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Ausgabe:

März/2005

Spalte:

231–246

Kategorie:

Aufsätze

Autor/Hrsg.:

Grundmann, Christoffer H.

Titel/Untertitel:

Heilung als Thema der Theologie

I. Zur theologiegeschichtlichen Orientierung

Obwohl ein biblisches Thema und sowohl für die Ausbreitung des frühen Christentums1 als auch für die Popularfrömmigkeit von großer Bedeutung,2 ist Heilung ein nach wie vor marginalisierter Topos der etablierten Theologie. Zwar hat es in der neueren Theologiegeschichte auch in Deutschland immer wieder Einzelne gegeben, die sich dem Thema gestellt haben, allen voran P. Tillich3 und A. Köberle4 auf protestantischer sowie B. Häring5 und E. Bizer6 auf katholischer Seite. Aber allgemeine, selbstverständliche Akzeptanz hat Heilung als Thema der Theologie bislang nicht gefunden, und das, obgleich schon seit Mitte des 19. Jh.s im Zusammenhang mit der in Nordamerika entstehenden Glaubensheilungsbewegung und dem Wirken Johann Christoph Blumhardts auf dieses Desiderat aufmerksam gemacht wurde.7 Der Preis für diese Ignoranz war entsprechend hoch; denn in dem Maße, in dem die Schultheologie die theologisch oft gewiss dürftigen Abhandlungen und unbedarft-einfältigen Äußerungen jener Kreise über Heilung, Heilungsvollmacht und den Heilungsauftrag ignorierte, in dem gleichen Maße wuchsen deren Sendungsbewusstsein und Sonderungsbestrebungen. Das blockierte das so notwendige Gespräch zwischen akademischer Theologie und populärer Heilungsbewegung nachhaltig. Leider verhallte auch Karl Barths mit Bezug auf den älteren Blumhardt formuliertes Monitum ungehört: "[D]ie akademisch betriebene Theologie [hat] nun einmal sachlich und historisch von ihrem Gegenstand her eine Grenze ..., wo sie, wenn sie nicht unsachlich werden will, unakademisch werden muß. ... Geht es doch in der Theologie um den Gegenstand, der auf Grund seiner Selbstoffenbarung, sonst aber nicht theoretisierbar ist. Diese Grenze seiner Theoretisierbarkeit muß in der Theologie selbst sichtbar werden darin, daß sie sich auf ihre akademische Haltung nicht versteift, daß sie nicht um jeden Preis und nicht bis zuletzt schulgerecht sein will ... Allzu oft ist ja gerade an diesen Grenzen der Theologie als Wissenschaft Entscheidendes erkannt und gesagt worden."8

In der gegenwärtigen theologischen Diskussion wird das Gespräch über Heilung, das für die biblisch-exegetischen Fächer und die Pastoraltheologie zumindest potentiell immer gegeben war, namentlich von Theologen und Kirchen des Südens angemahnt, für die Heilungserfahrungen integraler Bestandteil ihrer Lebenswelt sind.9 Doch da die von der europäischen Geistesgeschichte bestimmte Art und Weise Theologie zu treiben Heilung bislang allgemein eher vernachlässigt denn thematisiert hat, führt der geforderte Dialog in große Verlegenheit, eine Verlegenheit, die als schmerzlich, weil als Nichtverstehen erfahren wird. Immerhin haben ökumenische Weltorganisationen wie der Lutherische Weltbund (LWB) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) oder auch ökumenische wissenschaftliche Vereinigungen wie z. B. die International Association of Mission Studies (IAMS) mittlerweile realisiert, dass sie entsprechende Foren für den sachbezogenen Diskurs bereitzustellen haben, wollen sie ihrem Mandat für und ihrem Anspruch auf Ökumenizität auch weiterhin tatsächlich gerecht werden.10

Allen, die sich auf ein solches Gespräch einlassen, wird dabei rasch deutlich, dass sie ihr bisheriges Verständnis von Theologie zu revidieren haben, da es nicht mehr nur um die argumentative Profilierung rationaler Lehrsätze vor dem Hintergrund spezifischer Traditionen des Glaubens geht, sondern um die verstehende Kommunikation über relevante Wirklichkeitserfahrungen im Horizont christlicher Weltdeutung, die das Ganze der Theologie betreffen und nicht nur einen Teilaspekt. Damit bestätigt sich auch für die Beschäftigung mit dem Thema Heilung das, was Trutz Rendtorff seinerzeit mit Blick auf die programmatische Gründung der Ecumenical Association of Third World Theologians (EATWOT) 1976 in Daressalam, Tansania,11 formulierte: "Die europäische Theologie hat heute die Einsicht zu verarbeiten, daß es gerade die Dimension einst sogenannter nichttheologischer Faktoren ist, in denen sich die erregendsten und bedeutungsvollsten theologischen Einsichten vollziehen. ... Eine Konzentration der theologischen Reflexion auf das, was alleine und rein theologisch in einem historisch oder dogmatisch identifizierbaren Sinne ist, führt ... zu einer Reduktion der Theologie auf eine ängstliche Identitätssuche, sie kann auch in eine sterile Bedeutungslosigkeit münden. ... [D]ie theologische Verantwortung muß dazu führen, in der Erfahrung der Wirklichkeit die theologische Dimension aller Wirklichkeit zu formulieren und zu bezeugen"; denn "[n]eue Fragen und neue Gestalten der Theologie entstehen durch neue Erfahrung von Wirklichkeit. Und nur in solcher Begegnung mit Wirklichkeit kann die Theologie auch bezeugen und formulieren, was es mit der Wirklichkeit Gottes auf sich hat."12

Heute gebietet die ökumenische, interkulturelle Gemeinschaft der christlichen Kirche, die in ihr präsenten Wirklichkeitserfahrungen wie z. B. Heilungen, die das charakteristische Merkmal vieler Unabhängiger Kirchen und Bewegungen sind,13 theologisch ernst zu nehmen. Es geht also nicht mehr um die optionale Beschäftigung mit einem Exotenthema, sondern um die Relevanz christlicher Theologie, aktualisiert doch das ökumenische Miteinander lediglich eine jener Erfahrungswirklichkeiten, die zwar seit neutestamentlichen Zeiten auch innerhalb der christlichen Kirche bezeugt sind, die aber von einer sich ausschließlich rational verstehenden, historisch-kritisch argumentierenden Theologie für lange Zeit in die Latenz abgedrängt wurden. Der folgende Überblick über neuere theologische Literatur zum Thema intendiert neben der allgemeinen Information daher auch die Ermöglichung einer eigenen kritischen Beurteilung dieser Sachlage.

II. Neuere theologische Literatur zu Heilung

Wie jeder andere, so beruht auch dieser Literaturüberblick auf folgenreichen Vorentscheidungen, deren wichtigste hier zumindest kurz genannt werden sollen. Da Heilung kein akademischer Gegenstand ist und Wunderheilungen immer wieder das Interesse der Massen finden (Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind!), gibt es eine Fülle entsprechender Veröffentlichungen im Bereich der grauen Literatur, die hier allerdings un-berücksichtigt bleiben sollen, obwohl wegen fließender Über- gänge die Grenzen nicht immer klar zu ziehen sind. Auch konnte weder auf Studien zur Wunder-Problematik als solcher eingegangen werden noch fanden Aufsätze oder Publikationen interdisziplinären Zuschnitts im größeren Umfang Aufnahme.14 Das hätte zu einer den vorgegebenen Rahmen weit überschreitenden Materialanhäufung geführt. Das bedeutet aber zugleich, dass das Folgende keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, sondern durch jeweilige Spezialbibliographien zu komplettieren ist, die jedoch anhand teils sehr umfangreicher Literaturangaben in manchen der angeführten Werke unschwer erstellt werden können. Eine weitere Beschränkung ist mit der hauptsächlichen, freilich nicht ausschließlichen Konzentration auf deutschsprachiges Material theologischer Verfasser gegeben; im englischsprachigen Bereich liegen die Dinge anders, da zum einen die Glaubensheilungsbewegung eine wesentlich nordamerikanisch-angelsächsische Erscheinung war und zum anderen die anglikanische Kirche schon recht früh das Ministry of Healing offiziell institutionalisierte, was eine weit umfangreichere Heilungsliteratur hervorbrachte.15

Schließlich ist auch über die Bestimmung des Zeitpunktes der Abgrenzung der neueren von der älteren Literatur Rechenschaft zu geben. Als terminus a quo wurde 1970 gewählt, weil in den vorausgegangenen Jahrzehnten sachbezogene Monographien nur sehr vereinzelt erschienen und das Thema hauptsächlich in kleineren Studien abgehandelt wurde, von denen einige aber nach wie vor wegweisend sind.16 Erst in den 70er Jahren, beginnend 1970 mit Die Wunder Jesu im Markusevangelium von K. Kertelge17 und Evangelische Pastoralmedizin - Grundlegung der heilenden Seelsorge von A. Allwohn18 sowie dem Beitrag von F. Hahn Heilung und Heil aus der Sicht des Neuen Testaments19, ist ein deutliches und stetiges Anwachsen des Interesses am Thema in den verschiedenen theologischen Disziplinen festzustellen. Die aus diesem Interesse hervorgegangene Literatur wird der Übersichtlichkeit wegen je-weils den Fachdisziplinen zugeordnet, wobei selbständige Publikationen in der Regel vor Fest- oder Zeitschriftenartikel zu stehen kommen. Dem Ganzen ist eine Sektion über wichtige interdisziplinäre Sammelwerke, Themenhefte und offizielle Stellungnahmen vorangestellt.

