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Ausgabe:

April/1998

Spalte:

335 f

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Fahlbusch, E., u. a

Titel/Untertitel:

Evangelisches Kirchenlexikon. Internationale theologische Enzyklopädie. Bd 5: Register. 3. neugef. Aufl.

Verlag:

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1997. XLVI, 1332 Sp. 4°. Geb. Sub.DM 286,­. ISBN 3-525-50142-0.

Rezensent:

Eberhard Winkler

Das Opus Magnum ist nun durch den Registerband vervollständigt. Die Hauptteile sind der biographische Index, herausgegeben von M. Greschat, und das Sach- und Begriffsregister, herausgegeben von E. Fahlbusch. Der Band enthält viel mehr als die üblichen Register. Die Indices erschließen nicht nur das reiche Material der übrigen vier Bände, sondern ergänzen es auch in mehrfacher Hinsicht. Das biographische Register bringt die in den vier Bänden generell ausgesparten Artikel zu Personen. So finden sich im Band 3 Artikel über Lutherforschung, Lutherische Kirchen, Luthers Theologie usw., während der biographische Artikel dem Index zugeordnet ist. Bei Luther fällt auf, daß die Liste der Verweisstichworte länger ist als der eigentliche biographische Teil. Luthers überragende Bedeutung hätte gewiß bei aller notwendigen Kürze etwas mehr Platz für seine Biographie gerechtfertigt.

Die Zahl der Verweisstichworte erlaubt jeweils einen Rückschluß auf die Bedeutung der betreffenden Personen für das Gesamtwerk und damit auch für die gegenwärtige Theologie im Weltmaßstab, denn eine der Stärken des EKL liegt in seiner ökumenischen Orientierung. Lebende Personen wurden bis etwa zum Geburtsjahr 1930 berücksichtigt, aus der internationalen Ökumene auch einige Jüngere.

Das Sach- und Begriffsregister bietet eine Fülle zusätzlicher Informationen. Die zahlreichen Artikel über Länder wurden weitergeführt, so daß z. B. für Zaire bereits Kabila als der neue Machthaber seit dem Frühjahr 1997 erwähnt ist. Vielleicht noch wertvoller ist, daß das Register sich als theologisches Fremdwörterbuch nutzen läßt. Fremdsprachige Fachausdrücke werden übersetzt und oft auch kurz erklärt. Beispielsweise wird mit einem Satz erläutert, was Fideismus bedeutet, und es werden die Komposita des Glaubensbegriffs von der fides acquisita bis zur fides specialis mit jeweiliger Übersetzung aufgezählt. Zu vielen Stichworten bringt das Register knappe Erläuterungen, und zusätzlich werden die Verweisstichworte genannt.

Der weltweiten ökumenischen Orientierung des Gesamtwerks entspricht das ebenfalls von Fahlbusch herausgegebene Kirchenverzeichnis. Die Zahl der Verweise erlaubt auch hier interessante Rückschlüsse. So läßt sich bei der "Church of the Nazarene" schnell erkennen, daß sie in zahlreichen Artikeln besonders über lateinamerikanische und asiatische Länder erwähnt wurde und somit bedeutsam ist. Ebenso läßt die Zahl der Verweise zu den Stichworten "Pfingstkirchen" und "Unabhängige Kirchen" auf deren gewachsene Bedeutung schließen.

Natürlich enthält der Band außer den Abkürzungsverzeichnissen und einigen Corrigenda das Verzeichnis der mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen Ländern und Konfessionen. Den Herausgebern und allen im Verlag an diesem Werk Beteiligten ist dafür zu danken, daß sie uns eine so umfassende und sachkundige Orientierungshilfe für die unüberschaubare theologische und kirchliche Landschaft der Gegenwart zugänglich gemacht haben.