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Ausgabe:

April/2005

Spalte:

445

Kategorie:

Philosophie, Religionsphilosophie

Autor/Hrsg.:

Berndt, Rainer [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Vernünftig.

Verlag:

Würzburg: Echter 2003. 378 S. gr.8 = Religion in der Moderne, 12. Kart. Euro 24,50. ISBN 3-429-02562-1.

Rezensent:

Friederike Nüssel

Anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens hat die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen eine Internationale Wissenschaftliche Tagung zu Ansätzen gegenwärtiger Religionsphilosophie veranstaltet. Der angezeigte Band dokumentiert in einem ersten Teil die religionsphilosophische und theologische Diskussion auf der Tagung, in einem zweiten Teil werden philosophisch-theologische Einzeluntersuchungen geboten. Den Ausgangspunkt bietet die Beobachtung eines erneuerten Interesses der Philosophie an religiösen Phänomenen (vgl. Vorwort).

Die religionsphilosophischen Überlegungen im Diskussionsteil von C. Stephen Evans zu einem reasonable fideism, von Paul Valadier SJ zur Religion in der Moderne und von Friedo Ricken SJ zum Verhältnis von Metaphysik und Religion werden repliziert von Armin Kreiner, Michael Sievernich SJ und Medard Kehl SJ. Auf die theologischen Diskussionsbeiträge zu "Text und Denken" von Dieter Böhler SJ, zur Sozialethik im Zeitalter der Beschleunigung von Hans-Joachim Höhn, zu "Theologie der Schöpfung und Naturwissenschaften am Beginn des 21. Jahrhunderts" von Juan A. Martínez Camino und über "Sakramente als Ausdruck christlichen Glaubens" von Hansjürgen Verweyen antworten Henri de Ternay SJ, Mechthild Dreyer, Hans-Dieter Mutschler und Jörg Splett.

Im zweiten Teil des Bandes geht es in den Beiträgen von Ralf M. W. Stammberger und Rainer Berndt SJ zunächst um eine historische Orientierung über die Bedeutung der Geschichte für Glaube und Theologie. Günter Kruck reflektiert sodann im Rekurs auf Gianni Vattimos Konzept der schwachen Ontologie die Resistenz metaphysischer Fragen, Hans-Ludwig Ollig SJ untersucht die Stellung zur Religion bei Jürgen Habermas und Heinrich Watzka SJ erörtert die Frage, ob der, der an Gott glaubt, auch glaubt, dass Gott existiere. Robert Audi betrachtet schließlich das christliche Verständnis von Glaube und Liebe in philosophischer Perspektive, und Reiner Wimmer stellt philosophische Erwägungen zu monotheistischer Religiosität an.