1. Allgemeine Sammelwerke, Themenhefte
und offizielle Stellungnahmen zu Heilung

Unter dem nicht sehr aussagekräftigen Thema Ärztlicher Dienst weltweit erschien 1974 eine substantielle Kompilation von 25 Beiträge[n] über Heil und Heilung in unserer Zeit, wie der Untertitel preisgibt.20 In dieser Anthologie von Referaten, die im Rahmen interdisziplinärer Studienseminare von Medizinern und Theologen am Deutschen Institut für ärztliche Mission in Tübingen gehalten wurden, stößt man unvermutet auf höchst aufschlussreiche Texte zur Sache, u. a. von A. Köberle, W. Andersen, C. Westermann, C. Barth, F. Hahn, E. Käsemann, H. Bürkle, H.-W. Gensichen und H.-J. Becken. Frucht interdisziplinärer Kooperation ist auch der in der Schweiz 1990 (zugleich in Freiburg und Zürich) in der Reihe Weltanschauungen im Gespräch erschienene Band Heilen, was verwundet ist - Heilkunst zwischen alternativer Medizin und göttlichem Geist, mit umfangreichen Studien des Neutestamentlers S.-M. Wittschier, des Luzerner Alttestamentlers I. Meyer und des Ökumene- und Missionswissenschaftlers W. Hollenweger. Bemerkenswerte neuere Reflexionen und Studien internationaler Autoren überwiegend katholischer Provenienz wie z. B. E. de Rosny, J. Delumeau, E. Biser, G. Greshake und M. Schoffeeleers zu Krankheit und Heilung finden sich im gleichnamigen Themenheft von Concilium, 34. Jg., November 1998. Aber auch in einigen der populärwissenschaftlich orientierten Veröffentlichungen von Akademietagungen, wie z. B. Hilft Glaube heilen?,21 Religion und Gesundheit,22 oder Dein Glaube hat Dir geholfen - Vom Verhältnis von Glaube und Heilung,23 findet man wertvolles und grundsätzliches Material zur Themenerörterung.

An wichtigen offiziellen Stellungnahmen zum Heilungsauftrag und dem Umgang mit Heilungsphänomenen seien das Wort des Hauptvorstandes der Deutschen Evangelischen Allianz zur Frage von Krankheit und Heilung aus biblischer Sicht genannt, das 1989 veröffentlicht wurde,24 sowie die Instruktion über die Gebete um Heilung durch Gott der päpstlichen Kongregation für die Glaubenslehre vom 14.9.200025 und der im gleichen Jahr von der Church of England publizierte umfangreiche Bericht A Time to Heal - A Contribution Towards the Healing Ministry, dem auch ein praktisch orientiertes Handbuch gleichen Titels beigegeben wurde.26

2. Heilung als Forschungsgegenstand
biblisch-exegetischer Fächer

Altes Testament: Die 1973 erschienene Habilitationsschrift von K. Seybold über Das Gebet des Kranken im Alten Testament - Untersuchungen zur Bestimmung und Zuordnung der Krankheits- und Heilungspsalmen27 stellte neben der bereits 1947 zum ersten Mal erschienenen, aber 1987 und 1997 erneut herausgegebenen Studie Die Errettung vom Tode- Leben und Tod in den Klage- und Dankliedern des Alten Testaments von Ch. Barth28 für lange Zeit die bedeutungsvollste Monographie in dieser Disziplin dar, der erst 1992 eine weitere, bei David Flusser in Fribourg entstandene Arbeit über Healing in the Second Tempel Period von L. P. Hogan zur Seite gestellt wurde.29 K. Seybold war es auch, der 1978 zusammen mit U. B. Müller den mittlerweile zum Standardwerk avancierten Band über Krankheit und Heilung in der Bibel besorgte.30 Bemerkenswerte Aufsätze dieser Zeit sind S. J. Noorda, Illness and Sin, Forgiving and Healing. The Connection of Medical Treatment and Religious Beliefs in Ben Sira 38,1-15 (1979),31 H. Niehr, JHWH als Arzt. Herkunft und Geschichte einer alttestamentlichen Gottesprädikation (1991)32 und A. Schmitt, Heilung und Leben nach Weish. 16,5-14 vor dem Hintergrund der hellenistischen Zeit (2001).33

Neues Testament: Da die Evangelien und die Apostelgeschichte von zahlreichen Heilungswundern Jesu und der Apostel erzählen und mit Jak5,13-18 eine frühchristliche Gemeindeordnung zum Umgang mit Krankheit gegeben ist, die auch Paulus in 1Kor 12,9 zu kennen scheint, ist die neutestamentliche Wissenschaft von jeher herausgefordert gewesen, sich mit dem Phänomen auseinander zu setzen. Über die thematische wie motivische Behandlung von Krankheit und Heilung in der neutestamentlichen Forschung des 20. Jahrhunderts gibt die bislang unveröffentlichte Dissertation von G. von der Goltz (Erlangen 1998) umfassend Auskunft. Im vorliegenden Zusammenhang soll deshalb nur neben der bereits erwähnten Studie von K. Kertelge und der Habilitationsschrift von G. Theißen Urchristliche Wundergeschichten - Ein Beitrag zur formgeschichtlichen Erforschung der synoptischen Evangelien (Gütersloh 1974) auf die wichtigsten neueren Monographien hingewiesen werden, wie auf D.-A. Koch, Die Bedeutung der Wundererzählungen für die Christologie des Markusevangeliums (BZNW 42, Berlin 1975), die 1977 von O. Betz zusammen mit W. Grimm besorgte Publikation Wesen und Wirklichkeit der Wunder Jesu - Heilungen, Rettungen, Zeichen, Aufleuchtungen,34 sowie die im gleichen Jahr erschienene Arbeit von U. Busse Die Wunder des Propheten Jesus - Die Rezeption, Komposition und Interpretation der Wundertradition im Evangelium des Lukas.35 1980 veröffentlichte der schottische Arzt und Theologe J. Wilkinson Health and Healing - Studies in New Testament Principles and Practice in Edinburgh, der er Jahre später The Bible and Healing - A medical and theological commentary36 folgen ließ. 1985 erschien der Übersichtsartikel Heilung/ Heilungen I - Neues Testament von O. Betz in der TRE37 und 1987 die Studie Heilung und Verkündigung - Das Verständnis der Heilung und ihres Verhältnisses zur Verkündigung bei Jesus und in der ältesten Kirche des Dänen H. K. Nielsen.38 Seit den 90er Jahren aber ist geradezu eine Flut von Arbeiten zu den Themenbereichen Jesus als (Wunder-)Heiler, neutestamentliche Heilungsgeschichten und Paulus als Wundertäter erschienen, deren meiste allerdings in Englisch abgefasst sind.39 Immerhin können mit Der messianische Heiler - Eine redaktions- und religionsgeschichtliche Studie zu den Exorzismen im Matthäusevangelium von D.Trunk (Herders biblische Studien 3, Freiburg i. Br.-Basel-Wien 1994),40 Ch. Welcks Erzählte Zeichen - Die Wundergeschichten des Johannesevangeliums literarisch untersucht, mit einem Ausblick auf Joh 21 (WUNT Reihe 2, 69, Tübingen 1994), B. Kollmanns Jesus und die Christen als Wundertäter - Studien zu Magie, Medizin und Schamanismus in Antike und Christentum (FRLANT 170, Göttingen 1996), M. Reins Die Heilung des Blindgeborenen (Joh 9) - Tradition und Redaktion (WUNT Reihe 2, 73, Tübingen 1995), S. Schreibers Paulus als Wundertäter - Redaktionsgeschichtliche Untersuchungen zur Apostelgeschichte und den authentischen Paulusbriefen (BZNW 79, Berlin-New York 1996) und S. Alkiers Wunder und Wirklichkeit in den Briefen des Apostels Paulus - Ein Beitrag zu einem Wunderverständnis jenseits von Entmythologisierung und Rehistorisierung (WUNT 134, Tübingen 2001) auch sechs umfangreiche, wichtige deutschsprachige Beiträge aus dieser Zeit angeführt werden.

3. Heilung als Forschungsgegenstand
der Kirchengeschichte

Neuere kirchengeschichtliche Arbeiten zum Thema Heilung in deutscher Sprache sind im Gegensatz zu entsprechenden Publikationen in anderen Sprachen41 rar. Neben einigen bemerkenswerten Aufsätzen42 und dem TRE-Beitrag von U. Fritsche über Heilung/Heilungen II - kirchengeschichtlich/ethisch/praktisch-theologisch43 kann hier nur die jüngst erschienene Studie von M. Doernemann Krankheit und Heilung in der
Theologie der frühen Kirchenväter (Studien und Texte zu Antike und Christentum 20, Tübingen 2003) genannt werden, es sei denn man rech-
net die historische Untersuchung von Ch. H. Grundmann Gesandt zu
heilen! - Aufkommen und Entwicklung der ärztlichen Mission im 19. Jahrhundert (MWF 26, Gütersloh 1992) dazu, die streng genommen aber eine missionsgeschichtliche Arbeit ist.

