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Ausgabe:

Juli/August/2007

Spalte:

867 f

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Herrmann, Volker, u. Heinz Schmidt [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Im Dienst der Menschenwürde. Diakoniewissenschaft und diakonische Praxis im Umbruch des Sozialstaates.

Verlag:

Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2006. 420 S. gr. 8o = Veröffentlichungen des Diakoniewissenschaftlichen Instituts an der Universität Heidelberg, 26. Kart. EUR 24,00. ISBN 3-8253-5131-9.

Rezensent:

E. W.

Zehn überarbeitete Diplomarbeiten bieten einen Einblick in die Arbeit am Heidelberger Diakoniewissenschaftlichen Institut, dessen Leiter H. Schmidt konkrete und provozierende Vorschläge zur Lösung der Probleme auf dem Arbeitsmarkt und im Sozialwesen voranstellt. Es folgt ein breites Themenspektrum von der Bedeutung des Propheten Jona für die Arbeit mit suchtkranken Menschen (H. Rabe) über eine kritische Reflexion des Begriffs »Dienstgemeinschaft« (Ch. Geyer) bis zur Wohnungslosenhilfe in Europa (Th. Tscheu). R. Stahl schildert die Evangelische Gemeindekrankenpflege in Koblenz von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, J. Stoffregen entwirft Perspektiven für die Kirchenkreissozialarbeit am Beispiel der hannoverschen Landeskirche. M. Streibel erläutert Change Management als diakonische Herausforderung, M. Schröpfer Leitbilder Diakonischer Werke in Baden. Die umfangreichsten Arbeiten behandeln den integrativen Kindergarten (B. Kochanek, 202–253), »Das neue Paradigma in der diakonischen Behindertenarbeit« (S. Sigel-Schönig, 254–308) und die Armutsprävention durch Befähigung zur Alltagsbewältigung als diakonische Aufgabe (I. Finger, 310–365).
So unterschiedlich die Beiträge sind, lassen doch alle erkennen, dass die zwei Autorinnen und acht Autoren aus der diakonischen Praxis kommen und ihre Arbeit wissenschaftlich reflektieren. Im Umbruch des Sozialstaats und der Kirche werden neue Herausforderungen erkannt, analysiert und so zu lösen versucht, dass die Identität evangelischer Diakonie praktisch wirksam bleibt. Ob der Begriff »Menschenwürde« sich als Kurzformel für diese Identität empfiehlt, wird weiter zu überlegen sein.