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Ausgabe:

1878

Spalte:

177-178

Autor/Hrsg.:

The Holy Bible - edited with various renderings and readings from the best authorities by T. K. Cheyne, S. R. Driver

Titel/Untertitel:

R. L. Clarke, Alfred Goodwin 1878

Rezensent:

Diestel, Ludwig

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Schürer.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage, Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 8. 13- April 1878. 3. Jahrgang.

The Holy fühle, editeü with various renderings I Bärthold, Leffing und die objective Wahrheit | Faber, Eine Staatslehre auf ethifcher Grund-

and readings (Dieftel). (Derf.). läge (Derf.).

Valeton, De israelietische Letterkunde alsonder- I Kierkegaard, Reden, zufammengeftellt von I Faber, Die Grundgedanken desalten chinefifchen

Bärthold (Derf.). Socialismus (Derf.).

Kaftner, Martin Deutinger's Leben und Schriften | Faber, Der Naturalismus bei den alten Chinefen
(Wetzel).

Overbeck. Die Bonner Unions-Conferenzen

deel der Christelijke Theologie (Kamphaufen)
Wünfche, Neue Beiträge zur Erläuterung der
Evangelien aus Talmud und Midrafch (Schürer).
Prutz, Die Befitzungen des Deutfchen Ordens

im heiligen Lande (Furrer). , (Fayj-

Dacheux,JeanGeilerdeKaysersberg(Trchackert). Minghetti, Stato e Chiesa (Benrath).
Dobel, Memmingen im Reformationszeitalter Burkhardt's Kleine Miffionsbibliothek, 2. Bd.

(Derf.).

Kuttler, Altes und Neues aus Pfarrhaus und

Pfarrleben (Härtung).
Clemen, Predigten an den Stiftungsfeften der
Fürften- und Landesfchule zu Grimma (Wetzel).
(Plitt). Afrika (Wurm). Müller, Vorträge und Auffätze (PUnjer).

Bärthold, Noten zu Sören Kierkegaards Lebens- , Wilke, Miffionsbilder in neuen Rahmen (Derf.). j Fabian, Die mechanifch-moniftifche Welt-
gefchichte (Lindenberg). I Germann,DieKirchederThomaschriften(Derf.). j anfchauung (PUnjer).

The Holy Bible — edited with various renderings and
readings from the best authorities by Rev. T. K.

Exegeten. Gewifs hätten gar viele Lefer derfelben mit.
Freuden die durchgängige Citation von Allioli und van

Cheyne S R. Driver, Rev. R. L. Clarke, Alfred Lfs ohne dafs; wir deren Verdienft verkleinern wollen,
Z. ' Tj 0 ' -,Au ftmivrrt* f? Ttvr* gem'fst> wenn fie jene dafür erhalten hatten. Aus diefem
Goodwin. London 1876, pnnted b> George F. Eyre . Grunde ift aber auch diefe englifche Bibelausgabe bei uns
and William Spottiswoode. (1318 S. gr. 8.) i in Deutfchland Gebildeten, von denen ja die grofse

Bekanntlich hat die englifche Bibelüberfetzung vor Mehrzahl des Englifchen kundig ift, dringend zu em-
ihren Schwertern den grofsen Vorzug, dafs fie nicht nur ptehlen. Denn felbft de Wette's Ueberfetzung oder v.
die deutfche Uebertragung benutzen, fondern auch die 1 Meyer's oderStier's revidirteLutherbibel giebt doch nur in
gefammte exegetifche Arbeit des 16. Jahrhunderts ver- ! jeder Stelle die eigene exegetifche Anficht des Heraus-
werthen konnte. Sie gehört fomit zu den treueften, die gebers und nicht mehr, und das griechifche Original des
wir aus älterer Zeit haben. Dafs dennoch fehr viel ftehen j N. T., wie es die heutige Textkritik hergeftellt hat, begeblieben
ift, was wir heute als irrthümliche Ueberfetz- , rückfichtigt in irgend umfaffenderem Grade nur die Weiz-
1111g bezeichnen müffen, ift felbftverftändlich bei den ! facker'fche Ueberfetzung desfelben. Soweit wir die
Fortfehritten, welche die Bibelexegefe in den letzten 1 Noten geprüft haben, find fie durchaus correct, die
hundert Jahren gemacht hat. Ganz abgefehen von der 1 Uebertragungen aus dem Deutfchen fehr genau, wie es bei
Revifion welche auch dort wie bei uns im Werke ift, der gründlichen Kenntnifs unferer Sprache z. B. bei Rev.
haben die Herausgeber es verfucht, durch Noten unter Cheyne, nur zu erwarten war. Die Herausgeber haben
dem Texte denen zu Hülfe zu kommen , welche eine durch ihre mühfehge Arbeit der Bibelkunde einen grofsen
treuere Wiedergabe des Originals zu befitzen wünfehen. Lhenft geleiftet, hoffentlich über die Grenzen ihres Vater-
Sie find fäfnmtlich Kollows in Oxford, die beiden erften 1 landes hinaus.