4. Heilung als Forschungsgegenstand von
Systematischer Theologie bzw.
von Fundamental- und Moraltheologie

Wie bereits angedeutet ist es den Systematikern P. Tillich und A. Köberle bzw. den Fundamentaltheologen B. Häring und E. Biser zugute zu halten, dass auch in der jüngeren deutschsprachigen Theologie das Thema Heilung nicht ganz von der Tagesordnung verschwand. Das reflektiert sicherlich nicht zuletzt auch das weite Spektrum der von diesen Fächern abzudeckenden gesellschaftlichen Herausforderungen z. B. durch Medizin und Heilkunde bzw. Gemeindepastoral, geht aber gelegentlich doch weit über das zu erwartende Maß hinaus. Das ist insbesondere bei P. Tillich zu beobachten, dessen Werk schon recht früh Resonanz bei Medizinern und Psychiatern fand und das jetzt, endlich, in der Dissertation von K. Grau, "Healing Power" - Ansätze zu einer Theologie der Heilung im Werk Paul Tillichs' (Tillich-Studien 4, Münster-Hamburg-London 2000) eine umfassende Würdigung gefunden hat.

Auch D. Ritschl hat sich immer wieder mit Heilung beschäftigt, und zwar sowohl in grundsätzlicher Weise im entsprechenden Lexikonartikel für das Evangelische Kirchenlexikon (3. Aufl.)44 als auch im Kontext medizinethischer Problemstellungen,45 während U. Kostka in ihrer Studie Der Mensch in Krankheit, Heilung und Gesundheit im Spiegel der modernen Medizin - Eine biblische und theologisch-ethische Reflexion (Studien der Moraltheologie 12, Münster 2000) die in aller Praxis naturwissenschaftlich betriebener Medizin implizite Anthropologie analysiert und einer theologischen Kritik unterzieht.

Neben dem Engagement in medizinethischen Fragen ist in der systematischen Theologie aber auch ein gewisses Interesse daran festzustellen, das Verhältnis von Heilung und Erlösung abzuklären. Zwei diesbezüglich an den Katholisch-Theologischen Fakultäten in Münster und Regensburg erstellte Dissertationen harren bislang noch ihrer Veröffentlichung,46 während eine mit Healing and Revealing betitelte Arbeit von B. Häring seit 1984 im Druck vorliegt47 und E. Schockenhoff sich in Krankheit, Gesundheit, Heilung - Wege zum Heil aus biblischer Sicht (Regensburg 2001) mehr populärwissenschaftlich dazu geäußert hat.

Auch im erweiterten, metaphorischen Sinn ist Heilung zum Gegenstand systematisch-theologischer Reflexion geworden, zum einen in ökologischer, zum anderen in feministischer Perspektive. 1993 lag der Entwurf über Schöpfungsspiritualität - Heilung und Befreiung für die Erste Welt von M. Fox in deutscher Übersetzung vor,48 der 1994 Gaia & Gott - Eine ökofeministische Theologie der Heilung der Erde von R. Radford Ruether zur Seite gestellt wurde.49

5. Heilung als Thema und Forschungsgegenstand
von Praktischer Theologie und Seelsorge

Die meisten der neueren Veröffentlichungen zum Thema finden sich erwartungsgemäß in der Praktischen Theologie, da Gemeinde- und Krankenhausseelsorge wie überhaupt jede Art geistlich-persönlicher Begleitung von Menschen ständig durch Krankheits- und Leiderfahrungen herausgefordert ist und der Auftrag zu heilen in der gegebenen Situation immer wieder neu durchbuchstabiert werden muss. Die Fülle der Publikationen lässt sich den Bereichen grundsätzlich-theoretische Arbeiten, allgemeine Seelsorge bzw. Gemeindepastoral, Krankenhausseelsorge und Katechese bzw. Religionsunterricht zuordnen.

An grundsätzlich-theoretischen Arbeiten zu Fragen der Umsetzung des Heilungsauftrags ist außer auf die oben erwähnte Arbeit von A. Allwohn von 1970 auf einen 1978 publizierten Text zu Krankheit und Heilung von D. Rössler hinzuweisen50 sowie auf F. Arnolds Der Glaube, der dich heilt von 198351 und die 1990 in Mainz unter dem Motto Heilender Glaube erschienene Aufsatzsammlung von W. Beinert. Ein Jahr später kamen die ersten beiden von insgesamt drei Bänden der Theologie in Seelsorge, Beratung und Diakonie von U. Eibach heraus, in der Heilung zentral thematisiert wird,52 und mit G. Wenzelmanns Innere Heilung - Theologische Basis und seelsorgerliche Praxis, (Systematisch-theologische Monographien 9, Wuppertal 2003) liegt der jüngste grundsätzliche Beitrag aus der Feder eines Systematikers zur Sache vor.

Zu Themen der allgemeinen Seelsorge bzw. zur heilenden Gemeindepastoral, insbesondere dem Healing Ministry, sind viele Publikationen erschienen, oft Übersetzungen, wie z. B. F. MacNutt, Die Kraft zu heilen - Das fundamentale Buch über Heilen durch Gebet (Graz 1976) mit den beiden Nachfolgebänden Beauftragt zu heilen (Graz-Metzingen 1979) und Heilendes Gebet - Anstöße für Gebetsgruppen (zusammen mit B. L. Shlemon, Graz-Metzingen 1989), J. C. Peddie, Die vergessene Gabe - Heilen als biblischer Auftrag heute (2. Aufl., Metzingen 1980)53 sowie H. J. M. Nouwen, Geheilt durch seine Wunden - Wege zu einer menschlichen Seelsorge (Freiburg-Basel-Wien 1987).54 1984 folgte W. J. Bittners, Heilung - Zeichen der Herrschaft Gottes (Neukirchen-Vluyn), 1989 W. Rebells, Alles ist möglich dem, der glaubt - Glaubensvollmacht im frühen Christentum, und 1991 vom gleichen Autor Erfüllung und Erwartung - Erfahrungen mit dem Geist im Urchristentum.55

M. Marsch setzt mit Heilung durch die Sakramente (Graz-Wien-Köln 1987) einen deutlichen ekklesiologisch-sakramentalen Akzent, während E. Scharrer in seinen Büchern Heilung des Unbewussten - Einige Aspekte biblischer Anthropologie und ihre Bedeutung für die Seelsorge (Marburg 1982), Psychisches Fehlverhalten und die Heilung der Gottesbeziehung - Einige Aspekte biblischer Anthropologie und ihre Bedeutung für die Psychotherapie (Marburg 1984) und Jesus im Gespräch - Therapie und Seelsorge in den Dialogreden Jesu (Wuppertal 1987) die biblische Orientierung in der Auseinandersetzung zwischen Seelsorge und Psychotherapie ausarbeitet, ein Anliegen, dem sich auch J. Müller und D. Dejori mit ihrer Publikation Heilung durch Versöhnung - Modell einer erfolgreichen christlich orientierten Psychotherapie (Stuttgart 1999) verpflichtet wissen. 1990 legte der katholische Pastoraltheologe I. Baumgartner seine zweibändige Pastoralpsychologie - Einführung in die Praxis heilender Seelsorge in Wien vor,56 deren praktische Implikationen er in Heilende Seelsorge in Lebenskrisen (Düsseldorf 1992) und in dem Beitrag Heilung und Befreiung (in: H. Haslinger u. a. [Hrsg.], Handbuch Praktische Theologie, Bd. 2, Mainz 2000, 396-409) weiter entfaltete. Über die Funktion und Bedeutung von Heilungsgeschichten für das Bibliodrama veröffentlichte H. Langer 1991 in Stuttgart ihren wegweisenden Bericht Vielleicht sogar Wunder, der eine lebhafte Reaktion in der Fachpresse hervorrief.57 B. Schiffer schließlich hat es in ihrer 2001 publizierten Dissertation Fließende Identität - Körper und Geschlechter im Wandel unternommen, die Symbole von Krankheit und Heilung im Kontext postmoderner Körper- und Geschlechterkonstruktionen feministisch-theologisch zu deuten.58

Sehr unterschiedlichen Charakters sind ebenfalls die recht zahlreichen Publikationen über Heilung im Bereich der Kranken(haus)seelsorge und -pastoral, von denen nur einige wenige hier aufgelistet werden können, wobei auf herausragende fremdsprachige Beiträge nicht eingegangen werden kann.59 1974 erschien in der Reihe Berliner Hefte für Evangelische Krankenhausseelsorge (39) die Arbeit von K. E. Schiller, Curatio Christo-iussa - Heilendes Handeln im Christusglauben, mit der sich der Begründer der österreichischen Arbeitsgemeinschaft Arzt und Seelsorger im Dialog zwischen Theologie und Medizin positionierte. Der Förderung solchen interdisziplinären Diskurses ist auch der Band Vom Behandeln zum Heilen - Die vergessene Dimension im Krankenhaus, hrsg. v. J. Mayer-Scheu und R. Kautzky (Wien-Göttingen 1980) verpflichtet ebenso wie das auf Predigten von Pfarrern und Ärzten beruhende Büchlein Brücken zwischen Medizin und Seelsorge, dessen Herausgabe H.-G. Lubkoll 1982 in München besorgte.60 Unter der Fragestellung Hilft der Glaube? veranstaltete die Universität Fribourg im März 2001 ein interdisziplinäres Symposium zu Heilung auf dem Schnittpunkt zwischen Theologie und Medizin, dessen Referate später gedruckt erschienen.61

Für die Beschäftigung mit biblischen Heilungsgeschichten und Heilungserfahrungen im Religionsunterricht wurde 1990 von H. Grewel und A. Pithan am Comenius-Institut in Münster die reichhaltige Materialsammlung Heil und Heilung, Gesundheit, Krankheit, Behinderung - Zeitschriften, Aufsätze, Bücher, Unterrichtsmodelle zusammengestellt (Im Blickpunkt Nr. 5), von der trotz der verfügbaren Online-Datenbank eine baldige gedruckte Aktualisierung wünschenswert wäre, um die schier unübersehbar gewordene Fülle an Veröffentlichungen besser meistern zu können.

