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Ausgabe:

1878

Spalte:

125-126

Autor/Hrsg.:

Chantepie de la Saussaye, Pierre D.

Titel/Untertitel:

Der Theologische Unterricht in den Niederlanden 1878

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I25

Theologifchc Literaturzeitung. 1878. Nr. 5.

126

das Original an und unterfcheidet fich von diefem nur nicht ernannt. Die Univerfitätsfacultät befteht zum
durch einige kleine Zufätze (fo p. X f. p. 53 n. 1 [Celti- j gröfsten Theil aus den Profefforen der lutherifchen und
fcher Urfprung des Wortes crux}. p. 74 n. 1. p. 379 n. 1. mennonitifchen Seminare, fo dafs die in Amfterdam Theo-
p. 409 f.), durch einige Kürzungen bei den Excurfen, . logie Studirenden künftig wohl beinahe ausfchliefslich
endlich durch einen fehr ausführlichen Generalindex, der diefen beiden Confeffionen angehören werden,
zweckmäfsig mit chronologifchen Bemerkungen verfchen Hemmen bei Wageningen
ift. Die Ausftattung ift, wie gewöhnlich bei englifchen
Büchern, eine vortreffliche.

P. D. Chantepie de la Saussaye Dz.

Bibliographie

Der Theologische Unterricht in den Niederlanden. von Dr Caspar Rene Gregory.

Seit vorigem Herbft find bei uns andere acaclemifche JDetttfd)e vJtcratur.

Zuflünde, gemäfs der neuen wet op het hoogcr onderwijs, Lincke, A., Correfpondenzen aus der Zeit der Rameffiden
eingetreten. Unter die bedeutendften Aenderungen ge- , Zwei hierat Papyri d. Museo civico zu Bologna. Leipzig
hört wohl, dafs die fog. propaedeutifchen Studien, wor- j Giefecke & Devrient. (15 Chromolith. m. 5 S. Text. Fol j
auf bisher 1 oder 2 Jahre verwendet wurden, von der I cart_ „ _

Univerfität auf die Gymnafien übergegangen find; und Taufsig, S., Meleches Schlome, enth. verfchiedene Tal-
Teder, wie das ja auch im Auslande der hall ift, an der mudifche Abhandlungen u. Traktat-Schekalim, entnommen
Univerfität fogleich fein Pachftudium anfangt. Uebr.gens < aus den aIteft Hdfchrr- _ _ zu München, . . . edirt u.
ift Mehr beimAlten.gebheben als erwartet refp. befurch- bearb. m. e. Commentar. Krotofchin 1877. 'München,
tet ward. Die drei Reichsuniverfitäten find geblieben, ; ^h. Ackermann.) (92 S. gr 4) . 8 —-

alfo auch die in Groningen, von deren Aufhebung die j Düfterdieck, F., Der Äpo'ftel Johannes u. fein Evangelium
Rede gewefen war. Dazu ift nun fogar eine vierte ge- Vorträge im evangel. Verein zu Hannover Hannover
kommen, die aber nicht vom Staate fondern von der Helwing's Verl. (66 S. 8.) 1 30'

Hauptftadt abhängig ift. Amfterdam, das bisher ein Schum, W., Cardinal Albrecht v. Mainz u. die Erfurter
Athenaeum befafs ohne jus cxanunandi etßromovendi, hat j Kirchenreformation [1514—1533'.. [Neujahrsblätter, hrsg.
jetzt eine eigene Univerfität, welche fich mit den Staats- v< der hiflor Commiffion der Prov. Sachfen. H.) Halle,

univerfitäten in jeder Beziehung meffen kann. — Auch auf
einem andern Gebiete ift weniger geändert als man vorausfetzte
. -Es war nämlich häufig beantragt, die theolo-

Pfeffer. 50 S. gr. 8.) 1. 20.

Hennes, J. H., Der Kampf um das Erzftift Köln zur Zeit
der Kurfürften Gebhard Truchfefs u. Ernft v. Baiern.

gifchen Facultäten zu fuppnmiren und den Unterricht in • Köln> Du Mont-Schauberg. (185 S gr 8) 3 -

der Theologie ganz den Kirchcngemeinfchaften zu über- , Zimmermann, G. R., Die Zürcher Kirche von der Re-
laften. Es hat aber in der Kammer eine Mehrheit für die , formation bis zum 3. Reformationsjubiläum (1510—1810
Erhaltung der theologifchen Facultäten entfch.eden, deren nach der Reihenfolge der Zürcherifchen Antiftes gefchil-
Namen fogar gebheben ift und nicht dem einer ,Facultat dert Zürich, Höhr. (414 S gr 8) 5 40

der Relrgionswftfenfchaft' Platz gemacht hat. Freilich Hausrath, A, David Friedrich Straufs u. die Theologie
hat diefe theol. Facultat wichtige Modificationen erfahren. , feiner Zeit. 2. Thl. Heidelberg, Baffermann. (VI, 398

