Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

Januar/1998

Spalte:

51–55

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Maier, Johann

Titel/Untertitel:

Die Qumran-Essener: Die Texte vom Toten Meer. I: Die Texte der Höhlen 1-3 und 5-11. XXVI, 441 S. II: Die Texte der Höhle 4. VIII, 741 S. III: Einführung, Zeitrechnung, Register und Bibliographie. XV, 477 S.

Verlag:

München-Basel: Reinhardt 1995/96. 8° = UTB für Wissenschaft, 1862/1863/1916. Kart. DM je 49,80. ISBN 3-8252-1862-7, 3-8252-1863-5, 3-8252-1916-X.

Rezensent:

Alexander Maurer

35 Jahre nach Erscheinen der 1. Auflage seiner Übersetzung der bis dahin veröffentlichten Qumrantexte (Die Texte vom Toten Meer, 2 Bde., München, Basel [1960], cf. auch Die Tempelrolle [UTB 829], München, Basel [1978, 21992]) hat Johann Maier eine Gesamtausgabe aller bis 1995 zugänglich gewordenen nichtbiblischen Qumrantexte in deutscher Übersetzung vorgelegt. Die Texte der Höhle 4Q erscheinen wegen ihres Umfangs in einem eigenen Band. Der erste enthält alle übrigen. Auch die Handschriften mit biblischen Texten sind für die einzelnen Höhlen aufgeführt, allerdings nur mit Angabe des erhaltenen Textbestandes (z. B. I, 201-205 [1Q1-13], 270-273 [2Q1-17], II, 13-51 [4Q1-122]). Für alle Handschriften finden sich Informationen zur paläographischen Datierung und Sprache, eine Angabe der verfügbaren Photographien der Fragmente, Publikationsnachweise und neuere Veröffentlichungen. Umfangreich erhaltenen Texten gehen einführende Erläuterungen voran. Bd. III enthält neben Skizzen zur Topographie und Archäologie von Qumran (XIII-XV) eine Einführung in wichtige Bereiche der Qumranforschung (1-160), ein umfassendes Register (161-377) und eine umfangreiche Bibliographie (378-477).

Bd. I enthält zunächst ein einführendes "Vorwort" zur Übersetzung und Datierung der Handschriften, verwendeten Sigla, Schriftverständnis und Kalender der Essener, technischem Vorgehen und Literaturhinweisen (IX-XXIII) sowie ein Abkürzungsverzeichnis (XXIV-XXVI; Bd. II bietet einführend ein Verzeichnis sämtlicher Handschriften aus Höhle 4Q [1-12]).

Den eigentlichen Übersetzungsteil eröffnet eine neugeschaffene Rubrik "0Q = Texte ohne Qumranhöhlen-Nummer" (I, 1-43). Hier findet sich zunächst der Textbestand der mittelalterlichen CD-Handschriften mit dem eingearbeiteten Befund aus entsprechenden Qumranfragmenten (1-37), eine Auflistung aller Fragmente des "Gigantenbuchs" und des "Neuen Jerusalem" aus den verschiedenen Qumranhöhlen (38 f.) sowie eine Tabelle der für jeden einzelnen der 13 Sabbate der "Sabbatopfer-Gesänge" (ShirShab) vorhandenen Fragmente (40 f.) samt dem Textbestand der entsprechenden Masada-Handschrift, in den Parallelbefunde aus 4Q402-404 eingearbeitet sind (41-43). So erhält man zwar ein informatives Gesamtbild des noch Erhaltenen, findet aber die weiteren Texte zum gleichen Werk nur über beide Bände verteilt unter den jeweiligen Höhlen- und Ordnungs-Nummern.

Beispielsweise findet sich der über CD hinausgehende Textbestand der "Damaskusschrift" in Bd. I auf S. 299 und 315 sowie in Bd. II auf S. 217-234 (cf. jetzt: Baumgarten, Joseph M., Qumran Cave 4.XIII. The Damascus Document [4Q266-273] [DJD; XVIII], Oxford 1996). Ähnlich steht es mit den Hodajot-Texten: Bd. I, S. 45-124 bieten 1QHa mit den eingearbeiteten Parallelbefunden der Handschriften 1Q35 und 4Q427-432, die man ansonsten in Bd. I, S. 254 f. bzw. Bd. II, S. 508-519 findet (cf. zum Milh.ama-Material I, 125-156 [1QM], 253 [1Q33], II, 554-570 [4Q491-496] und zur Gemeinderegel I, 166-200 [1QS], 298 [5Q11], II, 203-214 [4Q255-264]).