6. Heilung als Thema und Forschungsgegenstand von Missions-, Ökumene- und Religionswissenschaft

Missionswissenschaft: H.-J. Becken ist der erste deutsche Missionswissenschaftler gewesen, der sich dem Studium der unabhängigen südafrikanischen Heilungskirchen intensiv gewidmet hat.62 In seiner Heidelberger Dissertation, die 1972 in Hermannsburg unter dem Titel Theologie der Heilung - Das Heilen in den Afrikanischen Unabhängigen Kirchen in Südafrika erschien, wertete er seine langjährigen Feldforschungen in der in der Nähe von Durban, Natal, beheimateten Nazareth Baptist Church Jesaja Shembes aus,63 während er in seinem 1985 in Erlangen verlegten populärwissenschaftlichen Buch Wo der Glaube noch jung ist - Afrikanische Unabhängige Kirchen im Südlichen Afrika, den Akzent zwar nicht mehr ausdrücklich auf die Heilungen legt, aber aufzeigt, wie ubiquitär das Phänomen in diesen Kirchen ist, von dem auch Th. Sundermeier in Wir aber suchten Gemeinschaft - Kirchwerdung und Kirchentrennung in Südwestafrika (Witten-Erlangen 1973) und H. Bürkle64 zu berichten wissen. Während die Anzahl entsprechender Veröffentlichungen in englischer oder französischer Sprache aus dieser Zeit nicht mehr zu überblicken ist,65 erfolgte erst 1996 mit der Habilitationsschrift des Autors, Leibhaftigkeit des Heils - Ein missionstheologischer Diskurs über das Heilen in den zionistischen Kirchen im südlichen Afrika (Hamburger Theologische Studien 11, Münster-Hamburg) die längst überfällige systematische Aufarbeitung der durch Heilungserfahrungen evozierten theologischen Herausforderungen, nachdem er sich Jahre zuvor in der bereits oben genannten missionsgeschichtlichen Studie mit der ärztlichen Mission im 19. Jh. beschäftigt hatte.

Ökumenik: Für die ökumenewissenschaftliche Bearbeitung des Themas Heilung ist Die verlorene Gesundheit - Das verheißene Heil von J. McGilvray wichtig,66 da hier der erste Direktor der Christlich-medizinischen Kommission des ÖRK die Genese jener Institution sowie die Wandlungen im Denken bezüglich der Wahrnehmung des Auftrags zu heilen im ökumenischen Miteinander beschreibt. Ergänzt durch den zusammenfassenden Bericht über das Studienprogramm jener Kommission der Jahre 1976-1982, der 1982 unter dem Titel Die Suche nach einem christlichen Verständnis von Gesundheit, Heilen und Ganzheit in Genf vorgelegt wurde, und M. Scheels Partnerschaftliches Heilen - Die Sozialmedizin in ökumenisch-diakonischer Sicht (Stuttgart 1986) lässt sich ein recht präzises Bild der entscheidenden Motive erkennen, die für die Veränderungen im Verständnis des Heilungsauftrags auf globaler Ebene - bis hin zur offiziellen Politik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) - ausschlaggebend waren. Einen ganz eigenständigen Zugang zur Thematik stellte W. J. Hollenweger in den Bänden 1 und 3 seiner Interkulturellen Theologie (Erfahrungen der Leibhaftigkeit, München 1979; Geist und Materie, München 1988) vor, in denen er zum Teil an sehr praktischen Beispielen zeigt, wie mit fremder Wirklichkeitserfahrung theologisch verstehend umgegangen werden kann.67 2001 erschienen zwei ökumenewissenschaftlich bemerkenswerte Publikationen. Die eine, Heilung in Mission und Ökumene - Impulse zum interkulturellen Dialog über Heilung und ihre kirchliche Praxis, ist ein Sammelband, in dem grundsätzliche Artikel mit Fallstudien und einem liturgischen Formular für Heilungsgottesdienste vereint sind, die bis auf zwei Ausnahmen alle von ökumeneerfahrenen deutschen Autoren geschrieben wurden,68 während die andere im Doppelband 356/357 der International Review of Mission unter dem Titel Health, Faith and Healing vorliegt, dessen insgesamt 17 Beiträge einer international besetzten, vom ÖRK an der Missionsakademie in Hamburg veranstalteten Konferenz zum Thema entwachsen sind. Diesem Heft wurde Ende 2004 der andere Doppelband (370/371, Juli - Oktober 2004) zu Fragen von Divine Healing, Pentecostalism and Mission zur Seite gestellt, in dem sich Beiträge, Dokumente und Berichte von Konsultationen des ÖRK mit Pfingstlern in Ghana (Dezember 2002) und Chile (Oktober 2003) finden.69

Religionswissenschaft: Auch in der Religionswissenschaft hat Heilung in neuerer Zeit zunehmendes Interesse gefunden, ein Interesse, das nicht zuletzt durch das Aufkommen von Ethnomedizin und Ethnopharmakologie neuen Aufschwung erhalten hat.70 Genannt seien hier nur der von L. E. Sullivan edierte Sammelband Healing and Restoring - Health and Medicine in the World's Religious Traditions (New York-London 1989), G. Lademann-Priemer, Heilung als Zeichen für die Einheit der Welten - Religiöse Vorstellungen von Krankheit und Heilung in Europa im vorigen Jahrhundert und unter den Zulu mit einem Ausblick in unsere Zeit (Frankfurt a. M.-Bern 1990), und der 1995 in Wiesbaden erschienene, von K. Hoheisel herausgegebene Sammelband Heil und Heilung in den Religionen.



Damit dürften die wichtigsten theologischen Veröffentlichungen der neueren Zeit zum Thema Heilung genannt sein, so dass nun danach gefragt werden kann, worin denn die eingangs erwähnte grundsätzliche Herausforderung der Theologie durch Heilung besteht. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um die Skizzierung einer Theologie der Heilung, sondern einzig darum, Heilung als im ökumenischen Kontext bezeugte signifikante Erfahrung von Einzelnen, von Gemeinden und Kirchen im Horizont christlicher Theologie und christlichen Glaubens zu interpretieren.

III. Zur theologischen Interpretation von Heilung

Die theologische Beschäftigung mit dem Thema Heilung hat, neben mancherlei anderen generellen Beobachtungen, zunächst einmal von der Tatsache auszugehen, dass Heilung ein universales Phänomen ist. Heilung wird zwar nicht allen zuteil, die ihrer bedürfen und nach ihr verlangen. Jedoch hat es seit Menschengedenken überall auf der Welt und in allen Kulturen Erfahrungen von Heilung als plötzlichem oder allmählichem Wiedererstarken der Lebenskraft einzelner Individuen bzw. ganzer Gemeinschaften gegeben, die, je spontaner und unerwarteter sie sich ereigneten, als desto wunderbarer galten, je normaler und unscheinbarer aber, als desto natürlicher.

Heilungsprozesse sind Ausdruck der vitalen Regenerationsfähigkeit von Leben, welche in einem gewissen Grade stimuliert und aktiviert werden kann. Dieser Aufgabe haben sich die verschiedenen Heilkünste verschrieben, die als solche Ausdruck menschlichen Erkennens, Denkens und Handelns sind und damit immer auch behaftet mit Missverstehen und Verfehlung (vgl. Röm 1,18 ff.). Weil die Diagnose die Therapie bestimmt, macht es einen großen Unterschied, ob man Geister oder Bakterien für eine Krankheit verantwortlich macht. Während nämlich Bakterien mit Antibiotika zu behandeln sind, benötigen Geister und Magie Exorzismus und Gegenzauber. Wer die Kropfbildung als Ausdruck von Jodmangel erkennt, wird diesen medikamentös zu kompensieren suchen; wer darin aber gemäß kultureller Konvention eine Hexenkrankheit sieht, wie z. B. im Nordwesten Ghanas, wird sich mit allen Mitteln der davon betroffenen Personen schnellst möglich zu entledigen suchen, denn diese stellen eine Bedrohung ganz anderer Art dar als individueller Jodmangel.

Unter den verschiedenen Heilweisen arbeitet die rationale, naturwissenschaftliche Medizin weitaus am zuverlässigsten. Doch ist auch für sie der Erfolg heilkundlicher Eingriffe ebenso unmittelbar und entscheidend von jener vitalen Regenerationsfähigkeit des lebenden Systems abhängig wie das erfolgreiche Tun indigener Heiler, Schamanen und Herbalisten. Diese elementare Abhängigkeit begründet den religiösen Charakter aller Heilung.

Theologisch gehört Heilung demnach zunächst einmal als Ausdruck der creatio continua in den ersten Artikel. Das sichert ihr ihre universale Eigentümlichkeit. Zugleich aber nötigt der Hinweis auf die prinzipielle Irrtumsbehaftetheit aller Heilkunde dazu, diese im Horizont der Harmartiologie nüchtern zu prüfen, womit gesagt sein soll, dass alle Heilweisen - moderne Hochleistungsmedizin wie Volksmedizin, alternative Heilmethoden, Homöopathie und auch klassisch etablierte Systeme wie Ayurveda, Akupunktur und Kräutermedizin - daraufhin befragt werden müssen, inwiefern sie ihrem Anspruch, Leben zu erhalten und zu fördern, tatsächlich gerecht werden; Gleiches gilt selbstredend auch für den Heilungsanspruch von Charismatikern und Kirchen. Das verhindert nicht nur ideologische Selbstgerechtigkeit, sondern verhilft zu einem reifen Pragmatismus, wie er auch in der biblischen Weisheitsliteratur diesbezüglich dokumentiert ist (vgl. Sir 37,27-38,15).

