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Ausgabe:

1877 Nr. 5

Spalte:

106-108

Autor/Hrsg.:

Damalas, Nik. M.

Titel/Untertitel:

Ermeneia eis ten Kainen Diatheken. Tomos A, periechon ten eisagogen eis ten ermeneian tauten 1877

Rezensent:

Schürer, Emil

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I05 Theologifche Literaturzeitung. 1877. Nr. 5. 106

jetzt bekanntlich ungemein feiten zu haben ift, weshalb l nun 22 Stellen nach, in welchen die Lesart von
es für wiffenfchaftliche Zwecke mitunter recht erwünfcht i Elzev. 1624 wirklich geändert ift; wir können uns das
fein könnte, fich einen wirklich genauen Abdruck diefes nicht anders erklären, als dafs die Herausgeber unferer AusTextes
leicht verfchaffen zu können. Und die Abweich- [ gabenden wirklichen Text von i624gar nicht vor fich hatten,

ungen unferer Ausgaben von derjenigen v. J. 1624
find keineswegs unwefentlich. Was wir im folgenden
anführen, gilt zunächft immer nur von der in der Ueber

fondern nach einem andern Texte druckten, von welchem
fie fälfehlich vermutheten, dafs es der v. J. 1624 fei;
welcher diefer andere ift, haben wir noch nicht entdecken

fchrift genannten Ausgabe v. J. 1874; wenigftens von können. Wir notiren auch diefe 22 Stellen unter kurzer
diefer gewifs, ohne dafs angegeben wird, wann es nur j Hinzufügung der Lesart von 1624. Mt. 26, 9: nxwyoig
von diefer oder zugleich auch von den frühern gilt, da , ohne xolg; Mc. 1, 21: elg avvaycoyrjv ohne xtjv; 2, 7:
es zu weitläufig fein würde, die Verfchiedenheiten, die 1 ovxcog; II, 22: 'fijooi-g ohne 6; 15, 39: ovxwg; 16, 20: om.
zwifchen den einzelnen Drucken der Bibelgefellfchaft in t arirjv; Lc. II, 33: XQV.ixrjV; 13, 8: xo/rpi«; Io. 18, 24:
diefer Hinficht auch noch ftattfinden, hier einzeln namhaft I änsazeilsv ovv; Act. 9, 3: 7t£Qi£oxQccipev, wie auch Lach-

dafs namentlich die gleich zu nennenden gröfscren Ab

weichungen von der letzteren fich beinahe alle gleicher- j 2

weife in allen von uns verglichenen Drucken der brit- 22, 8: erteoov. Nur an zwei von diefen Stellen lieft MiÜ

tifchen Bibelgefellfchaft finden. Zunächft ift fchon der j wie die Elzevirausgabe, nämlich Mt. 26, 9 und 1. Th.

1. Th. 1, 9: exousv ftatt sayoper; I. Tim. 3, 2: vgcpalinv;

2. Tim. 1, 5: Evvixrj; Apoc. 11, 2: i'^ioß-er ftatt ebwfrev;

grofse Unterfchied im Gebrauch der Accente, der Spiritus
und der Interpunctionszeichen auffällig; hier richten fich
unfere Ausgaben nach den neuerdings angenommenen
Regeln oder Gewohnheiten, was fich für Kenner bei der
fonft ganz veralteten Textgeftalt oft genug wie neue
Lappen auf einem alten Kleide ausnimmt; für den Sinn
find diefe Aenderungen gar nicht feiten fehr wichtig.
Beifpielsweife fei die Schreibung ittoiroii^ Phil. 3, 5 genannt
, wo Elz. 1624 eoixoiig hat. Hieran fchliefst fich
ein verfchiedener Gebrauch des ► scpe?.y.vaxr/.6v, der
meiftens durch verfchiedene Interpunction motivirt ift.
Die Schreibung Nnfunfr ftatt NaLagtx'r ift neunmal eingeführt
, wodurch eine Inconfequenz in der Elzevirausgabe
, die fonft auch NaCagsx hat, aufgehoben wird.
Andere Fälle, wo die Aenderung fich als Aufhebung
einer Inconfequenz in der Elzevirausgabe anfehen läfst,
betreffen namentlich den Gebrauch des Spiritus asper
oder Ums, z. B. bei Itgr/iP 'HKi.ag u. a. Grofse Verwirrung
herrfcht fowohl im Drucke von 1624 als in dem
von l874im Gebrauch von avxov u. s. f. oder avxov u. s. f.;
die Aenderungen fcheinen oft zufällig zu fein. Doch
diefes alles fei nur beifpielsweife genannt; die vielen
hunderte von Verfchiedenheiten, zu denen noch folche
kommen, die fich auf Zufammenziehung oder Trennung
von Wörtern, auf Anwendung von Initialen, ganz be-
fonders häufig auch auf den Gebrauch der Klammern
beziehen, wäre unmöglich aufzuzählen; der vielen geringfügigen
Druckfehler, die beiderfeits in diefen Dingen,
namentlich in den Accenten, fich finden, ganz zu ge-
fchweigen. Wir wollen nur diejenigen Stellen, foweit
(ie uns bekannt find, vollftändig anführen, in welchen
in den gedruckten Buchftaben felbft, alfo abgefehen
von allen Accenten, Spiritus und weitern Zuthaten, noch
Verfchiedenheiten vorliegen, wobei es fich auch mitunter
um Hinzufügung oder Fortlaffung ganzer Wörter handelt.
Solcher Stellen kennen wir im ganzen 44. An 14 von
ihnen handelt es fich um Verbefferung von Druckfehlern
in der Ausgabe von 1624; diefe befinden fich Mt 26, 45.
Mc- 6> 53; 8, 27. Lc. 17, 19. 26. Ro. 13, 5 (Klz.:
/romuaatetirat), 1. Co. 14, 15. 2. Co. 5, 19. 1. Lh. 2, 17.
He. S, g (Elz.: om. //or prius), I. Pe. 1, 3. (Elz.: vpag
pro >]iiäg), 2. Pe. 1, 7. Apoc. 3, 12. (Elz.: lccv> pro rag)),
18, 16. Diefe Stellen find am wenigften wichtig. An
andern ift ein neuer Druckfehler eingeführt; hierhin
rechnen wir 8 Stellen; auch die 4 wichtigeren unter
diefen, in welchen es fich um eine andere Lesart handeln
könnte und bei denen wir die Lesart von 1624 in
Klammi rn hinzufügen, fcheinen uns nämlich einfach

