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Ausgabe: | Februar/1998 |
Spalte: | 206 f |
Kategorie: | Praktische Theologie |
Autor/Hrsg.: | Hempelmann, Heinzpeter |
Titel/Untertitel: | Wahrheit ohne Toleranz Toleranz ohne Wahrheit? Chancen und Grenzen des Dialogs mit Andersgläubigen. |
Verlag: | Wuppertal-Zürich: Brockhaus 1995. 71 S., 8 Farbtaf. 8° = TVG-Orientierung. ISBN 3-417-29068-6. |
Rezensent: | Eberhard Winkler |
Gegen die postmodernen Mißverständnisse von Toleranz setzt H. vier Verzichtserklärungen als Bedingungen für interreligiösen Dialog.
Zu verzichten ist 1. auf den "Gottesstandpunkt", der die subjektive Begrenztheit und notwendige Gebundenheit des eigenen Standpunktes meint durch abstrakte Vor-Klärungen von Dialog, Wahrheit und Religion überwinden zu können; 2. auf Dialogregeln, die von vornherein den Partner bevormunden, indem man ihm eigene Voraussetzungen unterstellt (z. B. daß sich in allen Religionen derselbe und eine Gott offenbare) oder den vorhandenen Dissens nicht anerkennt. 3. ist "auf das Feindbild von den Feindbildern zu verzichten und eine Angst vor dem Fremden zu bewältigen, die im Endeffekt das Fremde nicht mehr fremd, das andere nicht mehr anders sein lassen kann und will", und 4. ist "auf einen unreflektierten Toleranz-Begriff zu verzichten", weil "es nur weiterhilft, wenn zwischen Person und Verhalten, Liebe und Wahrheit, Person-Toleranz und Sach-Toleranz unterschieden wird". Interreligiöser Dialog muß eine Begegnung von Menschen sein, die ihre unterschiedlichen Positionen klar darstellen und ertragen mit absoluter Persontoleranz und unbedingter Intoleranz in der Sache.