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Ausgabe:

Dezember/2004

Spalte:

1339 f

Kategorie:

Philosophie, Religionsphilosophie

Autor/Hrsg.:

Müller, Wolfgang Erich [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Hans Jonas - Von der Gnosisforschung zur Verantwortungsethik.

Verlag:

M. Beiträgen v. W. Büttemeyer, E. Goodman-Thau, G. Hirsch Hadorn, A. Homann, H. Kreß, R. zur Lippe, G. Maio, S. Möbuß, W. E. Müller, K. Rudolph, Th. Schieder, R. Schulz, M. H. Werner u. U. Wiesing. Stuttgart: Kohlhammer 2003. 243 S. gr.8 = Judentum und Christentum, 10. Kart. Euro 34,00. ISBN 3-17-017178-X.

Rezensent:

Ingolf U. Dalferth

Der Band geht auf eine Ringvorlesung zurück, die unter gleichem Titel im Wintersemester 2001/2002 an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg gehalten wurde. Nach einer Einleitung in den Denkweg von Hans Jonas "Vom Schüler Heideggers und Bultmanns zum Verantwortungsethiker" durch den Herausgeber W. E. Müller werden fünf Themenbereiche des Denkens von Hans Jonas genauer in den Blick gefasst: die Gnosisforschung (durch Beiträge von K. Rudolph, A. Homann und S. Möbuß), seine phänomenologische Interpretation der Biologie (durch R. Schulz und R. zur Lippe), der für Jonas' Ethik zentrale Verantwortungsbegriff (G. Hirsch Hadorn, E. Goodman-Thau und - am Ende des Bandes in Gestalt einer zusammenfassenden Reflexion des ethischen Ansatzes von Jonas - M. H. Werner), die Gottesfrage (H. Kreß, Th. Schieder) und die Wissenschaftsethik im Blick auf die Technik- (W. Büttemeyer) und Medizinethik (U. Wiesing, G. Maio).

Die Beiträge des Bandes sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Zwei der besseren, die Aufsätze von K. Rudoph ("Hans Jonas und die Gnosisforschung aus heutiger Sicht") und G. Hirsch Hadorn ("Verantwortungsbegriff und kategorischer Imperativ der Zukunftsethik von Hans Jonas"), sind (in gleicher oder ähnlicher Fassung) schon andernorts veröffentlicht. Der Text von A. Hofmann (41-45) ist allenfalls eine Vorüberlegung und hätte keine Lücke hinterlassen, wenn er nicht publiziert worden wäre. Die Vorträge von Büttemeyer und Wiesing sind knapp, benennen aber immerhin einige Probleme der Ethik von Jonas. Das philosophische und ethische Denken von Jonas verdient es zweifellos nach wie vor, beachtet zu werden. Manche der hier vorgelegten Texte machen das plausibel. Aber nicht alle. Und das liegt nicht in jedem Fall am Denken von Hans Jonas.