Bei der Präsentation der Hodajot wird erfreulicherweise nach der gegenüber der editio princeps korrigierten Kolumnenzählung von 1QHa verfahren (Sukenik’s Kol. 1-12 sind jetzt Kol. IX-XX der ursprünglich 28 Kolumnen enthaltenden Schriftrolle). Allerdings ist die Zeilenzählung nicht entsprechend angepaßt (die Sukenik’sche wurde beibehalten), und einzelne Fragmente sind einander nicht präzise zugeordnet worden, was die Zitierfähigkeit der Ausgabe stark einschränkt. So werden bisweilen die Zeilen der Kolumnen dreifach gezählt: In Kol. V (I, 52) finden sich z. B. vor Z. 1 ff. noch Z. 01 ff. und davor wiederum Z. 001 ff., obwohl eine solche Verwirrung unnötig ist. Beispielsweise beginnt der erhaltene Text in Kol. VI (53) in der ursprünglichen Z. 12 (statt: 1), die Z. 01 der Kol. VII ist tatsächlich Z. 11 (56), und auf S. 88 f. gehören Z. 01-03 der Kol. XVI als Z. 40 f. zu Kol. XV (nach Z. 39 [statt: 36]). Die Fragmente A,B,C der Kol. XXII (107 f.) stammen aus einer Kol. von ursprünglich 42 Z. Länge, A aus Z. 5-17 (statt: 1-13), und B (Z. 24-28, statt: 1-5) ergänzt sich mit C (Z. 20-39, statt: 1-20). Ähnliches gilt für Kol. XXIV (110 f., cf. Stegemann, Hartmut, Rekonstruktion der Hodajot. Ursprüngliche Gestalt und kritisch bearbeiteter Text der Hymnenrolle aus Höhle 1 von Qumran, Diss. Heidelberg 1963, Liste der Fragmente von 1QHa und deren Einordnung im Anhang).

Für die Übersetzungen wurden die neuesten Textausgaben herangezogen ­ mit Ausnahme etwa von 11Q18 New Jerusalem, wovon nur ein einziges Fragment geboten wird (I, 369 f., cf. aber I, 38 und García Martínez, Florentino, The last surviving columns of 11QNJ, in: The Scriptures and the Scrolls. FS A. S. van der Woude, hrsg. v. F. García Martínez, A. Hilhorst, C. J. Labuschagne [VT.S; 49], Leiden, New York, Köln 1992, 178-192, Pl. 3-9). Leider führt die Verwendung unwissenschaftlicher Textausgaben an manchen Stellen zu unbefriedigenden Resultaten.

So wird z. B. zu 4Q285 5,4 (II, 243) in Anm. 354 die vom Kontext her nicht mögliche Übersetzung "und sie lassen töten den Fürsten der Gemeinde, den Sproß Davids" mit einem Ausrufezeichen, im Haupttext dagegen die richtige Übersetzung mit einem Fragezeichen versehen. Tatsächlich läßt hier der Fürst der Gemeinde im Verlauf des künftigen endzeitlichen Krieges einen Widersacher töten, und das Fragment spricht keineswegs von der Hinrichtung eines Davididen oder gar ­ wie in der Sensationsliteratur zum Thema Qumran mitunter behauptet wird ­ vom Kreuzestod Jesu. Im Fall des vielbeachteten Briefes MMT (4Q394-399 [II, 361-376]) wird ein Sabbatkalender zwar zum ursprünglichen Textbestand gezählt (als 2. Teil nach dem verlorenen Briefanfang [cf. 361-363]); aber die gleichen Fragmente wurden als 4Q327 (II, 300 f.) schon einmal geboten, dort allerdings ausgehend von einer anderen, unbrauchbaren Textgestalt.

