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Ausgabe:

1877

Spalte:

313-314

Autor/Hrsg.:

Bibliotheca Orientalis oder eine vollständige Liste der im Jahre 1876 in Deutschland, Frankreich

Titel/Untertitel:

England und den Colonien erschienenen Bücher, Broschüren, Zeitschriften u. s. w 1877

Rezensent:

Baudissin, Wolf Wilhelm

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Schürer.

Erfcheint Preis
alle 14 Tage. Leipzig. J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. jährlich 16 Mark.

N°- 12. 9. Juni 1877. 2. Jahrgang.

Bibliotheca Orientalis, zufammengeflellt von ; Reiche Gottes das Bedürfnis unterer Zeit Kübel, Katechetik (Wold. Schmidt).

I liilfsniittel zum chriftlichen Religionsunterrichte

Friederici (Baudiffin). - (Ritfehl),

büken, Die Stiftungsurkunde des Menfchen- M ühlhäu fser, Die chriftliche Weltanfchauung

gefchlechts (Baudiffin). (Derf.).

Caffel. Löwenkämpfe von Nemea bis Gol- Uhlhorn, Die Arbeit im Lichte des Evan-

gatha (Dieftel). geliums betrachtet (Derf.j.

Schoebel, Le Moise historique et la reMaction Scharling, Humanität und Chriflenthum in

mosäique du Pentateuque (Dieftel). ihrer gefchichtlichen Entwicklung 2 Thle.

Weifs. Das Matthäusevangelium und feine (Kahler).

Lucas-Parallelen (Mangold). Grau, Urlprünge und Ziele unferer Kulturent-

Lemme, Das Evangelium in Böhmen (Plitt). Wickelung (Derf.).

Reinhardt, Was fehlt uns? oder die biblifche Schulte, Der Cölibatszwang und deffen Auf-
Lehre von dem auf Erden kommenden Behling (K. Köhler).

(Wold. Schmidt).
Cafpers, Praktifche Auslegung der Sonn- und

Fefttags-Epifteln des Kirchenjahrs (Fay).
Fuchs, Schriftgemäfse Predigtentwürfe über
die epiftolifchen Pericopen des Kirchenjahres
, 2 Aufl. (Derf.).
Fuchs, Schriftgemäfse l'redigtentwürle über

freie Texte (Derf.).
Appuhn, Entwürfe zu Predigten an den Feften
und in den Feftzeiten (Derf.).

Bibliotheca Orientalis oder eine vollftändige Lifte j ftimmt, darf auch in Deutfchland auf dankbare Aufnahme

der im Jahre 1876 in Deutfchland, Frankreich, Eng- ' rechnen, namentlich im Augenblick, fo lange noch nicht

land und den Colonien erfchienenen Bücher, Bro- ! f" Aurfc|rt geftellte (f. Z. D. M G. XXXI, S. XVII

,, . r , .c r ... ,. c 1 1 b), fett einer Reihe von Jahren hegen gebliebene .wiffen-

fchüren, Ze.tfchr.ften u. f. w. über die Sprachen, fchaftliche Jahresbericht'der Deutfchen morgenländifchen

Religionen, Antiquitäten, Literaturen, Gefchichtc und Gefellfchaft für 1876 erfchienen ift. Von diefem in

Geographie des Oftens. Zufammengeflellt von Karl feiner bisherigen Geftalt unterfcheidet (ich diefe Biblw-

Friederici. London, Trübner & Co. Leipzig, Otto tkeca dadurch, dafs fie lediglich die Titel der Bucher

Schulze (86 S gr 8) M 2 — 1 onne irgend welches Referat oder Urtheil mittheilt.

, ... x. c cc n Strafsburg i. E. Wolf Baudiffin.

In diefer 1727 Nummern umlallenden, mit ltaunens- 0

werthem Fleifs angelegten Sammlung ift nicht nur mit —-------

möglichfter V ollftäncUgkeit Alles den gewöhnlich fog. Lüken. Dr. II., DieStiftungsurkunde des Menschengeschlechts.