Doch diese Überlegungen markieren lediglich den Ausgangspunkt für die theologische Beschäftigung mit dem vielschichtigen Thema Heilung. Es ist nämlich auch zu bedenken, dass die Kenntnis des Heilung bewirkenden Agens für die Genesung ebenso wichtig ist wie die der Krankheitsursache für die Therapie. Wiederum macht es dabei einen gravierenden Unterschied, worauf die Heilung zurückgeführt wird. Auf ein potentes Arzneimittel? Auf das Können von Ärzten und Heilkundigen? Auf eine diffus verklärte Kraft der Natur, auf eine Heilstrahlung, einen stärkeren Geist? Oder aber: auf den lebensbejahenden Willen des lebendigen Gottes? Während die materialistisch-funktionalistische bzw. technokratische Interpretation von Heilung einem letztlich inhumanen, apersonalen Biologismus das Wort redet, die (esoterische) Verklärung von als heilkräftig deklarierten Medien zu einem magischen Materialismus verleitet und das pneumo-dynamische Verständnis ein autoritäres Abhängigkeitsverhältnis begründet, befreit allein diejenige Deutung zu erneuter Offenheit für das Leben, die Leben als persönliche Gabe und Aufgabe zu artikulieren vermag. Eine solche Deutung ermöglicht es, die durch die vitale Regeneration verlängerte Lebensdauer als neu geschenkte, im Rahmen der verbliebenen Möglichkeiten entsprechend verantwortlich zuzubringende Lebenszeit - und damit wirklich menschlich - zu begreifen. Wer Heilung erlebt hat, ist eben nicht nur "Noch einmal davongekommen!", hat "Glück gehabt!" oder ist dank medizinischen Könnens "wiederhergestellt" und "fit". Das alles mag wohl zutreffen und die unmittelbar Betroffenen vorerst zufrieden stellen. Aber es ist nicht das Entscheidende. Vielmehr hat man im Heilungsprozess Anteil an einem zutiefst erstaunlichen Geschehen gehabt, das auf den Grund allen Lebens verweist. Dass dieser Grund auch bewusst als solcher wahrgenommen wird, ergibt sich aber nicht von selbst, sondern muss entsprechend deutlich gemacht und erkannt werden. Wenn das geschieht, wenn also die restitutio ad integrum zur restitutio ad integritatem führt,71 dann wird Heilung zu einer genuinen, konkret leibhaftigen Heilserfahrung (siehe Lk 17,11-19). Das macht Heilung zwar nicht zur Bedingung des Heils, qualifiziert sie aber als potentielles Medium des Heils.

In der Thematisierung und Entbindung der aller Heilung potentiell inhärenten Heilserfahrung liegt die eigentliche theologische Herausforderung seitens der Heilungskirchen, die sich gegenwärtig überall auf der Welt eines großen Zulaufs erfreuen.72 Das nötigt neben der Abklärung des Verhältnisses von Heilung und Heil73 auch dazu, die leibhaft-konkrete Seite der Soteriologie, insbesondere die Inkarnation, wieder neu zu bedenken; denn die Fleischwerdung Gottes betont ja nicht nur die historische Dimension des Heils, sondern auch dessen materiale Seite, auf die bereits Tertullian in seinem sinnreichen Wortspiel caro cardo salutis (Das Fleisch ist die Türangel des Heils) betont hingewiesen hatte.74

Jedoch, obwohl die christliche Theologie mit dem Bekenntnis zu Schöpfung, Inkarnation, Auferstehung und Gemeinschaft der Heiligen, mit den Lehrstücken vom Wort Gottes, von Rechtfertigung und Heiligung, vom Heiligen Geist, von der Kirche, den Sakramenten und der Eschatologie einen wesensmäßigen Zusammenhang zwischen Leib und Heil nicht in Abrede stellen kann, ist auch dieses eine "in der evang[elischen] wie kath[olischen] Theologie weithin verdrängte Thematik".75 Das war allerdings nicht immer so; denn in der Alten Kirche wurde der Bezug von Heil und Leib in den Erwägungen über die imago Dei, die leibliche Auferstehung der Toten und die Wertung der Askese sehr gründlich bedacht, was dann aber im Zusammenhang mit der Rezeption des Neuplatonismus für lange Zeit in Vergessenheit geriet,76 mit fatalen Folgen für das Gottesbild, die Anthropologie und die Ethik und damit für das Ganze der christlichen Theologie. Diese wurde defizitär und veranlasste F. Ch. Oetinger im 18. Jh. z. B. zu seinem gegen die Aufklärungsphilosophie und die von ihr bestimmte Schultheologie gerichteten, klassisch gewordenen Diktum: "Leiblichkeit ist das Ende der Werke Gottes!"77 Es ist der Aspekt konkreter Leiblichkeit, der die Theologie vor haltloser, abstrakter Spekulation bewahrt und alle Arten von Heilung vor falscher Spiritualisierung. Bedeutet der den Jüngern gegebene Heilungsauftrag (Mt 10,8; Lk 9,1; 10,9) letztlich nicht die Entfaltung des Missionsauftrags (Mt 28,18-20) in die Leiblichkeit hinein? Caro cardo salutis - crux theologiae!

Einige weitere Herausforderungen, vor die die theologische Beschäftigung mit Heilung stellt, seien wenigstens noch kurz gestreift wie z. B. das Phänomen von Gemeindebildung. Heilung schafft nämlich Gemeinschaft, und zwar dadurch, dass sie nur begrenzt objektivierbar, wesentlich aber Ausdruck einer persönlichen Erfahrung und Wahrnehmung ist. Heilung wird bezeugt. Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung, medizinischer Befund und subjektives Befinden können daher so weit auseinander driften, dass sie sich widersprechen: Man fühlt sich gesund, geheilt und ist doch nach wie vor gesundheitlich stark eingeschränkt, oder man wird als geheilt entlassen, fühlt sich selbst aber keineswegs so. Erklärungen und Deutungen sind, obwohl einsehbar und verständlich, eben nicht zwingend. Sie werden als zutreffend angenommen oder abgelehnt. Deshalb verwundert es auch nicht, die verschiedenen Heilsysteme von eigenen Gemeinden umgeben zu sehen, wie die Homöopathie, die anthroposophisch erweiterte Medizin, die ganzheitliche Medizin und all diejenigen, die sich als alternativ im Gegenüber zur Schulmedizin verstehen, wie diese ja selbst durch einen oft polemischen Gegensatz zu anderen Heilweisen ihre eigene Gemeinde bildet, deren ergebene Anhänger gelegentlich regelrechte Glaubenskriege führen. Im kirchlichen Rahmen sind es vor allem Gebets-, Wunder- und Glaubensheiler, die eine Faszination und Anziehungskraft auf die Massen ausüben, was oft zu Konflikten mit den Hierarchien vor Ort führt. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein (vgl. z. B. Mk 9,38 f.), sondern kann mittels einer klaren Pneumatologie, insbesondere mittels der theologisch wie seelsorgerlich wohl bedachten Unterscheidung der Geister (discretio spirituum, vgl. 1Kor 12, 10), einer konstruktiven Lösung zugeführt werden;78 denn dass die Gabe der Heilung als Gabe des Heiligen Geistes der christlichen Gemeinde gegeben ist (vgl. z. B. Mk 16,9 ff.; Act 3,1 ff.; 4,30; 20,9 ff.; 1Kor 12,9.28), kann nicht geleugnet werden. Die Frage ist nur, wie diese wahrgenommen und praktisch umgesetzt wird.

Schließlich ist auch dem eschatologischen Charakter aller Heilung Rechnung zu tragen; denn Heilung ist, wie bemerkt, letztlich nicht verfügbar, auch nicht durch Handauflegung und Gebet oder durch diakonische und karitative Einrichtungen. Auch die Kirche verfügt nicht über Heilung als demonstratives Zeichen des Heils; das würde sie zu einer Heilungssekte pervertieren. Christen können sich eben nicht der je und je neu geschenkten Offenbarung Gottes bemächtigen. Nur in Christi Person und Werk fallen Heilung und Heil in eins, nicht aber im Wirken derer, die ihm nachfolgen. Diese sind dazu gerufen (Ekklesia), Gottes Selbsterschließung als solche anzuerkennen, glaubwürdig zu bezeugen und zu verkündigen. Sie haben Gott wirklich Gott sein zu lassen, auch in solchen Situationen, in denen Heilung zwar erbeten wird, aber nicht eintritt und folglich Schmerz und Leiden weiterhin zu ertragen sind, eine Erfahrung, die ja auch den ersten Jüngern (vgl. Mt 17,16) und Paulus (vgl. 2Kor 12,7-9) nicht erspart blieb. Dadurch wird aber weder der Anspruch auf Heilungsvollmacht noch der Auftrag zu heilen relativiert. Dadurch wird vielmehr die Spannung zwischen dem Schon und Noch nicht, zwischen glaubensvoller Erwartung und vollmächtiger Erfüllung ausdrücklich markiert und transzendiert, lebt doch der christliche Glaube im Bewusstsein des eschatologischen Horizontes, d. h. im nüchternen Wissen um die definitive Endlichkeit der Welt, und weiß sich dennoch im lebendigen Gott geborgen und bewahrt. Das wehrt nicht nur allem Wunschdenken und schützt vor falscher Resignation. Das befreit auch zu echter Nüchternheit gegenüber dem, was hier und jetzt in aller Vorläufigkeit zur Erhaltung eines akut gefährdeten Lebens getan werden kann und muss und was nicht.