Demgegenüber bereitet es aber auch an vielen Stellen Freude, den aus eigenen Lesungen und Deutungen resultierenden Übertragungen M.s zu folgen: 4Q448 I,7: endlich "Vollkommene" statt "Urtiefe des Meeres" (II, 526, Anm. 524) oder der selten richtig verstandene Übergang von 1QS VII,25 nach VIII,1 (I, 186). Die Übersetzungen sind allerdings manchmal auch zu wörtlich und daher erklärungsbedürftig: Wer sind wohl "Erdenstrauchelnde" (1QH XXVI,8* [I, 113]), und was bedeutet: "Und erleichtere auch nicht dein vorgeschriebenes Gerät" (4Q416 2,II,21 [II, 433])? Constructus-Verbindungen werden sehr oft als zusammengesetzte Substantive übersetzt, so daß etwa die "Söhne des Lichts" nun als "Lichtsöhne" auftreten. Diese Übertragungsweise ist zwar der komplexen Begriffs-Struktur mancher Texte durchaus angemessen, führt aber bei wenig bekannten Ausdrücken zu unverständlichen Konstruktionen wie "Zwischentruppenschlachtreihe" (4Q493 6 [II, 564]) oder "Fasten-übungsbezeugungen" bzw. "Vergehens-Fastenübungen" (II, 646 zu 4Q511 10,4;6).

An vielen Stellen vermißt man eine detailliertere Kommentierung, wie sie M.s Ausgabe von 1960 bot; aber ein analoges Vorgehen hätte angesichts der Materialfülle jeden darstellbaren Rahmen gesprengt. Einige der erfreulicherweise immerhin vorhandenen An- und Bemerkungen müssen allerdings als sachlich nicht nachvollziehbar oder unklar angesprochen werden: So wird in Anm. 136 (I, 31) etwa bestritten (anders aber III, 11), daß es sich bei der in CD XVI,3 f. angesprochenen Schrift um das Jubiläenbuch handelt, obwohl der hebräische Titel des Werkes wörtlich dasteht. Die Gigantenbuch-Handschriften sind zum Teil falsch gezählt (I, 38; 232; 234; 279; 319, II, 144; 699), und das Inhaltsverzeichnis zu Bd. II (V) erweckt den Eindruck, daß 4Q174 und 4Q175 das gleiche Werk repräsentieren, was freilich an Ort und Stelle (II, 102-107; 117-122) korrigiert wird; tatsächlich sind 4Q174 und 4Q177 (nicht 4Q175!) Handschriften desselben Werkes. Ein möglicherweise weiteres Exemplar (4Q178) wird auf S. 122 Catenaa genannt, was aber der ältere Titel von 4Q177 ist (117; unter 4Q178 sind unklassifizierte Fragmente gesammelt). Und bei 4Q183 (129) wird nicht auf die Möglichkeit hingewiesen, daß es sich wie bei 4Q182 auch (128 f.) um ein weiteres Exemplar dieses "Midrasch zur Eschatologie" handeln könnte.

Undenkbar scheint ferner, daß ein so versierter Interpret wie M. Begriffe wie "alphabetisches Zeilenakrostichon" oder "alphabetisches Verszeilen-akrostichon" (I, 336 f.) zu verantworten hat. Hier und an anderen Stellen hätte das Lektorat tätig werden und eine sorgfältige Korrektur auch die Druckfehlerzahl verringern müssen. Die interessanten Überlegungen M.s zum Offenbarungs- und Torahverständnis sind so weitreichend (cf. I, XIV; III, 13-15, Klassifizierungen wie "torahtheologischer Text" [4Q185, II, 133] und II, 361: "Entgegen vorherrschender Gewohnheit sollte man daher die ’Torah’ der Qumrantexte nicht mit dem Pentateuch und dessen ’Auslegung’ gleichsetzen."), daß sie auch hier eine eingehende Behandlung verdienten (cf. Maier, Johann, Aktuelle Probleme der Qumranforschung, in: Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft für Judaistische Forschung, Beiheft zu Judaica 3, Zürich 1994, 14-33). In diese Richtung gehende Erwartungen an den dritten Band der Ausgabe werden aber weitgehend enttäuscht.

