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Ausgabe:

1877

Spalte:

129-133

Autor/Hrsg.:

Evertsbusch, Fr. (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Theologische Arbeiten aus dem rheinischen wissenschaftlichen Prediger-Verein. 1. Bd. 1872. 2. Bd. 1874. 3. Bd. 1877 1877

Rezensent:

Schürer, Emil

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Theologische Literaturzeitung.

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Schür er.

Erfchcint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 6. 17. März 1877. 2. Jahrgang.

Jahrbücher für proteftantifche Theologie, hrsg.

v. Hafe, Lipfius, Pfleiderer, Schräder. 2.

Jahrg. (Schürer).
Theologifche Arbeiten aus dem rheinifchen

wiflenfchaftl. Prediger-Verein, herausg. V.

Evertsbufch, 1-3. Bd. (Derf.)
Jahrbuch der hiftorifchen Gefellfchaft Züricher

Theologen, herausg. v. Volkmar, I. Bd.

(Derf.)

Reufch, Bibel und Natur, 4. Aufl. (Dieftel).
Brill, Bijbelstudien (Chantepie de la Saussaye).

Berliner, Die Mafforah zum Targum Onke-

los (Kautzfeh).
Hamburger, Real-Encyclopädie für Bibel und

Talmud, II. Abth. 3. Heft. (Schürer).
Volkmar, Die kanonifchenSynoptiker inUeber-

licht mit Randgloffen und Regifter (Weifs).
Die Entflehung der vier Evangelien und der

Chriftus des Apoflels Paulus (Schürer).
Allard, Les Esclaves chretiens depuis les

premiers temps de l'eglise jusqu' ä la fin

de la domination romaine en Occident

(Darnach).

Overbeck, Ueber das Verhältnifs der alten
Kirche zur Sklaverei im römifchen Reiche
(Harnack).

Werner, Bonifacius der Apoflel der Deutfchen
und die Romanifirung von Mitteleuropa
(ZoepfTel).

Ziegler, Die Nachtfeite der evangelifchen
Glaubenswiffenfchaft (Kern).

Hallet, Altes und Neues. 4. Aufl. (Lindenberg
).

Funcke, Reifebilder und Heimathklänge I—3.
Reihe (Lindenberg).

Jahrbücher für protestantische Theologie, unter Mitwirkung
von Mitgliedern der theologifchen Facultätcn zu Bern,
Bonn, Giefsen, Heidelberg, Jena, Kiel, Leiden, Strafsburg
, Wien und Zürich, und anderen namhaften Gelehrten
herausgegeben von D. Hafe, D. Lipfius,
D. Pfleiderer, D. Schräder. 2. Jahrg. Leipzig 1876,
Barth. (736 S. gr. 8.; M. 15. —

Theologische Arbeiten aus dem rheinischen wissenschaftvermeiden
, dafs ab und zu einmal Verfehltes mit unterlauft
. Aber dies Alles kann uns nicht abhalten, das
Ganze willkommen zu heifsen; und es entbindet Niemand
von der Pflicht, dem Unternehmen mit Thcilnahme
zu folgen. Der uns vorliegende zweite Jahrgang enthält
u. A. folgende gröfsere Artikel: Holften, der Brief
an die Philipper, 2. und 3. Art. (S. 58—165. 282—372).
Holtzmann, Umfchau auf dem Gebiete der neutefta-
mentlichen Kritik, 2. Art. (S. 239—281). Hagge, die
beiden überlieferten Sendfehreiben des Apoftels Paulus
liehen Prediger-Verein. In Gcmeinfchaft mit den übri- j an die Gemeinde zu Korinth (S. 481—531). Lipfius,
gen Vorftandsgliedern herausgegeben von Pf. Fr. Petrus nicht in Rom (S. 561 — 645). Nitzfeh, Die Ur-

fachen des Umfchwungs und Auffchwungs der Scholaftik
im 13. Jahrh. (S. 532 — 560). Tollin, Servet's Lehre von
der Gottcskindfchaft (S. 421—450). Hafe, Die erfte fran-
zöfifchc Revolution und die Kirche (S. I—25). Pfleide-
Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Züricher Theologen. ! rer, Zwei Glaubensphilofophen [Hamann und JakobiJ

Evertsbufch. 1. Bd. 1872. 2. Bd. 1874. 3. Bd.
1877. Elberfeld, Friderichs. (173, 169, 193 S. gr. 8.)
M. 11. 60.