Diefe beliehen nicht in einem Perlonenwechlel, da blols j u Beilagen 19 S gr 8 ) 6 _ (cplt • 14 —)

einige neue Profefforen hinzugekommen find, fodafs die ! Cürci, C. M., Der heutige Zwiefpalt zwifchen Staat ü. Kirche.
Theologie in Leyden, Utrecht und Groningen refp. j Betrachtet anläfslich e. befond. Falles. Autorif Ueber-
durch 5, 4 und 4 Profeiforen reprafentirt wird. Aber der , fetzg w;en, Hartleben. (XV, 380 S gr. 8) 4 30
Charakter der Facultäten ift ein anderer geworden, indem Partei) Die, der pofitiven Union, ihi Urfprung u. ihre Ziele'
der Verband, in welchem fie bis jetzt mit der relormir- Halle, Fricke. 34 S. gr. 8.) — 30'

Kirchkamp, J., Gnade u. Glorie in ihrem innern Zufam-
menhang betrachtet. Eine dogmat. Studie. Würzburg,
Bücher. (IV, 127 S. gr. 8.1 3. -r
Grafsmann, H., Ueber den Abfall vom Glauben. Mahnungen
an die wiffenfehaftlich Gebildeten der Neuzeit. Stettin
, Brandner. (47 S. 8.) 1. _

Fröhlich, E., Auswahl v. Predigten üb. Texte aus Lukas,

ten Landeskirche ftanden, gelöft ift. Die Theologie an
den Univerfitäten foll jetzt einen ausfchliefslich wiffen-
fchaftlichen, keinen confeffionellcn Charakter mehr tragen
, und bei künftigen Profefforenwahlen müffen blofs
wiffenfehaftliche Verdienfte, keine kirchlichen Anfprüche
berückfichtigt werden; es könnte fogar fraglich fein, ob
man dabei die Grenzen des Proteftantismus nicht über-

fchreiten dürfte. Diefem neuen Charakter des theolo- geh. in St. Anna. Zürich, Höhr. 'IV 180 S. gr.'8 )
gifchen Unterrichts entfprechend find die theologifchen ' 2 70

Disciplincn, welche hervorragend kirchliche Bedeutung Pauli> j., Das Leben der Erzvater. h so Bibelftünden

ausgelegt. Nördlingen, Beck. IV, 296 S. 8.) 2. 60.

Verhandlungen der Conferenz f. Innere Miffion zu Hannover
am 26. u. 27. Septbr. 1877. Hannover, Feefche. 58 S.
gr. 8.) _ 40.

haben (namentlich Dogmatik und praktifche Theologie)
vom Unterrichtsplan geftrichen. Die reformirte Kirche
hat diefen veränderten Zuftänden gegenüber befchloffen,
kein eigenes Seminar zu errichten, fondern zur Ausbildung
ihrer künftigen Prediger den Staatsunterricht zu benützen
, und als Ergänzung für die fehlenden Discipli- j ... r
nen zwei kirchliche Lehrftühle in jeder Univerfitätsftadt tlt««tttt Öeö «ueUttbe«

ZU errichten. Diefe Stellen werden im folgenden aca- I Bureau, h., Sur U croyance a l'immortalil£ de l'ime chez les Hebreux

demifchen Curfus befetzt werden; die Wahlen dazu
haben neulich (im Januar) ftattgefunden. Gewählt find
3 Männer der ,Groninger' oder ,evangelifchen' Richtung,
welche an den Univerfitäten nicht mehr vertreten war,
in den höheren kirchlichen Behörden aber noch über eine
Mehrheit verfügt, ferner zwei von der Rechten und einer
der Linken. Diefe Profefforen werden ihren Gehalt zwar
vom Staate beziehen, aber aus dem kirchlichen Budget;
fie bleiben im Dienft der reformirten Kirche.

Eine eigenthümliche Stellung nimmt in diefem Neubau
des theologifchen Unterrichtswefens Amfterdam ein.
Eigen« Profefforen hat die reformirte Kirche dafelbft

Extrait des Bullet, de la Soc. d'anthropol. de Baris. Baris, imp."
Hennuyer. (12 p. 8.)
Ginoulhiac, Les Origines du Christianisme. L I.es Documents. Baris,
Durand et Bedone-Lauriel. (8.) 6 fr.

Birks, T. R., Essay on the Right Estimation of Manuscript Evidence
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Leboucher, A.. Etüde critique sur le texte de saint Baul ,In quo omnes

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Saint Frangois de Sale.s, ^veque et prince de Geneve. Un nouveau doc-

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Pouvoir, Le, temporel des papes juge par ses oeuvres. Chronologie des
papes et des antipapes, avec grand tableau, chronologique colorie,
par E. B. et F. B. Baris, E. Beiland , 38, nie de Benthievre. (IV,
382 p. gr. 18.) 4 fr.