraifch herkommt, fchon bei dem blofsen
zu Hellen gewohnt find. Das Bedürfnifs nach einem | T^Ä^^f-^? fffi» L?okoR Adcfaft fremd
Erfatz für das fchon 1845 erfchienene Buch Geiger's
machte fich aber um fo fühlbarer, als das Intereffe an
diefen Studien fichtlich von Jahr zu Jahr flieg. In dem
Lehrbuch von Strack und Siegfried liegt uns nun ein

Hülfsmittel vor, welches dem genannten Bedürfnifs auf berechnet und. Dies gilt vor a em von der Doppeidas
glücklichftc entgegenkommt. Die Art der Aus- 1 fCrtZ,UnTdfS W™ Und Jod ^allen' w° die confonan-
fuhrung entfpricht im Ganzen derjenigen, die in den U[che Natur beider hervorgehoben werden foll, dann
(inj gleichen Verlage erfchienenen) Petermann'fchen Portae aber, aucb von, den welche als Hinweis auf den

____. i zu lefenden Vocal fogar 111 gefcharfter Sylbc flehen,

ganz zu gefchweigen von Fällen, wie iXDT = IST, wo
alfo durch lvinfchiebung des X die Lefung 13T verhütet
werden foll. In allen diefen Fällen hält es Ref. für das

artig berührt wird. Nun entfleht aber diefer Schein der
Willkür vor allem dadurch, dafs in zahllofen Fällen
fogen. Fulcra in den vocaliürten Text aufgenommen
find, welche eigentlich nur für den unvocalifirten Text

eingehalten ift; auch hier foll fich an die Grammatik
und die Bibliographie künftig noch ein dritter Theil
anfchliefsen, welcher Chreftomathie, Gloffar und ein
Verzeichnifs der wichtigften Abbreviaturen enthalten wird.

Dafs fich übrigens das vorliegende Lehrbuch bei aller die Fu CH; die lediglich als Hülfsmittel

Knappheit der Darftellung doch ein höheres Ziel gefleckt **Jff*& "nvocahfirter Texte berechnet find, im

hat/als die von Petermann felbfl bearbeiteten Portae, "S^S^S^S^f^X Ä?ÄhfflCht

geht fchon daraus hervor, dafs dem eigentlichen Sub- Anwcifung für das Lefen un-

ftrat einer wiffenfehaftlichen Grammatik, der Lautlehre, Z? ü ^ , * beforiderer Stelle zu geben wäre,

faft ein Fünftel von dem Umfang der ganzen Grammatik f^fa^l^ " a^u T

eingeräumt ift. Im Allgemeinen ift dabei die Sprache i !jh1^ den wiffenfehaftlichen Einblick in den Bau der

der Mifchna zu Grunde gelegt; Eigenthümlichkeiten der ; SP f.che betrachtlich: erleichtern und den Schein der

Midrafchim werden durch DW#tJcfi), fpätere Rabbinis- Wl'lkur' dc.r.ln d« judifchen Ueberheferung der T exte

men durch R hervorgehoben. Referent möchte nun das "och «nnothig gefteigert worden ift, zum grofsen Theile

Intereffe, mit welchem er diefe Grammatik gelefen hat, bannen wurde. - S. 34 icheint fich für die Erklärung

durch eine Reihe von Bemerkungen bekunden, von des n^t-> warum: wenn man nicht geradezu das X

denen die eine oder andere in einer hoffentlich bald als profthctifch anfehen will (vergl. XtnDX = lißaVOg,

nöthigen zweiten Auflage Verwerthung finden könnte. = E? »Nr^.bx rWJ^bx etc.) eher die Zurückführung

Nach S. 3 di r Einleitung fiUrfprung und Entwicklung auf 7V2 JX (=-5?), als auf msb bx, zu empfehlen. Aller-

des neuhebr. Dialekts') ficherten ,dem aus dem Volks- dings wäre dann zunächft nttix oder nr^X (vergl. aram.

leben f^^^^^ ^ zu «warten. Doch könnte zu'der Ausfprache

fophenfehen Schulen weitere Fortdauer'. Wie das Vor- : 1-, '-. olimf„ j„0 b , r t • •

hergehende zeigt, will der Verf. damit nicht fagen, dafs *bm{° das Bedürfnifa einer D.fferenzirung von

das Hebräifche bereits zu Ezra's Zeit aus dem Volks- a!fP> w'e der Gedanke an Ffßb mitgewirkt haben,

leben verfchwunden fei. Ebenfowenig aber fcheint uns ! Auch nr?f^ fogleich (S. 35) möchte ich lieber auf

aus den angeführten Stellen (Ezr. 7, 6. 11 ff. Neh. 8, 14. I "^T^?. als auf ~I£^!«~'5S zurückführen, zumal fich erfteres

13, 13) die Begründung fopherifcher ,Schulen' durch Ezra thatfächlich neben inbx findet.

erwiefen werden zu können. — S. 11 wird unter den' In der Ueberficht über die Nominalbildungen ifl dem

Beifpielen einer Umfchreibung des griech. v durch 3 auch ! Referenten die Verwendung des Terminus ,Grundform,

Oit3ia'iB5X = m'-ro/taiog angeführt. Wenn nun durch aufgefallen. Wenn § 39 als erfte Grundform t/a(/, <///./,

diefes und andere Beifpiele bewiefen wird, das fchon qu(.l aufgeführt wird, fo fcheint fich der Verf. dem durch

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