Herausgegeben von Dr. Guft. Volkmar. 1. Bd.
Zürich 1877, Schmidt. (IV, 248 S. 8.) M. 6. —

Von den drei hier zufammengeftcllten periodifchen
Unternehmungen ifl nur die dritte eine neue Erfchcinung
auf dem theologifchen Büchermarkte. Die beiden anderen
haben fich fchon feit mehreren Jahren einen Kreis
von Freunden und Thcilnchmern erworben. Wenn wir
fie trotzdem hier noch nennen, fo gefchieht dies nur zu
dem Zweck, um diejenigen, welche noch keine Notiz
von ihnen genommen haben, zum Eintritt in jenen Kreis 1 fammengeflickt find, fondern er verficht es auch, aus
einzuladen. j diefen mannigfaltigen Bruchftückcn den urfprünglichen

1. Die Jahrbücher für proteftantifche Theo- Beftand der echten Briefe noch zu reconftruiren. So be-
logie' find durch die Namen ihrer vier Herausgeber, fleht z. B. der von ihm nachgewiefene zweite Brief aus

(S. 451-475.646-672). Herrn. Schultz, Das proteftantifche
Dogma von der unfichtbaren Kirche (S. 673—690).
Unter den vier zuerft genannten Artikeln, welche dem
Intereffe des Ref. am nächften liegen, wird derjenige
von Hagge über die Korintherbriefe fich wohl des ge-
ringften Beifalls erfreuen. Mit einem beneidenswerthen
Vertrauen in die Tragkraft feines eigenen kritifchen Spür-
finns weifs der Verf. nicht etwa nur nachzuweifen, dafs
unfere beiden Korintherbriefe aus verfchiedenen gröfse-
ren und kleineren Bruchftückcn echter Briefe bunt zu-

welche zur Zeit der Begründung der Zeitfchrift die theolo
gifche Facultät zu Jena bildeten, hinreichend charakterifirt,
wenigftens für Jeden, der mit der theologifchen Literatur
der Gegenwart auch nur cinigermafsen vertraut ift. Ohne
exelufiv fein zu wollen, vertreten fie doch eine beftimmte
theologifche Richtung, und zwar diejenige, die von ihren
Gegnern mit Vorliebe die negative genannt zu werden
pflegt, während fie freilich in Wahrheit den Namen einer
pofitiv-bauenden mit demfelben Rechte für fich in Antonien
nehmen kann, wie jede andere, der es ernftlich
um Erforfchung der Wahrheit zu thun ift. Was den
wiffenfehaftlichen Gehalt der Jahrbücher' anlangt, fo wird
jeder Unbefangene zugeftehen müffen, dafs fie fchon in
der kurzen Zeit ihres Beftehens eine Reihe werthvoller
Beiträge gebracht haben. Es verfteht fich ja bei einem
folchen Unternehmen von fclbft, dafs nicht Alles von
gleichem Werthe fein kann; und es ift auch kaum zu

folgenden Stücken unferes erften und zweiten: I. 1, 1—3.
I, 9-4, 15. 4, 21. II. 10, 1—11, 4. I. 15. II. 15, 5—6.
I. 9, 1—18. II. 11, 7—12, 21. I. 5. 6. II. 13, 1 —IO. I. 16,
22. 23. Gegenüber diefem complicirten Schema find in
der That alle Künfteleien, welche bisher auf dem Gebiete
der biblifchen Kritik zu Tage gefördert worden find,
wahre Mufter von Einfachheit; und man kann fich bei
einem Blick auf dasfclbe des Gedankens kaum erwehren,
dafs dies Alles nur gefchrieben worden fei, um den Verächtern
der biblifchen Kritik in die Hände zu arbeiten.
Jedenfalls ift dies, wenn nicht die Abficht, fo doch der
Erfolg. Von anderer Art find allerdings die fcharffinni-
gen und gründlichen Untcrfuchungen Holften's über
den Philipperbrief. Aber für wirklich fruchtbar vermag
Ref. auch fie nicht zu halten. Alle die Gründe, die hier
gegen die Echtheit des Philipperbriefes vorgebracht
werden, find nur dann ftichhaltig, wenn man den Apoftel

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