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Ausgabe:

Oktober/2007

Spalte:

1048 f

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

[Burchard, Christoph]

Titel/Untertitel:

Das Gesetz im frühen Judentum und im Neuen Testament. Festschrift für Christoph Burchard zum 75. Geburtstag. Hrsg. v. D. Sänger u. M. Konradt. Fribourg).

Verlag:

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht; Fribourg: Academic Press Fribourg 2006. 344 S. gr.8° = Novum Testamentum et Orbis Antiquus. Studien zur Umwelt des Neuen Testaments, 57. Geb. EUR 99,00. ISBN 978-3-525-53958-3 (Vandenhoeck & Ruprecht); 978-3-7278-1550-8 (Academic Press).

Rezensent:

T. H. †

Zum 75. Geburtstag am 19.05.2006 haben zwei seiner wichtigsten Schüler, Dieter Sänger (Kiel) und Matthias Konradt (Bern), Christoph Burchard (Heidelberg) mit der Herausgabe einer gehaltvollen, thematisch erfreulich auf das Gesamtthema des Bandes hin gestrafften Festschrift gewürdigt. Es ist sehr erfreulich, dass durch solche ge­wichtige Präsentation ehrender Studien das Werk (und auch die Person) des Gelehrten Chris­toph Burchard deutlich in das Bewusstsein der wissenschaftlichen Öffentlichkeit gerückt wird.
Kennern der Arbeit am Frühjudentum und Neuen Testament war seine Bedeutung freilich stets bekannt und dankbar bewusst. Er gehört zu den Gelehrten seines Faches, auf die man sich nahezu blind verlassen kann hinsichtlich ihrer philologisch-historischen Behandlung des von ihnen verarbeiteten Quellenmaterials, mag man seiner Beurteilung dieses Materials hernach folgen oder auch (gelegentlich) nicht. Freilich hat das zur Folge, dass seine Veröffentlichungen zu lesen Konzentration und bisweilen ge­radezu asketische Hingabe an die Sache, die er verhandelt, erfordert. Nur wenn man das bedenkt, kann man dem Urteil der Herausgeber im Vorwort zustimmen, dass ihn nicht nur die Akribie, die Josephus den Pharisäern bezüglich der Schriftauslegung zuspricht (bell 2,162), sondern auch die Philanthropie auszeichnet, die Philo (spec 2,63) als Grundlehre der Thora (neben der Gerechtigkeit) nenn t– dann aber auch nachdrücklich! Nur verdankt er eben dem seine relative Randstellung in der theologischen Öffentlichkeit. Selbst in dieser Festschrift wird der Jakobusbrief nur in einem Aufsatz (O. Wischmeyer, Beobachtungen zur Kommunikation, Gliederung und Gattung des Jakobusbriefes, 319–327) thematisch bearbeitet (und wird sonst so gut wie nicht beachtet), obwohl ihn doch der Jubilar in einem geradezu bewunderungswürdigen Kommentar erschlossen hat (HNT 15/I, Tübingen 2000).
Seine bedeutende Wirkung auf ein zentrales Gebiet biblischer Theologie zeigt gleichwohl – direkt oder indirekt – der vorliegende Band eindrücklich.