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Ausgabe:

Juli/August/2007

Spalte:

856

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

Autor/Hrsg.:

Maurer, Ernstpeter [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Grundlinien der Dogmatik.

Verlag:

Rheinbach: CMZ-Verlag 2005. 347 S. 8°. Geb. EUR 19,80. ISBN 3-87062-076-5.

Rezensent:

F. N.

Das angezeigte Buch ist Gerhard Sauter zum 70. Geburtstag gewidmet, gleichwohl aber nicht als Festschrift, sondern als »ein persönliches Geburtstagsgeschenk« (12) gedacht. In welchem Sinne das gemeint ist, erklärt der Herausgeber Ernstpeter Maurer im Vorwort. Der Jubilar habe es stets verstanden, die befreiende Einsicht zu kultivieren, »daß der Glaube nicht in einer einzigen Perspektive zu durchschauen ist«, sondern in einer Vielfalt ineinandergreifender Perspektiven (12 f.). Diese Einsicht, auf die auch das Umschlagbild mit M. C. Eschers ›Belvedere‹ hinweisen möchte, vertieft der Band mit seinen perspektivischen Skizzen zu dogmatischen Grund­themen.
Die Autoren stammen keineswegs »nur aus dem unmittelbaren Freundes- und Schülerkreis« (ebd.) und eröffnen überdies eine in­terdisziplinäre Sicht. Im Bereich der Prolegomena befasst sich Ernstpeter Mauer mit »Dogmatik als Wissenschaft«, Eberhard Hauschildt widmet sich dem Thema »Heilige Schrift und Hermeneutik«. Die zentralen Themen der Gotteslehre behandeln Chris­toph Schwöbel mit einem Beitrag zur »Trinitätslehre« und Wolf Krötke mit einem Beitrag zu »Gottes Eigenschaften«. Die Grundlinien der Schöpfungslehre werden in drei Beiträgen von Oswald Bayer zur »Gottebenbildlichkeit«, von Heinrich Assel zur »Darstellung und Erkenntnis der Sünde« und von Werner H. Schmidt zu »Der Glaube an den Schöpfer« erschlossen. Christologie und Erwählungslehre werden im Themenbereich »Versöhnung« zusammengefasst. Die dogmatischen Grundlinien markieren hier die Beiträge von Caroline Schröder-Field zu »Jesus Christus – wahrhaft Gott und Mensch« sowie von Friedrich Mildenberger zu »Gottes Heilsplan – Erwählung und Geschichte«. Vier Beiträge sind sodann dem Themenkomplex »Heiligung« gewidmet. Hier haben Michael Beintker zu »Rechtfertigung und Heiligung«, Notger Slenczka zu »Sakramente«, Michael Meyer-Blanck zu »Verkündigung« und Geoffrey Wainwright zu »Kirche – Leib Christi, Gottesvolk, Ge­meinschaft des Geistes« geschrieben. Auf das Thema der Vollendung schließlich konzentrieren sich Hans G. Ulrich mit Blick auf »Gottes Reich – der widerständige Trost seiner Verheißung« und Karl Kardinal Lehmann mit der Frage »Was heißt ›ewiges Leben‹?« Den Beschluss bietet ein Beitrag von Hermann Dembowski zu der Frage »Was glauben wir wirklich?«, über die Dietrich Bonhoeffer in der Tegeler Zelle Re­chenschaft abzulegen versuchte. In der gegenwärtigen, vom Streit der Götter gekennzeichneten Welt sei präziser in die Frage zu überführen: » Wem glauben wir wirklich?« (327) Auch hier wird wie in den meisten anderen Einsichten die existentielle Dimension der reformatorischen Grundeinsicht in die Rechtfertigung allein aus Glauben gegenwartsorientiert zur Geltung gebracht.
Auf Anmerkungen wird in den Beiträgen verzichtet, wohl aber werden jeweils knappe Literaturhinweise zu den einzelnen Themen geboten. Die Register (Autorenverzeichnis, Bibelstellenregister, Namenregister und ein Sachregister) tragen dazu bei, dass dieses Buch mit seinen durchweg prägnanten, gut lesbaren und eingän­gigen »Skizzen« weit mehr ist als ein persönliches Ge­burtstagsgeschenk. Auch theologische Forschung und Lehre werden davon profitieren.