Es zeigt sich also, dass eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit dem Thema Heilung dazu herausfordert, sich des gesamten Repertoires der konventionellen Theologie zu bedienen, sind doch Schöpfungs- und Offenbarungslehre dabei genauso gefragt wie die Anthropologie, Soteriologie, Pneumatologie, Ekklesiologie und Eschatologie. Eine gewaltige Herausforderung, in der Tat; und vielleicht mag das ja insgeheim der Grund dafür gewesen sein, dass man dieses Thema so lange Zeit vermied. Aber wenn die Herausforderung erst einmal angenommen und sich ihr gestellt wird, dann erwachen erstarrte Theologoumena unversehens zu neuer Lebendigkeit, und andere, wie z. B. Leiblichkeit und Leibhaftigkeit, werden plötzlich als solche erkannt. Dadurch wird Theologie wieder aufregend frisch und neu, so dass sich das Unterfangen als ein allemal lohnendes Experiment erweist, das nach weiterer, breiterer Diskussion und intensiverer Forschungsarbeit verlangt.

Summary

The article begins with a brief historical assessment of previous treatments of the topic of healing in theological studies. Well into the recent past, this history has proven to be one of neglect, even though healing is an explicitly biblical, above all New Testament topos. The wide-ranging second section provides an overview, organised by discipline, of the most important recent German-language theological literature, i.e. titles pertaining to this topic which have appeared since 1970, while a rough theological interpretation of healing is the subject of the third and concluding section. This interpretation illustrates that a conscientious examination of healing challenges scholars to draw upon the entire repertoire of conventional theology, since the doctrines of Creation and Revelation are just as significant as those of anthropology, soteriology, pneumatology, ecclesiology and eschatology.

Fussnoten:

1) A. v. Harnack, Das ursprüngliche Motiv der Abfassung von Märtyrer- und Heilungsakten in der Alten Kirche, in: Adolf v. Harnack, Kleine Schriften zur Alten Kirche, Berliner Akademieschriften 1908-1930, Bd. 2, Leipzig 1980, 78-97.

2) Zu denken ist hier z. B. an die heute noch vor allem in Südeuropa populäre Verehrung von Cosmas und Damian; siehe den Sammelband von E. Giannarelli u. A. Dillon Bussi, Cosma e Damiano - dall'Oriente a Firenze, Florenz 2002 (mit Bibliographie); L. Andergassen, Sankt Cosmas und Damian, Bozen 1993, sowie A. Wittmann, Kosmas und Damian - Kultausbreitung und Volksdevotion, Berlin 1967; aber natürlich auch an Lourdes, vgl. dazu J. Dierkes, Auf dem Weg zu Heilung und Heil? - Eine qualitative Untersuchung zur Wallfahrt nach Lourdes, Hamburg, 1999; A. Läpple, Die Wunder von Lourdes - Berichte, Tatsachen, Beweise; Augsburg, 1995.

3) Bereits in seiner Marburger Dogmatikvorlesung von 1925 geht Tillich auf die Frage von Heilung ein. Hauptsächlich aber finden sich seine diesbezüglichen Bemerkungen in der Systematischen Theologie, Bd. III, Stuttgart 1966, 317 ff., und in Predigten, siehe z. B. Das Ewige im Jetzt, in: Religiöse Reden, 3. Folge, Stuttgart 1964, 51 ff. u. ö.

4) Heilung und Hilfe - Christliche Wahrheitserkenntnis in der Begegnung mit Naturwissenschaft, Medizin und Psychotherapie, Darmstadt 1968; ders., Die Frage der Glaubensheilung in der Gegenwart, in: Reformatio, Jg. 9, Zürich u. a. 1960, 203-215.

5) Heilender Dienst - ethische Probleme der modernen Medizin, Mainz 1972; Vom Glauben, der gesund macht - Ermutigung der heilenden Berufe, Freiburg i. Br.-Basel-Wien, 1984; Die Heilkraft der Gewaltfreiheit, Düsseldorf 1986; The Healing Ministry of the Church in the Coming Decades, Center for Applied Research in the Apostolate (CARA), Washington DC, 1982; Healing and Revealing, Middlegreen 1984.

6) E. Bizer, Das Heil als Heilung - Aspekte einer therapeutischen Theologie, in: Heilkraft des Heiligen, hrsg. v. J. Sudbrack SJ u. a., Freiburg 1975, 102-139; ders., Theologie als Therapie - Zur Wiedergewinnung einer verlorenen Dimension, Heidelberg 1985.

7) Vgl. dazu bes. Ch. Blumhardt, Krankheitsgeschichte der G[ottliebin] D[ittus] in Möttlingen, Stuttgart 1850, jetzt in: Gesammelte Werke, Reihe I: Schriften, Bd. 1, Der Kampf in Möttlingen, Texte, Göttingen 1979, 32-78; ders., Die Heilung der Kranken durch Glaubensgebet - mit Zeugnissen aus der Gegenwart, Leipzig 1922. - Zur Geschichte der nordamerikanischen Heilungsbewegung siehe: P. G. Chappell, The Birth of the Divine Healing Movement in America, in: P. G. R. de Villiers (Ed.), Healing in the Name of God, Pretoria 1986, 60-77; ders., Art. Healing Movements, in: Dictionary of Pentecostal and Charismatic Movements, St. M. Burgess and G. B. McGee (Eds.), Grand Rapids 1992, 352-374.

8) Die protestantische Theologie, 588 f.

9) So z. B. E. Larty et al. (Eds.), The Church and Healing - Echos from Africa, Frankfurt a. M. 1994.

10) Das Motto der zehnten Vollversammlung des LWB, die vom 21.- 31.7.2003 in Winnipeg, Kanada, stattfand, lautete z. B.: "Zur Heilung der Welt" (For the Healing of the World) und die von der Kommission für Weltmission und Evangelisation des ÖRK im Jahr 2005 geplante Weltmissionskonferenz wird unter dem Thema stehen: "Komm Heiliger Geist- heile und versöhne". Die International Association of Mission Studies (IAMS) hat seit 1988 eine ständige Studiengruppe zum Thema. (Über deren Anfänge siehe: Ch. H. Grundmann, Aspects of Further Research within the Study Project Healing, Mission Studies, Journal of the IAMS, Vol. VI/1 [1989], 70-72.)

11) Im EATWOT Gründungsdokument wird unmissverständlich deutlich zum Ausdruck gebracht: "We reject as irrelevant an academic type of theology that is divorced from action. We are prepared for a radical break in epistemology which makes commitment the first act of theology and engages in critical reflection on the praxis of the reality of the Third World." (The Emergent Gospel - Theology from the Underside of History. Papers from the Ecumenical Dialogue of Third World Theologians, Dar es Salaam, Aug. 5-12, 1976, ed. by S. Torres and V. Fabella MM, Maryknoll 1978, 269.) Vgl. auch L. Rütti, Westliche Identität als theologisches Problem, in: Zeitschrift für Mission, Jg. 4 [1978], 97-107.

12) Universalität oder Kontextualität der Theologie - Eine europäische Stellungnahme, in: Zeitschrift für Theologie und Kirche 74 [1977], 241 f.

13) Für eine allgemeine Orientierung zu den Unabhängigen Kirchen in Afrika vgl. D. B. Barrett, Schism and Renewal, Nairobi 1968; W. Hollenweger, Art.: Heilungsbewegungen, in: H. Gasper, J. Müller, F. Valentin (Hrsg.), Lexikon der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen, Freiburg 1990, 448-455.

14) In diesem Zusammenhang sei wenigstens andeutungsweise auf die beiden laufenden interdisziplinären Forschungsprojekte zum Thema hingewiesen: 1) Heil und Heilung in der Spätantike - Denkmäler und Texte; Leitung Ch. Markschies, und 2) Heil und Heilung; Leitung R. Feldmeier.

15) Vgl. dazu allgemein z. B. S. Mews, The Revival of Spiritual Healing in the Church of England 1920-26, in: W. J. Sheils (Ed.), The Church and Healing, Studies in Church History 19, Oxford 1982, 299-331.

16) Z. B. E. Schweizer, Jesus Christus - Herr über Krankheit und Tod, in: Universitas, Bd. 3, Stuttgart 1948, 513-519 u. 641-647; K. H. Rengstorf, Die Anfänge der Auseinandersetzung zwischen Christusglaube und Asklepiosfrömmigkeit, Münster 1953; B. Martin, Die Heilung der Kranken als Dienst der Kirche, Basel 1954; D. Hoch, Heil und Heilung - Eine Untersuchung zur Frage der Heilungswunder in der Gegenwart, Basel 1954; J. Hempel, Ich bin der Herr dein Arzt (Ex 15,26), in: ThLZ 82 [1957], 809-826; ders., Heilung als Symbol und Wirklichkeit im biblischen Schrifttum, Göttingen 1958; R. Hengel u. M. Hengel, Die Heilungen Jesu und medizinisches Denken, in: Medicus Viator, FS Richard Siebeck, hrsg. v. P. Christian u. D. Rössler, Tübingen 1959, 331-361; H. Doerbert, Das Charisma der Krankenheilung, Hamburg 1960; E. Zsindely, Krankheit und Heilung im älteren Pietismus, Zürich-Stuttgart 1962; J. Schneider, Vollmacht zur Heilung, Berliner Hefte zur Förderung der evang. Krankenhausseelsorge 13, Berlin 1963; K. Beth, Art. Heilung, religiöse, in: RGG3, Bd. III, 194-198, Tübingen 1965; Auftrag zu heilen - Studien des Ökumenischen Rates der Kirchen, Genf 1966; F. Hahn, Heil und Heilung, in: Wege zum Menschen 19, Göttingen 1967, 406-471; R. Stählin, Zur Theologie des Heilens, ebd., 417-425; R. Nissen, Heilung und Glaube, in: Theologische Zeitschrift 24, Basel 1968, 102-110.

17) Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung, Studien zum Alten und Neuen Testament 23, München 1970.

18) Stuttgart 1970.

19) Zuerst erschienen in der Beilage zu den Nachrichten aus der Ärztlichen Mission 21, Deutsches Institut für ärztliche Mission, Tübingen 1973, Nr. 6, I-IV.

20) Hrsg. v. W. Erk u. M. Scheel, Stuttgart.

21) Schriften der Katholischen Akademie in Bayern, Bd. 119, hrsg. v. W. Beinert, Düsseldorf 1985.

22) Herrenalber Texte Nr. 68, hrsg. v. W. Böhme, Karlsruhe 1986, basierend auf einer Tagung der Evang. Akademie Baden.

23) Hrsg. v. J. Beck, Grafschaft 1998; enthält neben dem Vortrag von E. Drewermann Heil und Heilung im Neuen Testament - Zur therapeutischen Dimension der Botschaft Jesu (27-62) die Referate einer Studientagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll u. a. von G. Rothermundt, Ch. H. Grundmann, B. Grom und H. Bürkle.

24) Jahrbuch für Evangelikale Theologie, Wuppertal, 147-150.

25) Archiv für katholisches Kirchenrecht 169 (2000), 533-544.

26) Time to Heal - Handbook: The Development of Good Practice in the Healing Ministry, London 2000.

27) Stuttgart, Beiträge zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament Folge 5, H. 19.

28) Die zweite Auflage wurde mit zwei Anhängen und einer Bibliographie von B. Janowski in Zürich herausgegeben, der auch die dritte Neuausgabe in Stuttgart besorgte.

29) Novum Testamentum et orbis antiquus 21, Göttingen.

30) K. Seybold u. U. B. Müller, Stuttgart (Bd. 1008 der Reihe Biblische Konfrontationen). Die englische Übersetzung erschien 1981 unter dem Titel Sickness and Healing in Nashville (Abingdon).

31) In: Studies in Hellenistic Religions, ed. by M. J. Vermaseren, Leiden, 215-224.

32) Biblische Zeitschrift, NS 35, Paderborn, 3-17.

33) In: Gerechtigkeit und Leben im hellenistischen Zeitalter, FS O. Kaiser, hrsg. v. J. Jeremias, Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 296, Berlin 2001, 53-86.

34) Arbeiten zum Neuen Testament und Judentum 2, Frankfurt a. M.

35) Forschung zur Bibel 24, Stuttgart.

36) Edinburgh-Grand Rapids, 1998. In diesem Kontext sei auch auf das bereits früher von H. C. Kee erschienene Medicine, Miracle and Magic in New Testament Times (Monograph Series, Society for New Testament Studies 55), Cambridge 1986, hingewiesen.

37) Bd. 14, 763-768.

38) Leiden, Acta theologica danica 22. Nielsen hatte bereits zuvor in der von A. Fuchs herausgegebenen Reihe Probleme der Forschung - Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt, A 3, Linz 1978, Ein[en] Beitrag zur Beurteilung der Tradition über die Heilungstätigkeit Jesu veröffentlicht.

39) Dazu gehören: G. H. Twelftree, Jesus the Exorcist - A Contribution to the Study of the Historical Jesus, Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, Reihe 2, Bd. 54, Tübingen 1993; W. Kahl, New Testament Miracle Stories in their Religious-Historical Setting - A religionsgeschichtliche Comparison from a Structural Perspective, Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 163, Göttingen 1994; S. L. Davies, Jesus the Healer - Possession, Trance and the Origins of Christianity, New York 1995; E.-J. Vledder, Conflict in the Miracle Stories - A Socio-Exegetical Study of Matthew 8 and 9, Journal for the Study of the New Testament, Supplement Series 152, Sheffield 1997; L. Wells, The Greek Language of Healing from Homer to the New Testament Times, Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche 83, Berlin 1998; J. J. Pilch, Healing in the New Testament - Insights from Medical and Mediterranean Anthropology, Minneapolis 2000; J. K. Howard, Disease and Healing in the New Testament - An Analysis and Interpretation, Lanham 2001; M. W. Yeung, Faith in Jesus and Paul - A Comparison with Special Reference to "Faith that can remove mountains" and "Your faith has healed, saved you", Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, Reihe 2, Bd. 147, Tübingen 2002; A. M. Reimer, Miracle and Magic - A Study in the Acts of the Apostles and Life of Apollonius of Tyana, Journal for the Study of the New Testament, Supplement Series 235, London 2002.

40) In diesem Zusammenhang sei auch auf die Ende 2003 in Tübingen erschienene Arbeit von L. Novakovic, Messiah, the Healer of the Sick - A Study of Jesus as the Son of David in the Gospel of Matthew, Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, Reihe 2, Bd. 170, hingewiesen.

41) Allen voran D. E. Harrell, Jr, All Things are Possible - The Healing & Charismatic Revivals in Modern America, Bloomington 1975; R. Foubister, Healing in the Liturgy of the Post-Apostolic Church, in: Studia Biblica et Theologica IX, Pasadena 1979, 141-155; The Church and Healing, ed. by W. J. Sheils, Studies in Church History19, Ecclesiastical History Society, Oxford 1982; F. C. Darling, Christian Healing in the Middle Ages and Beyond, Boulder 1990; und R. J. S. Barrett-Lennard, Christian Healing after the New Testament - Some Approaches to Illness in the Second, Third and Fourth Centuries, Lanham 1994. Eine andere wichtige Studie ist die spanische Arbeit von S. Samuel Fernández, Cristo Médico, según Orígenes - La actividad médica como metáfora de la acción divina, Studia Ephemeridis "Augustinianum" 64, Rom 1999.

42) Zu nennen sind hier: Th. Klausner, Christlicher Märtyrerkult, heidnischer Heroenkult und spätjüdische Heilungsverehrung - Neue Einsichten und neue Probleme, Jahrbuch für Antike und Christentum 3, Münster 1974, 221-229; H. Ch. Brennecke, Heilen und Heilung in der Alten Kirche, in: Eschatologie und Schöpfung, FS Erich Gräßer zum 70. Geburtstag, hrsg. v. M. Eang, H. Merklein u. M. Wolter, Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 89, Berlin-New York 1997, 23-45; S. Holthaus, Heil, Heilung, Heiligung - Zur Geschichte der deutschen Heiligungsbewegung (1875-1909), in: Jahrbuch für Evangelikale Theologie, Wuppertal 1997, 142-174; ders., Ich bin der Herr, dein Arzt - Krankenheilung in der deutschsprachigen Heiligungsbewegung, in: Jahrbuch für Evangelikale Theologie, Wuppertal 2003, 119-148.

43) Bd. 14, 768-774.

44) Bd. 2, Göttingen 1989, Sp. 475-477.

45) Vgl. dazu seine entsprechenden Aufsätze in: D. Ritschl, Konzepte: Ökumene, Medizin, Ethik - Gesammelte Aufsätze, München 1986; ders., Zur Theorie und Ethik der Medizin, Neukirchen-Vluyn 2004.

46) H.-L. Bach, Heilung und Heil, Heilung und Erlösung - Eine Untersuchung der theologisch-soteriologischen Implikationen der Seelenheilkunde nach S. Freud und C. G. Jung, Diss. Münster 1980; S. Arlt, Heilung und Erlösung - Eine Untersuchung zur Soteriologie der Gegenwart, Diss. Regensburg 1988.

47) Slough, England. - Bereits zuvor veröffentlichte der Protestant M. H. Scharlemann eine grundlegende, nach wie vor sehr lesenswerte Studie zum Thema: Healing and Redemption, St. Louis 1965.

48) Stuttgart. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet: Creation Spirituality - Liberating Gifts for the Peoples of the Earth, sie erschien 1991 in San Francisco. Der Begriff Heilung taucht lediglich in seinem 1988 ebenfalls in San Francisco publizierten Buch The Coming of the Cosmic Christ - The Healing of Mother Earth and the Birth of a Global Renaissance auf.

49) Luzern. Es ist die Übersetzung ihres amerikanischen Buches Gaia & God - An Ecofeminist Theology of Earth Healing, das 1992 in San Francisco erschien. Ähnlich auch: C. D. Moe-Lobeda, Healing a Broken World: Globalization and God, Minneapolis 2002.

50) In: Maßstäbe für Christen im Wandel der Werte, hrsg. v. M. Neun, Stuttgart 1978, 30-38.

51) Zur therapeutischen Dimension des christlichen Glaubens, Regensburg 1983.

52) Bd. 1, Neukirchen-Vluyn 1991, Heilung für den ganzen Menschen? - Ganzheitliches Denken als Herausforderung von Theologie und Kirche; Bd. 2, ebd. 1991, Der leidende Mensch vor Gott - Krankheit und Behinderung als Herausforderung unseres Bildes von Gott und dem Menschen; Bd. 3, ebd. 1992, Seelische Krankheit und christlicher Glaube - Theologische, humanwissenschaftliche und seelsorgerliche Aspekte.