als fehr tüchtige Hebraiften auch bei uns wohlbekannt, ; Tübingen. L Dieftel

Cheyne als Ausleger, Driver als Grammatiker. Sie legen j__"_

den autorifirten Text ungeändert zu Grunde, geben aber

unter demfelben zuerft verfchiedene Uebertragungen Valeton. Jr., Dr. J. J. P., De israelietische Letterkunde
und dann verfchiedene Lesarten des Originals. Diefe i a|s onderdeel der Christelijke Theologie Redevoering
Noten betragen auf jeder Seite nur wenige Zeilen, fo , Groningen 1877, Noordhoff. (44 S. gr. 8.) Fl. — 60
dafs die ganze Bibel den gewöhnlichen Umfang nur um ö m s ' w

Weniges überfchreitet. Sieht man aber genauer zu, fo Die feierliche Rede, mit welcher der jüngere Dr.

ftaunt man ob der Fülle des dargebotenen kritifchen Valeton, Sohn des Groninger Profeffor, nachdem er
Materials. Für das Neue Teftament find allein von 26 5 Jahr lang das Predigtamt verwaltet, am 8. Dec. 1877
deutfchen Gelehrten die Arbeiten benutzt, für das Alte in der Utrechter theol. Facultät das Amt eines Lehrers
fogar von 52; dazu kommen noch die von englifchen, der ifraclitifchen Literatur oder, wie er lieber (S. 18)
holländifchen und jüdifchen. Daher ift denn auch der fagen möchte, der Gefchichte der Bücher des A. B. anAusdruck
des Titels fies? authorities in etwas weitem : getreten hat, ift auch für den deutfchen Lefer von nicht
Umfange zu nehmen. Jene Fülle auf fo kleinem Räume geringem Intereffe, follte dies auch mehr ein perfönliches
ift durch fehr gefchickte Abbreviaturen ermöglicht, deren oder kirchliches als ein im ftrengeren Sinne wiffenfehaft-
Bedeutung man fich indefs nach der im Vorwort ge- liches fein. Wie der jüngere Dr. Chantepie de la Saus-
gebenen Anleitung fehr leicht aneignet. Dabei ift nur saye, ein Freund unferes Vcrfaffers, 5 Jahr früher feine
der eigentliche Hauptpunkt der abweichenden Ueber- , Groninger Profeffur mit einer zeitgemäfsen Rede über
fetzung gegeben. Selbft für folche Notizen, dafs in ' die Stelle der theol. Wiffenfchaft in der Gefammtheit
Jef. 36,2 der Name Rabfake nach dem Affyriologen Prof. der Wiffenfchaften antrat, fo entwirft jetzt der neue
Friedr. Delitzfch wahrfch. chief officer bedeute, hat man , theol. Vertreter des A. T. auf der Utrechter Univerfität,
Raum gefunden. In Deutfchland befitzen wir leider keine , der fich als einen dankbaren Gefinnungsgenoffen des
Arbeit, welche der vorliegenden nur einrgermafsen ent- älteren Dr.. Chantepie de la Saussaye bekennt, in den
fpräche. Denn die various renderings in der Stier'fchen unter dem Titel: ,Die ifraelitifche Literatur als Unter-
Polyglotte berückfichtigen nur vollftändige Bibelüber- abtheilung der chriftlichen Theologie' zufammengefafsten
fetzungen, keineswegs die Uebertragungen der berufenften Betrachtungen gleichfam ein Programm feiner künftigen

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