Die Einführung zu Bd. III enthält knappe Angaben zu den Fundumständen und zur Archäologie (III, 1-9). Entgegen der Einschätzung M.s (III, 5) ist allerdings die Entfernung des Hauptfriedhofs von der Qumransiedlung durchaus nicht ungewöhnlich, wird doch auch hier der mischnische Mindestabstand von 50 Ellen (ca. 22,4 Meter) für Aas, Gräber und Gerbereien von einer Siedlung reichlich eingehalten (cf. Mischna Baba Batra II,9 und Steckoll, Solomon H., Preliminary Excavation Report in the Qumran Cemetery, in: RdQ 6, 1967-69, S. 323-344, insbesondere S. 327-329).

Bemerkungen zur Bedeutung der biblischen Handschriften und zu den unterschiedlichen Textgattungen (III, 9-19) aus den Qumranfunden gehen einem Abschnitt über die historische Einordnung der Qumrantexte bzw. der Essener voran (III, 19-47): Ein detaillierter chronologischer Überblick (III, 22-47) verfolgt die religionspolitische Entwicklung von der Zeit Alexanders des Großen bis zum ersten Jüdischen Krieg. Darin werden alle wichtigen Ereignisse mit möglichst präzisen Daten in einer Liste genannt. Die folgenden Ausführungen über "Die Gemeinschaft hinter den Schriftrollen vom Toten Meer" und "Die Qumrantexte und die Essener" (III, 47-51) wünschte man sich allerdings etwas ausführlicher.

Den Hauptteil der Darstellung des dritten Bandes bilden eingehende Erläuterungen zur Frage des Kalenders und der Chronologie (III, 52-160). M. betont zu Recht die Vorzüge eines 364-Tage-Kalenders für die Rotation der Priesterdienstabteilungen (1Chr 24) im Kultjahr bei gleichzeitiger Vermeidung eines Zusammentreffens von Sabbaten und Festtagen, das bei einer nicht durch sieben teilbaren Zahl von Kalenderjahrestagen unausweichlich wird. Zur Veranschaulichung dieses Zyklus, der nach Ablauf von 6 Jahren von neuem beginnt, sind Tabellen beigegeben (III, 55-86, übersichtlicher bei: Albani, Matthias, Astronomie und Schöpfungsglaube: Untersuchungen zum astronomischen Henochbuch [WMANT; 68], Neukirchen-Vluyn 1994, 368 und Glessmer, Uwe, Antike und moderne Auslegungen des Sintflutberichtes Gen 6-8 und der Qumran-Pesher 4Q252, in: Theologische Fakultät Leipzig. Forschungsstelle Judentum. Mitteilungen und Beiträge 6, 1993, 3-79, vor allem 54-79).

Leider verwendet M. hier weiterhin die "babylonischen" Monatsnamen des rabbinischen und heutigen jüdischen Kalenders, die den Kalendertexten aus den Qumranfunden fremd sind. Eine Interkalation, um dieses kultische Jahr mit dem Sonnenjahr in Übereinstimmung zu bringen, nimmt M. mit guten Gründen nicht an (III, 123-130). M.s Versuch einer Anbindung der relativen an die absolute Chronologie (III, 130-139) ist allerdings in einem wesentlichen Punkt nicht überzeugend: Zur Datierung der Gemeinschaftsgründung sind die 390 Jahre aus CD I,5 f. zwar sicherlich von 587/586 v. Chr. als dem Datum der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar an zu zählen und weitere 20 Jahre (CD I,10) hinzuzurechnen; allerdings gelangt man damit nur scheinbar in das Jahr 177/176 v. Chr., denn darüberhinaus sind noch weitere 26/27 Jahre hinzuzurechnen, um die die Chronologie der Damaskusschrift (ähnlich der des Demetrios oder des syrBar) kürzer ist als unsere (cf. Laato, Anti, The Chronology in the Damascus Document of Qumran, in: RdQ 15, 1992, 605-607, und Steudel, Annette, ’hryt hymym in the Texts from Qumran, in: RdQ 16, 1993-1995, 225-246, besonders 237). Die Gründung der Gemeinschaft, die hinter der Damaskusschrift stand, dürfte sich also erst gegen 150 v. Chr. vollzogen haben. Daraus ergeben sich dann weitere Konsequenzen für die Endzeitberechnungen der Essener.