53) Originaltitel: The Forgotten Talent: God's Ministry of Healing, London 1961.

54) Originaltitel: The Wounded Healer - Ministry in Contemporary Society, New York.

55) Beide in München verlegt. In diesem Zusammenhang soll wenigstens auf den mittlerweile in dritter Auflage vorliegenden amerikanischen Klassiker, M. T. Kelsey, Healing and Christianity, Minneapolis 1995, hingewiesen werden, der sich, in Aufnahme von Anregungen aus der Tiefenpsychologie C. G. Jungs und der Psychosomatischen Medizin, um eine theologische Grundlegung des heilenden Dienstes bemüht.

56) Wien, Universität, Katholisch-Theologische Fakultät, 2 Bde., o. J. [1990].

57) Hingewiesen sei hier nur auf U. Bach, Mit Essen spielt man nicht! - Kritische Anfrage an Heidemarie Langers bibliodramatische Auslegung neutestamentlicher Heilungsgeschichten, in: Berliner Theologische Zeitschrift, Jg. 9 (1992), H. 2, 277-294.

58) Europäische Hochschulschriften, Reihe 23: Theologie, 734, Frankfurt a. M.-Berlin-Bern.

59) Allen voran ist hier auf die von M. E. Marty und K. E. Vaux seit den 80er Jahren herausgegebene 13-bändige Reihe Health, Medicine, and the Faith Traditions hinzuweisen sowie auf den Sammelband Caring and Curing - Health and Medicine in the Western Religious Traditions, ed. by R. L. Numbers and D. W. Amundsen, New York 1986. Auch ist das 2001 publizierte Handbook of Religion and Health, ed. by H. G. Koenig, M. E. McCullough and D. B. Larson (Oxford University Press) zu erwähnen. - Als französischsprachige Abhandlungen seinen genannt: L. Perrin, Guérir et sauver - Entendre la parole des malades - Recherches morales, Manuels 10, Paris 1987; und: L. Camiade, Je guéris donc je suis - pour une théologie de la guérison, Paris 2001. Auch soll die Arbeit von G. Angelini, Malattia e guarigione, Parola spirito e vita 40, Bologna 1999, nicht unerwähnt bleiben.

60) Selbstverständlich gibt es eine beachtliche Anzahl von lesenswerten und aufschlussreichen Arbeiten zum Dialog zwischen Medizin und Theologie aus der Feder von Medizinern. Angeführt seien hier nur das von Psychotherapeuten verfasste Seelische Krankheit - Heilung und Heil - Gedanken von Ärzten der Klinik Hohe Mark, hrsg. v. H. v. d. Knorre, Marburg 1994, sowie die Arbeit des Arztes H.-H. Stricker, Krankheit und Heilung - Anthropologie als medizinisch-theologische Synopse, Neuhausen-Stuttgart 1994; und Glaube macht gesund - Erfahrungen aus der medizinischen Praxis von D. A. Matthews (zusammen mit C. Clark), 2. Aufl, Freiburg i. Br.-Basel-Wien 2001.

61) Hrsg. v. B. Fuchs u. N. Kobler-Fumasoli, Münster 2002, mit Beiträgen von E. Biser, P. Heusser, P. F. Matthiessen, P. Trummer und E. Volger.

62) Vor Becken publizierte in Deutschland einzig P. G. Johanssen eine kleine, beschreibende Studie über Glaubensheilungen in den jungen Kirchen (Bad Salzuflen 1964) zum Thema, die allerdings keine weite Verbreitung fand. In Anerkennung seiner Verdienste wurde H. J. Becken aus
Anlass seines 70. Geburtstags mit der Festschrift Traditionelle Religion und christlicher Glaube - Widerspruch und Wandel, hrsg. v. G. Lademann-Priemer, Ammersbek bei Hamburg 1996, geehrt, in der sich einige weitere Beiträge zu Heilung im afrikanischen Kontext finden.

63) H. J. Becken hielt stets Verbindung zu dieser Kirche und beobachtete ihre Entwicklung kontinuierlich, was zu zahlreichen weiteren Publikationen führte wie z. B. Ekuphakameni Revisited - Recent Developments within the Nazaretha Church in South Africa, in: Journal of Religion in Africa IX, Leiden 1978, 161-172; Give me Water Woman of Samaria, Journal of Religion in Africa XIV, Leiden 1983, 2, 115-129; Erfahrungen mit afrikanischen Heilern, EZW-Texte Impulse Nr. 20, Stuttgart X/1984; With Ashes and Water - The Healing Ministry of the African Independent Churches, in: Religion and the Future, Essays in Honour of Prof. G. C. Oosthuizen, G. J. Pillay (Ed.), Pretoria 1992, 177-204; Afrikanisches Arztpriestertum und westliche Medizin, in: Evangelium und Wissenschaft, Karl Heim Gesellschaft 25, Marburg 1993, 4-24; Jesaiah Shembe und der Heilige Geist, Zeitschrift für Mission, XX. Jg., Stuttgart, 1994, 145-152.

64) Siehe seine Beiträge Heilung in afrikanischen und indischen Religionen, in Quatember, 42. Jg., Kassel 1978, 83-95; und Heilung in nichtchristlichen Religionen, in: J. Beck (Hrsg.), Dein Glaube hat Dir geholfen, Grafschaft 1998, 93-113.

65) Vgl. dazu die von 1980 bis 2002 vom Missionswissenschaftlichen Institut Missio in Aachen kompilierten und edierten Bibliographien Theologie im Kontext - Informationen über theologische Beiträge aus Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika.

66) Mit einem Vorwort von J. R. Bierich und D. Rössler, Stuttgart 1982; original: The Quest for Health and Wholeness, Tübingen 1981 (mit einem theologisch höchst interessanten Vorwort von David Jenkins!).

67) Hollenweger äußerte sich auch in einer Vielzahl kleiner Publikationen zum Thema der Heilung. So z. B. in dem Studienbrief - Gemeindeaufbau, Nr. 28 der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, Stuttgart, 1988: Heilt die Kranken! - Heilung als Gabe und Aufgabe der
Gemeinde; oder im Artikel Heilungsbewegungen, in: H. Gasper, J. Müller, F. Valentin (Hrsg.), Lexikon der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen, Freiburg 1990, 448-455 u. ö.

68) Evangelisches Missionswerk in Deutschland, Weltmission heute Nr. 41, Studienheft, Hamburg.

69) Auch das erste Heft des neuen Jahrgangs 2005 (Bd. 94/1, 372.373), das Letzte vor der für Mai (9.-16.5.2005) in Athen, Griechenland, geplanten Weltmissionskonferenz, die unter dem Thema steht: "Come Holy Spirit - Heal and Reconcile!" (Komm, Heiliger Geist - Heile und versöhne!), wird einige wichtige grundsätzliche Beiträge zum Thema enthalten.

70) Zur Orientierung vgl. B. Pfleiderer, K. Greifeld u. W. Bichmann, Ritual und Heilung - Eine Einführung in die Ethnomedizin, 2., vollst. überarb. u. erw. Neuaufl., Berlin 1995.

71) Vgl. dazu H. Schipperges, Motivation und Legitimation des ärztlichen Handelns, in: Krankheit, Heilkunst, Heilung, hrsg. v. H. Schipperges, E. Seidler u. P. Unschuld, Freiburg-München 1978, 482 ff.

72) Vgl. dazu die entsprechenden Statistiken in: World Christian Encyclopedia - A Comparative Survey of Churches and Religions in the Modern World, ed. by D. B. Barrett, G. T. Kurian, and T. M. Johnson, Oxford-New York 2001.

73) Vgl. dazu Ch. H. Grundmann, Heilung und Heil theologisch befragt, in: Heilung in Mission und Ökumene, Weltmission heute Nr. 41, Studienheft, Evangelisches Missionswerk in Deutschland, Hamburg 2001, 8-15.

74) De resurrectione mortuorum, VIII, in: Corpus Christianorum, Serie Latina, Bd. II, 931.

75) H. Fischer, Theologische Anthropologie im interdisziplinären Horizont, in: Theologische Rundschau, 58. Jg. (1993), Nr. 1, 47.

76) Vgl. G. Greshake, Auferstehung der Toten, Essen 1969; ders., Das Verhältnis Unsterblichkeit der Seele und Auferstehung des Leibes in problemgeschichtlicher Sicht, in: Theologisches Jahrbuch, Leipzig 1985, 247-273; P. Brown, Die Keuschheit der Engel - Sexuelle Entsagung, Askese und Körperlichkeit am Anfang des Christentums, München-Wien 1991; A. Rousselle, Der Ursprung der Keuschheit, Stuttgart 1989.

77) Zur Überlieferung und Tradition dieses viel und vielfach falsch zitierten Wortes vgl. M. Krieg, Leiblichkeit ist das Ende der Werke Gottes, in: M. Krieg, H. Weder, Leiblichkeit, Theologische Studien Nr. 128, Zürich 1983, 51-59.

78) Einen höchst aufschlussreichen Bericht über einen solchen Konflikt findet man im Ecumenical Press Service, World Council of Churches, Genf 1986/06, 33. Zu erwähnen sind hier auch die Kontroversen um Erzbischof Milingo (G. ter Haar, Spirit of Africa: The Healing Spirit of Archbishop Milingo of Zambia, London 1992) oder um die Charismatische Gemeindeerneuerung usw.