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Ausgabe:

1878

Spalte:

329-330

Autor/Hrsg.:

Lagarde, Paul de

Titel/Untertitel:

Symmicta 1878

Rezensent:

Nestle, Eberhard

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Schürer.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 14. 6. Juli 1878. 3. Jahrgang.

Lagarde, Symmicta (Neftle).
Rohling, Das Buch des Propheten Daniel,
überfetzt und erklärt (Baudiflin).

The Book of Tobit. A Chaldee Text, with other
Rabbinical Texts etc. ed. by Neubauer
(Schürer).

Ad-dourra al-fäkhira, la perle precieuse de
Ghazält, traitö d'eschatologie musulmane,
publ. par Gautier (Neftle).

Matheson, Growth of the Spirit of Christianity
from the first Century to the down of the
Lutheran era, 2 vols. (Benrath).

Reuter, Gefchichte der religiöfen Aufklärung
im Mittelalter, 2. Bd. (Möller).

Auguft Tholuck, zur Erinnerung an feinen Heimgang
(Möller).

K ä h 1 e r, Augufl; Tholuck, ein Lebensabrifs (Derf.).

Lüdemann, Erinnerung an Claus Harms und
feine Zeit (Carflens).

Neelfen, Dr. Claus Hanns als Seelforger und

Freund (Carflens).
Harms, Paftoraltheologie. 3. Aufl.. 2—6. Lfg.

(Carflens).

Meyer, Paflionsblumen für ftille Stunden in der

Faflenzeit (Hartungl.
Licht auf den täglichen Pfad (Derf.).
Nitzfeh, Stunden der Erhebung (Härtung).
SchSdelln, Der moderne Peflimismus (Härtung).

Lagarde, Paul de, Symmicta. Mit einer Steindrucktaf. Schätze, wie fie die gröfseften Bibliotheken nicht aufGüttingen
1877, Dieterich's Verl. (IV, 232 S. gr. 8.) zuweifen haben' und Lagarde's Erwartung ift fehr

jyj _ berechtigt, dafs in Folge feiner Befchreibung die-

• felben von nun ab beffer als bisher in Ehren gehalten

Gewifs hat Lagarde recht gethan in diefem Band- werden. Daran reiht fich ein aus 3 Parifer Handchen
S. 1 —108 einen Theil feiner in verfchiedenen Zeit- fchriften zum erften Mal gricchifch herausgegebenes
fehriften zerftreuten Auffätze zu wiederholen und ihnen Fragment eines Arztes Africanus über Münzen, Mafse,
dadurch mehr Beachtung zu verfchaffen, als fie an ihren Gewichte und dergleichen, S. 166—176; hiezu gehört die
bisherigen Stellen gefunden haben oder finden konnten; Steindrucktafel, welche die im Druck nicht wiederzu-
was auf S. 129—226 hier zum erften Mal mitgctheilt wird, gebenden Mafs- und Zahlzeichen nachbildet, und hiemit
rechtfertigt feine Veröffentlichung ohnedies von felbft. ift zu vergleichen, was unter dem Titel Epiphaniana S.
Allerdings find dadurch Sachen ziemlich vermifchten In- 209- 225 nach 2 griechifchen Hdss. von Oxford und einer
halts zufammengekommen, darunter auch folche, die nur von Paris aus des Epiphanius' neot /.istoiov xai OTatruwv
für fehr kleine Kreife von Werth, für fie allerdings von abgedruckt wird. Niemand der über hebräifche Archäo-
grofsem Werthe find, wie die Anzeige von Pand nämah logie fchreiben will, wird dies überfehen dürfen, aber
t Adarbäd (S. 24—50) oder von Les quatrahis de Kheyam nur mit grofscr Vorficht können diefe Notizen, fo wie
iraduits du Persan par Nicolas (S. 4—10). Auch die fie jetzt da flehen, gebraucht werden. Was endlich S.
werthvolle wenn gleich etwas zu fcharfe Anzeige des ! 177 208 zu lefen fleht, führt die Uebcrfchrift ,aus Fried-
zweiten Hefts von P. Smith's Tl/esaurus Syriacits (S. 78— rieh Rückcrts Nachlaffe' und bietet eine Anzahl feiner
99) und von Ahlwardt's Ausgabe der fechs alten ara- Ueberfetzungen von Hans, Tharafa und Amr, und Abu
bifchen Dichter (S. 57—66) kann nur von wenig Theo- Firas, welche aus den Jahren 1845, 4^ und 47 in La-
logen gewürdigt und benützt werden, obgleich in beiden garde's Händen geblieben find. Den ausführlichen Mit-
es an theologifch wichtigen Bemerkungen nicht fehlt; theilungen über feinen ,geliebten Lehrer und Freund',
umfo mehr könnte und follte aber auch jetzt noch von welche er diefen Ueberfetzungen voraufgehen laffen
theologifcher Seite beachtet werden was Lagarde S. 2—4 j wollte, die er aber nun an einer andern Stelle zu verüber
Lehmann, die clementinifchen Schriften, S. 10—24 öffentlichen verfpricht, fehen wir mit Intereffe entgegen,
über Dindorf's Recenfion' der Werke des Clemens Ale- | Armenifche Studien, welche bereits für die Symmicta ge-
xandrinus, S. 50—57 über Olshaufen's Beiträge zur Kritik druckt waren, find zurückgezogen worden und feither
des überlieferten Textes der Genefis, S. 65—78 über die unter den Abhandlungen der Göttinger Academie er-
Wiencr Ausgabe der Werke Cyprian's, S. 99 — 101 über fchienen (vgl. die kurze Anzeige in Nr. n). Ein Ver-
Rönfch's Neues Teftament Tertullian's, S. 102 f. über zeichnifs von 36, feit 1854, von Lagarde veröffentlichten
feine eigenen Onoviastica Sacra aus den G. G. A. wieder- Werken füllt die letzten Seiten diefes Bändchens, das
holt hat; auch was er 1868 in die Z. d. D. M. G. ge- ; wir noch einmal aufmerkfamer Beachtung beftens ein-
legentlich über mrr gefchrieben, ift noch heute lefens- pfehlen möchten.

