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Ausgabe:

Februar/2007

Spalte:

207-208

Kategorie:

Systematische Theologie: Ethik

Autor/Hrsg.:

Veith, Werner, u. Christoph Hübenthal [Hrsg.]:

Titel/Untertitel:

Macht und Ohnmacht. Konzeptionelle und kontextuelle Erkundungen.

Verlag:

M. Beiträgen v. M. Babo, E. Bohlken, J. Clausen, J. J. Frühbauer, Ch. Hübenthal, S. Kurzke-Maasmeier, Ch. Mandry, M. Reder, K. Oostenryck, K. Petter, W. Veith u. H. Wulsdorf. Münster: Aschendorf 2005. 224 S. gr.8° = Forum Sozialethik, 1. Kart. EUR 19,80. ISBN 3-402-00570-0.

Rezensent:

I. U. D.

Macht und Ohnmacht sind zentrale, aber auffällig selten ausführlich behandelte Themen der Sozialethik. Der vorliegende Band versucht dem abzuhelfen. Er gibt zum großen Teil Beiträge einer Tagung vom 6.­8. September 2004 wieder, in der eine neue Reihe Forum Sozialethik im Aschendorff Verlag Münster aus der Taufe gehoben wurde, die ebenfalls von W. Veith und C. Hübenthal verantwortet wird. Die Themen des Bandes sind weit gespannt und nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. In einem ersten Teil Konzeptionelle Erkundungen wird das Thema anthropologisch (W. Veith), typologisch (Chr. Hübenthal), phänomenologisch (Chr. Mandry) und ­ mit auffälliger, aber nicht reflektierter Wendung von Macht zur Gewalt ­ ethisch (S. Kurzke-Maasmeier) untersucht. Ein zweiter Teil konzentriert sich auf Politische Kontexte und untersucht die Macht der Eliten (E. Bohlke), Macht in globalen Vernetzungen (M. Reder), die Machtpolitik der USA (J. J. Frühbauer) und die Macht des Staates gegen die Ohnmacht der Rechtlosen in der Asylpolitik (M. Babo). In einem letzten Teil Kirchliche und Gesellschaftliche Kontexte geht es um die Machtverteilung in der katholischen Kirche (K. Oostenryck), das Projekt ðNachhaltige BankÐ (H. Wulsdorf), die Leiblichkeit als Machtinstrument im Wellness-Diskurs (K. Petter) und um Machtprobleme in der Technikfolgenabschätzung (J. Claussen).

Der Blumenstrauß der Themen könnte kaum bunter sein. Insgesamt hätte dem Band eine präzisere Reflexion auf die Sprach- und Begriffsprobleme des Themas gut getan. Dafür gibt es im ersten Teil zwar einige Ansätze, aber sie werden in den folgenden Beiträgen nur unzureichend berücksichtigt. Dem Band ist ein Personen-, aber kein Sachregister beigegeben.