1, 9; an allen übrigen ftimmen die uns vorliegenden
Aenderungen mit dem Texte Mill's, was bei der Bedeutung
, die letzterer in Fingland hat, nicht unintereffant
ift; an diefen beiden Stellen finden wir die von der
Bibelgefellfchaft reeipirte Lesart in einer Ausgabe des
N. T., welche Oxoniae 1742 erfchienen ift, (Reufs, bibl.
S. 159, no. 92) was vielleicht auf ihren Urfprung weift,
da diefe Ausgabe auch die Abtheilungen des Textes
von Bengel angenommen hat, gerade wie die unfrigen.
Dafs aber die Abweichungen vom Texte der Elzevire,
welche die Bibelgefellfchaft eingeführt hat, nicht von ihr
beabfichtigt find, ift nach diefer Aufzählung derfelben
wohl klar. Der von ihr verbreitete Text hat nicht
einmal für die Textgefchichte einen Werth. Wir haben
uns übrigens der Mühe der Aufzählung diefer Abweichungen
mit im Intereffe derer unterzogen, denen daran
liegt, fich mit Hülfe der Drucke der Bibelgefellfchaft,
namentlich des v.J. 1874, ein thunlichft richtiges Bild des
erften Elzevirdruckes zu verfchaffen. Und wir fchliefsen
diefe Anzeige damit, dafs wir die Hoffnung ausfprechen,
dafs die grofse brittifche Bibelgefellfchaft, wenn erft das
Werk der englifchen Bibelrevifion vollendet ift, fich auch
wohl wird veranlafst fehen, das griechifche N. T. in
einer allen berechtigten Anfprüchen genügenden Textgeftalt
zu drucken.

Hamburg. Carl Be'rtheau.

JaLta'lag, Nix. M., 'Enpgveia eig xi]v Kaivrjv dia&rpxfyv.
Topdg A', jisQi&yiov n)v eioayayyv elg xgv tQitrjveluv
xavxrjv. '£V ^Ad-lpaig 1876, xvnoig icpppegldog xüv
avCt]T,rjOeiov. (ig, 732 S. gr. 8.)

Der Verfaffer diefer ,Einleitung in das Neue Tefta-
ment', welche den Vorläufer eines Commentares zum
Neuen Teftamente bildet, ift Profeffor der Theologie an
der Univerfität zu Athen. Er hat in Deutfchland feine
Studien gemacht und ift mit der deutfehen Literatur wohl
vertraut. So ruht auch fein Werk ganz auf deutfehen
Schultern. Es wäre aber unbillig, wenn wir an das
Werk denfelben Mafsftab anlegen wollten, den wir bei
einem deutfehen Theologen anlegen müfsten. Die griechifche
Theologie der Gegenwart hat noch genug damit
zu thun, fich erft einmal dasjenige anzueignen, was in
den letzten Jahrhunderten im übrigen Europa geleiftet
worden ift. Und wir wollen zufrieden fein, wenn dies
immer in fo fachgemäfser Weife gefchieht, wie es hier
der Fall ift. Die Selbftändigkeit des Verfaffers ift aller-
Uruckfehler zu fein. Diefe befinden fich Mt. 18, 10 (fnv ; dings nicht grofs. Das gefammte Material, über welches

°VQ.)t Lc. 1, 30 (tteii) füroVtiu), Io. 6, 35, (ov rirj diilu'ja?,), er verfügt, ift faft ausfchliefslich aus Bleek entnommen,
und 1. Io. 4, 20 (äöelrpijv avxov auch an zweiter Stelle), j Auch noch in anderer Beziehung begegnet man auf
Die Druckfehler Mt. 20, 30. Lc. 15, 27. Act. 23, 18. ! Schritt und Tritt Spuren der Abhängigkeit von diefem.
und Ro. 15, 21 bemerkt jeder von felbft. Es bleiben 'Ja einzelne Stellen find geradezu aus Bleek überfetzt