Werth fSym. S. I02); eben fo was er zuerft in der Academy ■ Erft nachdem der obige Satz fchon gefchrieben und gedruckt war,

über Jef. 10, 4. 9, 16, über eine fyrifche Uebcrfetzung , dafs auch Jetzt noch vo" theologifcher Seite beachtet werden könnte und

der Utas und akroftichifrhe IVilmen mhcretheilt hlt Auf follte' was Lagar<le feiner Zeit in c,en GUA- über Lehmann, °" cremender
l as und akroiticnticnt riaimen mitgctlltllt Hat. AUt timfchen Schriften bemerkt und mit werthvollen, freilich nicht durchaus

S. IO8 —121 ltehen werthvolle, freilich nicht durchaus Cr- erfreulichen Nachträgen in diefen Symmicta wiederholt hat, ift mir Uhl-

freuliche Nachträge vor allem über das Lehmann'fche horn's Artikel über die Clementinen (in der Neubearbeitung der Proteftan-

Plagiai, Über die femitifchc Schrift, die Abfaffungszeit des tifchen Real-Encyklopädie) zur Hand gekommen, und ich kann mein Be-

PentatCUCh etc.; S. 121—128 erhalten wir den wichtigen fremden nicht unterdrücken, dafs dort mit keiner Silbe der Andeutungen

„ . , j r- t> r r i • i_ j i Lagarde s über die Altersverhaltnifse der Clementinifchen Schriften und

1853 in England für Bunfen gefchriebenen und ge- , fei°er und Zahn.s Aufklärungen über Lehmanns Buch Erwähnung gefchieht,

druckten AuffatZ Ott the Classification of SeviltlC roots mit daher ich mir nochmals nachdrücklich auf Symmicta S. 2 ff., 108 ff.

einigen berichtigenden Anmerkungen. — Unter den Zum 1 aufmerkfam zu machen erlaube; mit um fo gröfserer Befriedigung conftatire

erften Mal mitgetheilten Sachen fteht an der Spitze eine ! ich> dafs am Schluffe des genannten Artikels die von mir in Nr 11 als

t) r 1 -u J__U^K^ölf^Vi^r. Ur,„AC^Ur;aon In IT*(„rt i von den A. T.lichen Einleitungen noch gar nicht beachtet hervorgehobenen

Befchreibung der^ hebraifchen Handfchriften in Erfurt Aufrtellu en La(,arde-s über den Bibelüberfetzer AquiU zu weiterer Unter-

C t TZt.. r*r. .A Hnhrhalr hetrithenH -711 o i/in urimn ml . ö . .... ...... . , „t-„i____l •..

S. 129 — 164; es ift wahrhaft betrübend zu fehen, wieviel
Unwiffenheit, Ungenauigkeit und Unredlichkeit diefer Auf
fatz auf Seiten chriftlicher wie jüdifcher Gelehrten nach

fuchung empfohlen werden, und dafs in Wellhaufen's Neubearbeitung von
Bleek's Einleitung S. 581 wenigftens das Citat: Lagarde, Clementina
(1865) S. 15 zu finden ift.

weift, welche früher diefe Handfchriften benützt oder j Tübingen. Dr. E. Neftle.

befchrieben haben. Einzelne diefer Handfchriften ,find

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