Orient Betreffende aufgezählt, fondern in gleicher Weife , ,. - ., , c ... r . , . . ^ ,..
auch ganz Afrika berückfichtigt. Diefer Katalog ift ein oder die mofaifche Schopfungsgefchichte, erläutert u.
faft unentbehrliches Hilfsmittel für Jeden, der philologifch * beftatigt durch die Sagen der Völker und die Naturoder
hiftorifch mit Ländern und Völkern Auftraliens, wiffenfehaft. Freiburg i Br. 1876, Herder. (VIII, 156
Abens und Afrika's fich zu befaffen hat. Mit welcher S. 8.) M. 1. 50.
Sorgfamkeit die Aufzählung angelegt worden, zeigt z. B.

n. 917 die Namhaftmachung eines kleinen Artikels in Die Schrift behandelt die drei erften Capitel der
der neuen Aufl. von Herzog's R.-E.; die Moabitica hat Genefis. Diefelben find für den Verfaffcr ,die ältefte Order
Zufammenfteller S. 45 f. verfolgt durch Grenzboten, künde der Welt', eine Ueberlieferung enthaltend, welche
Augsb. Allg. Zeit., Academy, Wien. Abendpoft, Proteft. ,bis auf den erften Menfchen' zurückgeht (S. 1). Das be-
Kirchenzeit., Uluftr. Zeit. u. f. w. u. f. w. Es fcheint zeugen die ,Sagen' der Völker vom Anfang der Welt
Princip zu fein, eigentliche Recenftonen nicht zu berück- und des menlchlichen Gefchlechtes, welche .einer gelichtigen
; fonft würde in diefer Frage Mehreres fehlen, meinfehaftlichen Quelle mit der Bibel' (S. 2), nämlich
Dafs bei einem fo ausgedehnten Gebiete einige Mängel eben jener Urtradition entfprungen find. Die Schöpfungsund
Ungenauigkeiten mituntergelaufen find, war unaus- gefchichte bietet nicht die durch eigene Anfchauung gebleiblich
. Doch habe ich beim Nachblättern nur Weniges wonnene Auffaffung des erften Menfchen vom Wclt-
zu finden vermocht. Als n. 1116 ift genannt: Schultze, anfang, fondern beruht auf ihm zu Theil gewordener
M., Der Mythos bei den Hebräern (Ausland 41), aber Offenbarung. Darum kann kein Widerfpruch beftehen
nicht das ebenfo betitelte Buch desfelben Verf. — Nach zwifchen fieberen Ergebnifsen der Naturwiffenfchaft und
welchem Princip der Herausg. Altteftamentliches aufge- demaltteftl.Schöpfungsbericht, zwifchen, dem Worte Gottes
nommen oder ausgelaffen, ift mir nicht ganz klar; fo und dem Werke Gottes'. .Wenn alfo ein fcheinbarer
gut Schultze und Goldziher, Der Mythos (n. 1050) ge- Widerfpruch da fein follte, fo kann derfelbe nur auf
nannt wurden, hätte auch Neftle, Die Eigennamen, an- Mifsverftändnifs von der einen oder der anderen Seite begeführt
werden follen. Commentare zum A. T. Rheinen ruhen. Entweder man verlieht die Bibel nicht und le^t
mit Abficht nicht genannt zu fein (was im Verhältnifs fie verkehrt aus, oder die Naturwiffenfchaft verlieht noch
zum Uebrigen kaum zu billigen), dagegen allerdings nicht recht und vollftändig genug die entfprechenden
z. B. n. 1011 Brugfch, Der Bau des Tempels, eine Schritt, Blätter der Natur zu lefen und fie richtig zu deuten' (S. 9).
die nur Intereffe bietet für Ueberfetzungsgcfcliichte, refp. Von diefen Grundvorausfctzungen ausgehend, hält der
Textkritik des A. T. Die .Studien' des Ref. follten Verf. es für angemeffen, in dem heutigen .Kampf zwifchen
doch wohl nicht n. 881 unter Semitic Philology, fondern Glauben und Unglauben' wieder von neuem aufmerkfam
unter einer rcligionsgefchichtlichen Rubrik genannt fein, zu machen auf den Werth jener alten Urkunde' (S. III);
Dergleichen kleine Ausheilungen würden bei weiterem denn ,auf diefer [sie] Fundamental-Urkunde ftutzt fich
Nachfuchen felbftverftändlich in noch gröfserer Zahl zu das ganze alte und neue Teftament, es ift das ganze
machen fein. Störendere Mängel habe ich nicht bemerkt. Syftem der chriftlichen Heilslehre darauf gebaut, und
Das mühfame Unternehmen, zunächft für England be- könnte diefe Urkunde daher als unwahr und unecht nach-

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