Das umfassende Register wird allen, die sich mit Qumrantexten befassen, eine unschätzbare Hilfe sein. Ein Stellenregister (III, 161-182) bietet zunächst alle Zitationen und Verwendungen autoritativer, vornehmlich biblischer Texte (cf. zum Textbestand der Bibelhandschriften selbst jetzt: Ulrich, Eugene C., An Index of the Passages in the Biblical Manuscripts from the Judean Desert [Genesis-Kings], in: Dead Sea Discoveries 1, 1994, 113-129, [Part 2: Isaiah-Chronicles], in: Dead Sea Discoveries 2, 1995, 86-107).

Zu streichen sind hier die Einträge auf S. 179 "Baruch 4Q570(?)", eine auf einem Schreibfehler beruhende Angabe in: Reed, Stephen A., Lundberg, Marilyn J., The Dead Sea Scrolls on Microfiche: A Comprehensive Facsimile Edition of the Texts from the Judean Desert, Inventory List of Photographs, Leiden, New York, Köln 1993, S. 16 zu PAM 40.624 (das entsprechende Fragment ist mit seinem Henochtext längst identifiziert), sowie auf S. 182 "Neues Testament(?) s. zu 7Q", da allen auch in jüngster Zeit wiederholten unwissenschaftlichen Versuchen zum Trotz bisher kein Fragment eines neutestamentlichen Textes unter den Qumranfunden identifiziert wurde. Auf 4Q76 XIIa sei an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen, liegt doch damit eine hebräische Handschrift (nicht: griechische, so II, 38; III, 9; 173) des Zwölfprophetenbuches von besonderem Interesse vor, da sie die einzige mit einer gegenüber der üblichen divergierenden Reihenfolge der Kleinen Propheten ist (cf. Steck, Odil Hannes, Zur Abfolge Maleachi ­ Jona in 4Q76 [4QXIIa], in: ZNAW 108, 1996, 249-253).

Das "Wort- und Begriffsregister" (III, 183-370) bietet ­ obwohl als "Auswahl" bezeichnet ­ eine unerschöpfliche Fülle an Verweisworten, von "Aaron" über "Glatze" und "Maulwurf" bis "Zyklus". Ausgesprochen vorteilhaft ist, daß die Verweise auf die Belegstellen in den Texten selbst gegeben werden und nicht etwa auf die Seitenzahlen dieser Ausgabe. Dadurch wird dem Benutzer ermöglicht, die Texte sofort auch in anderen (etwa hebräischen oder aramäischen) Textausgaben nachzuschlagen. Mit den Zahlenangaben (III, 371-377; Bruchzahlen, die kleiner als eins sind, finden sich im Wortregister) schließt der Registerteil und mit der Bibliographie der gesamte Band (III, 378-477, cf. nun auch García Martínez, Florentino, Donald W. Parry, A Bibliography of the Finds in the Desert of Judah 1970-95 [STDJ; XIX], Leiden, New York, Köln 1996).

Der Gesamteindruck dieser drei Bände ist erfreulich, liegen doch nun zum ersten Mal mit Ausnahme weniger Texte, für die noch keine Editionen zur Verfügung standen, sämtliche Qumrantexte in deutscher Übersetzung vor. Getrübt wird dieser positive Eindruck nur durch vergleichsweise geringe Mängel. Leider vermißt man freilich auch hier wieder eine Übersetzung der Essener-Texte von Philo Alexandrinus, Flavius Josephus und Plinius dem Älteren (cf. hingegen Dupont-Sommer, André, Die essenischen Schriften vom Toten Meer, Tübingen 1960, 24-43). Abschließend wünscht man diesem imposanten Werk in unumwundener Anerkennung der staunenswerten Leistung des Vf.s, die keine Quisquilie eines Rezensenten schmälern kann, zugleich zweierlei: eine weite Verbreitung und eine baldige, gründlich überarbeitete Neuauflage.